Unterwegs 2013 - Unser NotizBlog

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Riedberger-Pass, Balderschwang
Riedberger-Pass, Balderschwang

10. und letzter Reisetag. Samstag, 4. Januar 2014. Von Balderschwang nach Hause

 

Unsere sieben Sachen sind morgens schnell gepackt und wir machen uns vormittags über den Riedberger-Pass auf den Weg nach Hause. Schade, wir hätten es schon noch ein paar Tage ausgehalten!

Nach der Reise ist immer auch vor der Reise und so freuen wir uns jetzt schon auf ein schönes, hoffentlich gesundes und munteres Reisejahr 2014.

 

Mit dem nächsten Ausflug werden wir nicht lange warten. Am kommenden Freitag laufen wir mit der Villa aus und nehmen Kurs auf Stuttgart. 

So wird die Sehnsucht nach unserem Schneckenhäuschen auch hoffentlich nicht allzu groß!

 

 

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Leider schon der letzte Tag in Balderschwang

Blick aus dem Wohnzimmerfenster. Was für ein Christaum, was für ein Kind!
Blick aus dem Wohnzimmerfenster. Was für ein Christaum, was für ein Kind!

9. Reisetag. Freitag, 4. Januar 2014. In Balderschwang

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Am Schwabenhof, Balderschwang

 

Nicht einmal im Schneeloch Balderschwang ist die weiße Pracht in diesem Winter üppig. Aber es reicht gerade noch zum Rodeln, zum Langlaufen und Skifahren. Und dazu nutzen wir den letzten Tag hier auch noch, bevor wir die Villa am Abend reisefertig für den nächsten Tag machen.

 

Die Preise für die Skipässe sind wirklich moderat. Vom Stellplatz aus gibt es einen Einstieg in die Langlaufloipe, die mit Gästekarte kostenlos genutzt werden kann.

Wir denken mit den Kindern kurz nach und sind uns vollkommen einig: der Schwabenhof ist der schönste Winterstellplatz, den wir bisher kennengelernt haben.

 

Für die Kinder bieten sich direkt vor der Haustür zig Spielmöglichkeiten im Schnee und sogar der kleine Held ist in der Lage, den Lift vor unserer Haustür ohne Begleitung zu benutzen. Lustig, wenn er an unserem Vorgarten vorbeizieht und an unserem Wohnzimmerfenster winkt, wenn er wieder talwärts fährt. 

Ganz sicher werden wir den Satz: "Guck mal ein Christbaum" vermissen und das Lächeln auf den Gesichtern, wenn die Menschen mit dem kleinen Zubringerlift an unserem Häuschen mit Baum vorbeigezogen wurden. Grins.

 

Im Restaurant werde ich beim nächsten Besuch auf jeden Fall das Hochlandrind aus eigener Zucht testen. Vom kleinen Helden war ja kein Bröckchen abzukriegen. Mit den Kässpatzen, die wir zum Tausch angeboten haben, konnten wir keinen Blumentopf gewinnen. Das lag sicher nicht an den Kässpatzen, die waren wirklich total lecker und haben bei mir schon mal reichlich Credit Points angesammelt, weil sich der Koch die Mühe macht, die Zwiebeln frisch in der Pfanne zu rösten. Vom Rind werde ich euch in den Faschingsferien berichten, versprochen! 

Übrigens kann man den guten Bergkäse für günstige elf Euro das Kilo im Restaurant kaufen.

 

Marion und Erich Kohler, die Stellplatzchefs, sind überaus hilfsbereit und freundlich, auch wenn es hoch hergeht. Wir haben den Stellplatz rappelvoll erlebt und die beiden waren gut gelaunt von früh bis spät im Einsatz. An der Rezeption, beim Schneeschieben, im Restaurant - einfach überall wo es nötig war. 

 

Zwei Tipps für den Besuch des Schwabenhofs haben wir noch:

Es empfiehlt sich auf jeden Fall, sich vor der Anreise mit Lebensmitteln einzudecken. Der kleine Ort Balderschwang liegt zu Fuß etwa 45 Minuten entfernt. Dort gibt es mittlerweile zwar einen kleinen Dorfladen, für den Familiengroßeinkauf ist er allerdings nicht geeignet. 

Und zweitens: Schneeketten sind kein Luxus. Man muss zwar nicht über den Riedberg-Pass anreisen, der mit 16% Steigung im Winter zur Herausforderung für WoMos werden kann, aber der Stellplatz fällt zum unteren Bereich hin ab.

 

Die Anreise ist alternativ übrigens auch über Österreich (Immenstadt - Oberstaufen - Riefensberg (A) - Hittisau (A) - Balderschwang) möglich und dauert bei schwierigen Straßenverhältnissen nur unwesentllich länger. 

 

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Heute: Wir latschen nach Balderschwang

8. Reisetag. Donnerstag, 2. Januar 2014. In Balderschwang

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Am Schwabenhof, Balderschwang

 

Die Wolken hängen heute tief. Wir lassen uns viel Zeit für das Frühstück und stecken den ganzen Vormittag die Nasen in unsere Bücher. 

Sie freuen sich schon jetzt, wenn der kleine Lift gegen 16:00 Uhr seinen Dienst einstellt und die Piste den Kindern des Stellplatzes gehört. Mit den Schlitten geht es unter großem Hallo die Piste runter.

 

Doch zuvor sind unsere Überredungskünste gefragt, wir großen Fahrtenschreiber   möchten gerne einen Spaziergang in Richtung Balderschwang machen. Die kleinen Fahrtenschreiber haben darauf überhaupt und sowieso so gar keine Lust. Latschen ist grundsätzlich doof. Warum sie aber hundermal mit dem Schlitten ins Tal rauschen und hundertundeinmal vollkommen meckerfrei wieder hochlatschen können, erschließt sich mir nicht. Aber gut, man muss nicht alles verstehen. Dann nehmen wir den Bob halt mit auf den Spaziergang durch zauberhaften, verschneiten Winterwald und geben unseren Argumenten zusätzliches Gewicht: für den Abend versprechen wir zwei Almdudler, Kässpatzen und Gulasch. Letzteres stammt im Restaurant Schwabenhof übrigens vom Schottischen Hochlandrind. Die Rinder werden von der Famillie Kohler, die auch den Stellplatz betreibt, gezüchtet und das Fleisch scheint vorzüglich zu schmecken. Der kleine Held verdrückt die ganze (halbe) Portion. Nö, wir haben nichts abgekriegt!

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Der erste Tag des Jahres

7. Reisetag. Mittwoch, 1. Januar 2014. In Balderschwang

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Am Schwabenhof, Balderschwang

 

Der erste Tag des Jahres verstreicht wohlig unspektakulär.

Trotz tausendfach bekundeter anderer Absichten sind die Kinder sanft schlummernd im Land der Träume ins neue Jahr 2014 geschwebt. 

 

Der Internetzugang auf unserem Stellplatz ist wirklich unterirdisch. Wir starten heute Nachmittag noch einen Versuch und verlegen unser kleines Redaktionsbüro ins Restaurant des Schwabenhofs. Leider können wir auch hier keinen Text und erst recht kein Bild online stellen. Es bleibt beim gutgemeinten Versuch, ihr werdet diese Zeilen erst unter die Augen bekommen, wenn wir -schnief!- schon wieder zu Hause sind! 

Vormittags ist es in unserem Vorgarten, der an den kleinen Lift grenzt, so sonnig, dass man es sich gerne mit Pudelmütze und Buch gemütlich macht und die Beine hochlegt. 

Die Kinder verbringen den Tag mit Papa auf der Piste, fahren Schlitten, bauen Schneemänner. Unser Sohn hat es heute wunderbar auf den Punkt gebracht: "Hier wohnen wir aber schön!", meinte er. Stimmt haargenau, kleiner Held!

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Wir grüßen aus der höchstgelegenen und kleinsten Gemeinde Bayerns

Wohnmobilstellplatz Am Schwabenhof, Balderschwang
Wohnmobilstellplatz Am Schwabenhof, Balderschwang

 

6. Reisetag. Dienstag, 31. Dezember 2013. In Balderschwang

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Am Schwabenhof, Balderschwang

 

Der letzte Tag des Jahres. Unser Tagebucheintrag entsteht unter angenehmsten Rahmenbedingungen. Mal sehen, wie viel wir davon gleich in Bildern mit euch teilen können. Die Internetverbindung ist nicht gerade optimal.

Der Stellplatz ist übrigens rappelvoll, jede Möglichkeit wird genutzt, um noch  ein Mobil unterzubringen. Offensichtlich ist es kein Geheimnis mehr, dass Balderschwang zu den schneesichersten Gebieten gehört und Skipässe auch für Familien erschwinglich sind. Der ADAC hat Balderschwang im letzten Test ausgezeichnet und der Zeitschrift ProMobil war der Stellplatz in der letzten Ausgabe ein Bericht wert – mit bestem Ergebnis!

 

Aber zurück zum letzten Tag des Jahres, zurück zu unserem kleinen, feinen Schneckenhäuschen im Balderschwanger Schnee, zurück zu meinem Liegestuhl in der Sonne und zurück zum kleinen Helden und seiner reizenden Schwester, die mir erst vom Lift, dann von der Piste vor der Haustür der Villa überschwänglich zuwinken. Haaaaalllooo!

Der letzte Tag des Jahres wird gern genutzt, um Bilanz zu ziehen und gute Vorsätze zu fassen, die dann eine Halbwertszeit von wenigen Tagen haben. Also lassen wir das doch gleich!

Für die Bilanz 2013 haben wir eine schöne Zahl beizutragen: 72.

Ganze 72 Reisetage durften wir in der Villa verbringen. Das ist doch schon mal eine Hausnummer und ein dickes, erfreuliches Plus gegenüber dem Vorjahr. Den Winterreifen und Schneeketten sei Dank, was für eine gute Entscheidung, die Villa auch im kalten Halbjahr zu bewohnen. 

 

Wir wünschen euch einen zauberhaften, beschwingten letzten Tag des Jahres, wo auch immer ihr ihn auf dieser schönen, großen, weiten Welt erlebt. Wir wünschen euch einen Jahreswechsel mit Menschen, die ihr mögt und die euch mögen. Wir wünschen euch viele gute Gedanken an das alte Jahr, das sich verabschiedet und hoffnungsvolle, zuversichtliche für das neue Jahr, das kommt. Wir wünschen euch Gesundheit, Glück und Zufriedenheit und dass sich der ein oder andere Wunsch an das Jahr 2014 auch erfüllen mag.

 

Wir freuen uns auf ein Wiederlesen im Jahr 2014!

Eure Familie Fahrtenschreiber

Der letzte Tag des Jahres 2013
Der letzte Tag des Jahres 2013
2. Versuch. Sitzt, passt und hat Luft. Ohne Schneeketten geht im Schneeloch Balderschwang nichts. Gut gemacht, Thomas!
2. Versuch. Sitzt, passt und hat Luft. Ohne Schneeketten geht im Schneeloch Balderschwang nichts. Gut gemacht, Thomas!
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Zwiebelduft liegt in der Luft.

5. Reisetag. Montag, 30. Dezember 2013. Von Zöblen, Österreich nach Balderschwang, Bayern

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Schwabenhof, Balderschwang

 

Der dritte und auch schon letzte Skikurstag unseres Sportvereins findet in Zöblen in Österreich statt. Der kleine Held wächst über sich hinaus und nach dem Tellerlift trauen sich die vier Zwerge seiner Gruppe mit zwei Skilehrern in den Sessellift und schweben nach oben. Nach einer halben Stunde kommt die Truppe bestens gelaunt und stolz wie Bolle auch wieder im Tal an. Gut gemacht, kleiner Held!

 

Die Loipe unterhalb der Lifte ist bretterleben und schon daher für mich perfekt. Bremsen ist nicht notwendig! Bilder von meinem einstündigen Ausflug gibt es leider nicht. Ich hab den Fotoapparat in der Villa vergessen, aber ich versuche den Auslöser mit Worten zu ersetzen: drei Grad unter Null, Sonne, genug Neuschnee, kein welker Grasbüschel stört auf dem baumgesäumten Weg entlang eines Wasserlaufs. Bild angekommen?

 

Nachmittags reihen wir uns in die Kette der Skiausflügler und es staut sich von Zöblen nach Oberjoch in Richtung Bad Hindelang. Auto an Auto, dicht an dicht. Gemecker und Meuterei auf der Rückbank bleiben trotzdem aus. Unser Zaubermittel? Wir sind inzwischen beim zweiten Teil unseres Lieblingshörbuchs angekommen. „Miss Braithwhistle kommt in Fahrt“, heißt er und es stört bei so viel Hörspaß auch keinen mehr, dass die Villa nur zögerlich in Fahrt kommt. In einem Meer aus Rückleuchten trudeln wir bis Bad Hindelang, wo schon der nächste Stau an der Supermarktkasse auf uns wartet.  

 

Gerade fangen wir an, uns auf unser wohlverdientes Feierabendbier zu freuen –naturtrüb und durch langes Anstehen im Supermarkt ehrlich verdient- und uns schon in grauen Filzpantoffeln neben dem Christbaum sehen, klagt die reizende Tochter über Ohrenschmerzen. Ganz üble, heftige, zwickende, die man eigentlich gar nicht aushalten kann, wäre man nicht so ein tapferes Kind. Bitte jetzt keine Mittelohrentzündung, Kinder scheinen einen gut funktionierenden Sensor für Krankheiten an Feiertagen zu haben. Die Filzpantoffeln tausche ich gegen die Schwesternhaube, gebe Nasentropfen, koche Tee, dosiere Nurofen-Saft und hacke Zwiebeln für ein Zwiebelsäckchen. Was für ein Aroma, die Villa stinkt nach Dönerbude, aber der Erfolg bleibt nicht aus. Tschakka! Das Kind schläft durch und ist morgens schon fast wieder die alte. Drückt die Daumen, dass wir die Schwesterntracht wieder ganz nach unten in den Schrank räumen dürfen!

Der kleine Held im Sessellift. Zöblen, Österreich
Der kleine Held im Sessellift. Zöblen, Österreich
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Sonntagsfahrer

Wohnmobilstellplatz Alpen-Rundblick, Blaichach
Wohnmobilstellplatz Alpen-Rundblick, Blaichach

4. Reisetag. Sonntag, 29. Dezember 2013. Von Bad Hindelang nach Blaichach

Übernachtung: Wohnmobilpark Alpen-Rundblick Blaichach

 

Die ganze Nacht hat es auf das Dach der Villa getrommelt. Mal sanft, meist aber heftig. Es schüttet wie aus Kübeln und morgens ist das bisschen Schnee vor der Villa zur spiegelglatten Rutschbahn geworden. Dicke, eisige Schollen werden von Streusalz aufgeweicht und zurück bleiben tiefe Pfützen.

 

Die Wolken hängen tief und grau und nach unserem Sonntagsfrühstück und einer Schlittertour in Crocks zur Dusche machen wir uns auf ins benachbarte Blaichach. Der Stellplatz hat noch einige wenige Plätze frei. Wir brauchen noch ein Quartier, bevor wir morgen früh zum dritten und letzen Skikurstag nach Wiederhofen, zum Unterjoch oder vielleicht auch nach Zöblen starten. 

 

Mittags duftet und brutzelt ein Kartoffelauflauf im Omnia-Backofen vor sich hin, die Nachwuchs-Fahrtenschreiber vertreiben sich die Zeit mit dem Fußball auf dem Bolzplatz und kommen tuttokompletti eingesaut zurück.

Wir machen einen gemütlichen Sonntagsspaziergang zur Kirche im Ort und schauen uns die Krippe an. Die kleinen Fahrtenschreiber bringen von dort eine kleine, faltbare Krippe zum Basteln mit nach Hause, die jetzt unter unserem Weihnachtsbäumchen steht.

Später sitzen wir vor Pinocchio. Mario Adorf gefällt mir in der Rolle des Gepetto richtig gut. Die computeranimierte Holzpuppe nicht so besonders. Na, die kleinen Fahrtenschreiber teilen meine Kritik nicht!

Zum Märchenfilm gibt´s die letzten Lebkuchen und Dominosteine und natürlich Kinderpunsch. Sonntag in der Villa, da fehlt doch nur noch der Krimi heute Abend!

Hotel, Restaurant, WoMo-Stellplatz Wiesengrund, Bad Hindelang
Hotel, Restaurant, WoMo-Stellplatz Wiesengrund, Bad Hindelang
Kartoffeln, Lauch, Ziegenfrischkäse und Gemüsebrühe. Ein kulinarisches Abenteuer im Omina-Backofen
Kartoffeln, Lauch, Ziegenfrischkäse und Gemüsebrühe. Ein kulinarisches Abenteuer im Omina-Backofen
Spielplatz in Blaichach
Spielplatz in Blaichach
Sonntagsspaziergang in Blaichach
Sonntagsspaziergang in Blaichach
Krippe in der Kirche in Blaichach
Krippe in der Kirche in Blaichach
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Endlich Schnee!

"Jo warom machsch`s Maul id auf?" Die Villa im Schlepptau
"Jo warom machsch`s Maul id auf?" Die Villa im Schlepptau

2. Reisetag. Freitag, 27. Dezember 2013. Von Steibis über Wiederhofen nach Bad Hindelang

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Wiesengrund, Bad Hindelang

 

Die Nacht über sind weiße Flöckchen vom Himmel gefallen, die dafür sorgen, dass auch dieser Tag in der Villa früh beginnt. Im Fahrerhaus haben wir zwar Hochgrat-Panoramablick, die Rückseite unserer Villa ist einer Straße zugewandt. Und die -und der Stellplatz auch- werden früh morgens geräumt.

 

Vormittags spazieren wir durch den Ort, besorgen diese und jene Kleinigkeit, die ein Haushalt eben so braucht und kommen mit zwei Donald-Duck-Büchern, frischem Brot und einem Paar Skisocken zurück.

Die Ver- und Entsorgung für WoMos befindet sich ein paar Meter weiter im Ort in einem KFZ-Betrieb, der recht freundlichen Service bietet.

 

Steibis ist trotzdem irgendwie nicht so unser Ding. Manche Orte sind spontan sympathisch, andere eben weniger. Woran es liegt? Vielleicht am touristischen Zulauf, vielleicht an der Perfektion von Oberstaufen und seinen Ortsteilen.

Wir fahren schon vormittags ab und verwerfen die Idee, das Schwimmbad in Oberstaufen zu besuchen. Das Wetter ist einfach nur traumhaft, viel zu schade für einen Besuch im Hallenbad! Strahlend blauer Himmel, Termperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und die Skier in der Garage der Villa ... in gut dreißig Minuten erreichen wir Wiederhofen und freuen uns auf ein paar Stunden auf den Skiern. Der kleine Held will mit Papa an den Anfänger-Lift, unsere reizende Tochter ist am Hügel so heimisch, dass sie ihre Runden ohne Eltern ziehen kann und ich freue mich auf die Premiere 2013 mit meinen Langlaufskiern.

 

Auf dem Parkplatz werden wir eingewiesen und dann - was für ein Mist!- geht nichts mehr. Nicht vor, nicht zurück, ein Rad dreht durch. Es folgen: 1. Ein Versuch mit Matte, 2. Ein Versuch mit Schneekette unter wüstem Fluchen meines Herrn Fahrtenschreibers, weil wir uns trotz Anleitung nicht daran erinnern, wie man die Teile aufzieht und 3. Der Einsatz eines Schneeräumers mit Schneeketten, der uns aus dem Schmodder zieht. "Jo warom machsch`s Maul id auf?" meint unser Helfer als er freundlicherweise anrückt und die Villa an den Haken nimmt. 

 

In Bad Hindelang zahlt sich unsere Naivität aus und wir bekommen auf dem schönen Hauptplatz tatsächlich noch einen Stellplatz für zwei Nächte, bevor auch dieser reserviert ist. Es herrscht reger Anreisebetrieb, Lichterketten werden  angestöpselt, Weihnachtsbäumchen rausgeräumt und Stehtische zwischen den Mobilen aufgestellt.

Abends bleibt die Küche der Villa kalt. Im Restaurant Wiesengrund gibt es für uns feine Kässpatzen, Spießbraten und -lecker! lecker!! lecker!!!, naturtrübes Kellerbier aus dem Fass. Zum Wohl, auf unsere letzte Tour im Jahr 2013!

 

 

In Steibis
In Steibis
O Tannenbaum. Fräulein Fahrtenschreiber und unser Christbaum
O Tannenbaum. Fräulein Fahrtenschreiber und unser Christbaum
Langlaufloipe am Thalerlift, Wiederholen
Langlaufloipe am Thalerlift, Wiederholen
Loipe, Wiederhofen
Loipe, Wiederhofen
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Am Unterjoch. Schneekanonen in Wartestellung, ein Topf Chili und eine wirklich fabelhafte Miss

3. Reisetag. Samstag, 28. Dezember 2013. Von Bad Hindelang zum Unterjoch

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Wiesengrund, Bad Hindelang

 

Der zweite Skikurstag der Kinder findet am Unterjoch statt. Die Schneekanonen lauern in Wartestellung, bis die Temperatur unter den Nullpunkt sinkt und sie die Piste mit Kunstschnee überziehen können. Die Schneeverhältnisse sind solala, mal ragt ein Büschel ockergelbes Gras aus der Piste, mal ein erdbrauner Klumpen und manche Stellen sind durch das Tauwetter eisglatt. Unsere zauberhafte Tochter und die anderen Kindern in ihrem Skikurs haben mit der großen Abfahrt ihre liebe Mühe und verdienen sich das Spezi an der Talstation redlich. Gut gemacht, Fräulein Fahrtenscheiber!

 

Die Mittagspause verbringen wir in der Villa und die Kinder machen sich nach dem kräftezehrenden Vormittag über einen dampfenden Topf Chili con carne her. Ach Kinder, haben wir´s gut in unserer Villa!

Schnell den Abwasch gemacht, dann geht´s für die Kinder wieder auf die Piste. Wir zwei großen Fahrtenschreiber machen uns zu einem Winterspaziergang auf.

 

Heute Abend steht ein ganz besonderes Apres-Ski-Vergnügen auf dem Plan. Wir haben das Hörbuch "Die fabelhafte Miss Braithwhistle" an Bord und sind begeistert! Die Storys um die verrückte Lehrerin sind sehr kurzweilig und lustig erzählt. Der kleine Held schüttet sich aus vor Lachen, unser Fräulein Fahrtenschreiber ist von der skurrilen Lehrerin der 4a restlos verzückt. Auf den zweiten Teil des Hörbuches freuen sich vier Fahrtenschreiber jetzt schon!

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Regen, Schnee und ein Höllenritt

Wohnmobilstellplatz Hochgratblick Steibis
Wohnmobilstellplatz Hochgratblick Steibis

1. Reistetag. 2. Weihnachtsfeiertag, Donnerstag, 26. Dezember 2013. Von Neusäß nach Wiederhofen und weiter nach Steibis, Oberstaufen

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Hochgratblick Steibis

 

Um fünf Uhr klingelt der Wecker, müde blinzeln wir ins Dunkel und wünschen uns vom zweiten Weihnachtsfeiertag zunächst nur eins: noch zwei, vielleicht sogar drei Minütchen im warmen, weichen, gemütlichen Bett bleiben zu dürfen,.

 

Gestern Abend hatten wir nachdem die Villa -endlich! Was passt in das Ding nur immer rein!- fertig gepackt war kurz den Impuls, gleich zu fahren und heute im Allgäu aufzuwachen, wo die Kinder den ersten ihrer drei Skikurstage haben. Die kleinen Fahrtenschreiber waren nicht vom Christbaum, nicht von der Krippe, und schon gar nicht von den Geschenken zu trennen, die sich eben nur teilweise mitnehmen ließen. Die Carrera-Bahn sprengt die Womo-Wohnfläche unserer Drei-Zimmer-Küche-Bad-Behausung definitiv! Und so mussten wir heute eben frühst raus.

 

Auf dem Weg nach Wiederhofen fragen wir uns, wie das mit dem Skifahren klapppen soll. Kurz vor dem Ziel entdecken wir ein paar verloren wirkende, einsame, kleine, dreckiggraue Schneeflecken neben der Straße. Und es regnet. Na toll!

 

Die Kinder verbringen den Vormittag auf der Piste, die tatsächlich in ein, zwei weißen Streifen vom Berg nach unten führen. Ich beneide die beiden nicht!

Das Regenwetter lockt mich nicht vor die Tür, ab und an mal ein Blick durchs Küchenfenster und ein kurzer Besuch am Kinderlift reicht schon. Der Vormittag vergeht trotzdem wie im Flug. Ich muss mich kurz vor der Mittagspause zwingen, mein Buch gegen die Küchenschürze zu tauschen. "Lügen über meinen Vater" von John Burnside verspricht ein perfektes, fesselndes Urlaubsbuch zu werden.

 

Unser Nachwuchs läuft mittags klatschnass und hungig wie die Wölfe in der Villa ein. Im warmen Bad hängen die nassen Skiklamotten, während sich die beiden die Bäuche mit Schinkennudeln vollschlagen und sich anschließend ein Mittagspäuschen in der Koje gönnen. Der Regen ist inzwischen in Schnee übergegangen, so dass der Nachmittag am Thalerlift in Wiederhofen etwas angenehmer wird. Für die Skifahren jedenfalls.

 

Für den Fahrer der Villa wird der Nachmittag spannend, für die Beifahrerin nervenaufreibend. Wir machen uns durch tief verschneite Allgäuer Landschaft am späteren Nachmittag auf den Weg nach Steibis bei Oberstaufen zum Wohnmobilstellplatz.

15 Prozent Steigung auf ungeräumten Straßen und kurviges Gefälle machen die Fahrt zum Hölllenritt. 30 Kilometer können weit sein. Sehr weit!

Bilder vom Höhepunkt der Fahrt bleibe ich euch schuldig. Mein Blutdruck und mein Nervenkostüm machten die Aufnahmen unmöglich! An der Stelle lobe ich unbekannterweise ausdrücklich die Konstrukteure und die Monteure der Haltegriffe und des Bodenblechs der Villa. Leute, das Zeug hält vielleicht was aus!

 

Wir freuen uns heute Abend besonders auf unsere Kojen und fallen an unserem ersten Reisetag müde in die Kojen. Die einen berichten von skimüden Beinen, die anderen von anstrengenden Beifahrerinnen. Was der zweite Reisetag wohl bringen wird?

 

 

 

Am Skilift Thalerhöhe Wiederhofen, Missen
Am Skilift Thalerhöhe Wiederhofen, Missen
Kleiner Held, Wiederhofen
Kleiner Held, Wiederhofen
Im Schneckentempo nach Steibis
Im Schneckentempo nach Steibis
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Gespannt wie Flitzebögen. Von fiebernden Kindern, einer großen Schüssel Heringssalat und einer unglaublichen Botschaft

Und sie gebar ihren ersten Sohn

und wickelte ihn in Windeln

und legte ihn in eine Krippe;

denn sie hatten sonst keinen Platz in der Herberge.

(Lukas 2,7)

 

 


Für die Fahrtenschreiberkinder ist das Warten beinahe zu Ende. Die letzten Stunden vor dem großen Fest verbringen sie mit ungeduldigem Warten, Warten und Warten. Fast endlos scheint die Zeit, bis sie morgen zum Krippenspiel aufbrechen dürfen und in die Rollen von Maria und dem Wirt schlüpfen, der das weit hergereiste und vollkommen erschöpfte Paar vor die Türe setzt und dem Mann mit seiner schwangeren Frau statt einem Bett in der warmen Herberge einen Stall zuweist. "Schert euch weg", wird der kleine Held sagen, "wir haben keinen Platz, da könnte ja jeder kommen!".

 

24 Türchen wurden an 24 dämmrigen, kalten und grauen Herbstmorgen mit müden kleinen Äuglein geöffnet und dann ist es plötzlich -wie jedes Jahr wieder!- ganz plötzlich Weihnachten. 

Weihnachten mit allem Pipapo, mit Plätzchen, Stollen, Punsch, Christbaum, Geschenken und schwedischem Heringssalat. Das Rezept habe ich als kulinarisches Abenteuer schon im letzen Jahr mit euch geteilt. Ich mag es besonders, es erinnert mich an viele wunderschöne Stunden im wunderschönen Schweden von Astrid Lindgren. Das kleinefeine Kochbüchlein "Bei Astrid Lindgern zu Tisch" hält noch mehr kulinarische Abenteuer aus Schweden für Astrid-Lindgren-Fans bereit. Und wenn es morgen vielleicht noch nicht unter dem Christbaum liegt, ist es unbedingt eine Empfehlung für die entschleunigte Zeit zwischen den den Jahren. Versprochen!

 

Für uns gehört zu den Weihnachtsritualen ein ganz besonderes. Eins, das unbedingt zu jedem Heiligen Abend gehört, weil es die Sache, weil es den Anlass auf den Punkt bringt. Unabhängig von Adventskalendern, Stollen, Nikolaus-Inflation und Geschenkeflut.

Einerseits ist die Botschaft schlicht, andererseits auf unglaubliche Art und Weise spektakulär. Wir lesen in der Lutherbibel aus dem Lukasevangelium von der Geburt Jesu, die beginnt mit den Worten "Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde ... ". 

 

Wir wünschen euch allen von ganzem Herzen frohe Feiertage und ein gesegnetes Weihnachtsfest! 

 

 

 

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Kinder, kommt und ratet, was im Ofen bratet

Ein weihnachtliches Abenteuer aus der Kombüse

Wir brauchen nicht mehr zu raten, der Duft, der durch das ganze Haus zieht hat es längst verraten: es gibt Bratäpfel. Eine tolle, fruchtige Alternative zu Plätzchen und Stollen!

 

Für Bratäpfel eignen sich saure Apfelsorten am besten. Wir nehmen am liebsten Boskoop-Äpfel, die richtig schön groß sind.

Nach dem Waschen schneidest du von den Äpfeln den oberen Teil, den "Deckel" ab. Jetzt muss das Kernhaus entfernt werden, das geht am leichtesten mit einem Apfelausstecher.

 

Für die Füllung brauchst du Honig, Rosinen und Mandelblättchen. Damit füllst du  die Äpfel und setzt den Deckel wieder auf.

 

Die gefüllten Äpfel in eine gebutterte Auflaufform setzen. Bei 180 Grad sind sie in etwa 45 Minuten fertig.

 

Zu den Bratäpfeln schmeckt Vanillesoße göttlich! 

Dafür brauchst du:

375 Millliliter Milch

1 Prise Salz

1 aufgeschlitzte und ausgekratzte Vanilleschote

3 Eigelb

50 Gramm Zucker

 

Während die Äpfelchen im Ofen schmoren kochst du die Milch mit dem Salz und dem Vanillemark auf. Die Vanilleschote kannst du mit in den Topf geben.

 

Eigelbe und Zucker in der Kasserolle schaumig rühren. Unter Rühren mit dem Schneebesen nach und nach die Vanillemilch einrühren. Die Soße auf dem Herd bei mittlerer Hitze cremig abschlagen, aber auf keinen Fall zum Kochen bringen!

 

Die Vanileschote entfernen und im Eisbad unter Rühren rasch abkühlen.

 

Kinder kommt und ratet,

was im Ofen bratet!

Hört, wie´s knallt und zischt.

Bald wird aufgetischt,

der Zipfel, der Zapfel, der Kipfel,

der Kapfel, der gelbrote Apfel.

 

Kinder, lauft schneller,

holt einen Teller,

holt eine Gabel!

Sperrt auf den Schnabel

für den Zipfel, den Zapfel,

den Kipfel, den Kapfel,

den goldbraunen Apfel.

 

Sie pusten und prusten,

die gucken und schlucken,

sie schnalzen und schmecken,

sie lecken und schlecken,

den Zipfel, den Zapfel,

den Kipfel, den Kapfel,

den knusprigen Apfel.

 

 

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Advent, Advent. Viele süße Kartoffeln und ein hustender Weihnachtsbaum

Sabine Ludwig: Wer hustet das im Weihnachtsbaum? rororo. 2012
Sabine Ludwig: Wer hustet das im Weihnachtsbaum? rororo. 2012

Der Dezember hat uns viel Nebel gebracht. Diesig, grau und geheimnisvoll wirkt die Welt da draußen. Die Kinder kommen mit apfelroten Bäckchen und dem Fußball unter dem Arm ins warme Haus, das spärliche Nachmittagslicht verzieht  sich schnell und es wird dunkel. Die Nächte sind lang wie Spaghettis, die Tage kurz wie Penne. 

 

Die Kinder verbringen gern und viel Zeit im Haus. Ich auch. Unser Fräulein Fahrtenschreiber mischt, batzelt und knetet Marzipan, Puderzucker und Rosenwasser und mit dunklem, herben Kakao bekommen wir ihre ersten selbstgemachten Marzipankartoffeln serviert. Gut gemacht, kleines Fräulein! 

Mit dicken Socken an den Füßen und in eine große Decke gemümmelt kann man es auf dem Sofa gut aushalten. wenn es draußen schon wieder mal duster, naßkalt und so richtig ungemütlich ist. 

 

Gegen Langeweile und Geschwisterzank auf der Couch habe ich ein langjährig erprobtes Gegenmittel: Lauschen!

Sabine Ludwig kennen die Nachwuchfahrtenschreiber von den lustig verrückten Geschichte um die Lehrerin "Miss Braithwhistle". Eine herrlich komische Story, die unser Fräulein Fahrtenschreiber verschlungen hat und die als Hörbuch auf meiner Merkliste für die kommenden Ferien steht. Sozusagen als Fahrzeitverkürzer in unserer guten Villa!

 

Die letzten Tage durfte ein anderes Buch von Sabine Ludwig mit auf die Couch. "Wer hustet da im Weihnachtsbaum" ist eine leicht und locker erzählte Geschichte, die sich wunderbar vorlesen lässt. Die Kapitel sind gerade richtig lang für ein -oder gern auch mehrere!- Marzipankartoffel-Päuschen und mit dem gewohntem Sprachwitz von Sabine Ludwig hören wir von der Familie Trautwein, bei der es zu Weihnachten so richtig drunter und drüber geht. "Was schon zu Ende?" meinen die beiden kleinen Fahrtenschreiber auf der letzen Seite und "Gibt´s mehr davon?"

Von der Familie Fahrtenschreiber gibt es eine klare Leseempfehlung. Marzipankartoffeln dazustellen nicht vergessen!

Süß, dick und kugelrund. Marzipankartoffeln  handgemacht von unserem Fräulein Fahrtenschreiber
Süß, dick und kugelrund. Marzipankartoffeln handgemacht von unserem Fräulein Fahrtenschreiber
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Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: Der Rest vom Fest. Es gibt Scheiterhaufen

Was blieb uns vom letzten Wochenende? Der Kopf voll schöner Erinnerungen  und jede Menge altbackene Semmeln. Wie man die los wird -nicht die Erinnerungen!- zeige ich euch nachher gleich. 

 

Die netten Tage gehen übrigens auf das Konto von einem Miet-Vorgänger der guten alten Villa. Es ist schon ein paar Jährchen her, dass auf einem  schwedischen Campingplatz am Bolmensee im schönen Smaland eine vierköpfige Familie unsere Wege kreuzte. Zwischen den beiden großen Kindern, die 2009 noch gar nicht so groß waren, hat es auf Anhieb gepasst. Die beiden spielten, spielten und spielten und am Ende wurden natürlich Adressen getauscht. 

An diesem Adventswochenende war es nun endlich wieder Zeit für einen Besuch. Wir waren im Puppenkistenmuseum, sind über den eher noch stillen Adventsmarkt bei Margaret gebummelt und haben -wie es sich gehört- mitienander gegessen. Viel und gut gegessen!

Die Reste sind viel zu schade, um einfach in die Tonne zu wandern. Meine Lieblingsresteverwertung heißt Scheiterhaufen und wird im Backofen oder in der Vila im Omnia Backofen zubereitet.

 

Für die Süßspeise brauchst du im Schrank oder im Einkaufskorb:

 

8 altbackene Semmeln

1/2 l Milch

3 Bio-Eier und 30 Gramm Zucker

abgeriebene Zitrone

500 bis 700 g Äpfel geschält, geviertelt und in feinen Scheibchen 

Korinthen und 1 Esslöffel Zimtzucker

 

Die Semmeln feinblättrig  aufschneiden, mit der lauwarmen Milch übergießen und 20 Minuten ziehen lassen.

Die Eier mit dem Zucker verrühren, abgeriebene Zitronenschale dazugeben und alles gut mit der Semmelmasse vermischen.

 

Die Form mit Butter aussreichen und den Backofen auf 200 Grad vorheizen.

 

Jetzt gibst du die Hälfte der Semmelmasse in die Form oder den Omnia. Die fein geschnittenen Äpfel und die Korinthen auf die Masse geben und mit Zimtzucker bestreuen. Die restliche Semmeln darauf verteilen und den süßen Auflauf mit Butterflöckchen belegen. Nach 40 Minuten Backzeit ist der Scheiterhaufen fertig. Das Rezept schmeckt übrigens auch mit Zwetschgen oder Kirschen ganz wunderbar!

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Herzenssache

Eigentlich dachten wir, dass wir der guten Villa, unserem Schätzchen, auch ein kleines Weihnachtsgeschenk machen. Und so brachten wir sie in der vorvergangenen Woche zu unserer, inzwischen darf man sie wohl schon altbewährt nennen, Werkstatt.

Der Auftrag: einmal das Verwöhnprogramm, bitte eine dicke, wohltuende Wachskur für den Knaus. Die Villa wurde untenrum gründlich gewaschen, die wenigen, kleinen Stellen wo es nötig schien, entrostet und dann geschmeidiges Unterbodenwachs aufgetragen.

In diesem Zug wurden die Reifen abgemacht und -potzblitz, was für eine Überraschung!- zu sehen waren Hinterbremsen, die über kurz oder lang ausgetauscht gehörten.

Nun war unser Schneckenhäuschen schon mal in der Werkstatt und weil es sich irgendwie nicht so besondes entspannt an Bord anfühlt, wenn man bei jeder Bremsaktion unwillkürlich an den Zustand der Bremsen erinnert wird, wurde aus dem kleinen Weihnachtsgeschenk für unser Schätzchen doch ein größeres.

 

Man kann natürlich wieder einmal darüber nachdenken, ob der Kauf eines Wohnmobils lohnt. Ob es sich rentiert, ein eigenes zu kaufen? Unsere klare und überzeugte Antwort: Nein. Es rechnet sich nicht. Nieundnimmer!

 

Ein schönes Essen im Restaurant oder ein Milchkaffee im Lieblingscafe lohnen übrigens auch nicht. Es lohnt nicht, Briefmarken oder sonstnochwas zu sammeln, ins Kino zu gehen ist ebenso überflüssig, wie sich einen Hund anzuschaffen.

Und Reisen überhaupt ist doch so ziemlich genau das Gegenteil von Effizienz. Nutzloser geht es kaum mehr, außer jemand schafft es, das Minimum an Freizeit zu ermitteln, das danach für maximale Leistungsfähigkeit sorgt. Denkt man ganz sachlich über die Anschaffung eines WoMos nach, wird das nix. Das kann man gleich lassen!

 

Das gilt für vieles, das einfach schön ist, gut tut und damit fast schon zum Selbstzweck wird. Unsere Kinder spielen um des Spielens Willen und ein bisschen so ist es auch mit unserer Villa.

Wie viele schöne Dinge, die man nicht mehr missen möchte, die den Alltag etwas bunter machen und das Gefühl heben, ist unser Schätzchen für uns zur Herzenssache geworden. Ist das nicht unbezahlbar?

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Holler, boller Rumpelsack

Na, habt ihr eure Stiefelchen rausgestellt? Hoffentllich ward ihr so brav, dass sie der Nikolaus mit dicken, runden Lebkuchen, Äpfeln, Nüssen und süßen Schoko-Nikoläusen füllt.

 

Die beiden Fahrtenschreiberkinder müssen im letzten Jahr soooo brav gewesen sein, dass es dieses Mal für zwölf Schoko-Nikoläuse gereicht hat. Das Dutzend habe ich nachmittags um 14:00 Uhr gezählt, möglicherweise wird man die Zahl für die Statistik 2013 noch nach oben korrigieren müssen. Noch ist nicht aller Tage Abend, da könnte noch was drin sein!

Wie sich die Schoko-Inflation erklärt? Nicht nur Opa, Oma und wir Eltern meinen es gut mit dem Nachwuchs. Der Nikolaus besucht die Schulkinder, den Sportverein und nach dem Flötenkonzert gibt es auch einen süßen Mann im roten Mantel geschenkt. 

 

Und ihr sollt nicht ganz leer ausgehen! Wir haben für euch ein garantiert kalorienfreies, zahnfreundliches Nikolausssäckchen gepackt. Das Gedicht von Albert Sergel fand unsere Große heute früh hinter dem 6. Türchen, wir geben es weiter:

 

 

Nüsseknacken

Holler, boller Rumpelsack,

Niklaus trug sie huckepack,

Weihnachtsnüsse gelb und braun

runzlig, punzlig anzuschaun.

Knackt die Schale, springt der Kern,

Weihnachtsnüsse ess ich gern.

Komm bald wieder in dies Haus,

guter alter Nikolaus.

 

 

Wir vier Fahrtenschreiber wünschen euch einen schönen Nikolausabend mit euren Lieben, eine gute Tasse Punsch oder Glühwein und einen dicken, runden Schoko-Lebkuchen. Macht´s euch gemütlich!

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Tomte Tummetott

Eigentlich sind unsere Kinder aus dem Alter raus. Bilderbücher sind auch für den kleinen Helden schon Vergangenheit. Aber das hier wird immer noch gerne in die Hand genommen. Die Seiten sind längst knittrig geworden vom vielen Blättern durch kleine, ungeschickte Kinderfinger. Die Fahrtenschreiberkinder kennen das Buch vermutlich längst auswendig, wir haben es so oft gelesen!

 

Astrid Lindgren erzählt langsam, behutsam und liebevoll vom Wichtel Tomte Tumetott, der nachts in eiskalten,  schwedischen Winternächten auf leisen Sohlen über den Hof schleicht. Er besucht die Tiere im Stall und spricht zu ihnen. Wichtelworte raunt er ihnen zu und erzählt vom Frühling, der bald kommen wird. Er bewacht das Vieh, die schlafenden Menschen, die ihn noch nie zu Gesicht bekommen haben. Und alles was er hinterlässt, sind winzig kleine Fußspuren im weißen Schnee. 

 

Vielleicht wird man für dieses Bilderbuch nie zu alt. Von Harald Wiberg wunderschön illustriert wirkt es vor allem durch seine ruhige, wunderbare Sprache und die dichte Atmosphäre. Tatsächlich, dieses Kinderbuch ist vollkommen zeitlos und wenn man es näher besieht, ist es vielleicht nicht einmal ein Buch nur für Kinder. Es ist so zeitlos schön, dass es seit Jahrzehnten unverändert gedruckt wird. Ein schöner Klassiker im Familienbücherregal!

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Allüberall auf den Tannenspitzen sah ich goldene Lichtlein sitzen. Die Familie Fahrtenschreiber auf der Suche nach ihrem Weihnachtsbaum

Habt ihr Lust mitzukommen? Unser Ziel liegt zwölf Kilometer entfernt und ist über die Staatsstraße 2036 in gut 15 Minuten zu erreichen. Kein großes Ding also. Nein, mit der Villa fahren wir nicht. Rentiert erstens für den kleinen Ausflug nicht und ginge zweitens sowieso nicht. Warum nicht? Unser Schätzchen steht in der Halle unserer Werkstatt in Augsburg Lechhausen. Sorgen muss man sich keine machen, wir gönnen ihr eine kleine Auffrischung bei der es sich eher um eine kosmetische Behandlung als um einen tiefergreifenden Eingriff handelt. Aber dazu später mehr!

 

Heute fahren wir, wie gesagt, aufs Land. Durch Täfertingen, an Hirblingen vorbei und Batzenhofen kommen wir nach Heretsried zum Zingaschuster. Wir sind die ersten Kunden an diesem Samstagmorgen, der auch der erste Öffnungstag in diesem Jahr ist.

 

Über ein kurzes Stück matschige Holperpiste geht es zu den Bäumchen. Nicht zu irgendwelchen, nein, die, die dort stehen sollen allesamt mal Christbäume werden.

Große Bäume, kleine Bäumchen, Fichten, Tannen- wir haben die Wahl. Wir streifen durch das Wäldchen, schauen uns ein Tannenbäumchen links an und besehen eine Fichte rechts und sind uns dieses Jahr überraschend schnell einig. Das könnte vermutlich auch daran liegen, dass die beiden Fahrtenschreiberkinder mehr mit dem Lagerfeuer und den drei wuscheligen Schafen neben der Hütte beschäftigt sind. Die Zahl der Meinungen ist also um zwei reduziert, die Entscheidung bald getroffen und mein Herr Fahrtenschreiber setzt die Säge an, während Opa unseren Christbaum hält. Ritscharatsche fällt er, wandert ins Netz und dann ins Auto. Wir quetschen uns dazu und klatschen uns ab, tschakka! 1:0 für das Tannenbäumchen ... im vergangenen Jahr habe ich mir den Platz mit einer fiesstachligen Rotfichte geteilt. Aua!

 

Die nächsten drei Wochen wird unser Bäumchen noch auf der Terrasse verbringen, den durstigen Stamm im Wasser und dort auf seinen großen, glitzernden, lamettabehangenen, kugelgeschmückten und wunderbaren Auftritt warten. 

 

 

 

Auch Opa meint: Gerade richtig groß. Gerade richtig gerade. Gerade richtig für die Familie Fahrtenschreiber.
Auch Opa meint: Gerade richtig groß. Gerade richtig gerade. Gerade richtig für die Familie Fahrtenschreiber.
Zwei Männer, eine Säge, ein Baum. Unser Christbaum auf dem Weg nach Hause
Zwei Männer, eine Säge, ein Baum. Unser Christbaum auf dem Weg nach Hause
Fix und fertig eingenetzt. Weihnachten kann kommen!
Fix und fertig eingenetzt. Weihnachten kann kommen!
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Warten, warten, warten

Tiere im Winter. Thomas Müller. Coppenrath
Tiere im Winter. Thomas Müller. Coppenrath

So, der Adventskranz ist geschmückt, die Adventskalender-Tütchen mit kleinen süßen Überraschungen gefüllt und die Bilderkalender warten mit den kleinen Fahrtenschreibern neugierig um die Wette, bis das Türchen mit der Eins endlich geöffnet werden darf. Der kleine Held freut sich in diesem Jahr auf 24 Türchen mit Tieren im Wald und auf den Kalender der reizenden Tochter bin ich ja selbst schon gespannt. Auf Zettelchen und Briefchen ist für jeden Tag bis Weihnachten ein Gedicht, ein Märchen oder ähnliche Weihnachtspost gedruckt. Vielleicht gibt es hier ja mal eine kleine Kostprobe für euch?!

Weihnacht aus Kindertagen. Coppenrath
Weihnacht aus Kindertagen. Coppenrath
Selbstgenähter Adventskalender aus 24 Spitztüten.  Von mir? Nicht doch … Gaby macht das!
Selbstgenähter Adventskalender aus 24 Spitztüten. Von mir? Nicht doch … Gaby macht das!

Ach, und wo ich nun schon für euch die beiden Adventskalender hier in unserem Familie-Fahrtenschreiber-Wohnzimmer aufgehängt habe, stelle ich die Weidenruten in den Korb und hänge unsere 24 Spitztüten dran. Was drin ist? Leider, leider ... der kleine Held ist eine chronisch neugierige Nase und liest inzwischen so gut, dass ich das süße Geheimnis für mich behalten muss!

Adventskalender zum Hören und Staunen. Uccello Verlag
Adventskalender zum Hören und Staunen. Uccello Verlag

Nachher werde ich mich im Regal auf die Suche nach unserem Adventskalender für die Ohren machen. Ich glaube, dass ich euch schon im letzen Jahr davon erzählt habe. Hinter jedem Türchen verbirgt sich eine Legende, ein Märchen oder ein Lied. Wunderschön vorgetragen, mal besinnlich, mal heiter. Jeden Tag ein besonderes Vergnügen. Absolut kalorienfrei!

Cornelia Funke: Hinter verzauberten Fenstern. Schatzinsel
Cornelia Funke: Hinter verzauberten Fenstern. Schatzinsel

Die Kinder lieben das Buch "Hinter verzauberten Fenstern" von Cornelia Funke. Ich auch!

Wer schon länger Gast im Fahrtenschreiberwohnzimmer ist, für den ist dieser Buchtipp ein alter Hut. Wir haben den Schatz schon im letzten Jahr geborgen und mit Vergnügen gelesen. Und weil Rituale -besonders zu Weihnachten- besonders schön sind, darf dieser wunderwunderbare Wartezeitverkürzer auf gar keinen Fall fehlen!

Im Bücherregal fiel mir direkt daneben auch "Ein Weihnachtslied" von Charles Dickens in die Hände. Im Sauerländer Verlag erschien schon vor längerer Zeit eine schöne Ausgabe illustriert von Roberto Innocenti, die leider nicht mehr aufgelegt wird. Was für ein Glück, dass das Buch schon vor vielen Jahren in unser Bücherregal einzog und dort lange, lange auf vier kleine Fahrtenschreiberkinderohren gewartet hat!

Und wisst ihr was? Wo ihr erfreulicherweise den Weg zu uns gefunden habt und unsere Gäste seid, zeige ich auch noch unseren letzten Wartezeitschrumpfer. Voila: der Adventskranz. Die Bienenwachskerzen duften unglaublich gut. Wir bekommen sie jedes Jahr von den Hohenfrieder Werkstätten und schnuppern schon seit zwei Wochen an der Schachtel!

In dem Fall bedaure ich wieder mal sehr, dass mir das Fotografieren nicht so sehr liegt und die Ergebnisse mit unserer kleinen Digi-Kamera auch nicht so furchtbar toll sind! Will sagen: in richtigecht ist Muttis Kranz natürlich noch viel viel schöner ...  grins

 

 

Euch allen ein wunderschönes, liebevolles 1. Adventswochenende, einen dick gefüllten Adventskalender und viel Freude bei all dem, was ihr euch sonst noch so vorgenommen habt

wünscht herzlichst

Famlie Fahrtenschreiber

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Leckerschmeckerhosenbäcker

Noch vier Tage und aus dem grauen November wird in unserem Kalender ein rot-grün-goldener Dezember. Gestern Abend fielen unter stehenden Ovationen der beiden Fahrtenschreiberkinder die ersten Schneeflocken und heute früh hatte die Welt eine zarte weiße Haube auf.

 

Für meine beiden hinreißenden Quälgeister stand gestern schon fest: heute wird gebacken. Ich gestehe, die romantische Vorstellung der Kinderweihnachtsbackstube ist für mich über die Jahre zu einem mittelgradigen Horrorszenario geraten. Wir haben eiverschmierte Böden, schokogesprenkelte Wände und mehlbestaubte Kinderschöpfe miteinander durchlebt. Oder durchlitten. 

 

Und heute? Am 26. November 2013? Irgendwann in den letzen zwölf Monaten muss sich die Wende unbemerkt vollzogen haben. Die Zimt-Butterplätzchen waren flottimotti gebacken, kinderpunschrosig glasiert und sie schmecken richtig gut - so richtig "Leckerschmeckerhosenbäcker" meint der Fahrtenschreibernachwuchs. Die zwei chaotisch wütenden Zwerge in ihren rotkarierten Schürzen wurden in diesem Jahr in der Küche nicht mehr gesehen. Eigentlich fast schon bedauerlich!

Für die Zimtbutterplätzchen brauchst du:

 

250 Gramm Mehl

125 Gramm Zucker

150 Gramm kalte Butter in Scheiben

2 Eigelb

1 Teelöffel Zimt

 

Und für die Glasur:

200 Gramm gesiebten Puderzucker

und nach Farb- und Geschmackswunsch: 

drei Esslöffel frisch gepressten, gesiebten Zitronensaft, Orangensaft oder wie wir: roten Kinderpunsch 

 

Du siebst das Mehl auf die Arbeitsfläche und gibtst alle weiteren Zutaten dazu. Die Butter mit dem Messer erst einhacken, dann alles zu einem Teig kneten. Jetzt lässt du den Teig in Folie gepackt im Kühlschrank ruhen.

 

Den Ofen auf 180 Grad vorheizen und das Backblech mit Backpapier auslegen.

Den Teig portionsweise etwa drei Zentimenter dick ausrollen und Herzen, Engel, Sterne, Bäume und sonstnochwas ausstechen.

Nach acht bis zehn Minuten Backzeit sind die Zimtbutterplätzchen fertig.

 

Die Plätzchen abkühlen lassen. Den Saft oder Punsch etwas erwärmen, mit dem Puderzucker glatt rühren und mit dem Pinsel auf die Plätzchen streichen.

 

Gutes Gelingen!

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Der Junge, der Gedanken lesen konnte

Okay, ich bin überrrascht. Gelungen!

Die ersten Bücher, die Kirsten Boie unseren Vorleseabenden beifügte, waren die Bände vom Möwenweg. Bullerbüangehauchte Idylle in der Reihenhaussiedlung füllte in sieben Bänden unsere Vorleseabende. Auf "Wir Kinder aus dem Möwenweg" folgte "Weihnachten im Möwenweg". Wir begleiteten die Möwenwegkinder Tara, Tieneke, Petja & Co. auch im Sommer, erlebten mit ihnen Ostern, teilten ein "Geheimnis im Möwenweg", feierten "Geburstag im Möwenweg" und gelangten final in "Ein neues Jahr im Möwenweg". Ich hab mich  nach unseren ausgiebigen Lesestreifzügen durch den Möwenweg auf Abwechslung gefreut. Unsere zauberhafte Tochter wäre gern noch bändeweise in der Reihenhaussiedlung geblieben. Etwas später haben die kleinen Fahrtenschreiber den "Seeräubermoses" kennengelernt und mit einem kleinen Helden an Bord kommt man auch am "Ritter Trenk" nicht vorbei. Kirsten Boie ist in der Villa keine Unbekannte. 

 

 "Der Junge, der Gedanken lesen konnte" lag aber nun über ein Jahr im Kinderzimmerregal rum. Ich habe das Buch im letzten Herbst in unserem Buchladen mit zur Kasse genommen, weil ich den Umschlag irgendwie gut fand und die Idee mit dem Friedhofskrimi klang ja nun wirklich spannend. Passt das nicht in den nebligen Herbst und den grauen November mit seinen besonderen Feiertagen?

Unser zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber empfand gar nicht so und so lag es da. Monat für Monat. Bis jetzt. Und was soll ich sagen? Schon die ersten Seiten sind für eine Überraschung gut. Bei einigen Sätzen, die uns da so geliefert werden, stocke ich fast. Die obdachlose Alkoholikerin "Dicke Frau", die wüst vor sich hin flucht ist überzeugend skizziert.

Die Hauptfigur des Buches ist der russische Junge Valentin, der mit seiner alleinerziehender Mama ein neues Zuhause in Deutschland findet, während der Vater mit dem Bruder in Kasachstan bleibt. Valentin verbringt seine Sommerferien überwiegend allein, streift umher und landet auf dem nahegelegenen Friedhof. Dort lernt Valentin den netten, polnischen Friedhofsgärtner Bronislaw kennen und trifft auf das Ehepaar Schilinsky, die sich eine Grabstelle für ihr tägliches Picknick mit Würstchen, kalten Getränken aus der Kühlbox und Schlagermusik ausgesucht hat. Auch Herr Schmidt mit seinem Hund gehört zu den regelmäßigen Friedhofsbesuchern und zwischen Valentin und dem alten Mann, der seine verstorbene Frau Else besucht, entsteht eine Freundschaft. Als Brunislaw auf der Friedhofstoilette von einem Unbekannten niedergeschlagen wird und Valentin entdeckt, dass er die Gedanken anderer Menschen lesen kann, entspinnt sich ein spannender Krimi. 

 

 "Der Junge der Gedanken lesen konnte" nähert sich ernsten und  brisanten Themen wie kulturelle Vielfalt, Freundschaft und Tod auf leichte und ungeheuer sensible Art und Weise. Eine gute Portion Humor und manchmal fast schon überspannte, skurrile Szenen entschärfen die Tragik und geben dem Kinderkrimi die richtige Würze.  Ein Buch das wrklich wunderbar in den späten Herbst passt. Also: nicht länger warten, lesen!

 

 

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Glück. Das ganz große!

Glück. Das ganz große.
Glück. Das ganz große.

Die beiden Fahrtenschreiberkinder sitzen um zehn in ihren Schlafis noch am Frühstückstisch, mümmeln Mohnsemmeln mit ordentlich Marmelade drauf und stecken ihre Nasen in große Tassen gefüllt mit dunklem, wärmenden Kakao. Wir warten auf den ersten Schnee, der für heute angekündigt wurde, mein Berg Bügelwäsche bewegt sich langsam von Mount-Everest-Niveau Richtung Zugspitze. Normalnull wird heute wohl nicht mehr zu erreichen sein. Aussichtslos. Am Nachmittag des heutigen Buß- und Bettages will ich mit meinen kleinen Fahrtenschreibern in großen Kinosesseln versinken, eine dicke Popcorn-Tüte wandern lassen und Norwegen gucken. Wir  freuen uns auf die "Legende vom Weihnachtsstern", ein norwegisches Weihnachtsmärchen. 

 

Aber, wie gesagt, erst mal ist der Dauerbrenner Wäsche angesagt. Dabei  läuft im Radio Bayern 2, mein absoluter Lieblingsbügel-koch-und-putz-begleiter. Glücklichsein ist das Thema heute. Die ARD hat dem Glück einen ganze Themenwoche gewidmet. Und zwischen Männerhemden, den Jeans des kleinen Helden und Tochtershirts bin ich schon gespannt auf ein Thema, das die Menschen seit urzeiten beschäftigt und vermutlich auch immer beschäftigen wird.

Was macht glücklich?  Gesundheit ganz bestimmt. Und wahrscheinlich auch der Sinn, die größere Absicht, die man im Leben sieht. Vielleicht auch Geld. Aber was soll man kaufen, um glücklich zu sein? Nichts, ist die Antwort aus dem Radio. Kaufe gar nichts! Viel besser: investiere, um glücklich zu sein, in Erlebnisse. Die rosten nicht. Die verlieren nie an Wert, werden sogar ein Teil von dir und in deiner Erinnerung immer noch rosiger. Und wenn du dein Glück weiter dehnen und wachsen lassen willst, dann teile die Erlebnisse mit anderen. 

 

Na, da haben wir die letzten Tage doch mal wieder alles richtig gemacht, um mit unserer Villa hoffentlich auf ein glückliches Jahr 2014 zuzusteuern.

Wir haben mit den kleinen Fahrtenschreibern debattiert und diskutiert, in alle vier Himmelsrichtungen gedacht und sind schließlich auf einen grünen Zweig gekommen. Die Zeiten, in denen wir unsere kleinen Mitreisenden mit einem Kuscheltier und einem spannenden Hörbuch in die KIndersitze gepackt haben,  einen Stopover bei einer Pommesbude am Wegesrand versprechen konnten und der übrige Tour-Plan in den Händen von uns Eltern lag, sind vorbei. Endgültig. Definitiv. Das kommt nie wieder!

Ginge es nur nach den kleinen Fahrtenschreibern, würden wir die Ferien vermutlich der nächsten zehn Jahre ausschließlich in Südtirol verbringen. Echt.

 

Aber wir haben in den vergangenen Wochen auch Fährpreise beobachtet, auf Fahrpläne und Angebote gewartet und schließlich Nägel mit Köpfen gemacht. Die Villa wird 2014 im Bauch eines Riesen übers Meer schippern um anschließend, wie Pinocchio, an Land gespuckt zu werden. Wo? Ooooch, das verraten wir diesmal vielleicht nicht gleich und überlassen es erstmal eurer Phantasie. 

 

Ihr seht, wir sind in diesen grauen Novembertagen mit unserem Glück beschäftigt. Mit gemeinsamen Erlebnissen und schönen Erinnerungen, die wir später knallpink gefärbt in unser Erinnerungsschächtelchen packen können. Und Vorfreude kann ja auch ganz schön glücklich machen. Ach, im folgenden Thementag-Beitrag wurde übrigens von einem weiteren Glücklichmacher berichtet: dem Kind. Ich kann es bestätigen, wir Glückspilze haben das Glück im Doppelpack geliefert bekommen!

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Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: Quitten-Kompott gegen Novembergrau

Draußen geht es ziemlich unbunt zu. Die Tage ziehen sich fahl zwischen asch- und nebelgrau dahin und ehe man sich umschaut wird, hopplahopp, aus dem diesigen Grau schon wieder tiefes nachtblau.

Die Kinder haben am Montag mit viel Rabimmelrabammelrabumm und leuchtenden Laternen etwas Licht und Wärme ins Dunkel getragen.

Das Leben spielt sich wieder überwiegend drinnen ab. Es ist Zeit für Bücher und Hörspiele, für dicke Socken, für warme Decken und nachmittagsfüllende Familientreffen auf dem Sofa. Mit den sinkenden Termperaturen nimmt der Hunger zu. Also meiner jedenfalls. Dem grauen November versuche ich heute mal in der Küche etwas entgegenzusetzen. Es gibt Quitten-Kompott!

 

Der Spass mit den Qitten begann schon vor einigen Tagen. Sie strahlen einen nicht nur wunderbar sonnengelb an, sie verströmen auch einen ganz herrllichen Duft. An Quitten komme ich nie vorbei, ohne eine Nase voll mitzunehmen.

Aus den gelbfleischigen Quitten lässt sich leckerers Gelee, Quittenbrot oder Saft machen. Ich entscheide mich heute für Kompott, denn neben dem herrlichen Duft besticht es durch wenige Zutaten und ganz wenig Zeitaufwand. Auf der Couch warten schließlich zwei Kinder in Schlabberhosen und dicken Socken und ein Buch auf mich!

 

Das solltest du für das Kompott im Schrank oder im Einkaufskorb haben:

 

zwei Quitten

eine Grapefruit

eine Vanilleschote

40 Gramm Vollrohrzucker

etwas Speisestärke

 

Die Grapefruit auspressen, den Saft mit Wasser auf etwa einen viertel Liter ergänzen und den Zucker und das Mark der Vanilleschote dazugeben.

Die Quitte jetzt vierteln, schälen und entkernen. Das in schmale Streifen geschnittene Quittenfleisch rasch zum Saft geben, damit die Quitten nicht zu schnell braun werden.

Bei mittlerer Hitze kochst du das Obst mit dem Saft in etwa zehn Minuten gar. Dann einen knappen Teelöffel Stärke mit etwas Wasser glattrühren, die Quitten von der Flamme nehmen und die Stärke einrühren. Nocheinmal kurz aufkochen lassen, fertig!

 

Wir haben das Kompott zu Pfannkuchen gegessen. Bestimmt schmeckt es mindestens so gut zu Griessbrei, Quarkauflauf und Scheiterhaufen. Oder zu Dampfnudeln. Und zu Waffeln. Oder einfach nur so. Ähm, sagte ich es schon? MIt den sinkenden Temperaturen nimmt der Hunger wohl zu ...

 

 

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Unser Star in der Manege

Sicher wäre es in den letzten Tagen wahnsinnig spannend gewesen, sich mit der Villa zu den Gästen auf dem Plärrergelände in Augsburg zu gesellen. Vermutlich wäre uns in der Wohnwagensiedlung Crazy Wilson, Jana Mandana oder Martin Lacey Jr. begegnet. Bestimmt hätten wir uns lange vor dem Käfig des weißen Löwen King Tonga aufgehalten, die Elefanten am Rüssel gekitzelt und das drei Tonnen schwere Nashorn Symphonie gefüttert.

 

In Augsburg gastierte bis heute Europas größter Zirkus. In der Zeltstadt des Zirkus Krone leben 300 Menschen und 200 Tiere und zu der Stadt auf Rädern gehören ein Restaurant, eigene Stromaggregate, eine Betriebsfeuerwehr, eine Mannschaftsküche, Büros, Werkstätten und eine eigene Zirkusschule. Gespielt wird im größten Zirkuszelt der Welt mit über 4.000 Sitzplätzen und in genau diesem haben wir unseren Nachmittag verbracht.

Wir großen auf den Stühlen für die Zuschauer, unser Fräulein Fahrtenschreiber auch mal in der Manege. Einige mutige Kinder durften sich auf den Rücken eines Haflingers schwingen und auf dem Pferderücken stehend eine Runde drehen. Applaus, Tusch und Traraaa, kleines Fräulein Fahrtenschreiber!

 

Die Elefanten präsentierten sich beim tonnenschweren Elefantenballett als gefeierte Bollywoodstars genauso mächtig wie glamourös. Die wilde Löwennummer mit den fauchenden und drohenden Raubkatzen zieht uns sofort in ihren Bann und schmust die weiße Riesenmieze King Tonga erst mit seinem Dompteur, geht nicht nur den Kindern das Herz über.

Wilde Jonglagen mit im Sekundentakt fliegenden Keulen folgen auf die Truppe Chy Fu Dey aus dem chinesischen Staatszirkus und einen Akrobaten im Todesrad. Crazy Wilson -und der Name ist Programm- fliegt um die eigene Achse, dreht Loopings und schlägt Saltos. Wir halten gespannt die Luft an und applaudieren ungläubig und erleichtert, als er wieder auf sicherem Manegenboden steht. Wieviele Schutzengel beschäfigt der Mann nur?

 

Fräulein Fahrtenschreiber auf dem Pferderücken in der Manege des Zirkus Krone
Fräulein Fahrtenschreiber auf dem Pferderücken in der Manege des Zirkus Krone
Fräulein Fahrtenschreiber. Applaus, Tusch und Trara!
Fräulein Fahrtenschreiber. Applaus, Tusch und Trara!
Elefantenballett. Bollywood im Zirkus Krone in Augsburg
Elefantenballett. Bollywood im Zirkus Krone in Augsburg
Fliegende Artisten aus dem chinesischen Staatszirkus  im Zirkus Krone
Fliegende Artisten aus dem chinesischen Staatszirkus im Zirkus Krone
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Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: Bayrische Freitagsküche. Es gibt Dampfnudeln.

Für eins meiner Lieblingsgerichte brauchst du neben den angegebenen Zutaten vor allem eins: Lust den Vormittag in der Kombüse zu verbringen und die liebevolle Absicht, einen dicken, runden Hefeteig zu hegen, zu pflegen und zu wärmen. Zugegeben, das ist keins meiner üblichen Abenteuer aus der Kombüse, die aus wenigen Zutaten bestehen, schnell zu machen sind und leicht gelingen. Aber die Mühe lohnt. Versprochen!

 

Im Schrank oder in deinem Einkaufswagen solltest du für den  Teig haben:

 

250 Gramm helles Mehl

20 Gramm frische Hefe

30 Gramm Zucker

125 Milliliter lauwarme Milch

etwas Salz

1 Esslöffel Vanille-Zucker 

1 Bio-Ei

40 Gramm zerlassenen Butter

 

außerdem:

eine große Pfanne mit gut schließendem Glasdeckel

30 Gramm Butter 

einen halben Esslöffel Zucker

gut 125 Milliliter Milch

 

Startklar? Kann es losgehen? 

Hefeteig mag es warm, alle Zutaten sollen Zimmertemperatur haben. Siebe das Mehl in eine Schüssel, in die Mitte drückst du eine Mulde und bröckelst die Hefe  hinein. Darauf gibst du einen Esslöffel Zucker und gut 2 Esslöffel LAUwarme Milch. Mit ein kleinwenig Mehl vom Rand rührst du vorsichtig einen Vorteig an. Den lässt du mit einem Küchentuch zugedeckt stehen, bis er Risse zeigt. 

 

Dann gibst du den restlichen Zucker, das Salz, den Vanillezucker und das Ei auf den Mehlrand. Die Butter und die LAUwarme restliche Milch werden nach und nach zugegeben und mit den Händen zu einem zarten Teig verarbeitetet. Wieder mit dem Küchentuch abdecken und an einem warmen und unbedingt zugfreien Ort gehen lassen. Wie lange? Bis es das doppelte seines Volumens erreicht hat!

 

Jetzt acht runde Nudeln mit den Löffel abstechen. Arbeitsfläche und Nudeln etwas bemehlen, Nudeln wieder mit einem Küchentuch abdecken und -ja richtig!- noch einmal gehen lassen.

 

In der Pfanne die Butter, den Zucker und die Milch erwärmen. Die Nudeln einsetzen, Deckel drauf. Bei zunehmender Hitze zum Kochen bringen und bei mäßiger Hitze etwa 30 Minuten garen. Die Dampfnudeln sind fertig, wenn keine Flüssigkeit mehr im Topf ist. Den Deckel darfst du während der Garzeit auf keinen Fall abnehmen! Die Pfanne bei ausgeschalteter Flamme noch zwei Minuten stehen lassen, Deckel abnehmen und sofort auf den Tisch bringen.

 

Zu den Dampfnudeln schmeckt Vanillesauce gut. Wir mögen am liebsten aber eingeweckte Kirschen oder Zwetschgen.

Wenn du schon etwas experimtentierfreudiger mit den Dampfnudeln bist, kannst du Dörrobst darunter geben. Meine Oma hat in ein Zentimeter dicke Scheiben geschnittenen Kartoffeln unter die Dampfnudeln gesetzt und mir damit eine unauslöschbare wundervolle Kindheitserinnerung beschert. Klingt ungewöhnlich, schmeckt auch so und ist schlicht unvergleichlich.

Das Rezept mit den Kartoffeln habe ich übrigens noch nie in einem Kochbuch gefunden und bisher ist mir auch niemand -einschließlich meiner Familie Fahrtenschreiber- begegnet, der diese Leidenschaft kennt, geschweige denn mit mir teilt. 

Wie du die Dampfnudeln auch zubereiten magst, gutes Gelingen mit diesem Gericht aus der bayrischen Freitagsküche!

 

 

 

 

 

 

 

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Tour de Ländle. Am Ende mit Zahnlücke

Stellplatz an der Messe, Stuttgart
Stellplatz an der Messe, Stuttgart

6. und letzter Reisetag. Samstag, 2. November 2013. Von Stuttart nach Hause

 

Nach Hause? Noch bleiben?

Gestern am späten Nachmittag hatte der Familienrat  über das Ende der Tour de Ländle zu befinden. Die Abstimmung war mit null Gegenstimmen eindeutig und so wachen wir heute früh auf baden-württembergischen Boden auf.

 

Die Lautstärke auf dem Stellplatz an der Messe hielt sich in Grenzen, der Flugverkehr ist um 22:00 Uhr zu Ende und um den Dreh herum versiegt auch der Auto- und Lastwagenstrom, der die Hallen beschickt. Außerdem ist Regen auf dem Dach der Villa mindestens so gut wie eine Schallschutzmauer. Als uns die Äuglein zufallen erwarten wir, vom ersten Flieger um sechs geweckt zu werden, der in der Nachbarschaft in den Himmel steigt. Pah, was für ein Irrtum, der kleine Held war schon immer für eine Überraschung gut. Ein wackelnder Zahn kann Vater, Mutter und Kind schon vor Sonnenaufgang intensiv beschäftigen. Am frühen Vormittag auf dem Weg in die Stadt dürfen wir das Thema in die Hände der Zahnfee legen und den Zahn in die Brotbox. Der kleine Held stahlt glücklich mit großer Lücke in die Welt. Mannomann, kleiner Held, wirst du groß!

 

Vormittags schlendern wir durch die Markthalle, die allerlei Köstlichkeiten für zahlungskräftige Stuttgarter bietet, wir sehen uns auf dem bodenständigen Wochenmarkt am Rathaus um und genießen eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen am Charlottenplatz. Im alten Schloss reihen wir uns in eine lange Wartenschlange, bis wir erfahren, dass wir im Nieselregen mindestens dreißig Minuten bis zum Einlass ausharren müssen. Die Kinder sind für den "Glanz der Zaren" unter den Bedingungen nicht zu haben und so verzichten wir jedenfalls für heute auf den kulturellen Teil. Bis März haben wir noch Zeit, um die Sonderausstellung zu sehen und bis Stuttgart ist es nicht allzu weit.

 

Unser maximaler Radius betrug 200 Kilometer bis Hohenhaslach, bis Stuttgart sind es 150. Total entspannt und trotzdem spannend! Wir fanden es schön, eine Region vor unserer Haustür besser kennenzulernen und irgendwie fühlt es sich auch immer besonders an zu bleiben, wenn die anderen Touristen und Besucher die Stadt abends verlassen und Ruhe einkehrt. In Ulm und Ludwigsburg liegen die Stellplätze wunderbar zentral. Warum das in Stuttgart nicht möglich ist, weiss der Himmel. Die persönliche Betreuung leidet unter der Lage am Flughafen aber überhaupt nicht, das Personal an der Messe im Bereich der Hauptwache war ausgesprochen freundlich, hilfsbereit und bemüht. 

 

Und noch etwas will ich euch von der Tour de Ländle erzählen. Noch gar nicht so lange gibt es in der seitlichen Menueleiste den Button "Post an uns". Das Ding war einige Zeit Gesprächsstoff zwischen meinem Herrn Fahrtenschreiber und mir. Ich wollte nicht so recht verstehen, welche Post auf diesem Weg bei uns landet, die nicht besser im Gästebuch oder als Kommentar zu den Blogeinträgen aufgehoben wäre. Okay, schnell hat sich gezeigt, dass die Funktion genutzt wird und vergangene Woche auf der Tour de Ländle haben wir ganz besonders schöne Post aus dem Sauerland bekommen. Die fünfköpfige -schwarzer Balken- Familie U. hat uns geschrieben, dass wir an der Anschaffung eines Eura-Mobils mit den Reiseberichten im Fahrtenschreiber indirekt beteiligt waren. Wie schön ist das denn bitte? Liebe Familie U., wenn ihr nur halb so viel Freude mit eurem WoMo habt wie wir, seid ihr echte Glückspilze!

Markthalle Stuttgart
Markthalle Stuttgart
Markthalle Stuttgart
Markthalle Stuttgart
Markthalle Stuttgart
Markthalle Stuttgart
Wochenmarkt Stuttgart
Wochenmarkt Stuttgart
Übereifer. Der erste Weihnachtsbaum im Herbst 13 hat uns im Kaufhaus Breuninger in Stuttgart geblendet
Übereifer. Der erste Weihnachtsbaum im Herbst 13 hat uns im Kaufhaus Breuninger in Stuttgart geblendet
Altes Schloss, Stuttgart
Altes Schloss, Stuttgart
Warteschlange vor der Sonderausstellung im Alten Schloss, Stuttgart
Warteschlange vor der Sonderausstellung im Alten Schloss, Stuttgart
Mit der U 15 zur Villa. Oberhalb des Talkessels gibt es (kostenlose) Parkplätze auch für Villen
Mit der U 15 zur Villa. Oberhalb des Talkessels gibt es (kostenlose) Parkplätze auch für Villen
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Tour de Ländle. In der Landeshauptstadt Stuttgart

Frühstück am Charlottenplatz in Stuttgart
Frühstück am Charlottenplatz in Stuttgart

5. Reisetag. Allerheiligen, Freitag, 1. November 2013. Von Hohenhaslach nach Stuttgart.


Übernachtung: Messe Stuttgart, Gebühr 15 Euro, während der Messe 25 Euro, zu den Messezeiten zählt übrigens auch der Auf- und Abbau!

 

In Stuttgart hat man die Qual der Wahl. Es konkurrieren ein Campingplatz am Wasen in "geräuschvoller Umgebung" und der Stellplatz an der Messe, "ein am Flughafen gelegenes Ausstellungsgelände der baden-württembergischen Landeshauptstadt". Wir entscheiden uns für den Lärm an der Messe. Hier tummelt sich alles, was Räder oder Flügel hat. Na dann mal gute Nacht!

 

Den Tag in Stuttgart haben wir mit unserer Großfamilie verbracht. Unser Kleinvolk genießt es immer sehr, die großen Halbgeschwister zu sehen und Zeit mit ihnen zu verbringen. So verging der Tag wie im Flug. Erzählen, Lachen, Essen, Zusammensitzen. Schön war´s, ihr Lieben!

Endlich Häkelmützenzeit made by Mutti. Vor dem Neuen Schloss, Stuttgart
Endlich Häkelmützenzeit made by Mutti. Vor dem Neuen Schloss, Stuttgart
Grand Cafe Planie, Stuttgart Charlottenplatz
Grand Cafe Planie, Stuttgart Charlottenplatz
Stuttgart. Blick in den Talkessel
Stuttgart. Blick in den Talkessel
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Tour de Ländle. Ein Wackelzahn, Schwäbischer Zwiebelkuchen und Neuer Roter

Morgens. Weingut Baumgärtner
Morgens. Weingut Baumgärtner

4. Reisetag. Reformationstag, Donnerstag, 31.10. 2013. In Hohenhaslach

Übernachtung: Weingut Baumgärtner, Hohenhaslach

 

Vom heutigen Tag gibt es gar nicht so furchtbar viel zu berichten. Weil ich es mir auf der Tour de Ländle aber schon zur Gewohnheit gemacht habe, erzähle ich noch kurz, wann unser Tag begann. Unser kleiner Held überrascht uns zweifach, er schläft bis 7 Uhr (Yes! Yes!! Yes!!!) und präsentiert uns dann seinem ersten superwackligen Wackelzahn. Die Zahnfee kann sich schon mal auf einen Auftrag vorbereiten.

 

Den sonnigen und warmen Tag haben wir für einen langen Spaziergang durch die Weinberge um Hohenhaslach genutzt. Das Laub leuchtet orange, rot und gelb. Ein Augenschmaus! 

Für den Abend steht ein Gaumenschmaus auf dem Speiseplan, es gibt Zwiebelkuchen. Nein, ich habe kein neues kulinarisches Abenteuer gewagt, der kommt vom Bäcker im Ort. Dazu gibts frisch aus dem Stahltank in unsere Tupper gezapft, süffigen Neuen Roten Wein. Einer Kostprobe davon konnten wir  am Nachmittag in unseren Liegestühlen auf der Wiese vor der Villa nicht widerstehen. Verabschiedet sich der Oktober nicht mit einem ganz wunderbaren Tag?

Spaziergang durch die Weinberge
Spaziergang durch die Weinberge
Durch die Weinberge
Durch die Weinberge
Kicken vor der Villa. Weingut Baumgärtner
Kicken vor der Villa. Weingut Baumgärtner
Vor unserer Haustür. Neuer Roter und noch viel mehr
Vor unserer Haustür. Neuer Roter und noch viel mehr
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Tour de Ländle. Kutterschaufel, Spätzle und Trollinger

Schwäbische Gründlichkeit. Die Kutterschaufel rückt an. Stellplatz Blühendes Barock, Ludwigsburg
Schwäbische Gründlichkeit. Die Kutterschaufel rückt an. Stellplatz Blühendes Barock, Ludwigsburg

3. Reisetag. Mittwoch, 30. Oktober 2013. Von Ludwigsburg nach Hochenhaslach

Übernachtung: Weingut Baumgärtner Hohenhaslach. Kosten: 10 Euro, bei Einkauf ab 50,- kostenlos

 

Glockenschlag sechs Uhr schrecken wir aus dem Schlaf. Das Geräusch wird ausnahmsweise mal nicht vom kleinen Helden verursacht, nein, im Park finden Baumfäll- und -schneidearbeiten statt. Boah!

Weil an Schlaf eh nicht mehr zu denken ist und der kleine Held Hunger hat, kriechen wir aus den warmen Kojen in die noch kalte Kombüse, heizen  tüchtig ein und versorgen uns mit Kaffee und den kleinen Helden mit zwei dicken und heißgeliebten Gorgonzola-Broten.

Im Ländle fängt der frühe Vogel den Wurm und wir bekommen echt schwäbisches Kulturgut direkt vor die Tür geliefert. Ein orange gekleideter, dem kleinen Helden durchs Wohnzimmerfenster winkende Herr demonstriert uns anschaulich, dass die Kehrwoche auch für Villen auf Wohnmobilstellplätzen gilt. Mit einem Laubsauger, der einen Höllenlärm macht, bläst er vor, hinter, neben und unter der Villa. Mit der sprichwörtlichen schwäbischen Gründlichkeit legt er sich ehrgeizig nach Runde zwei noch in Runde drei und vier um die Villa und wendet sich dann unserem Nachbarn zu. Nicht ein Blättchen mehr zu sehen!

 Ich schreie dem kleinen Helden über den Frühstückstisch zu, ob er noch Nachschlag möchte, als die "Kutterschaufel auf vier Rädern" das Geplärre der Baumsäge und des Laubsaugers zu übertrumpfen versucht. Zwischenzeitlich findet sich in unser Frühstücksidyll auch der Platzwart ein, der die Gebühr kassiert. Wir grölen ihm ein Guten Morgen entgegen, er grölt seinen Dank zurück. 

 

Wir verbringen den Vormittag im Blühenden Barock, dem weitläufigen Park des Ludwigsburger Schlosses und dem dazugehörigen Märchenpark. Neben den aufwändig angelegten Gärten gibt es Kürbisse in Hülle und Fülle zu sehen, die zu Skispringern, Fußballspielern, einem Boxring und vielen anderen Skulpturen angeordnet sind. Gehen macht (in dem Fall leider) hungrig und wir kehren ein. Der Milchkaffee für die Großen ist okay, die Spätzle -sorry, das geht wirklich gar nicht!, sind unterirdisch. Packung auf, fast bis zur Pampe verkocht und die Kinderportion anschließend in zwei Schöpfkellen Päcklesoße ertränkt. Liebloser geht´s kaum mehr. 

Übrigens liegt direkt beim Stellplatz, fast vor der Tür der Villa der Kletterspielplatz Bärenwiese, den unsere Kinder sehr gern mochten. Ein echtes Plus des Stadt-Stellplatzes für Familien mit Kindern!

 

Für den Abend müssen wir umdisponieren, der geplante Besuch in Stuttgart fällt ins Wasser. Gute Besserung! 

Und jetzt? Nach der Zeit in der Stadt wäre Landluft doch mal wieder toll. Wir starten die Villa, rollen aus Ludwigsburg heraus, der Stadtdschungel lichtet sich langsam und nach etwa 20 Kilometer erreichten wir Hohenhaslach. Das Weingut Baumgärtner verkauft ab Hof und hat drei Wohnmobilstellplätze. Wie praktisch! Wir probieren hier und kosten da und füllen den Weinkeller der guten Villa. Für die Kinder haben die Baumgärtners feinen Traubensaft im Angebot. Der dritte Reisetag endet mit Wein und Rindersteaks aus Hohenhaslach. Den schönen Blick über die herbstlichen Weinberge und das bunt gefärbte Laub gibt es obendrauf. Die schwäbische Kehrwoche und die Spätzle haben wir nach dem zweiten Glas fast vergessen. Zum Wohl, auf die Tour de Ländle!

 

 

 

Schloss Ludwigsburg
Schloss Ludwigsburg
Schloss Ludwigsburg
Schloss Ludwigsburg
Südliche Gärten. Blühendes Barock, Schloss Ludwigsburg
Südliche Gärten. Blühendes Barock, Schloss Ludwigsburg
Schloss Ludwigsburg. Kürbisse im Ring
Schloss Ludwigsburg. Kürbisse im Ring
Froschkönigin
Froschkönigin
Froschkönig. Märchenpark Schloss Ludwigsburg
Froschkönig. Märchenpark Schloss Ludwigsburg
Bötchen fahren. Märchenpark Schloss Ludwigsburg
Bötchen fahren. Märchenpark Schloss Ludwigsburg
Bähnchen fahren. Märchengarten Schloss Ludwigsburg
Bähnchen fahren. Märchengarten Schloss Ludwigsburg
Blühendes Barock, Ludwigsburg
Blühendes Barock, Ludwigsburg
Historisches Karussell. Blühendes Barock, Ludwigsburg
Historisches Karussell. Blühendes Barock, Ludwigsburg
WoMo-Stellplatz Weingut Baumgärtner, Hohenhaslach
WoMo-Stellplatz Weingut Baumgärtner, Hohenhaslach
Blick vom Stellplatz. Weingut Baumgärtner, Hohenhaslach
Blick vom Stellplatz. Weingut Baumgärtner, Hohenhaslach
Stellplatz Weingut Baumgärtner, Hohenhaslach
Stellplatz Weingut Baumgärtner, Hohenhaslach
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Tour de Ländle. Urzeit und Barock

2. Reisetag. Dienstag, 29. Oktober 2013. Von Ulm nach Holzmaden und weiter nach Ludwigsburg

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz am Blühenden Barock, Ludwigsburg. Gebühr: 10 Euro

 

5.13 Uhr. Wo bitte wendet man sich hin, um gegen den Wahnsinn der Zeitumstellung aufzubegehren? Ich bin bereit eine groß angelegte Unterschriftenaktion zu starten, einen Interessensverein zu gründen und mich im Fall der Fälle auch an die Weltzeituhr in Berlin zu ketten. Der kleine Held sorgt auch heute dafür, dass der Tag mächtig früh beginnt. Zu früh für meinen Geschmack. 

Über Nacht setzte starker Regen ein, was wir -wie ihr alle wisst- in der Villa ganz gern mögen. Das Kribbeln und Krabbeln auf dem Dach hört sich wunderbar gemütlich an. Dieser Regen ist außer gemütlich auch noch praktisch, denn er sorgt dafür, dass das ratternde Lärmen der Straßenbahn unter dem munteren Tropfen verschwindet und wir in unseren Kojen nicht die letzte Bahn herbeisehnen. Nach dem Dichten der Kanten ist übrigens alles fluff, unser Schneckenhäuschen bleibt trocken.

 

Von Ulm geht es weiter entlang der A8 bis Holzmaden. Wer ein Faible für Baustellen hat, ist auf der A8 goldrichtig. Bagger, Planierraupen, meterhohe Sandberge - alles da! Zum Schauen bleibt dank der Tempobegrenzungen auch genug Zeit. 

In Holzmaden gibt es keine Baustellen, sondern ein Urzeit-Museum zu sehen. Dort sind versteinerte Funde wie Ammoniten, Fischsaurier und Paddelechsen ausgestellt, die aus einer Zeit stammen, zu der das Ländle noch tief unten im Meer lag.

Unsere Kinder fliegen fast durch die Ausstellung und ziehen uns Eltern hinter sich her, draußen wartet das attraktivere Angebot. Im benachbarten Schieferbruch kann man gegen Eintritt fossile Erinnerungsstücke aus dem Stein meißeln. Mit einer steingefüllten Tasche verlassen wir Holzmaden. Ein (kostenloser) WoMo-Stellplatz ist übrigens direkt vor dem Museum.

Nach dem Mittagessen und einer kleinen Spiel-, Lese-, oder Häkelrunde -jeder halt so, wie er mag- entschließen wir uns, weiterzuziehen. Wir fahren bis Ludwigsburg und lassen uns auf dem Stellplatz direkt am Schlosspark nieder. Das Zentrum ist, wie schon in Ulm, gut zu Fuß von unserer Haustür aus zu erreichen. Wir schauen am Schloss vorbei, bummeln durch die Innenstadt und  vorbei an der Filmakademie zurück zu unserem mobilen Heim. Der Tag war lang, der Tag begann früh. Müde, müde, müde fallen wir in die Kojen. Wann wir morgen wohl am Frühstückstisch sitzen?

 

 

Urweltmuseum. Beeindruckend schöne Unterwasserpflanzen
Urweltmuseum. Beeindruckend schöne Unterwasserpflanzen
Urweltmuseum Holzmaden
Urweltmuseum Holzmaden
Dino-Park. Außengelände des Urweltmuseums, Holzmaden
Dino-Park. Außengelände des Urweltmuseums, Holzmaden
im Steinbruch. Holzmaden
im Steinbruch. Holzmaden
Holzmaden. Archäologische Ausgrabungen
Holzmaden. Archäologische Ausgrabungen
Urzeitfund der Familie Fahrtenschreiber
Urzeitfund der Familie Fahrtenschreiber
Glänzt wie Gold. Urzeitfund der Familie Fahrtenschreiber
Glänzt wie Gold. Urzeitfund der Familie Fahrtenschreiber
Urzeitfund der Familie Fahrtenschreiber
Urzeitfund der Familie Fahrtenschreiber
Blühendes Barock. Schloss Ludwigsburg
Blühendes Barock. Schloss Ludwigsburg
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Auftakt zur Tour de Ländle

Ulmer Münster. Bauzeit 1377 - 1890
Ulmer Münster. Bauzeit 1377 - 1890

1. Reisetag. Montag, 28. Oktober 2013. Von Neusäß nach Ulm.

Übernachtung: Stellplatz am Donaustadion Ulm. Gebühr: kostenfrei

 

Leute, was für ein Wetter! 20 Grad, Sonne und ein warmer Wind weht uns die fallenden, orangegelben Blätter um die Beine. 

Unser erstes Etappenziel auf der Tour de Ländle liegt keine Fahrstunde von unserem festen Zuhause entfernt. Das trifft den Geschmack der beiden Fahrtenschreiberkinder ganz genau. 

Vom Stellplatz in Ulm kann man die Innenstadt bequem zu Fuß erreichen. Oder die Straßenbahn nehmen, die fast vor unserer Haustür hält. Wollen wir bei dem Wetter aber nicht!

Das fast schon grelle Herbstlicht lässt mit seiner Kraft die Fenster des Ulmer Münsters intensiv blau und rot leuchten und strahlen und wirft seine farbigen Schatten auf die Säulen. Der größte Kirchenbau Süddeutschlands hat übrigens mit 161,60 Metern den höchsten Kirchturm der Welt. Die gewitzten Ulmer haben die Vollendung des Kölner Doms abgewartet, vier Meter draufgesetzt und den Titel ins Schwabenland geholt. 

Der neuerdings lesende (ich werd verrückt!!!) kleine Held entdeckt im alten Fischerviertel den Saumarkt, das reizende Fräulein Fahrtenschreiber die Vaterunsergasse und mein Herr Fahrtenschreiber einen sonnigen Platz am Blaubach. Dort wird  wunderbarer Milchkaffee in großen Tassen und Zwetschgenkuchen mit Sahne serviert. 

Käthe Kollwitz erinnert in einer Sonderausstellung im Museum der Brotkultur an schmerzhafte Zeiten, zu denen Hunger und Leid gehörten. Die Geschichte des Brotes und des Backens über viele Jahrtausende hinweg ist Thema des Museums. Die Kinder finden die Audio-Guides mit den eigens für kleine Museumsbesucher gemachten Texten und die alte Backstube besonders cool.

Wir fallen mit müde gelaufenen Füßen und müde geschauten Augen früh in unsere Kojen. Unser erster Reisetag - und der gestrigen Tag auch- begann früh um fünf. Dem kleinen Helden ist die Zeitumstellung total wurscht!

Familie Fahrtenschreiber in Ulm und um Ulm und um Ulm herum.
Familie Fahrtenschreiber in Ulm und um Ulm und um Ulm herum.
Ulmer Münster. Sonnendurchflutet.
Ulmer Münster. Sonnendurchflutet.
Klasse Eisbecher-Wetter
Klasse Eisbecher-Wetter
Am Blaubach. Gastgarten Lokal Zur Zill
Am Blaubach. Gastgarten Lokal Zur Zill
Im Fischerviertel. Das schiefe Haus
Im Fischerviertel. Das schiefe Haus
Durch das Fischerviertel
Durch das Fischerviertel
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Ein Pony im Gepäck

Gunnel Linde: Mit Jasper im Gepäck. Gerstenberg 2010
Gunnel Linde: Mit Jasper im Gepäck. Gerstenberg 2010

Schon der Name liess mich innehalten, schauen, näher besehen. Im Buchladen bin ich vor einiger Zeit auf den Vornamen Gunnel gestoßen. Auf Gunnel, Nachname Linde, um ganau zu sein. Klingt wunderbar schwedisch und es klingt nicht nur so - es ist es auch! Schweden ist für mich fest verbunden mit Natur, überdimensiomalvollkommenunwiderstehlichem Heringssalat und grandioser Kinderliteratur. Ich liege Astrid Lindgren zu Füßen!

Gern will ich es mal mit einer Landsmännin -in dem Fall taugt das Wort gar nicht und ich tausche es aus-  mit einer Landsfrauin versuchen und gehe mit dem Buch "Mit Jasper im Gepäck" zur Kasse. Gute Entscheidung!

Annelie und ihr Bruder Nicklas unternehmen eine Reise mit ihrer alleinstehenden Tante Tinne nach Kopenhagen. Die gutherzige Tante Tinne ist in Sachen Kinder nicht gerade Fachfrau und so nimmt die Geschichte Fahrt auf, spätestens als die beiden Geschwister bei einer Lotterie im Zoo den Hauptgewinn ziehen: das Zwergpony namens Jasper. Aber wie versteckt man ein Pony in einem feinen Hotel und -noch schwieriger!- wie soll es mit dem Zug nach Hause ins schwedische Stockholm kommen? Unsere beiden kleinen Fahrtenschreiber haben die fröhlichen Leseabende mit Tante Tinne, Annelie und Nicklas und dem süßen Pony sehr genossen ... ich auch!

 

 

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24. Oktember 2013

Es gibt Phänomene, die lassen sich kaum erklären. Die Bild hat eine Auflage von über 2,5 Millionen Exemplaren, obwohl sie keiner liest. Oder vielleicht höchstens im Urlaub mal. Aber allerhöchstens und vielleicht mal.

McDonald`s kann einen Jahresumsatz von über drei Milliarden Euro verbuchen. Der Hamburgerberg, der von der einen Seite des Tresens zur anderen wandert und zu der Summe führt, muss gigantisch sein. Das Zeug vertilgt auch keiner. Oder höchstens mal auf der Durchreise. Also allerhöchstens und vielleicht mal.

 

Im September habe ich die ersten Lebkuchen im Supermarktregal gesichtet. Bald standen sie da auch nicht mehr einsam rum und bekamen Gesellschaft von Nikoläusen, Dominosteinen, Spekulatius und Marzipankartoffeln. Wer Chrsitbaumkugeln und Baumkerzen sucht, für den ist jetzt die beste Zeit. Aber das tut ja keiner. Nicht jetzt. Nicht im Oktober. Nase gerümpft und sich gewundert -sehr gewundert!- über die, die das offensichtlich jetzt schon brauchen und so gar kein Gefühl mehr für Jahreszeiten, Feste und den richtigen Zeitpunkt an sich haben.

 

Wer sich schon lange und ernsthaft fragt, für wen das ganze Zeug im Regal steht, ich kann zur Klärung beitragen: für Familie Fahrtenschreiber. Ähm, ja. Es ist so.

Wir haben uns im letzen Jahr hinreißen lassen. Ich bog mit dem Einkaufsagen um die Ecke und fand mich vollkommen unerwartet vor einem großen Turm dunkler, runder und unglaublich schokoladiger Mini-Lebkuchen wieder. Ich bin ein bekennender Weihnachts-Fan und all den Dingen und Ritualen, die mit dem Fest der Liebe zu tun haben, hoffnunglos erlegen. Von Kinderhand gebastelte Strohsterne lösen in mir reflexartig ein von einem Ohr zum anderen reichendes, beseeltes Grinsen aus. Der Reflex funktioniert übrigens auch mit Lametta, Satsumas, Punsch oder Linzer Sternchen und erreicht seinen absoluten Höhepunkt im Krippenspiel. Ich bin seelig!

 

Auf den kleinen Helden und unser zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber hat die glühende Leidenschaft ihrer Mutter gehörig abgefärbt. In der Hinsicht ist ihr Stammbaum nicht zu verleugnen. Beim Warten auf den großen Tag wird mal so richtig dick aufgetragen und so gehörte zu unserem 24-Tage-währenden Ritual ein wunderschöner, von Gaby (siniju.blogspot) handgenähter Adventskalender aus Täschchen und Krämer-Spitztüten, mit klitzekleinen, wunderschönen, weihnachtsherrlichen Überraschungen, zwei Bilderkalender zum Schauen für die beiden Weihnachtsfreaks, ein Adventskalender für die Ohren (die CD "Adventskalender zum Hören und Staunen" erschien im Ucello-Verlag) und unser allerallerliebstes Adventsvorlesebuch "Hinter verzauberten Fenstern" von Cornelia Funke. Wer noch eins drauflegen mag -ja, wir wollten!- kommt um "Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel" nicht rum. Vorgelesen oder die DVD geguckt ... wurscht, Julebukk verzaubert uns alle Jahre!

 

Aber zurück zu den Lebkuchen! Während die anderen noch mit Drachensteigen beschäftigt sind, widme ich mich Weihnachten. Die ersten Geschenke liegen schon im Schrank und ja, ich gebe es zu, Baumkerzen habe ich auch schon gekauft. Und in diesem Zug kamen mir auch die Lebkuchen unter. Dunkel, schokoladig, süß. Der Reflex funktionierte auch heuer, ein Erinnerungsblitz beamte mich in den letzen Herbst und in die Villa. Die ersten Lebkuchen verspeist am Abend vor dem 1. November. Dazu Punsch und ein paar Dominosteine. Grins. Grins. Nochmal Grins.

 

Nennt mich masslos, übereifrig oder ich weiß nicht was. Ich kann nicht aus meiner Haut! Auch in diesem Jahr wanderten Lebkuchen, Punsch und Dominosteine in den Wagen und warten darauf, in der kommenden Woche verspeist zu werden. Gemümmelt von vier seelig grinsenden Fahrtenschreibern in der Villa.

 

 

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Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: Muttis Herbstknaller - es gibt Linseneintopf!

Das Hoch vor unserer Haustür legt heute ein Päuschen ein, die fast schon sommerlichen Temperaturen der vergangenen Tage sind über Nacht spurlos verschwunden. Der Herbst hat wohl keine Lust mehr, weiter Verstecken zu spielen. Nebel liegt auf den Wiesen und kriecht kalt und grau unter die dicken Jacken der Fahrtenschreiberkinder. Die Mützen tief in die Stirn gezogen und die Hände in den Taschen vergraben, ziehen sie morgens ins wattegepackte, diesige Halbdunkel. 

 

Heute weiß ich schon morgens, was es unbedingt zu Essen geben muss. Nebel und fallendes Herbstlaub wecken in mir einen wahren Heißhunger auf einen grünen, warmen und bodenständigen Glücklichmacher: es gibt Linseneintopf!

 

Du brauchst:

 

250 g Berglinsen oder Braune Tellerlinsen

festkochende Kartoffeln, je nach Hunger

1 bis 2 Zwiebeln

reichlich Grünzeug: 1 Bund Bohnenkraut, 1 Bund Petersilie, 1 Bund Dill

1 Teelöffel Mehl

1 große Tasse Gemüsebrühe

2 große Esslöffel Schmand

etwas Essig

 

Die Linsen waschen und in etwa 20 Minuten gar kochen. Kartoffeln waschen, schälen, klein schnippeln und in Salzwasser kochen.

Die geschälte und gewürfelte Zwiebel in ordentlich Butter anschwitzen und die kleingehackten Kräuter dazugeben. Mit Mehl bestäuben, verrühren und mit der Gemüsebrühe aufgießen. Jetzt den Schmand dazu. Die Kartoffeln und die Linsen in den Topf und fertig ist der herbstliche Linseneintopf a la Mutti! Nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und für mich gern mit viel Essig abschmecken. Mhmmm, so schmeckt der Herbst!

 

 

 

 

 

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Auszeit in Sicht

6 Stück. Die Anzal meiner Mützen-Kollektion ist auf sechs angewachsen und Stoff für die nächsten drei Sucht-Stücke liegt schon im Schrank. Eine irre geringelte Beanie in gras-pink für das zauberhafte Fräulein Fahrtenschreiber, noch eine Mütze für den kleinen Helden in den Lieblingsfarben tiefblau-grün mit dickem Bommel und die erste Kappe für meinen Herrn Fahrtenschreiber. Nicht ganz so mutig. Nicht ganz so bunt. Und sicher ohne Bommel. Grautöne in Blockstreifen, die auch unser Sohn unbedingt wie der Papa haben mag. Die anfänglichen Kinderkrankheiten meiner Häkelei sind (naja, fast jedenfalls) überwunden, es geht mir wunderbar von der Hand. Was für ein Spaß!

 

Im Moment haben wir nicht gerade typisches Mützenwetter, bei Temperaturen um die 20 Grad präsentiert sich der Goldene Oktober von seiner angenehmen Seite und macht seinem Namen alle Ehre. Und das darf gerne in der nächsten Woche noch anhalten. Der vorvorvorletzte Schultag vor den Herbstferien ist beinahe zu Ende und wir freuen uns auf eine kleine Auszeit. Klaro, da gehört die Villa für uns fest dazu! Für den kleinen Helden werden es die ersten Ferien als Schulkind sein. Schwuppdiwupp, das ging schnell und schon sind Lesen und Rechnen aus seinem kleinen Kinderleben nicht mehr wegzudenken. Kein Etikett in seinen Klamotten, keine Überschrift aus der Zeitung, die auf dem Frühstückstisch liegt - überall begegnem ihm Buchstaben, die er zusammensetzt, versteht und sich freut wie Bolle. Ist es nicht wunderbar ganz nah dabeisein zu dürfen, wenn sich für einen kleinen Menschen eine ganz neue Welt eröffnet?! 

 

Einiges ist nach den Sommerferien in der Villa geblieben, anderes haben wir bereits dazugepackt und werden es in den nächsten Tagen weiter tun. Und es ist so, wie es immer ist: Man staunt jedes Mal von neuem, wieviel auf der Packliste steht und was in den Schränken unseres kleinen Schneckenhäuschens verschwindet. Ein stunden-, ach was!, ein tagefüllender Job ... zugegeben, bestimmt nicht der schlechteste! 

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Mützen! Mützen!! Mützen!!!

Der Tagebucheintrag, den ihr vor der Nase habt, kommt unter großen Schmerzen zustande. Seit Tagen quälen mich meine Finger. Oder ich sie?!

Der Auftakt zu dieser Geschichte liegt ein ganzes Stück in der Vergangenheit. Nämlich vor fast 35 Jahren. Ich machte Bekanntschaft mit einer schmallippigen Handarbeitslehrerin, die versuchte unserer Grundschulklasse das Häkeln beizubringen. Naja, nicht der ganzen Klasse. Damals fand der Handarbeits- beziehungsweise der Werkunterricht für Buben und Mädels getrennt statt. Den Jungs blieben rosa Topflappen und schmallippige Handarbeitslehrerinnen erspart. Früher war auch nicht alles schlecht!  Ich fasste damals den festen Vorsatz, wenn ich mal groß bin, werde ich ganz sicher nieniegarniewieder rosa-gelbe Topflappenmonster mit Mäusezähnchenborte häkeln. Hand drauf!

Die 180-Grad-Wende und meine schmerzenden, muskelverkaterten Finger bahnten sich vergangene Woche an. In unserer Bücherei fiel mir auf dem Tisch mit den Neuerwerbungen ein Buch in die Hand. Und mit den witzigen und coolen Ideen der "Mützenmacher" nahm die Sache also ihren Lauf. Billige Probewolle und Haken im Supermarkt geholt, drauflosprobiert und dem Thema binnen eines Abends komplett verfallen. Ein echtes Gernundvielzeitverbringding füllt seither meine Abende. Und mehr als das. Das Ding hat das Zeug zur Sucht! Mützen mit Dochtgarn aus Schurwolle, mit oder ohne Bommel , gestreift, uni - egal! Hauptsache gehäkelt!

Ein wenig Zeit blieb neben der Häkel-Manie natürlich auch für die Villa. In zwei Wochen sind den Kindern Herbstferien gegönnt. Wie die Zeit vergeht! Kaum haben wir uns an das (herzige!) Bild gewöhnt, dass der kleine Held mit großem Ranzen auf dem Rücken mit der großen Schwesterm Richtung Grundschule abzieht, steht auch schon wieder schulfrei auf dem Plan. Wir freuen uns auf ein paar Tage in der Villa. Das Häkelzeug kommt selbstredend mit!

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Ist der noch ganz dicht?

Die letzten Tage hat unsere Villa in Augsburg Lechhausen verbracht. So ganz ohne uns! Einsam war sie vermutlich nicht, auf dem Hof der Firma Petz reiht sich Knaus an Knaus und Weinsberg an Weinsberg. 

 

In Südtirol sind wir beim ersten Regen nach der großen Hitze von einem Rinnsal überrascht worden, das sich seinen Weg durchs Dachfenster gebahnt hatte. Ihr erinnert euch, mein Herr Fahrtenschreiber hat die Sache mit Butylband dicht bekommen, jo - das hielt bis heute und tat wunderbare Dienste, aber als Dauerlösung war das Klebeband nicht gedacht. Außerdem machte uns die Dichtmasse an einer Außenkante im letzten Jahr schon mal Sorgen. 

 

Für uns war das nun Anlass, um das komplette Dach und die Dachfenster der guten Villa neu eindichten zu lassen. Und weil wir passionierte Sterngucker sind und die Handwerker eh schon am werkeln waren, ließen wir uns zwei neue, klarsichtige Dachluken namens "Mini Heki plus" einbauen. Eins im Alkoven, eins im Stockbett von unserem Fräulein Fahrtenschreiber.

 

Jetzt kann er also kommen, der Herbst. Schaut man aus dem Fenster, hat man ja wirklich nicht den geringsten Zweifel, dass der Sommer zu Ende ist!  Wind und Regen dürften unserem Schneckenhaus jedenfalls nichts mehr anhaben. An welchem Ort wir das erste Mal den klaren Sternenhimmel durch die neuen Dachfensterchen wohl bestaunen dürfen? Wir sind freudig gespannt!

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Mit TÜV und Siegel

Er war fällig! Die gute Villa, unser Schätzchen, gehört seit fast zwei Jahren zu uns. Wer es ganz genau wissen will: die Liebe währt exakt 718 Tage.

Heute waren TÜV und ASU fällig. Unser heißgeliebtes rollendes Häuschen wurde kritisch beäugt und auf den Prüfstand gestellt und es gab nichts, aber auch gar nichts zu meckern oder zu bemängeln. Jetzt haben wir es per Siegel bestätigt: alles fluff, oberfluff!

Und wer hinter Freitag, dem 13. vielleicht ein unheilvolles Datum vermutet, der darf sich unseren heutigen Freitag gern als unwiderlegbaren Gegenbeweis ausleihen!

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Erste Klasse!

Es gibt Tage von denen man weiß, dass sie kommen werden. Und doch bin ich überrascht, wenn sie plötzlich, urplötzlich, da sind.

So geht es mir jedes Jahr mit dem 24.12., mit dem Geburtstag meiner Mutter und dem Abgabetermin für die Steuer. Heute war auch wieder so ein Tag. Der Wecker läutete das Ende der Sommerferien und einen ganz neuen Lebensabschnitt für unseren kleinen Helden ein.

 

Er hat diesem Morgen entgegengefiebert. Noch fünfmal schlafen, noch viermal schlafen noch dreimal. Am gestrigen Abend wollte die freudige Aufregung dem Schlaf einfach keinen Platz lassen. Immer wieder tapsten zwei kleine Füße über den Flur und fanden schließlich Ruhe im Bett der großen Schwester. Die muss nach drei Jahren Schule schließlich wissen, wie der Hase läuft!

 

Stolz und gespannt wie ein Flitzebogen hat er diesen Tag erwartet. Der Tag, an dem er zum allerersten Mal mit dem Schulranzen auf dem Rücken losmarschiert, die dicke Schultüte im Arm. Dem Tag fielen seine Schatten weit voraus. Für den kleinen Helden verging eine gefühlte Ewigkeit, bis der Wecker heute früh aus dem Kindergarten- ein echtes Schulkind machte. Das Christkind- und der Osterhase trugen ihren Teil zu der Mission bei und auch der 6. Geburtstag des kleinen Fahrtenschreibers stand ganz im Zeichen der Schule. Ein Schreibtisch und ein Schulranzen zogen bei uns ein. Die Schultüte haben wir zwei zusammen im Kindergarten gebastelt, vorgestern wurde sie heimlich gefüllt. Auf der To-Do List der letzten Ferienwochen standen außerdem die Frage nach der passenden Hose, ein Friseurtermin für die wilde, südtirolgebleichte Mähne, eine große Hefte-und-sonstnochwas-Einkaufsliste der Lehrerin und dem Lieblingsessen für den großen Tag. Haken dahinter.

 

Was wir ihm wünschen? Dass die Euphorie bis zum letzten, bis zum allerletzten Schultag seiner Schulkarriere anhält. Blauäugig? Okay, von PISA, VERA und dem bayrischen Grundschulabitur habe ich auch schon mal was gehört. Aber wünschen darf man ja! Heute hat es in jedem Fall geklappt. Ein Bombentag, strahlende Kinderaugen und rote Backen. Zum ersten Mal im Klassenzimmer gewesen, die Lehrerin kennengelernt, die Schultüte ausgepackt und -wie supermegacoolundtoll- die ersten Hausaufgaben aufbekommen. Echt erste Klasse!

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Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: Kürbissuppe

Schon gemerkt? Abends wird es wieder eher dunkel, das Licht hat seine sommerliche Schärfe und Klarheit verloren und morgens liegt kühler Tau auf dem Gras. Altweibersommer! 

 

Mit dem Herbst kommen die ersten Äpfel und Trauben auf den Tisch, die Zwetschgen schmecken nie besser als jetzt und den wunderbaren herbstlichen Farbreigen ergänzt der Kürbis perfekt. Zeit für ein erstes Herbstrezept, Zeit für ein kulinarisches Abenteuer aus der Kombüse!

 

Für die leuchtendorange Kürbissuppe brauchst du:

 

1 Hokkaido-Kürbis

1 - 2 Kartoffeln

etwas Ingwer 

Butter

1 l Gemüsebrühe

etwas Salz und Cayennepfeffer

wenn du magst: Kürbiskernöl zum Beträufeln

 

Besonders gern nehme ich Hokkaido-Kürbisse für die Suppe. Sie lassen die Suppe wunderbar orange leuchten und sind ausgesprochen genügsam: das Schälen entfällt! 

Den Kürbis waschen, die Kerne entfernen und in große Stücke würfeln. Die Kartoffel und das Ingwerstückchen werden ebenfalls geschält und gewürfelt, bevor sie zusammen mit dem Kürbis in den Topf mit heißer Butter wandern. Das Gemüse andünsten, ohne dass es Farbe nimmt und Brühe angießen. Die Gewürze dazugeben und weich kochen.

Die Suppe fein pürieren, fertig! Wer mag, gibt einige Tropfen Kernöl drauf. Nach dem ersten Löffel bin ich zweifelsrei in der neuen Jahreszeit angekommen. Herzlich Willkommen, Herbst!

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Wir waren dann mal weg

Die vergangene Woche haben unsere vier WoMo-Herzen geblutet. Die Villa steht  unbehaust vor der Haustür und noch sind Sommerferien. Nach sechs Nächten in den eigenen Betten litt das Camperherz. Das ist im Hause Fahrtenschreiber halt nun mal so. Und man muss sich nichts vormachen, gegen diesen Herzschmerz ist nur ein Kraut gewachsen: Rein in die Villa und ab geht die Post!

 

1. Reisetag. Samstag, 31. August 2013. Von Neusäß an den Brombachsee im fränkischen Seenland. 

Übernachtung: Reisemobilhafen auf der Badehalbinsel Absberg, Gausenbuck

 

Die B2 führt uns über Donauwörth und Weißenburg in die Region Nürnberg. Die Reisebusse mit dem A im Kennzeichen sind nicht zu übersehen. Der FCA hatte wohl tüchtig Unterstützung von den Augsburger Fans, die jetzt auf dem Nachhauseweg sind. Dem Mannschaftsbus schicken wir ein dickes Winke-Winke hinterher. Gut gemacht!

Als Nachtquartier haben wir uns den Stellplatz am Brombachsee ausgeguckt. Der ist mit 150 Plätzen nicht gerade klein. Bei Bedarf werden 350 weitere Plätze angeboten. Und wir haben nach dem Eintreffen  keinen Zweifel, dass es diesen Bedarf auch gibt. Bei gutem Wetter -leider legt der Sommer heute und morgen eine kleine Pause ein- steppt hier sicher der Bär. An die WoMo-Stellplätze schließt sich eine größere Zeltwiese, es sind Rad- und Wanderwege und auch eine Nordic Walking Strecke angelegt. Wer am Ufer des Sees liegen mag, findet einen Sandstrand und in wenigen Metern Entfernung einen Biergarten. 

Vorne im kleineren naturbelassenen Wiesenabschnitt gibt es zwar keinen Strom, wir stehen aber etwas heimeliger. Für die Nacht bezahlen wir 6 Euro, das 24-Stunden-Ticket kostet 8 Euro. Passt!

Stellplatz an der Badehalbinsel Absberg, Brombachsee
Stellplatz an der Badehalbinsel Absberg, Brombachsee
Brombachsee
Brombachsee
So geht´s auch! Stellplatz Absberg, Brombachsee
So geht´s auch! Stellplatz Absberg, Brombachsee

2. Reisetag. Sonntag, 1. September 2013. Vom Brombachsee nach Herzogenaurach.

Übernachtung: Stellplatz am Freizeitbad Atlantis, Herzogenaurach

 

Anderntags geht es weiter durch das schöne, hügelige  Frankenland. Vorbei am Hopfenstädtchen Spalt und durch kleine Ortschaften und schöne Natur. In Herzogenaurach ist der riesige Lederball mit den drei Streifen, der in der Mitte des Kreisverkehrs prangt, nicht zu übersehen. Adidas prägt das Städtchen. Einen Einkaufsbummel im Outlet haben wir für morgen eingeplant.

Und wo wir schon mal in Herzogenaurach sind, sind die Kinder natürlich auch neugierig, wo der Papa seine Arbeitstage verbringt. Auf Platz 1 der Kinder-Reise-Wunsch-Liste steht für heute aber das Freizeitbad Atlantis. Wir bezahlen 6 Euro für die Übernachtung beim Parkplatz des Bades, 2 Euro werden uns auf den Eintritt angerechnet. Der wolkenverhangene Tag vergeht wie im Flug, die Kinder sind begeistert vom Wellenbad und dem Wasserspielpark und der kleine Held -Potzblitz!- ist der Star unter den Wasserratten. Wer hätte im Juli gedacht, dass es schwimmt, rutscht und taucht wie der wilde Watz?! Vom Stellplatz aus lässt es sich bequem in das Städtchen laufen. Das Bestechungsgeld für unsere kleinen Besatzungsmitglieder wird in Schoko-, Zitroneneiswährung ausbezahlt, so haben wir zwei Großen Augen für die hübsche Altstadt.

Stellplatz am Freizeitbad Atlantis, Herzogenaurach
Stellplatz am Freizeitbad Atlantis, Herzogenaurach
Freizeitbad Atlantis, Herzogenaurach
Freizeitbad Atlantis, Herzogenaurach
Altstadt Herzogenaurach
Altstadt Herzogenaurach
Klasse Vorgarten! Altstadt Herzogenaurach
Klasse Vorgarten! Altstadt Herzogenaurach

3. und letzter Reisetag. Montag, 2. September 2013. Von Herzogenaurach nach Hause


Da sind Profis am Werk!  Während wir Eltern uns dem Adidas-Konsum hingeben, starren die Kinder wie paralysiert auf eine Mattscheibe über die Kinderfilme flimmern. Kein Genöle, kein Gequäke zwischen den kilometerlangen Ständern. Das nennen ich mal Umsatzsteigerung. Das Angebot ist in der Tat riesig. Nach drei Stunden sind wir total platt und haben Hunger. Gibt es Eltern, die am Kinderfänger in der Nachbarschaft vorbeikommen? Gegenüber hat Mac Donald´s eine Filiale. Profis eben!

 

Nach zwei Nächten in der Villa ist unsere Sehnsucht erstmal gestillt. Na, irgendwann muss dann ja auch mal gut sein. Die letzten Ferientage brechen an und es wird Zeit, uns wieder mit dem Gedanken an den Alltag anzufreunden. Aufstehen, müde in das Halbdunkel blinzeln und sich vielleicht zwei Minütchen Extra-Schlummer gönnen. Dann die übliche Morgenroutine, eine große Tasse Milchkaffee während ab jetzt (zwei!) Brotzeiten ihren Weg in (zwei!) Schulränzen finden. Zwei Kinder, die mit dem Ranzen auf dem Rücken losmarschieren. Ciao, macht´s gut ihr zwei Lieben, bis heute Mittag!

 Wann beginnen die Herbstferien eigentlich genau?

Konsumtempel in Herzogenaurach
Konsumtempel in Herzogenaurach
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Ich krieg´ die Motten

Es gibt an unseren Alltagen zu Hause eine schöne Ferientradition. Unser Herr Fahrtenschreiber ist während der Woche beruflich meist so eingespannt, dass wir ihn oft einige Tage nicht sehen. Die Kinder kriechen dann ins große Bett, Vorhänge zu, Nachttischlampen angeknipst und genussvoll schnappt sich jeder und jede ein Buch. Wir lieben es!

 

Gestern war wieder mal so ein Genuss-Ferien-Lese-Abend. Als ich eben ansetzte, die erste Seite meines Genuss-Ferien-Lese-Krimis "Der Mann, der kein Mörder war" umzublättern -was für ein Buch! Ein Volltreffer und meine Sommerurlaubskrimiempfehlung schlechthin. Aber bevor ich mich verzettle, vom Hölzchen aufs Stöckchen komme und vollkommen vom Thema abschweife, zurück zu unserem Genuss-Ferien-Lese-Abend- also, als ich mich eben dem kriminalistischen Finale entgegenlese und umblättere, höre ich unsere reizende Tochter: "Mama?" Hm? "Du, Mama?" Hmm, ja? "Mama, da ist ein Vieh. Ein ziemlich großes!" 

Bevor ich mir weitere Gedanken um das große Vieh in unserem Bett machen kann, habe ich es auch schon gesehen. Unsere Tochter starrt ungläubig auf ein ausgewachsenens Exemplar einer Kleidermotte, das sich unter einem Kissen  niedergelassen hat. Nachdem ich das Tier in einem Schraubdeckelglas dingfest gemacht habe, mache ich mich an eine umfangreiche nächtliche Internet-Recherche und kann zweifelsfrei sagen, es handelt sich um eine Motte. Vermutlich eine weibliche. Wie eklig ist das denn?  Ausgerechnet das olle, uralte  Schmusekissen des kleinen Helden belagert das Vieh. Das Kissen verbringt die Nacht in der Badewanne und von seiner Umwelt durch eine Plastiktüte hermetisch abgeriegelt.

Ich hoffe auf die ersten Sonnenstrahlen und darauf, dass der Drogeriemarkt hausfrauenfreundlich frühst öffnet. Ich zähle an diesem Tag zu den ersten Kundinnen. Auf dem Band liegen vier Pheromon-Fallen, die die männlichen Vertreter der Ekel-Spezies anlocken sollen und mir einen Überblick zum Grad des Befalls geben werden, mehrere Packungen geruchsneutrales Mottenpapier, die chemische Keule, die ich in Schränke und Kästen deponiere. Und fürs biologische Gewissen Lavendelsäckchen. "Ob das alles wäre?", meint der grinsende Kassierer an der Kasse und ich reiche ihm 30 Euro, die hoffentlich gut investiert sind.

Der Rest des Tages vergeht mit Saugen auf, unter, vor und hinter den Matratzen und jedem sonst noch denkbaren Winkel, Mottenpapier auslegen, Bettwäsche samt Inlett waschen, Mottenpapier auslegen, Schränke entrümpeln und putzen, Mottenpapier auslegen, Betten in die Sonne legen (ein Glück, wenigstens der Wettergott hat Einsicht mit meiner misslichen Situation) und schließlich lege ich noch einige Blättchen Mottenpapier aus und installiere die Pheromon-Fallen. Auf weitere Spuren der Viecher oder Kollegen des Exemplars im Schraubglas stosse ich nicht. Am späten Nachmittag ist unser Schlafzimmer keimfrei. Vermutlich könnte man bedenkenlos eine OP am offenen Herzen durchführen. Vollkommen ermattet sinke ich auf die Couch. Könnte ich jemanden finden, der mir eine große Tasse Milchkaffee kocht, ich würde ihm zu Füßen liegen. Meine zauberhaften Kinder gesellen sich zu mir. Eins rechts, eins links. "Du, Mama. Die kleine Motte fühlt sich im Glas bestimmt nicht so wohl. Wir lassen sie mal besser wieder raus". Kinder, ich glaub` ich krieg die Motten!

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Wir sind wieder zu Hause

Kurtatsch verabschiedet sich mit dicken Wolken
Kurtatsch verabschiedet sich mit dicken Wolken

25. und letzter Reisetag. Sonntag, 25. August 2013. Von Kurtatsch nach Hause

 

Dem Scheibenwischer war auf der Heimfahrt keine Pause gegönnt. Südtirol hat sich mit Tröpfelregen verabschiedet, Bayern hat uns mit Starkregen empfangen. Wir haben dieses Mal die Route über den Brenner und Garmisch gewählt und waren in knapp fünf Stunden zu Hause. Wenig Verkehr, kein Stau, das lief gut!

Wie nach jeder Reise surrt die Waschmaschine vor sich hin und wir räumen die Villa aus, während der kleine Held vor der Flimmerkiste lautstark den FCA unterstützt.  Und wie nach jeder Reise freuen wir uns wieder da zu sein und können es aber auch nicht lassen, über das nächste Ziel nachzudenken. Fünf Stunden hinter dem Lenkrad sind Zeit genug für solche Gedankenspiele ... die nicht ohne Ergebnis blieben! Nach der Reise ist eben auch vor der Reise!

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Hier sitzen wir nun

Grün, frisch, lecker. Küchenkräuter für die Campingküche
Grün, frisch, lecker. Küchenkräuter für die Campingküche

24. Reisetag. Samstag, 24. August 2013. In Breitbach

Übernachtung: Camping Obstgarten, Breitbach

 

"Hier sitzen wir nun, du und ich, und haben es schön." Ach, Astrid Lindgren trifft es doch wieder einmal haargenau. Wir sitzen hier und genießen einen wunderbar sonnigen Spätsommertag. Die Kinder sind auf dem Spielplatz und am Nachmittag steht einer Schwimmrunde im wunderschönen Teich nichts im Weg. Die Zeit verstreicht, wir stecken die Nasen in unsere Bücher und haben schon mal angefangen, uns auf die Heimfahrt morgen vorzubereiten. Die Räder sind auf dem Träger, das Kinderzelt wurde -unter einigem Protest und Bitten trotzdem- abgebaut und unser kleiner Kräutervorgarten wartet auf seinen Umzug ins Bad.

Wie war unsere Sommerfrische in Südtirol? Entspannt, richtig entspannt! Wir alle haben es genossen, so lange an einem Ort zu sein und immer wieder "nach Hause" zurückzukommen. Unser Radius war sehr klein, ich glaube wir haben uns vom Campingplatz nie mehr als 25 Kilometer entfernt und trotzdem viel erlebt. Wir haben diesmal keine Karten studiert, das nächste Ziel ins Auge gefasst oder die Villa immer wieder startklar gemacht. Ich kann euch sagen, so ein "Wohnwagen"-Urlaub hat durchaus seine Vorzüge! Fast schon erstaunt haben wir heute früh bemerkt, dass wir hier in Italien noch an keiner Tankstelle waren. 

Es war schön mit den Kindern zu Fuß unterwegs zu sein und leichte Wanderungen vormittags im Schatten waren trotz der sommerlichen Temperaturen gut zu machen. In den letzten Wochen hatten wir erst Besuch von Oma und Opa, die meine Nichte Sina mitbrachten und dann von Simone und Bernd mit Leonie und Marie. Wir haben schöne Ausflüge zusammen gemacht, angenehme Abende verbracht und hatten einfach eine gute Zeit. Gerne wieder! 

Die südtiroler Küche, die wir im ein oder anderen Buschenschank probieren konnten, ist ausgezeichnet. Aufgetischt wird bodenständige Hausmannskost, die besonders gut schmeckt, wenn die Zutaten auch noch aus eigenem Anbau kommen. Für den Wein gilt das übrigens auch fast immer!

Die Kinder haben die Frage nach der tollsten Sache im Urlaub schnell und einstimmig beantwortet: der Badeteich des Campingplatzes. Über den Platz kann man überhaupt viel Gutes sagen. Wir lieben ihn! Klein und sehr gepflegt trägt er die Handschrift der Betreiber-Familie, die sich sehr um die Gäste bemüht. Eines der  kleinen, aber liebevollen Details ist die große Auswahl an Küchenkräutern, die man sich selbst schneiden kann. Das peppt die Bordküche auf! Wir haben die NWT´s (die Nicht-Wander-Tage) sehr gern hier verbracht und das Zusammensein als Familie -einfach, schlicht, ruhig und unspektakulär!- hat gut getan. So gut, dass die Sommerfrische in Südtirol vielleicht Familientradition werden könnte. Hier sitzen wir nun und haben es schön! 

 

 

 

 

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Lach- und Sachgeschichten aus der Villa

Heute: Hilfe! Unser Dachfenster ist undicht

Auf diesem Bild seht ihr meinen Herrn Fahrtenschreiber dem sonnigen südtiroler Himmel entgegengewandt. Warum er mit der Leiter unser Dachfenster erklimmt? Weil ich die Töpfe in der Kombüse nicht länger entbehren kann! Der letzte Regenguss bahnte sich seinen Weg durch das Fenster und tropfte erst auf den Boden, dann in den Topf.

Im schönen Örtchen Neumarkt gibt es nicht nur zwei Bioläden, den Friseursalon Ludwig und den Eissalon Arlecchino, die wir allesamt gerne beehren, nein!, in Neumarkt sitzt obendrein die Firma Würth, die uns in dieser Angelegenheit im wahrsten Sinne des Wortes aus der Patsche helfen soll. Mit Butylband nämlich. Das soll die Villa wieder dicht machen. 

Die Steckensammelwut unserers kleinen Helden wird  uns heute nutzen. Unser Herr Fahrtenschreiber schraubt erst mal die Schrauben aus dem Fenster und damit es nicht runterknallt, wird es mit besagten Stecken fixiert. Gut gemacht, kleiner Held!

Um das Fenster herum klebt unser Herr Fahrtenschreiber das Butylband. Einmal längs und wieder quer, rundherum, das war nicht schwer. 

Gut gemacht, Thomas!

Nun wisst ihr, wie wir den gestrigen Vormittag verbracht haben. Für heute hat der Wetterbericht Regen gemeldet. Ihr hört von uns!

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Auf dem Römerweg

22. Reisetag. Donnerstag, 22. August 2013. Nach Penon und Hofstatt

Übernachtung: Camping Obstgarten

 

Mit der Villa fahren wir nach Penon, wo unsere Freunde eine Ferienwohnung bewohnen. Die Villa stellen wir wir auf dem (kostenlosen) Parkpkatz am Dorfplatz bei der Kirche ab. 

Am Gemischtwarenladen vorbei -ein Schild informiert uns, dass das Lädchen während der Erntezeit von 7:30 Uhr bis 9:30 Uhr geöffnet hat- geht es bergan. Wir folgen der Wegweisung "Römerweg". Der Weg mit der Nummer 2 führt zunäschst steil bergan, was in der Nachmittagssonne beschwerlich ist. Für den kleinen Helden so beschwerlich, dass er er kurzzeitig  in Wanderstreik tritt und sich vom Sinn dieser Unternehmung erst überzeugen lässt, als wir den kühlen Wald erreichen und der Weg zum holperigen Abenteuerpfad wird. Wir gehen Richtung Norden nach Hofstatt und dürfen schon mal einen Blick auf den Buschenschank Santlhof werfen. Einkehren scheint uns noch etwas früh uns so geht es auf dem Weg wieder zurück nach Penon und nach einer Kaffeepause mit dem Auto und der Villa zum Buschenschank. Der Wirt bietet uns einen verlockenden Platz für die Nacht an, den wir diesmal ausschlagen. Ein ander Mal vielleicht? Wir sind uns sicher, dass der Sommer 2013 nicht unsere letzte Sommerfrische in Südtirol war!

In Penon
In Penon
In Penon
In Penon
Waldnixe auf dem Römerpfad
Waldnixe auf dem Römerpfad
Römerweg zwischen Penon und Hofstatt
Römerweg zwischen Penon und Hofstatt
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Drachenreiter

Cornelia Funke: Drachenreiter. Dressler 1997
Cornelia Funke: Drachenreiter. Dressler 1997

21. Reisetag. Mittwoch, 21. August 2013. In Breitbach, Kurtatsch

Übernachtung: Camping Obstgarten

 

Lust auf Märchen? Aber immer doch! Cornelia Funke hat 1997 mit "Drachenreiter" ein mordernes Märchen geschaffen, das die kleinen und die großen Fahrtenschreiber sehr, sehr mögen!

 

Die Menschen breiten sich auf der Erde immer weiter aus und nehmen den Drachen ihren Lebensraum bis sie schließlich auszusterben drohen. Der Drachenälteste erzählt vom "Saum des Himmels", einem Tal im Himalaja, in dem er selbst geboren wurde und zu dem die Menschen noch nicht vorgedrungen sind.

Damit beginnt für den jungen, unerfahrenen Drachen Lung und seine Begleiterin, das Koboldmädchen Schwefelfell, eine abenteuerliche Reise. Bald treffen sie auf den Waisenjungen Ben, der das ungewöhnliche Paar in der Stadt vor der Entdeckung schützt. Zum Dank nehmen sie den einsamen Jungen mit.

Auf der Suche nach einem sicheren Ort für Lungs Artgenossen, für die es in der Menschenwelt keinen sicheren Platz mehr zu geben scheint, wird der  Archäologieprofessor Barnabas Wiesengrund zur großen Hilfe. Barnabas erzählt ihnen von Dschinn, der den Weg zum "Saum des Himmels" kennt. Noch ahnen sie nicht, was der Homunkulus Fliegenbein für eine Rolle spielt und dass es neben den Menschen eine viel bedrohlichere Gestalt gibt, die sie gefährdet. Nesselbrand der Goldene, ein drachenjagendes Ungeheuer ist ihnen bereits dicht auf den Fersen!

 

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Im Canyon: Die Bletterbachschlucht

20. Reisetag. Dienstag, 20. August 2013. Von Breitbach zur Bletterbachschlucht

Übernachtung: Camping Obstgarten

 

Applaus, Tusch-und-traraa für unsere Wanderkinder! Heute morgen sind vier Erwachsene und fünf Kinder aufgebrochen, um über Montan und Aldein ein ganz besonderes Naturerlebnis zu erkunden. Wir machten uns auf den Weg zu einem Canyon, der Bletterbachschlucht.

Vom Parkplatz am Besucherzentrum aus, der auch gut für WoMos passt, geht man in etwa 20 Minuten zur Schlucht. Wir erleben Steine in allen Größen und Farben vom Rötlichen Bozner bis zum Grödner Sandstein. Der Rundwanderweg bis zum Wasserfall Butterloch führt etwa eine Stunde im Bachbett entlang aufwärts. Die Kinder balancieren über die Steine, springen über den Wasserlauf und staunen über die steil aufragenden Felsen, die die Schlucht umgeben. Zurück geht es über den Jagersteig, der sich über 250 Höhenmeter auf Naturstufen und Wurzeln steil nach oben windet. Wir ziehen den Hut vor unseren jüngsten Wanderern Marie und David, die die Gruppe anführen und fast schon leichtfüssig den Anstieg überwinden, während wir Großen schnaufen. Chapeau!

Die Rast auf der Lahneralm haben wir uns aber auch wirklich verdient. Und unsere Kinder sind der Meinung, dass sie für diesen Tag genug Wander-Credit-Points gesammelt haben, dass es auch noch für eine Portion Eis im Arlecchino.  in Neumarkt reicht. Wie könnten wir widersprechen?

Unsere fünf Kinder auf dem Weg zur Schlucht
Unsere fünf Kinder auf dem Weg zur Schlucht
Wasser und jede Menge Steine. So macht wandern Spaß
Wasser und jede Menge Steine. So macht wandern Spaß
Naturstein in aller Farben und Größen. Im Canyon Bletterbachschlucht
Naturstein in aller Farben und Größen. Im Canyon Bletterbachschlucht
Nah am Ziel: Der Wasserfall Butterloch
Nah am Ziel: Der Wasserfall Butterloch
Wunderschönes Farbspiel in der Bletterbachschlucht
Wunderschönes Farbspiel in der Bletterbachschlucht
Mission Blauhelm: Der kleine Held bezwingt den Jagersteig
Mission Blauhelm: Der kleine Held bezwingt den Jagersteig
"Wann kommen sie endlich?" Unsere zwei jüngsten legen auf dem Jagersteig schon mal eine Pause ein
"Wann kommen sie endlich?" Unsere zwei jüngsten legen auf dem Jagersteig schon mal eine Pause ein
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Fräulein Fahrtenschreiber erzählt

19. Reisetag. Montag, 19. August 2013. In Breitbach

Übernachtung: Camping Obstgarten

 

Sina ist endlich gekommen! Wir haben viel Spaß miteinander. Wir schwimmen und zelten zusammen. Das macht viel Spaß!

Wir haben auch einen Jungen kennengelernt. Er heißt Aron und ist 6 Jahre alt. Er sitzt leider im Rollstuhl. Morgen gehen wir in die Bletterbachschlucht. Da muss man mit Helmen herumlaufen! Zur Sicherheit. Damit man keine Steine auf den Kopf kriegt. Ich freue mich schon riesig auf die Schlucht. Opa und Oma fahren heute. Sina will nicht mit ihnen mitfahren. Ein Glück! So können wir noch in Ruhe spielen.

 

Aus: Reisetagebuch unserer zauberhaften Tochter Anna

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Unverhofft kommt oft. Noch ein NWT

18. Reisetag. Sonntag, 18. August 2013. Auch heute in Breitbach

Übernachtung: Camping Obstgarten

 

Unser Tagesplan: Mit Oma und Opa nach Meran fahren und durch die Gärten von Schloss Trauttmannsdorff schlendern. Der kleine Held ist heute leider nicht so ganz auf dem Damm. Sein Oberschenkel ziept und zwickt und so legen wir noch einen NWT ein und sehen, wie sich die Sache entwickelt. Wir drücken alle verfügbaren Daumen!

Die Mädels applaudieren am Frühstückstisch, als wir ihnen eröffnen, dass der Ausflug heute leider ausfallen muss. Tja. Mit dem Besuch des Botanischen Gartens kann man bei Kindern wohl keinen Blumentopf gewinnen. Die Flora und Fauna eines Gartenteichs scheint ihnen offensichtlich interesanter und erforschenswerter.

An diesem NWT gab es noch eine besonders -eine ganz besonders!- schöne Überraschung. Wir haben lieben Kaffeebesuch bekommen! Unsere Freunde Simone und Bernd sind mit Leonie und Marie in Südtirol angekommen und haben sich in Penon einquartiert. Wir freuen uns schon auf die nächsten Tage an denen hoffentlich alle fit sind und die uns ein paar schöne gemiensame Unternehmungen bringen!

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NWT

Am wunderbar wunderschönen Teich
Am wunderbar wunderschönen Teich

17. Reisetag. 17. August 2013. In Breitbach

Übernachtung: Camping Obstgarten

 

Der allabendliche Familienrat ist ein festes Ritual in unserem Bleibe-Urlaub 2013 geworden. Wir sitzen abends zusammen und machen Pläne für den kommenden Tag. Dabei gilt eine Spielregel: auf einen Ausflugs-Tag, den meist wir großen Fahrtenschreiber vorschlagen, folgt ein Tag, den die Kinder mit ihren Ideen füllen dürfen. Na ja, "Ideen" ist schon etwas übertrieben. Bisher blieb es immer bei der einen Idee, den Tag am Teich zu verbringen, zu lesen und sich vorlesen zu lassen und zu spielen. Ein typischer NWT also. Ein Nicht-Wander-Tag, wie die Kinder diese heißgeliebten Tage nennen.

Die Badepause über Mittag verbringen die Kinder vor dem Wohnmobil, malen und beschäftigen sich mit ihren Rätselheften und Knobelaufgaben. 

Während wir hier sitzen und den Herrgott einen guten Mann sein lassen, leeren und füllen sich die Plätze um uns. Fliegender Wechsel in unserer kleinen Oase, in der wir noch die ganze nächste Woche verbringen dürfen. Grins.

Die Villa hat heute auch Ruhetag, auch einen NWT. Abends startet Opa sein Shuttle-Auto und holt uns zum Abendessen ab. Zweimal wird es auslaufen, um uns fünf von Breitbach hinauf nach Kurtatsch zu chauffieren. Ist doch auch mal schön! Den Weg zurück zu unserem Campingplatz schafft man auch mit vollem Bauch. Er ist gar nicht weit, verläuft nur bergab und der aufgehende Mond leuchtet uns hell den Weg.

 

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Ganz viel Familie, eine alte Bahnlinie und eine Tour-de-Buschenschank

16. Reisetag. Freitag, 16. August 2013. Nach Montan und später nach Hofstatt

Übernachtung Camping Obstgarten

 

Das stete nächtliche Brummen und Tuckern aus den Obstgarten ist seit einigen Tagen verstummt und der Ruhe gewichen. Die alten Traktoren der Apfelauern sind nach dem reinigenden Gewitter nicht mehr im Dauereinsatz, um Wasser zu pumpen und die Pflanzen zu bewässern. Die Quecksilbersäule überspringt die 30-Grad-Marke erst am Nachmittag. 

In Montan beginnt ein Wanderpfad, der an der stillgelegten alten Bahnlinie entlangführt. Im Ort an der Bartholomäusstraße finden auch Villen und andere größere Fahrzeuge bequem einen (kostenlosen) Parkplatz. Von dort geht es über das Glener Viadukt bis zu einem Wegweiser, der links den Wanderweg entlang der alten Bahnlinie zeigt und rechts auf einen Wasserfall und den gleichnamigen Buschenschank in Glen hinweist. Der kleine Abstecher lohnt! Mara, die Köchin bringt "traditionelle südtiroler Gerichte und jahreszeitliche Phantasien" auf den Tisch. Besonders empfehlen können wir die (nudelfreie) Lasagne mit Zucchini. Oder das Rindergulasch mit Knödel. Oder die Spaghettis mit hausgemachtem Pesto. Oder das Brotzeitbrettel mit Käse und Schinken. Oder den Kaiserschmarrn. Unbedingt dazu probieren: den selbstgemachten Holunderblütensaft!

Vom Buschenschank aus ist es nur ein Katzensprung zum Wasserfall. Der Weg ist ganz nach dem Geschmack unserer Kinder. Uneben fällt er über Steine und  knorrige Wurzeln ab und führt uns auf ein Holzbrückchen von dem aus wir den Wasserfall beobachten und in die Tiefe schauen. 

Zurück auf der Trasse der ehemligen Fleimstalbahn geht es fast ohne Höhenunterschiede weiter. Wir durchwandern zwei Tunnels (Hohooooo, Huhuuuuu) und genießen dazwischen die herrliche Aussicht auf das Unterland. Vorbei an Schloss Enn kommen wir über einen schmalen Trampelpfad wieder in den Ort Montan.

Für die dreiköpfige Kinderschar kommt nur eins in Frage: Hoppi zurück in den Obstgarten und in den Badeteich gehüpft, bevor wir die Villa am Abend auf die andere Talseite steuern. In Kurtatsch vor dem Gasthof Terzer schnell noch Oma und Opa eingesammelt und schon windet sich die Villa hoch nach Hofstatt. Die Tour-de-Buschenschank endet am 16. Reisetag im Santlhof. Die Schlutzkrapfenschwärmereien lassen wir an der Stelle jetzt einfach mal. Wer unbedingt nochmal mag, liest beim 8. Reisetag nach!

Wander-Tunnel an der Fleimstalbahn
Wander-Tunnel an der Fleimstalbahn
Buschenschank Agritur Wasserfall, Glen
Buschenschank Agritur Wasserfall, Glen
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Ein Abschied, ein herzliches Willkommen und ein Kühlschrank

Der Opa bringt´s. Coole Sache!
Der Opa bringt´s. Coole Sache!

15. Reisetag. 15. August 2013. In Breitbach

Übernachtung: Camping Obstgarten

 

Was für ein ereignisreicher Tag in unserer kleinen, überschaubaren Urlaubsidylle. Was für ein Kommen und Gehen! Heute früh nahmen wir Abschied von Amy und ihrer Familie und wir würden uns alle sehr freuen, sie wiederzusehen. Leider wohnen sie nicht gerade um die Ecke (stark untertrieben), vielmehr liegt ganz Deutschland zwischen uns und das ist bekanntlich ja nicht gerade winzig. Wir werden sehen! Besonders unserern beiden Mädchen viel der Abschied schwer. In zwei Paar Kinderaugen glänzten Tränchen.

Unserere Tochter hat heute hautnah erlebt, dass man der Zukunft gleichzeitig mit einem weinenden und einem lachenden Augen entgegensehen kann. Die kleinen Stiche im Herz wichen der Vorfreude auf die Cousine Sina und Oma & Opa. Was für ein großes Hallo, herzlich Willkommen, fast wie im Taubenschlag hier!

Und die drei Urlauber hatten noch eine ganz besondere Sache im Kofferraum. Uns hängen die lauwarmen Getränke so richtig zum Hals heraus. Der Kühlschrank in der Villa ist schon längst an seine Grenzen gestoßen und bei weit über 30 Grad Außentemperatur hat sich auch unsere Außenkühlschrank-Wasserschüssel-Methode dauerhaft nicht so richtig bewährt. Ach, nun sind wir stolze Besitzer einer Dometic-Kühlbox und genießen eisgekühlte Getränke. Feine Sache, fehlt nur noch der passende Wohnwagen samt Vorzelt dazu!

 

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Gleichklang

14. Reisetag. Donnerstag, 14. August 2013. In Breitbach

Übernachtung: Camping Obstgarten

 

Was gibt es zu sagen? Die Temperatur liegt bei 30 Grad, der selbstgemachte Apfelsaft des Obstbauern, der im kleinen Lädchen auf dem Platz angeboten wird, schmeckt den Kindern immer noch ganz wunderbar und der Teich ist der schönste Spielplatz auf der ganzen Welt, beteuern sie.

Anna hat in Amy eine gute Freundin gefunden. Was für eine glückliche Fügung, wenn sich zwei kleine Menschen so verstehen und miteinander zu spielen und zu lachen wissen und eine wunderbare Zeit miteinander verbringen. Kann es für ein Kind eine schönere Erinnerung an diesen Sommer geben? Der Abschied morgen wird sicher schwer fallen.

Die beiden Mädels wünschen sich für den Abend ein gemeinsames Abschieds-Eisessen. Gern doch! Und so fahren wir gemeinsam nach Tramin und lassen dort den schönen, lauen Abend mit einem Eisbecher im Eiscafe Obermaier ausklingen. 

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Wunderbar unspektakulär

13. Reisetag. Dienstag, 13. August 2013. In Breitbach

Übernachtung: Camping Obstgarten

 

Auf einen aktiven Tag draußen folgt einer in Ruhe. Der abendliche Familienrat beschließt einstimmig, dass auch der 13. Reisetag keine Ausnahme macht und wir ihn am Teich auf dem Campingplatz verbringen. Schwimmen, lesen, spielen und der Tag ist vollkommen ausgefüllt. Wem langweilig wird, der kann ab und an mal nach den Teichrosen schauen, sich ein Eis kaufen oder etwas von unserer selbstgemachten Zitronenlimo aufgießen.

Mein Herr Fahrtenschreiber und unser kleines Fräulein entscheiden sich am späten Vormittag spontan für einen kleinen Ausflug mit dem Fahrrad nach Neumarkt. Anna und ihre Freundin haben ein gemeinschaftliches Familien-Grillen für den Abend angezettelt und ein paar Köstlichkeiten für den Rost wären ja für dieses Vorhaben gar nicht schlecht. Und wenn man dann noch den Tisch, die Stühle, Geschirr und die vier Fahrtenschreiber auf das benachbarte Grundstückchen versetzt, steht einem schönen Abend nichts mehr im Weg. Aber auch gar nichts! 

Und ehe man sich versah, versteckte sich die Sonne hinter dem Berg und ein ruhiger, schöner, entspannter und gänzlich unspektakulärer Tag in unserer Sommerfrische ging zu Ende.

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Von Alm zu Alm. Rundwanderung über Aldein

12. Reisetag. Montag, 12. August 2013. Über Auer bis Aldein und zum Weiler Lerch. Parkplatz am "Naturparkhaus Bletterbach"

Übernachtung: Camping Obstgarten

 

Die Villa klettert auf gut 1500 Meter Höhe. Serpentinen, schöne Blicke über das Tal, saftige Bergwiesen und kleine Weiler gibt es gratis dazu. Den gebührenpflichtigen Parkplatz am Geopark Bletterbachschlucht nutzen wir nicht, um in die Schlucht einzusteigen -die Tour heben wir uns auf, bis wir in der kommenden Woche Besuch von Simone und Bernd bekommen- wir wandern vom Parkplatz ab Richtung Lahneralm, die schon nach kurzer Zeit erreicht ist. Ab dort gibt es zwei Möglichkeiten zu gehen. Einen breiteren, gut besuchten Forstweg und eine wild ansteigende Hoppelpiste über Stein und unzählige Wurzeln durch einen zauberhaften Märchenwald. Die Entscheidung ist schnell getroffen. Selten bevorzugen die Kinder die bequeme Variante, die ihnen eigentlich immer langweilig erscheint. Obwohl der andere Pfad deutlich anstrengender ist, wird nicht gejammert, gemosert und gemeckert. Das sparen sich die Kinder dann für den bequemen Abschnitt auf dem Forstweg ein. "Links ein Bäumchen, rechts ein Bäumchen und dazwischen Zwischenräumchen" scheint Revolten unserers Kleinvolks geradezu herauszufordern.

Auf der Schmiederalm kehren wir ein und bekommen dort gut gemachte, typische südtiroler Alm- und Buschenschankkost. Allerdings liegt das Preisniveau doch etwas höher als auf der gegenüberliegenden Talseite. Die für viele Touristen interessante Bletterbachschlucht liegt halt auch nur einen Steinwurf entfernt! Nach etwa einem Kilometer erreicht man schon die ebenfalls gut besuchte Schönrastalm. Auf knapp 1700 Meter Höhe ist es angenehm kühl und das Wandern fällt leicht. Über einen Forstweg schließt sich der Kreis und wir erreichen nach insgesamt vier Stunden den Parkplatz am Naturparkhaus Bletterbach.

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Fräulein Fahrtenschreiber berichtet

11. Reisetag. Sonntag, 11. August 2013. In Breitbach, Kurtatsch

Übernachtung: Camping Obstgarten

 

Ich habe eine Freundin gefunden! Sie heißt Amy und ist 10 Jahre alt. Ein Jahr älter als ich. Gestern wollten wir wanden. Es stand 3 km auf einer Tafel. Wir sind aber dann 7 Kilometer gelaufen! Ich war völlig fertig als wir angekommen sind. Eigentlich wollten wir mit dem Bus hinfahren, aber wir sind zu spät aufgestanden. Also mussten wir hin laufen. Das war anstrengend. Also ich will nie wieder so lange Wanderungen machen!

Das Wetter verändert sich nicht. Also immer noch über 30 Grad! (Es ist schon mal 40 Grad gewesen.) Wir sind schon ziemlich durchgebrannt! (Anm. d. Red.: tief gebräunt)

 

Aus: Reisetagebuch unserer zauberhaften Tochter

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Über die Katzentreppe zum Sträucherweg nach Tramin

Über die Katzentreppe nach Kurtatsch
Über die Katzentreppe nach Kurtatsch

10. Reisetag. Samstag, 10. August 2013. Nach Tramin

Übernachtung: Camping Obstgarten

 

Die Luft ist morgens klar und frisch und es weht ein Windchen. Nach dem Gewitter am vergangenen Abend und einem wohltuenden Regenguss sind die Termperaturen etwas gesunken. Gute Bedingungen also, um uns nach dem Frühstück zu Fuß auf den Weg zu machen.

Durch die Obstgärten erreichen wir die steile Katzentreppe, die hinauf ans nördliche Ortsende von Kurtatsch am Friedhof führt. Die Kinder lieben Stiegen und Trampelpfade wie diesen. Je weniger an einen konventionellen Wanderweg erinnert, umso besser. Der zentrale Dorfplatz lädt zu einer Verschnaufpause ein. Im kleinen Einkaufsmarkt freuen sich die kleinen Fahrtenschreiber über eine Dose Limo, bevor es weiter durch die Obergasse hinauf zum Baum- und Sträucherpfad geht. Überwiegend schattig verläuft der Weg bis Tramin. Perfekt für eine leichte Sommer- und Familienwanderung also! Nach insgesamt 3,5 Stunden erreichen wir unser Ziel. Der Weg führt durch Mischwald, verläuft überwiegend eben mit leichtem Anstieg, bevor er dann vor Tramin etwas steiler wird um dann auf einem schmalen, von einem Blätterdach geschützten Pfad abzufallen. Neben Weinreben säumen einzelne Zwetschgenbäume, Kirschen,  Hollunderbüsche und Oliven den Weg. Den Eisbecher im Cafe bei der Kirche in Tramin haben sich die Fahrtenschreiberkinder wirklich verdient. Die Eltern bestimmt auch.

Zwischen Tramin und Kurtatsch verkehrt ein kleiner Citybus. Wir nehmen ihn gern für den Weg zurück und kommen ganz unerwartet in den Genuss einer kleinen Rundfahrt durch die Weinberge und die hübschen kleinen Ortsteile von Kurtatsch. Überraschung! Wir sausen über Kurtatsch an Breitbach vorbei, verfehlen knapp die Haltestelle von der uns der Fahrter versichert hat, sie stünde auf seinem Fahrplan, und finden uns nach einigen Serpentinen und steilem Anstieg in Penon wieder. Unser Fahrer scheint fast genauso verblüfft wie wir und bekundet, dass er auf der Strecke erst neu eingesetzt sei und er sich zu seinem großen Bedauern getäuscht habe. Die Haltestelle in Breitbach liegt nicht auf seiner Strecke. Nach unserer Sightseeing Tour landen wir jedenfalls wieder im Zentrum von Kurtatsch und weder dem Busfahrer noch uns mag es gelingen, die Verbindung nach Breitbach zu unserem Campingplatz ausfindig zu machen. Der kleine 20-minütigen Spaziergang nach Hause führt uns an der benachbarten Pizzeria vorbei. Die Gelegenheit lassen sich die Kinder nicht so schnell entgehen und wir geben für den Abend eine Bestellung auf. Beine hochgelegt, Pizza vor der Villa aus dem Karton gemampft, zufrieden und stolz auf die beachtliche Wanderstrecke des Tages zurückgeblickt. Schön war´s!

So macht wandern Spaß. Auf der Katzentreppe
So macht wandern Spaß. Auf der Katzentreppe
Hof in Kurtatsch
Hof in Kurtatsch
Zwischen Kurtatsch und Tramin
Zwischen Kurtatsch und Tramin
Baum- und Sträucherpfad zwischen Kurtatsch und Tramin
Baum- und Sträucherpfad zwischen Kurtatsch und Tramin
"Wie weit ist es noch?" fragen sich nicht nur die Fahrtenschreiberkinder
"Wie weit ist es noch?" fragen sich nicht nur die Fahrtenschreiberkinder
In Tramin
In Tramin
Citybus ab Tramin
Citybus ab Tramin
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Grüße aus der Sommerfrische

9 Reisetag. Freitag, 9. August 2013. In Breitbach, Kurtatsch

Übernachtung: Camping Obstgarten

 

31 Grad, leicht bewölkt -STOPP- Fahrtenschreiberkinder verbringen den Tag am Teich, mit Federball und neuen Freundschaften -STOPP- Frau Fahrtenschreiber widmet sich der Wäsche -STOPP- Herr Fahrtenschreiber heizt dem Grill tüchtig ein -STOPP- Wir empfehlen als superlesenswertes Urlaubskinderundfamilienbuch: Vilja und das Räuberfest -STOPP- Heute: Public Viewing in der Villa. Bayern München begegnet Borussia Mönchen Gladbach -STOPP- Die Fahrtenschreiber grüßen herzlichst aus der Sommerfrische -STOPP- 

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Nach Hofstatt

8. Reisetag. Donnerstag, 8. August 2013. Von Breitbach nach Hofstatt

Übernachtung: Camping Obstgarten, Breitbach

 

Überraschung! Wir werden im Morgengrauen von ein paar Regentröpfchen geweckt. Schnell raus aus der Koje, Wäsche draußen abgehängt und sich das kühle Windchen um die Nase wehen lassen. Bis zum Frühstück sind die Wolken und der Regen spurlos verschwunden. 

 

Vormittags klettert die Villa über Kurtatsch hinaus in den kleinen Weiler Hofstatt. Unser mobiles Haus stellen wir auf dem Parkplatz des Santlhofs ab und versuchen unser Kleinvolk für eine einstündige kleine Wanderung zu motivieren. Ich gebe zu, es fällt nicht nur den beiden Leichtmatrosen schwer, sich bei steigenden Temperaturen für diesen Programmpunkt zu begeistern. Das Gehen fällt nicht wirklich leicht, der kleine Held versucht sich mit Geschichten über die alten Römer über Wasser zu halten, denen hier sogar ein Wanderweg gewidmet ist. Mein Herr Fahrtenschreiber kommt vermutlich nicht dazu, über seine Verfassung groß nachzudenken, unablässig verlangt unser Sohn nach einer neuen Römer-Story. Während ich schwitze und gehe und gehe und schwitze, versuche ich das Genöle unserer Erstgeborenen auszublenden und mich den wirklich erfreulichen Dingen dieses Tages zu widmen. Der Santlhof bietet nicht nur der Villa ein nettes Parkplätzchen, im Buschenschank gibt es feine, frisch zubereitete Gerichte. Gemüse, Eier und Wein stammen aus eigenem Anbau. Die Nudeln werden von Tante Rosa selbstgemacht und wie es sich für einen Buschenschank gehört, fehlen auch die kleinen, mit Spinat gefüllten Täschchen namens Schlutzkrapfen, Käseknödel und Bratkartoffeln nicht auf der Karte. "Voll lecker", schmatzt der kleine Held über einem großen Teller Spaghetti! 

Über das Örtchen Penon (am Hinweisschild "Bertoldihof" vorbei, liebe Simone und lieber Bernd!) fahren wir zurück nach Kurtatsch und Breitbach. Der Weinkeller  der Villa ist übrigens auch nicht leer ausgegangen. Vom Santlhof haben wir ein paar Flaschen herrlich fruchtigen Sauvignon mitgebracht, mit dem wir heute Abend auf unsere herrliche Sommerfrische anstoßen werden!

 

Blick auf den Santlhof und die Villa. Gefunden?
Blick auf den Santlhof und die Villa. Gefunden?
Wandern, meckern, mosern. Unterwegs um Hofstatt
Wandern, meckern, mosern. Unterwegs um Hofstatt
Herr und Frau Fahrtenschreiber im Buschenschank Santlhof. Entdeckt?
Herr und Frau Fahrtenschreiber im Buschenschank Santlhof. Entdeckt?
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Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: Zitronenlimonade

Villagemachte Zitronenlimonade. Ganz ohne künstliche E´s aber mit vielen Aaaahs, Ooooohs und Mhmms
Villagemachte Zitronenlimonade. Ganz ohne künstliche E´s aber mit vielen Aaaahs, Ooooohs und Mhmms

7. Reisetag. Mittwoch, 7. August 2013. Im Breitbach, Kurtatsch

Übernachtung: Camping Obstgarten

 

35 Grad im Schatten. Da kommt den Fahrtenschreiber-Kindern jede Erfrischung gelegen. Von außen im Badeteich, von innen mit Limonade. Heute mal mit selbstgemachter Zitronenlimonade.

 

Du brauchst:

2 Bio-Zitronen

200 ml Wasser

200 g Zucker

Mineralwasser und Minze

 

Die Schalen der Zitronen abreiben oder schälen. Am besten geht´s mit dem Sparschäler, das weiße der Zitronenhaut dabei aber nicht abschälen! Die Schalen mit Zucker und Wasser in einen Topf geben, köcheln lassen und dabei so lange rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Die Zitronenschalen dabei etwas drücken und an den Topfrand quetschen.

Danach abkühlen lassen und durch ein Sieb gießen. Die Zitronenlimonade nach Geschmack mit eisgekühltem Mineralwasser auffüllen und mit frischer Minze servieren. Wow, ein klasse Frischekick für Nase und (Kinder-)Gaumen!

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Unterwegs zum Fennsee

6. Reisetag. Dienstag, 6. August 2013. Von Breitbach nach Unterfennberg.

Übernachtung. Camping Obstgarten

 

Blumenampel abgehängt, Lampions von der Markise gepflückt, letztere rein und ab geht die Post. Unser Ziel ist Unterfennberg. Über Kurtatsch -der hiesige Metztger hält wunderbares Rinderfilet im Speckmäntelchen zum abendlichen Grillen für uns bereit- klettert die Villa auf über 1000 Höhenmeter. Der Motor schnauft, der Fahrer schwitzt und die unzähligen Serpentinen, die uns erst durch Weinberge, dann durch dichte Laubwälder und etwas später durch eine Nadelwald wie aus Hänsel und Gretel führt, ist eine echte Herausforderung. Für den Motor, für meinen Herrn Fahrtenschreiber und ganz besonders für unsere Tochter. Die 15 Kilometer auf dem engen Sträßchen ziehen sich hin und ihr Magen rebelliert. Das Ende der Geschichte könnt ihr euch schon denken. Wir nehmen ins Bordbuch unter dem Kapitel Camperregeln auf: kein Himbeer-Trinkjoghurt zum Frühstück und ein Stück Südtiroler Speck hinterher, wenn eine Bergstrecke ansteht. So langsam sollten wir es eigentlich wissen ...

In Unterfennberg erwarten uns etwas kühlere Temperaturen. 33 Grad sind unglaublich angenehm im Vergleich zur Hitze im Tal. Grund zum Jammern haben wir nicht. Unten in Breitbach sind die Nachmittag zwar sehr heiß, im Badeteich kann man es aber wunderbar aushalten. Gegen 18:00 Uhr verschwindet die Sonne hinter dem Berg, ein warmer, föhniger Wind kommt auf und wir verbringen die Abende draußen, schauen Sterne und genießen um Mitternacht Temperaturen um die 30 Grad. Gestern haben wir Sterngucker übrigens den Kleinen Wagen entdeckt, der leuchtet hell und klar über der Villa. 

 

In Unterfennberg leben 60 Einwohner, die sich überwiegend von Viehwirtschaft ernähren. Neben einigen versprenkelten Höfen findet man im Örtchen ein Gasthaus, ein idyllisches Kirchlein nebst Widum, dem ehemalige Pfarrgut und einen Bilderbuch-Badesee. Wir lassen uns auf der Liegewiese am Ufer nieder, steigen über den Holzsteg ins erfrischende Wasser und genießen die Abkühlung. Schwimmen macht hungrig und nach einer tüchtigen Portion südtiroler Knödel, die mit Spinat, Käse oder auch Pilzen zubereitet sind und Schlutzkrapfen mit Salbeibutter sind die Kinder für eine Spaziergang zu haben. Wir streifen ein Stück auf der Hochebene Unterfennberg umher und die Kinder entdecken einen holperigen Wanderweg unter einem dichten Blätterdach, der sicher einen weiteren Ausflug hierher wert ist. Der Weg nach Pianizzia ist mit kurzen 40 Gehminuten ausgeschildert und scheint lohnenswert. 

Auf dem Rückweg sitzt die Tochter vorne, der kleine Held kommt dieses Mal gut mit dem Platz auf der Rückbank klar Vollkommen störungsfrei windet sich die Villa dem Tal entgegen. Tschakka!

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Über die Millastiege nach Kurtatsch

5. Reisetag. Montag, 5. August 2013. Nach Kurtatsch

Übernachtung: Camping Obstgarten, Breitbach

 

Die Temperaturen gingen zurück. Statt knapp 40 Grad zeigt das Thermometer heute Nachmittag noch 38 an. Die Motivation der Kinder, den Badeteich und den Platz zu verlassen ist vorsichtig gesagt klein. Gestern Abend ist es uns schon mal gelungen, die beiden um die nächste Ecke zu locken. Im Buschenschank Gruber wollten wir bei Limo, Wein und Schlutzkrapfen den sensationellen Durchbruch unseres Sohnes feiern. Echt toll, unser David legt den Schwimmgürtel ab und schwimmt los. Gut gemacht, kleiner Held! 

An den (Ausflugs-)Erfolg von gestern haben wir heute früh dann gleich angeknüpft und uns tapfer auf den schönen Weg über die Millastiege nach Kurtatsch gemacht. Die Kinder lieben den kleinen, kühlen Wasserfall am Wegesrand und das Brückchen. Oben angekommen schlendern wir durch die kühlen Gassen des hübschen Ortes und decken uns im Konsumverein mit frischem Obst und Gemüse ein. Meine charmante Reisegesellschaft hat ausnahmsweise auch mal nichts gegen eine (kühle) Kirchenbesichtigung. Geht doch, Leute! Den Rückweg sollte man besser noch vormittags antreten. Die Temperaturen steigen unglaublich schnell und die Sonne setzt nicht nur den Kindern zu. An ausgedehntere Wanderungen oder Radausflüge ist im Moment nicht zu denken. Unser Kleinvolk streikt. Ich glaube ihr müsst nicht lange raten, wo und wie wir den Nachmittag verbringen!

Durch die Obstgärten in den Ort Kurtatsch
Durch die Obstgärten in den Ort Kurtatsch
Wasserfall an der Millastiege
Wasserfall an der Millastiege
Wer hat ihn entdeckt? Buschenschank Gruber
Wer hat ihn entdeckt? Buschenschank Gruber
Im Buschenschank Gruber. Breitbach
Im Buschenschank Gruber. Breitbach
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Ohne Schwimmgürtel, Netz und doppelten Boden

EILMELDUNG des Tages - STOPP - Der kleine Held kann schwimmen - STOPP - Die ganze Familie Fahrtenschreiber ist total aus dem Häuschen - STOPP
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Sahara-Südtirol grüßt Sahara-Deutschland

3. Reisetag. Samstag, 3. August 2013. Nach Neumarkt.

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Morgens um halb sieben ist die Luft noch klar und frisch und damit die Walking-Stöcke kein reines Alibi-Dasein im Fahrerhaus führen, raffe ich mich auf und starte zu einer kleinen Runde. Für die besondere Herausforderung sorgen die Bewässerungsanlagen in den Obstgärten und böse Bremsen. Was mich wohl zuerst erwischt?

Solange die Sonne noch Anlauf nimmt und nicht ihre ganze Kraft entfaltet und vom Himmel brennt, starten wir mit den Fahrrädern nach Neumarkt. Der kühle Fahrtwind erfrischt herrlich. Auf dem Rückweg mittags fühlt es sich allerdings schon eher an wie ein warmer Riesenföhn, der uns entgegenpustet. Über die Wassersprenkler, die ihren feinen Nebel und eine kleine Dusche abgeben, freuen wir uns jetzt. Die Kinder ganz besonders! 

Bei der Hitze ist Abkühlung jeder Art besonders willkommen. Unsere beiden Männer beehren den Friseursalon Ludwig in Neumarkt. Ein Ausflug der lohnt, weil er nicht nur für zwei frische Sommerschnitte sorgt, sondern die Wände und Vitrinen in Ludwigs Salon aus seinem bestimmt spannenden und extravaganten Leben erzählen. Ich muss schon zweimal hinsehen, um sicher zu sein, dass das Bild des jungen Mannes mit Hut, weißem Anzug und blutrotem Hemd nicht den jungen Klaus Kinski zeigt. 

Die Entdeckung des Tages liegt gegenüber dem Rathaus und stellt wunderbares, hausgemachtes Eis her. Es darf gern die doppelte Portion sein, auf ein üppiges Mittagessen hat eh keiner Appetit.

Der Nachmittag vergeht am Teich, den wir nur mit kleinen Unterbrechungen verlassen, um auf das Thermometer zu linsen. Tatsächlich, wir verfehlen die 40 Grad-Marke nur um wenige Zehntel!

Salon Ludwig in Neumarkt
Salon Ludwig in Neumarkt
Taugt uns für ein super Hitze-Mittagessen. Gelateria Arlecchino, Neumarkt
Taugt uns für ein super Hitze-Mittagessen. Gelateria Arlecchino, Neumarkt
Außenkühlschrank
Außenkühlschrank
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Fräulein Fahrtenschreibers Sicht auf die Welt

2. Reisetag. Freitag, 2. August 2013. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten

 

Wir haben SOMMERFERIEN! Meine Familie und ich sind in Südtirol gelandet. Super! Jeden Tag in den Teich. Immer ein Eis. Super Wellness! Ich fühle mich wie im Paradies. Es ist immer über 30 Grad. Ziemlich heiß also! Sina und Leonie kommen in der letzten Woche. Wie kann ich die zwei Wochen bis sie kommen aushalten? Ich weiß auch nicht wie ich das aushalten soll. Ich bin übrigens schon ganz braun! Eine Freundin habe ich noch nicht gefunden! Aber das macht nichts aus (Mir auf jeden Fall nicht). Alleine habe ich auch viel Spaß!

 

Mit freundlicher Genehmigung zitiert aus: Reisetagebuch unserer reizenden Tochter Anna

Vergnügen ohne Ende: Badeteich Camping Obstgarten
Vergnügen ohne Ende: Badeteich Camping Obstgarten
16:30 Uhr und langsam wird es "kühler"
16:30 Uhr und langsam wird es "kühler"
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Über Martina in die Sommerfrische

1. Reisetag. Donnerstag, 1. August 2013. Von Neusäß nach Kurtatsch.

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Wer an dieser Stelle einen Reisebericht erwartet, den müssen wir leider enttäuschen. Der August 2013 steht für die Familie Fahrtenschreiber ganz unter dem Motto Sommerfrische. Die Villa steht in Südtirol auf einem kleinen, total feinen Campingplatz und wird dort auch bleiben. Keine Rundreise, kein ausgedehntes Sightseeing, kein Tour-Plan. Wie bemerkte unser Opa treffend? Halt mal ein Urlaub, wie ihn alle machen. 

 

Morgens um halb neun laufen wir aus dem heimischen Hafen aus und bemerken auch dieses Mal, dass uns bereits 500 Meter Fahrt reichen, um vollkommen auf Erholung gepolt zu sein. Sogar der Großeinkauf im Supermarkt um die Ecke, den wir schon mindestens tausendmal besucht haben, fühlt sich kribbelig anders an. Schnell noch ein Töpfchen Basilikum und eins mit Minze für den WoMo-Vorgarten in den Einkaufswagen und mit der Tochter abgewogen, wieviel ihres Lieblings-Trinkjoghurts der Kühlschrank der proppevollen Villa noch fassen kann und dann geht es los. Los Richtung Süden, Ziel Südtirol. Die Idee, etappenweise anzureisen und zwei Nächte auf Stellplätzen am Weg zu verbringen, verwerfen wir. Die Bild-Zeitung titelt mit "Sahara-Deutschland" und für Norditalien werden bis Samstag 38 Grad erwartet. Nach einem kurzen Anruf auf dem Campingplatz meldet unser Herr Fahrtenschreiber, dass unser Plätzchen leer steht und auf uns wartet. Überredet, wir kommen! 

 

Die Strasse zum Reschenpass ist gesperrt und so tuckern wir ein Stück durch die Schweiz. Landschaftlich schön kostet uns das kleine Sträßchen doch etwas Zeit und am Ende dauert den Kindern die Anfahrt dann doch einen Ticken zu lang. Über den Grenzübergang im Ort Martina (wie klasse, was?!) sind wir auf  italienischem Boden und reihen uns in die Schlange der Urlauber durch Südtirol ein. 

 

Und nun sind wir hier, angekommen in der Sommerfrische mit allerhand Pipapo. Die Blumenampel aus dem heimischen Garten, die mein Herr Fahrtenschreiber seit Wochen liebevoll pflegt, haben wir diesmal auch mitgeschleppt. Wo Platz für einen Christbaum ist, kommt auch dieses Mordstrum unter. Und die Lampions sind dabei. Und der Grill, die Liege und die Wäschespinne. War ja klar. Fahrräder, Kinderroller und diverses Wasser-, Land-, und sonstiges Spielzeug standen auch auf der Packliste. Wer meint, für diese Reise wäre ein Wohnwagen das richtigere Gefährt gewesen, dem kann ich nicht wirklich widersprechen. Aber wir schreiben diesmal ja auch keinen Reisebericht, viel eher wird es ein Bleibebericht. Und dann dürfen sogar Blumenampeln mit an Bord.

 

 

 

 

 

 

Ein Stück durch die Schweiz zum Reschenpass
Ein Stück durch die Schweiz zum Reschenpass
Da staunt die Besatzung: Grenzübergang Martina
Da staunt die Besatzung: Grenzübergang Martina
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Endlich Sommerferien!

Das Ferien-Staffelholz ist auch in Bayern angekommen. Der kleine Held und die Räubertochter bleiben am ersten Tag ohne Verpflichtungen lang im Schlafanzug, bauen Lego-Landschaften und geheime Höhlen, hören Hörbücher, malen, schauen Bücher oder lesen. Cool down nach einem langen, ereignisreichen, schönen und manchmal auch einfach nur anstrengenden Schuljahr.

Für den kleinen Helden ging gestern die Kindergartenzeit zu Ende. Definitiv. Die Woche über wurde Abschied von den anderen Kindergartenkindern genommen, und -wie spannend!- im Kindergarten übernachtet, Abschiedsgeschenke übereicht und mit jedem Tag rückte der letzte etwas näher. Am Ende hätte er gern noch verlängert und wäre ein paar Tage länger geblieben. Nicht nur unser zweites Kind, wir alle hatten eine gute Zeit dort und denken sicher genauso oft wie gern zurück. Ich hab´s mir fest vorgenommen beim letzten auf Wiedersehen nicht zu heulen. Einen Versuch war es mal wert. Nein, es hat nicht geklappt. Gar nicht.

Für heute steht putzen, packen, putzen und packen auf dem Plan. Die kleinen Fahrtenschreiber erwarten ihren Papa sehnsüchtig und wir werden die Villa heute Abend gemeinsam startklar machen. Morgen laufen wir aus. Auf in die Sommerfrische!

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Beulen, Dellen, Dachschaden

Die Villa hat eine aufregende Woche hinter sich. Erst musste sie die Fahrt zu Renault-Trucks nach Lechhausen antreten, damit der Zahnriemen getauscht werden konnte. Das war zum fünften Geburstag dran.

Und die Beulen auf dem Alkoven und dem Dach haben sich seit dem Unwetter vor drei Wochen auch nicht in Nichts aufgelöst. Die Gutachter in der Region Augsburg können über einen Mangel an Arbeit sicher nicht klagen und bestellen ihre Kundschaft gruppenweise ein. So durfte die Villa heute mit meinem Herrn Fahrtenschreiber einen Ausflug zur DEKRA machen. Sachverständiger samt Mann bestiegen das Dach unseres rollenden Heims und zählten eifrig Delle um Dellchen, Beule um Beulchen. Was sich am Ende präsentierte, überraschte doch ein wenig und erinnert an Cellulite im Endstadium. Auf 50x50 Zentimeter zählten Experte und Mann über 80 Schäden, die die Hagelkörner hinterlassen hatten. So heftig sah das unter unserem laienhaften Blick doch gar nicht aus! Die Schadenssumme ist intergalaktisch hoch. Der Sachverständige veranschlagt 10.000 Euro, sie sich durch einen kompletten Austausch des Dachs errechnen. Was für eine Diganose für unsere gute Villa!

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Unwetter

Knietief mit Wasser geflutete Unterführung
Knietief mit Wasser geflutete Unterführung

Seit dem letzten Eintrag in unserem Logbuch sind geschlagene 26 Tage vergangen. Na, hat uns jemand vermisst?! 

Vom Monat Juni würde ich gern sagen, dass wir ihn spielend gewuppt haben und voll Freude auf unsere Sommerfrische in Südtirol warten.

Auf die Kälte zum Ende der Pfingstferien folgten einige glühend heiße Tage, die ihr Ende in einem Unwetter über unserem Städtchen fanden. Ein Unwetter mit Ausmassen, wie wir es bisher nicht erlebt hatten. Entwurzelte Bäume, unpassierbare Straßen und in diesem Zug lief auch unser Keller voll. Wir waren mehrere Tage mit Räumen und Trocknen beschäftigt und jede Christbaumkugel, jeder aufgehobene Babystrampler und alles was sich sonst noch so in einem Keller findet, musste ausgepackt werden. Aber das war an besagtem Unwetterabend unser kleinstes Problem. Fast klitzeklein. Unser kleiner Held erlebte Sturm und Hagel in der Eisdiele, in die die Kinder mit dem Sportverein aufgebrochen waren. Um ihn zu erreichen, musste ich durch die knietief mit Wasser vollgelaufene Bahnunterführung waten, die beiden Zufahrtsstraßen waren mit dem Auto zu dem Zeitpunkt nicht mehr zu befahren. Ein Erlebnis, auf dessen Wiederholung ich gern verzichte. Wie glücklich waren wir alle, als der kleine Raubritter wohlbehalten und gutgelaunt wieder zu Hause war.

Auch die Villa kam nicht ohne Blessuren davon. Die Hagelkörner haben auf Alkoven und Dach Spuren hinterlassen. Wir warten noch auf den Gutachter der Versicherung und sind gespannt auf die Einschätzung.

Der Juni war ein turbulenter und anstrengender Monat. Wie für die meisten Familien außerdem noch randvoll mit Verpflichtungen und Terminen in Schule, Sportverein, Kindergarten & Co. Nur in diesem Jahr leider ohne die beflügelnden Temperaturen und den Energieschub, die der Sommer gewöhnlich so mit sich bringt. Schade. Wirklich schade um den Sommer, der in diesem Jahr viel eher ein Herbst ist.

 

 

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Mit einiger Verspätung nun doch am Ziel

Violett: Unwetterwarnung für Südbayern
Violett: Unwetterwarnung für Südbayern

17. Reisetag. Sonntag, 2. Juni 2013. Von Lindau nach Neusäß

 

Am Ende laufen wir mit einiger Verspätung gegen Mittag im heimatlichen Hafen ein. Eine verspätete Fähre, ein Kindergeburtstag, der gebührend gefeiert werden wollte, Stau am San Bernardino und schließlich Starkregen bei Lindau haben die Heimfahrt verzögert. Nein, versäumt haben wir zu Hause nichts. Es ist mit acht Grad und Dauerregen einfach nur ekelig. Die letzten Tage unterwegs waren etwas anstrengend, wir merken es daran, dass wir alle erst um halb neun aufwachen. Ungewöhnlich spät, aber nicht weiter schlimm. Von zu Hause trennen uns noch 160 Kilometer, die gut zu fahren sind. So kommen wir ausgeschlafen und -was das Wichtigste ist- gesund und gut gelaunt zu Hause an. Diesmal ist nicht die Waschmaschine das erste Ding, das wir Daheim anwerfen, sondern die Heizung. Bis wir das nächste Mal auslaufen, ist auch in der Villa einges zu tun. Ihr erinnert euch an die Beule in der Tür und am letzten Tag auf Sardinien hat auch der Kühlschrank Mucken gemacht. Vermutlich liegt es an einer verstopften Gasdüse. Die letzte Lach- und Sachgeschichte aus der Villa ist also noch nicht geschrieben. Und das letzte Reisetagebuch auch nicht. Versprochen!

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Unser Geburtstagskind

16. Reisetag. Samstag, 1. Juni 2013. Von Campo Ligure nach Lindau

Übernachtung: Stellplatz Blauwiesen, Lindau am Bodensee

 

Guten Morgen, liebes Geburtstagskind! Wir freuen uns, dass wir den anstrengenden Weg heute Nacht noch auf uns genommen haben und Anna einen Wunsch erfüllen konnten. Der Geburtstag sollte irgendwo im Grünen stattfinden, am besten mit Tieren und Picknick. Den Agristurismo Bertin erreicht man über ein sich in die Höhe windendes Sträßchen. Er liegt im Naturpark über dem Ort Campo Ligure. Die Kinder sind vormittags mit den beiden Eseln und dem Spielplatz beschäftigt, so dass Thomas noch ein Stündchen Schlaf nachholen kann, bevor wir heute Nachmittag weiterfahren. Hier oben hätten wir es schon noch ein wenig ausgehalten. Ligurien könnte eine Reise lohnen! Auf dem Agriturismo bekommen wir ein recht bodenständiges Mittagessen und lernen eine Gruppe Bogenschützen kennen. Wie toll, wir dürfen es sogar mal ausprobieren und Mann und Kinder versuchen ihr Glück und zielen mit Carbonpfeilen auf einen Kork-Drachen.

Der Nachmittag vergeht auf der Straße, erst recht zügig und dann mit einer Stunde Stau am San Bernardino. Bis hierhin haben wir wir die Wetternachrichten aus Deutschland recht entspannt beobachtet. Bei 25 Grad fällt es schwer, sich den Dauerregen vorzustellen, der uns schlagartig erwartete. Rein in die Röhre bei strahlender Sonne, raus im Platzregen. Bis Lindau gab es außer Regen eigentlich nur Regen zu sehen. In Lindau waren die Feuerwehren im Großeinsatz, Wassermassen auf den Straßen und über die Ufer getretene Gewässer. Auf eine zweite Abend- und Nachtfahrt haben wir überhaupt keine Lust und so landen wir auf dem Stellplatz Blauwiesen in Lindau. Pünktlich zur zweiten Hälfte des DFB-Pokals. Für den Mann ein Bier, für die Kinder Burger und Pommes. Draußen stürmt und regnet es, drinnen ist es recht gemütlich. Und so endet der erste Tag im Leben unserer Großen als Neunjährige. Gute Nacht, liebes Geburtstagskind!

 

Guten Morgen, Geburtstagskind!
Guten Morgen, Geburtstagskind!
Agristurismo Bertin, Ligurien
Agristurismo Bertin, Ligurien
Am Geburtstag macht Esel füttern doppelt Spaß. Auf dem Agrturismo Bertin, Campo Ligure
Am Geburtstag macht Esel füttern doppelt Spaß. Auf dem Agrturismo Bertin, Campo Ligure
Unser Geburtstagskind auf der Schaukel. Agristurismo Bertin
Unser Geburtstagskind auf der Schaukel. Agristurismo Bertin
Semifreddo zum Nachtisch.  Agriturismo Bertin, Ligurien
Semifreddo zum Nachtisch. Agriturismo Bertin, Ligurien
Unser Geburtstagskind mit Pfeil und Bogen
Unser Geburtstagskind mit Pfeil und Bogen
Kleiner Held auf Drachenjagd
Kleiner Held auf Drachenjagd
Herr Fahrtenschreiber auf Drachenjagd
Herr Fahrtenschreiber auf Drachenjagd
Volltreffer. Drache erlegt!
Volltreffer. Drache erlegt!
Ciao, Ligurien. Straße vom Agriturismo zum Ort Campo Ligure
Ciao, Ligurien. Straße vom Agriturismo zum Ort Campo Ligure
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Der 14. Reisetag

14. Reisetag. Donnerstag, 30. Mai 2013. An der Costa Rei

Übernachtung: Camping Capo Ferrato

 

An unserem letzten Tag an der Costa Rei verfolgen wir nur eine Absicht: Sonne tanken. Wir begleichen unsere Rechnung an der Rezeption und bekommen dort mit einem Augenzwinkern und zum Himmel gereckten Armen den guten Ratschlag, heute noch die sardische Sonne zu genießen … ja, vom deutschen Wetter haben wir auch schon gehört.


Das Meer leuchtet nochmal in seinen schönsten Türkis- und Aquamarintönen, der Sand ist fein und hell und wenn sich nicht gerade eine Wolke vor die Sonne schiebt, ist es perfekt. Das Packen verschieben wir auf heute Nachmittag nach dem letzten Cappuccino oben im Lokal.

Zeit also, um unser Urlaubsvorlesebuch zu Ende zu bringen. Wir hatten das Buch „Mit Jasper im Gepäck“ von Gunnel Linde in unserem Gepäck und viel Spaß damit. Ein wunderschönes Buch zum Vorlesen! Es ist so lustig geschrieben, dass wir oft lachen mussten und uns jeden Tag gespannt gefragt haben, wie es mit Annelie und Nicklas weitergeht. Die beiden Geschwister aus Stockholm gehen mit Tante Tinne auf eine Reise nach Dänemark. Und –es ist kaum zu fassen!- sie gewinnen bei einem Zoobesuch in Kopenhagen ein Zwergpony. Aber wie um alles in der Welt schmuggelt man ein Pferd hinter dem Rücken der Tante nach Schweden? Die beiden müssen sich allerhand einfallen lassen! Die Bilder von Susanne Göhlich passen wunderbar zum Buch, das wir rundum empfehlen können.


Für unseren letzten Abend haben wir noch einen besonderen Programmpunkt und ich muss gestehen, dass ich etwas nervös bin, wie die Sache gelingt. Morgen wird mir die Zeit fehlen, also werde ich mich heute Abend schon an den Omnia Backofen werfen und Zitronenkuchen backen. Ich habe es vorher nicht probiert und es sollte auf keinen Fall schiefgehen, denn es handelt sich nicht um irgendeinen Zitronenkuchen, sondern um den Geburtstagskuchen für unsere reizende Tochter. Also bitte: Der Hausfrau alle verfügbaren Daumen drücken!

 

Abschied von der Costa Rei
Abschied von der Costa Rei
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Kinder, wie die Zeit vergeht!

Mit einem leckeren Frühstück überrascht
Mit einem leckeren Frühstück überrascht

13. Reisetag. Mittwoch, 29. Mai 2013. An der Costa Rei

Übernachtung: Camping Capo Ferrato

 

Ich darf morgens erst als letzte aus dem Alkoven klettern, unten in unserer kleinen Küche herrscht seit einer Stunde geschäftiges Treiben und meine drei Mitreisenden grinsen wie die Honigkuchenpferde. Ich habe Geburtstag!

 

Vormittags bekommen wir Besuch von meiner Schwester, meinem Schwager und den beiden Kindern, die ihren Urlaub bei Barisardo verbringen. Wir verbringen den Tag am Strand und grillen bei der Villa Doraden, Salsiccia, Fleisch und Gemüse und stoßen natürlich auch mit einem Glas Sekt an. Das Meer ist seit heute Nacht ziemlich aufgewühlt und spült Seetang an Land. Die Mädels steigen tanggesprenkelt aus dem Meer, was sie nicht weiter stört. Ein kleiner, feiner Tag vergeht wie im Flug!

Die letzten Tage war das Meeresrauschen das letzte was wir hörten, bevor wir tief und fest einschliefen. Heute begleitet unsere letzten Gedanken an den schönen Tag der Klang einer Launedda, der dreirohrigen Hirtenklarinette und einer Ziehharmonika, die oben beim Restaurant aufspielen.

 

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Von der Costa Rei nach Cagliari. Eine Strafkolonie, ein Leuchtturm und viel Panorama

12. Reisetag. Dienstag, 28. Mai 2013. Nach Castiadas und über Villasimius zum Capo Carbonara und weiter über die Panoramastraße nach Cagliari

Übernachtung: Camping Capo Ferrato

 

Heute morgen hören wir das erste Mal Regen, seit wir auf Sardinien sind. Am Strand wird man nichts versäumen, und wir schaffen es mit vereinten elterlichen Kräften unsere kleinen Besatzungsmitglieder zu einem Ausflug zu überreden. 

Bis Castiadas ist es nur ein Katzensprung. Auf dem Dorfplatz kann man ein auffälliges Ensemble bestaunen, das in der Umgebung ziemlich ungewöhnlich wirkt. Die Gebäude im klassizistischen Stil wurden von 1875 noch bis 1956 als „Colonia Penale“, als Strafkolonie genutzt. Das Museum wird schon seit Jahren restauriert und so müssen wir es dabei belassen, draußen durch den Regen zu trappeln. Rein kann man leider nicht.

 

Die Straße führt uns ein Stück zurück und weiter bis Villasimius. Der komplett mit Häusern zugepflasterte Hang ist nicht zu übersehen und im Ort reiht sich Laden an Laden und Restaurant an Restaurant. Wir belassen es bei der Durchfahrt. Wenn sich Villasimius für uns durch einen Superlativ hervortut, dann vielleicht der, dass es zu den bekannten engen Gassen noch 10% Prozent Steigung aus dem Ärmel zieht. Am Porto Turistico vorbei erreichen wir am Ende der Stichstrasse das Capo Carbonara. Der hübsche Blick von der Spitze der Landzunge auf den Leuchtturm scheint uns eine gute Kulisse für unser Mittagessen. Etwas Pecorino, Schinken und Salami schmecken zu dem knusprigen Brot hervorragend. 

 

Die Kinder sind zufrieden und wir Eltern nutzen den Zustand und sind so verwegen, einen kleinen Vorschlag in den Familienrat einzubringen. Wie wäre es, die Küstenstraße weiter bis Cagliari zu fahren? Die Küstenstraße soll eine der schönsten Panoramastrecken im Süden sein. Wir werden nicht enttäuscht! Die Straße schlängelt sich in die Höhe und gibt immer wieder wunderschöne Blicke auf die Küste und das Meer frei. Das Gestein wechselt die Farbe von grau nach rötlich, das Meer schimmert in den intensivsten Blautönen, was sicher an der Sonne liegt, die sich wieder zeigt. 

 

Die Anfahrt auf Cagliari ist ernüchternd. Die streng geometrisch angelegten Straßenzüge der Vororte wirken ungepflegt bis heruntergekommen. In Cagliari selbst treffen Welten aufeinander. Einwanderer, meist aus Afrika, die ihre Waren am Straßenrand anpreisen, prägen das Straßenbild ebenso, wie moderne Bankgebäude, gemütliche Cafes und Promenaden. Cagliari ist offensichtlich ein Schmelztigel und zieht Einheimsiche wie Touristen an.

Die Kinder werden in der schönen Altstadt für ihre Geduld belohnt. Es gibt Eis! Wir wandern durch die schmalen, verwinkelten Gassen nach oben. Ein wenig Stadtluft schnuppern fühlt sich nach der Zeit am Meer ganz gut an. Für die Villa fand sich übrigens zentral am Hafen ein bequemer Parkplatz. Für die Rückfahrt wählen wir die neu gebaute Schnellstraße auf der nur noch ein kleines Teilstück fehlt und sind in gut einer Stunde Fahrzeit am Spätnachmittag zurück auf unserem Campingplatz am Monte Nai.

 

Colonia Penale. Strafkolonie in Castiadas
Colonia Penale. Strafkolonie in Castiadas
Am Capo Carbonara
Am Capo Carbonara
Hafenviertel in Cagliari
Hafenviertel in Cagliari
Cagliari
Cagliari
Kleines Blumenparadies in Cagliari
Kleines Blumenparadies in Cagliari
Cagliari
Cagliari
Panoramastraße von der Costa Rei nach Cagliari
Panoramastraße von der Costa Rei nach Cagliari
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Der 11. Reisetag

11. Reisetag. Montag, 27. Mai 2013. An der Costa Rei

Übernachtung: Camping Capo Ferrato


Wie es hier im Winter aussieht? Ich vermute eine leblose Geisterstadt, die aus unzähligen Ferienhäusern, Restaurants und Läden besteht und im späten Herbst in einen tiefen Schlaf fällt. Wir kaufen vormittags dort ein, der Ort Costa Rei ist vom Campingplatz aus zu Fuß zu erreichen. Mit einer Dorade für den Grill, Fleisch aus der Macelleria und der Samstagsausgabe der FAZ kehren wir zurück. Der Strand an der Costa Rei ist wirklich traumhaft. Das Wasser glasklar und sauber, der Sand unglaublich fein und auf dem Campingplatz, in unserem kleinen Mikrokosmos, fühlen wir uns wohl. In anderen Teilen Italiens sind sicher ärgere Bausünden aus dem Boden gestampft worden. Die Costa Rei ist zweigeschossigen, eher zurückhaltenden Bauten geprägt, was dennoch recht uniform und etwas seelenlos wirkt. Der nördliche Teil der Costa Rei ist wenig erschlossen und kaum besiedelt. Ein Besuch würde sicher lohnen!

 

Ein kleiner Spaziergang am Strand entlang führt uns zu einem Felsenbuckel, dem Kap „Scoglio di Peppino“. Stapft man erstmal tapfer über und durch die Unmengen Seetang, was sich fast anfühlt wie auf einem überdimensionalen Misthaufen zu stehen, hat man von den Felsen aus einen schönen Blick. Schön, um zu kraxeln und die Beine im Meer zu kühlen!

 

Wenn ich könnte, würde ich den letzten Reisetagen gern eine Duftprobe beilegen. Wir sind abends in eine intensive Duftwolke gehüllt, die stark nach Curry und Maggi riecht. Die „italienische Strohblume“ oder das „Currykraut“ versteckt sich irgendwo zwischen den strupppigen, teils auch blühenden Pflanzen vor der Villa zum Strand hin. Es scheint nicht besonders anspruchsvoll zu sein. Der Boden ist karstig bis sandig und die Sonne brennt. Auch die Macchia ist recht intensiv im Duft. Herbe Pflanzen, manchmal wilde Kamille oder andere Kräuter strömen immer wieder in die Nase.

Wir haben das schon im vergangenen Jahr so erlebt und nun erinnern wir uns wieder. Neben den sardischen Gerüchen haben sich auch Klänge eingeprägt. In den letzten Tagen die ständige Brandung des Meeres mit der wir einschlafen und aufwachen, das Bimmeln der Schafsglocken und die Laute der Esel im Landesinneren auch nachts, und der tosende Wind, der uns auf der Hochebene kräftig durchgeschüttelt hat.

 

Feigenkaktus im XXL-Format
Feigenkaktus im XXL-Format
Felsenbuckel
Felsenbuckel
Maitre de Cuisine: Herr Fahrtenschreiber
Maitre de Cuisine: Herr Fahrtenschreiber
Die Villa auf dem Campingplatz Capo Ferrato. Sind die Lampions nicht soooo schön?!
Die Villa auf dem Campingplatz Capo Ferrato. Sind die Lampions nicht soooo schön?!
Camping Capo Ferrato
Camping Capo Ferrato
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Kritzeln

10. Reisetag. Sonntag, 26. Mai 2013. An der Costa Rei

Übernachtung: Camping Capo Ferrato


Wer etwas Spektakuläres über diesen Reisetag lesen will, der kann getrost hier aufhören. Schon das Wort Reisetag ist irreführend, es war schlicht ein Bleibetag. Wir können von keinen besonderen Erlebnissen oder Höhepunkten berichten.

Es verstrich ein kleiner netter Tag, die Temperatur kletterte auf 23 Grad, es war windstill und für die erste Abkühlung im sardischen Meer gerade richtig. 

Die Kinder halten über Mittag Ruhezeit in und bei der Villa im Schatten und haben ihren Spaß an den Kinder Künstler Kritzelbüchern (Labor Ateliergemeinschaft, Beltz & Gelberg).

Ich wiederhole mich bestimmt, die Bände machen uns seit langer Zeit schon einen Riesenspaß und sie gehören fest zum Inventar an Bord. Witzig, fantasievoll und einfach genial kommen sie daher und werden nie langweilig. Versprochen! 

Gleich, ob es darum geht, ein Herbarium oder eine Fleckensammlung auf den Seiten anzulegen, Nachbars Haustiere zu beschreiben oder einen Universal-Wunsch-Zettel für die nächstbeste Gelegenheit zu schreiben oder zu kleben und die Anzahl der Tage bis dahin zu markieren. Die Vorgaben beflügeln die Fantasie und lassen viel Raum für eigene Ideen. Die Kinder malen "wunderschöne Flaschenschiffe" und widmen sich dem Auftrag "Zum Nestbau verwendet die Langschnabeldrossel alles, was sie finden kann ...".  Die Bücher strotzen vor Kreativität und witzigen Ideen und machen nicht nur kleinen Menschen Spaß. Unbedingt ausprobieren!

 

Vorgelagertes, felsiges Kap "Scoglio di Peppino", das man zu Fuß durchs Wasser erreicht
Vorgelagertes, felsiges Kap "Scoglio di Peppino", das man zu Fuß durchs Wasser erreicht
"Olgas vollautomatischer Zeichenroboter war der Knaller!" Aus: Kinder Künstler Abenteuer Buch, Beltz&Gelberg
"Olgas vollautomatischer Zeichenroboter war der Knaller!" Aus: Kinder Künstler Abenteuer Buch, Beltz&Gelberg
Stellplatz Camping Capo Ferrato
Stellplatz Camping Capo Ferrato
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Fahrtenschreiber sichten Wale vor der Costa Rei

9. Reisetag. Samstag, 25. Mai 2013. An der Costa Rei

Übernachtung: Camping Capo Ferrato

 

Darf man über das Wetter klagen? Wir steigen morgens bei 18 Grad aus den Kojen, die Temperatur klettert tagsüber auf 21 Grad und oft weht Wind. Lässt er nach, spürt man die Kraft der Sonne und man kann es am Strand gut aushalten. Wir steigen auch schon mal bis zu den Knien ins azurblaue, kristallklare sardische Meer. Unsere Tochter mal ausgenommen, sind wir ziemliche Frostbeulen.  Die Kinder buddeln im Sand, graben tiefe Gruben und spielen Ball. Und dann sind sie plötzlich da und ziehen die Aufmerksamkeit aller auf sich! Auf dem Meer, gut sichtbar, ziehen Wale an der Küste vorbei. Die dunklen Schwanzflossen schlagen auf die Wellen,  die Tiere tauchen immer wieder auf. Was für ein Anblick!

 

Das Klagen über das Wetter lasse ich besser. Wir haben gestern in der Halbzeit des Champions League Spiels den Wetterbericht aus Deutschland gesehen, was für Beifallsstürme unter den deutschen Zuschauern gesorgt hat. Bis dahin gab es auf dem Spielfeld  ja noch nicht so sonderlich viel zu bejubeln. Die Temperaturen zu Hause sind wirklich unerfreulich. Sehr unerfreulich. Den Jubel aus der zweiten Halbzeit haben wir dann schon aus der Entfernung vernommen. Der kleine Held schlief aus Mangel an Unterhaltung beim Halbzeitpfiff auf Papas Schoss ein, die Pizza war gegessen, die Limo ausgetrunken. Man konnte sich die Bayern-Mütze also getrost tief ins Gesicht ziehen und genüsslich die Äuglein schließen. 

Blick bitte nach rechts wenden. Der ganze Stolz der Hausfrau: acht orangefarbene Solar-Lampions, die dank Sonnenlicht nachts erstrahlen. Irre romantisch!
Blick bitte nach rechts wenden. Der ganze Stolz der Hausfrau: acht orangefarbene Solar-Lampions, die dank Sonnenlicht nachts erstrahlen. Irre romantisch!
Vor unserer Haustür. Strand am Campingplatz Capo Ferrato
Vor unserer Haustür. Strand am Campingplatz Capo Ferrato
Public Viewing. Champions League Finale: Dortmund begegnet Bayern München
Public Viewing. Champions League Finale: Dortmund begegnet Bayern München
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An der Costa Rei

8. Reisetag. Freitag, 24. Mai 2013. An der Costa Rei

Übernachtung: Camping Capo Ferrato

 

Unsere Vorwohner trennen sich offenbar schwer von ihrem Platz mit Meerblick und bleiben so lange es ihre Mietzeit zulässt. Von vor dem Campingplatz ziehen wir im Laufe des Vormittags auf den Ausweichplatz und dann auf unseren Stellplatz. Wir richten uns häuslich ein. Stühle, Tisch, Grill und Markise raus, die Lampions aufgehängt und ein Plätzchen für den neuen Kräutertopf gesucht. Sardisches Basilikum ist kleinblättrig, kurzstilig und aromatischer als seine Artgenossen, die ich auch zu Hause gerne kaufe.

 

Der kleine Campingplatz ist ausgebucht und die Nähe zu den Nachbarn ist ein ziemlicher Kontrast zu der weitläufigen Landschaft und den Stellplätzen, die wir in den vergangenen Tagen erleben durften. Die Kinder sind vom ersten Moment an zu Hause hier. Kein Wunder, es fällt nicht schwer Kontakt zu finden, alle sprechen ihre Sprache und die Hälfte der Gäste ist unter 145 cm groß. 

 

Die Sim-Karte, die wir seit unserem Besuch in Tempio Pausania an Bord haben, sorgt für Arbeit. Sie lässt sich nicht in Betrieb nehmen und die Anweisungen, die uns per SMS vom Betreiber in die Villa geschickt werden, sind leider wenig hilfreich. Was steht da bitte?! Auch die Webseite liegt nur in italienischer Sprache vor und bringt uns keinen Schritt voran. Die Betreiber des kleinen, familiär geführten Campingplatzes sind wie gewohnt super hilfsbereit und zwischen an- und abreisenden Gästen findet sich  genug Zeit, sich unserem Problem anzunehmen. Die richtigen Einstellungen sind schnell gemacht und das Rätsel ist gelöst: Nach einem Spaziergang in den Ort zum Kiosk funktioniert die Sache! Es reicht nämlich nicht, die TIM Karte mit einem Guthaben für den Internetzugang zu laden. Ein Minimalguthaben für Telefongespräche ist auch nötig, was schon im Telekommunikationsladen in Tempio hätte geladen werden können. Jetzt funktioniert es aber. Sieht man ja!

Abends sind Kunsthandwerker aus Villaputzu und den umliegenden Orten mit ein paar  wenigen kleinen Verkaufsständen auf dem Campingplatz. Es gibt Honig, Käse und Olivenöl im Angebot. Das sardische Öl schmeckt frisch, überraschend herb und leicht bitter. Auch der Mirto, ein Likör aus Myrtenbeeren, darf nicht fehlen. Wer mag, kann typische handgearbeitete Flechtkörbe erstehen oder mit Natur-Farben gefärbte sehr derbe Schafswolle. Dreirohrige Hirtenklarinetten, einfache Instrumente, wie sie schon vor 2000 Jahren benutzt wurden, finden wir ebenso wie sardische Hirtenmesser mit Griffen aus Widderhorn. 

 

Lieblingsbeschäftigung auch an der Costa Rei
Lieblingsbeschäftigung auch an der Costa Rei
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Giara di Gesturi. Tosender Wind und freilebende Pferde, Ziegen und Rinder

7. Reisetag. Donnerstag, 23. Mai 2013. Von Giara di Gesturi an die Costa Rei

Übernachtung: Fast auf dem Campingplatz Capo Ferrato

 

Giara di Gesturi. 550 Höhenmeter über dem Meer. 7:00 Uhr. 10 Grad. Regen. Es ist kalt! Zumindest hat der Sturm, der uns die ganze Nacht umtost hat, am Morgen nachgelassen. Die Wolken hängen dunkel und tief, es fallen ein paar Tropfen. Wir entschließen uns trotzdem für eine Wanderung auf der Hochebene. Undurchdringliche Macchia und bizarre Felsbrocken prägen das Bild des Tafelberges. Die Ränder mit spektakulären Weitblicken werden von Nuraghen begrenzt. Die Hochfläche ist 14 Kilometer lang und bis zu 7 Kilometer breit und auf staubigen Holperpisten zu Fuß oder mit dem Rad zu erforschen. Unser Tochter freut sich seit gestern auf die kleinen Pferdchen, die wild auf dem Tafelberg leben und nimmt dafür auch die unangenehme Witterung in Kauf. Unser Sohn braucht einen anderen Motivationsschub. Ein Stecken in der Hand macht ihn zum Glücksritter, zum Cowboy oder zum säbelschwingenden Piraten, und mit etwas Glück hält die Illusion einige Hundert Meter lang an.

Warm eingepackt, die Kapuzen auf dem Kopf machen wir  uns auf den Weg und haben Glück. An der Wasserstelle will sich zwar noch kein Pferd zeigen, aber später in der Macchia und in den baumbestanden Flächen bekommen wir immer wieder kleine Herden zu sehen, die uns aus sicherem Abstand neugierig beäugen. Nach gut zwei Stunden sind wir zurück in der Villa und wärmen uns an einer Nudelsuppe, bevor wir das Landesinnere queren und uns auf den Weg zur Küste machen.

Die Strecke ist entspannt zu fahren, ohne langweilig zu sein. Goldbraune Stoppelfelder, Getreide und Macchia wechseln sich, bevor wir wieder auf Bergstrecken ohne jegliche Zivilisation stoßen. Kurvenreich geht es in unzähligen Windungen in die Höhe. Eine handvoll kleiner Orte mit teils schmalen Durchfahrten liegen an der Strecke. In drei Stunden haben wir das Landesinnere durchquert und kommen an der Küste an.

Unseren ersten Plan, am Sarazenen-Turm bei Porto Corallo zu nächtigen, verwerfen wir. Den im Reiseführer angekündigten weitläufigen Strand können wir nicht endtdecken, der Hafen und die unzähligen Parkplätze -mit Campingverbot- locken uns gar nicht. Die Kinder sind schnell für die Idee zu haben, die 30 Minuten Fahrzeit bis zum Campingplatz Capo Ferrato auf sich zu nehmen. Ich bin gespannt, ob sie den Ort auch in diesem Jarhr so rundem toll erleben, wie sie ihn seit einem Jahr im Gedächtnis tragen.

Die Mühe, vorher anzurufen und nach einem freien Platz zu fragen, machen wir uns nicht. Und es kommt, wie es Plan B vorsah: Am Empfang prangt dick das "Completo - Ausgebucht"- Schild. Muss es stören? Bis wir morgen unseren reservierten Platz beziehen können, improvisieren wir und richten uns eben vor dem Campingplatz ein. Meerblick inklusive. Man kann wirklich schlechter stehen!

 

Am Eingangstor zur Giara di Gesturi
Am Eingangstor zur Giara di Gesturi
Anziehen, was der Schrank hergibt. 10 Grad, Wind und dunkle Wolken
Anziehen, was der Schrank hergibt. 10 Grad, Wind und dunkle Wolken
Korkeichen in der Macchia
Korkeichen in der Macchia
Sei ganz still! Die ersten freilaufenden Pferde entdeckt
Sei ganz still! Die ersten freilaufenden Pferde entdeckt
Ziegenherde im Naturreservat Giara di Gesturi
Ziegenherde im Naturreservat Giara di Gesturi
Endlose Kurven und enge Gassen. Im südlichen Hinterland zur Costa Rei
Endlose Kurven und enge Gassen. Im südlichen Hinterland zur Costa Rei
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Von Fordongianus nach Gesturi. Schwefelquellen und ein abgeschiedenes Paradies für Pferde

Fordongianus
Fordongianus

6. Reisetag. Mittwoch, 22. Mai 2013. Vom Niemandsland bei Pozzomaggiore über Fordongianus nach Gesturi auf die Hochebene Giara di Gesturi

Übernachtung: Parkplatz Giara die Gesturi


Morgens zeigt das Thermometer 10 Grad und wir sind froh, warme Jacken und feste Schuhe im Gepäck zu haben. In Macomer versorgen wir uns beim Bäcker mit Brot. Die Auswahl an Weißbroten ist groß. Als gezackter Ring oder in andere kreative Formen gebracht, sieht es nicht nur ansprechend aus, sondern schmeckt auch lecker.  Die Straße führt bergan, bietet schöne Weitblicke, grüne Hügel und ab und an bekommen wir auch ein paar Weinreben zu Gesicht. Und wie immer gehören Schafe und Kühe zum Landschaftsbild. Die kleinen Orte durch die wir kommen sind frei von Tourismus, seit wir von der Costa Smeralda aufgebrochen sind, ist uns kein deutsches  Auto oder gar ein WoMo begegnet. Alte Männer sitzen in kleinen Gruppen auf den Plätzen im Dorf und halten Siesta. Die Gesichter sind sonnengegerbt, die kurzen Blicke freundlich, interessiert und vor allem entspannt. Unser nächstes Ziel ist Fordongianus. Am grünen Ufer des Tirso sprudelt Heilwasser aus dem Boden. Die schwefelhaltigen Thermalquellen wurden schon vor knapp 2000 Jahren  genutzt und die Überreste des alten römischen Thermalbades kann man gegen Gebühr besichtigen. Zum Schwitzen brachte mich allerdings nicht die 54 Grad heiße Quelle. Die Anfahrt DURCH den kleinen Ort mit seinen verwinkelten Gassen ist nicht empfehlenswert. Himmel! Rechts und links der Villa bleiben nur wenige Zentimeter zu den quaderförmigen Trachytsteinen der Häuser. Das Nachtlager schlagen wir hoch oben auf. Vom kleinen Ort Gesturi aus führt eine Straße, die auch für WoMos bequem zu befahren ist, auf das Hochplateau Giara di Gesturi. Die Zufahrt ist oben durch eine Schranke an der kleinen Tourist-Information gesperrt. Auf dem abgelegenen Platz kann man gebührenfrei auch wunderbar über Nacht bleiben. Die Kinder freuen sich über unsere Nachbarn, die in direkter Nähe der Villa stehen. Von unserem Wohnzimmerfenster aus sind die wilden Pferde, für die das Hochplateau bekannt ist, fast zum Anfassen nah. Die Nacht ist stürmisch, die Villa wird gerüttelt und geschüttelt. Fast fühlen wir uns wie auf dem weiten Ozean. Der Wind pfeift um die Villa. Sonst ist hier oben nichts zu hören. 

 

Fordongianus. Überreste des römischen Thermalbades
Fordongianus. Überreste des römischen Thermalbades
Fordongianus. Schwefelhaltige Thermalquelle der Römer
Fordongianus. Schwefelhaltige Thermalquelle der Römer
Korkproduktion als Wirtschaftsgut
Korkproduktion als Wirtschaftsgut
Nachtquartier. Das Hochplateau Giara di Gesturi
Nachtquartier. Das Hochplateau Giara di Gesturi
Giara di Gesturi. Frei umherstreifende Pferde
Giara di Gesturi. Frei umherstreifende Pferde
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Von Tempio Pausania ins Niemandsland. Frisches Quellwasser, endlose Kurven und Einsamkeit

Agristurismo Nuragh` Elighe
Agristurismo Nuragh` Elighe

5. Reisetag. Dienstag, 21. Mai 2013 Von Cannigioni di Arzachena nach Tempio Pausania und weiter an einen namenlosen Ort mit der schlichten Bezeichnung „S.P. 44 direzione Macomer – Pozzomaggiore al km 6,500“

Übernachtung: Agriturismo biologica Nuragh` Elighe

 

Nachts regnet es. Das Klopfen auf dem Dach der Villa übertönt den schönen Klang des Meeres und es ist morgens mit 15 Grad ziemlich kühl. Unseren Hausrat haben wir gestern schon eingepackt und so sind wir schnell startklar. Schnell noch geduscht, Klokassette geleert, Grauwasser raus und Frischwasser rein. Naja, mit dem „Frischwasser“ ist das auf Sardinien so eine Sache. Aus den Hähnen fließt gechlortes Wasser.

 

Der Weg führt durch die herbe sardische Landschaft. Wilde Blumen, Kräuter und Gräser säumen den Straßenrand dicht und zwischen der Macchia sehen wir manchmal schroffes Gestein. Wir kriegen heute viel von Sardiniens Natur zu sehen, etliche Kuhherden und viele Schafe, die entlang des Weges weiden. Die Kinder sind von den freilaufenden Hündinnen und ihren Welpen überrascht. Nicht nur wegen der kurvenreichen Straßen –und oft sind es eher Sträßchen- ist es also besser, sehr aufmerksam und bremsbereit zu bleiben. Der Weg steigt an und wir bringen unsere kleinen Besatzungsmitglieder in Bergstreckenmodus. Ein Kindersitz vorne auf dem Beifahrersitz, der andere hinten auf dem Platz zur Küche hin, so hat auch das größere Kind Sicht auf die Straße und kann sich auf die nächste Biegung einstellen. Das spart Bauchschmerzen, Übelkeit und im schlechtesten Fall ausgiebiges Putzen. Eltern lernen schnell dazu. Auf der SS 133 begegnen uns wenige Autos und wir stellen abends fest, dass unseren Weg heute nur ein WoMo kreuzte und das hatte ein italienisches Kennzeichen.

 

Die Straße schlängelt sich durch einsame Landschaft und wir erreichen die pisanische Landkirche "San Pietro di Simbranos". Sie liegt einsam und vollkommen abgelegen in einem Wiesengrund  und ist mit ihren schwarz-weißen Streifen leicht auszumachen. Leider ist sie verschlossen. Im Kirchengarten wirken die zurückgelassenen Stühle im hohen Gras verlassen, eine zerschlissene Zeltplane hat sich aus der Befestigung befreit und flattert im Wind. 

 

Tempio Pausania ist eine hübsche gallurische Kleinstadt. Auf einer Hochterrasse inmitten dichter Korkeichenwälder hat es sich einen Namen als Luftkurort gemacht. Winklige Gassen, viel Granit, ansprechende Fassaden und nette kleine Geschäfte und Lokale lohnen einen Besuch. Wir verlassen Tempio mit frischem Obst und Brot, leckeren Süßigkeiten aus der Pasticceria und außerdem einer Internet-Karte von TIM. Bis wir sie nutzen können, wird allerdings noch etwas Zeit vergehen. Wir fahren erst mal ins Niemandsland! Der als WoMo-Entsorgungsstelle in Tempio ausgewiesene Parkplatz am Rand der Altstadt ist leider als solche nicht mehr zu gebrauchen. Der Wasseranschluss existiert nicht mehr, der ehemalige Ablass für das Grauwasser ist dicht und riecht kloakeartig. Entschädigt werden wir an der Wasserquelle „Fonte Rinaggiu“ am Rand der Stadt. Wir sind nicht die einzigen, die Frischwasser aus dem sprudelnden Hahn zapfen. Es herrscht reges Kommen und Gehen. Einheimische füllen kanister- und flaschenweise das frische, ungechlorte Nass in bester Trinkwasserqualität ab. Unser Sohn freut sich vor allem über die hiesigen Polizeibeamten, die im Dienstwagen vorfahren und ihre Wasserflaschen füllen. 

 

Der Tag endet im Niemandsland. Weiter Blick über weite, endlos scheinende Landschaft erwarten uns an einem Ort, der irgendwo zwischen Pozzomaggiore und Macomber liegt. Auf dem Agriturismo gibt es hervorragenden Bio-Pecorino direkt vom Hersteller. Wir werden sehr freundlich von Bruno begrüßt, bekommen Käse zum Probieren und bleiben gerne auf einem der zehn Stellplätze auf dem Hof. Die Kinder freunden sich mit Margo, dem Hofhund an, schauen nach den Schafen und Pferden auf der angrenzenden Weide oder spielen auf dem Spielplatz. Wir spazieren durch das Weideland, das als Wanderweg über die Weide zu einer alten Brücke führt und linsen in die kleine Nuraghe , ein jahrtausendealtes Bollwerk von dem es in der Gegend zahlreiche gibt. Wer mag, kann in der Region Tage mit den archäologischen Zeugnissen verbringen.

Den Abend verbringen wir bei Bruno und genießen ein dreigängiges, typisch sardisches Menü. Sardische Brote, verschiedene Pecorino-Käse, Speck, Schinken und Salami, Pasta „Malloreddus“ mit Salsiccia, perfekt gebratene Koteletts und Auberginenscheiben mit Tomaten und geriebenem Schafskäse, dazu Hauswein aus einer Flasche mit Bügelverschluss und Wasser. Zwei Mocca runden die Mahlzeit ab und wir freuen uns über den kurzen Heimweg in unser rollendes Heim. Satt und zufrieden schlafen wir mit dem Klang der Schafsglocken und dem I-Aa-I-Aaa eines mitteilsamen  Esels, der unsere Nähe sucht, ein.

 

Wildwest. Einschusslöcher in einem Straßenschild im Zentrum von Pausania
Wildwest. Einschusslöcher in einem Straßenschild im Zentrum von Pausania
Tempio Pausania. Verwinkelte Granitgassen, authentische  Atmosphäre
Tempio Pausania. Verwinkelte Granitgassen, authentische Atmosphäre
Einheimische füllen Frischwasser bei Tempio aus der Quelle Fonte Rinaggiu in mitgebrachte Flaschen
Einheimische füllen Frischwasser bei Tempio aus der Quelle Fonte Rinaggiu in mitgebrachte Flaschen
Wasser für den Tank der Villa
Wasser für den Tank der Villa
Zebra im Wiesengrund. Das pisanische Kirchlein San Pietro di Simbranos
Zebra im Wiesengrund. Das pisanische Kirchlein San Pietro di Simbranos
Stellplatz Agriturismo Nuragh´ Elighe
Stellplatz Agriturismo Nuragh´ Elighe
Nichts bis zum Horizont. Agriturismo Nuragh` Elighe
Nichts bis zum Horizont. Agriturismo Nuragh` Elighe
Kleine Nuraghe am Agriturismo
Kleine Nuraghe am Agriturismo
Agriturismo Nuragh`Elighe. Wanderweg über die Weide
Agriturismo Nuragh`Elighe. Wanderweg über die Weide
Üppiges sardisches Abendessen. Agriturismo Nuragh` Elighe
Üppiges sardisches Abendessen. Agriturismo Nuragh` Elighe
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Ruhetag bei den Fahrtenschreibern

4. Reisetag. Pfingstmontag, 20. Mai 2013. In Cannigione di Arzachena

Übernachtung: Camping Isuledda

 

Der zweite Ruhetag ist durchwachsen. Lässt sich die Sonne blicken, ist kein Zweifel an ihrer Kraft. Badehosenwetter! Schiebt sich eine Wolke davor wird es kühl, der Wind weht übers Meer und man zieht sich gerne was über.

Die Launen des Sommers sind kein großes Problem. Der Weg vom Strand in die Villa zum Kleiderschrank ist in zehn Sekunden bewältigt. Der Tag vergeht ruhig bis zum Nachmittag mit lesen, spielen, essen und Kapuzenjacke wechselweise an- und wieder ausziehen. Am Nachmittag fällt Regen, der Himmel färbt sich grau, es ist mit 18 Grad eher kühl. Die nächsten Tage soll es in der Region regnerisch bleiben. 

 

Lieblingsbeschäftigung an der Costa Smeralda
Lieblingsbeschäftigung an der Costa Smeralda
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An der Costa Smeralda

3. Reisetag. Pfingstsonntag, 19. Mai 2013. Von Golfo Aranci nach Cannigione di Arzachena

Übernachtung: Camping Isuledda

 

Morgens machen wir uns auf zum 40 Kilometer entfernten Camping Isuledda. Struppige, noch grüne Macchia, Hügel und schöne Meerblicke säumen den Weg. Die nächsten beiden Tage stehen im Zeichen von Ruhe und Erholung und wir werden die Villa nicht bewegen.

Der Campingplatz Isuledda ist weitläufig. Er bietet schöne, oft naturbelassene Plätze, teilweise mit herrlichem Blick über das Meer oder auf die gegenüberliegende Küste. Unser "Piccolo Parardiso" mit der Platznummer 789 auf Isuledda liegt windgeschützt unter Eukalyptusbäumen und direkt am Wasser. Von unserem kleinen Strand trennen uns nur wenige Steinstufen. Die Kinder spielen stundenlang am Meer, wir strecken die nackten Füße in den warmen Sand, der hier eher feinem, rundgeschliffenem Kies gleicht. Dolce farniente! Wir kaufen die ersten aromatischen Aprikosen und Pane Carasau, ein hauchdünn gebackenes, knuspriges Hirtenbrot zu dem der trockene, schwere Rotwein Canonau di Sardegna wunderbar schmeckt. Angenehm müde und schwer beziehen wir abends zeitig unsere Kojen und schlafen mit dem Rauschen der Wellen tief und fest.

 

Lieblingsbeschäftigung am Abend
Lieblingsbeschäftigung am Abend
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Von Bellinzona nach Livorno. Viele Kilometer und ein Sieg

2. Reisetag. Samstag, 18. Mai 2013. Von Bellinzona in der Schweiz nach Livorno, Italien und von dort mit der Fähre nach Golfo Aranci auf Sardinien

Übernachtung: Parkplatz nahe des Fähranlegers Golfo Aranci

 

Raus aus den Federn, Geschirr abspülen -dazu hatte gestern Abend niemand mehr Lust- ein kleines Frühstück und ab geht die Post. Um 6:45 Uhr sind wir wieder auf der Autobahn. Die Nacht war nicht besonders ruhig. Der Verkehr von der Autobahn hat nicht gestört. Die ständigen trommelnden Regengeräusche auf dem Dach haben uns davon nichts mitbekommen lassen. Ein paar junge Leute zogen kreischend und kichernd über den proppevollen Rastplatz und hatten ungeheuer gute Laune. Was für ein Spaß an WoMos zu klopfen. 

 

Die Hänge im Tessin sind dicht bewaldet, sattgrün und sehen aus wie bemoost. Die Straße teilen wir uns mit vielen Fahrzeugen mit deutschem Kennzeichen. Auf der E35 Richtung Milano geht es weiter südwärts. Die italiensichen Straßengebühren summieren sich bis Livorno auf etwa 30 Euro. Die Straße wirft sich bei Genua schlängelnd in die Landschaft. Das Fahren ist etwas anstrengend, mein Beifahrer hat aber durchaus seine Freude an der schönen Strecke, wie er mir wiederholt versichert.

 

Mittags erreichen wir den Fährhafen, nachdem wir mal wieder durch das Hafengelände geirrt sind. Wir haben es schon letztes Jahr geschafft, uns zu verfahren. Diesmal heftet sich ein Camping-Bus aus Waiblingen an unsere Fersen im festen Glauben, dass wir uns schon auskennen. Der "Sardinia-Ferries"-Aufkleber aus dem letzten Jahr klebt schließlich noch hinten am Fenster. Tja, in dem Fall ist Erfahrung halt das, was man immer schon falsch gemacht hat und wir amüsieren uns später darüber, als wir miteinander im richtigen Hafen einlaufen. In der Warteschlange vor dem Anleger ist genug Zeit, um uns ein Mittagessen zu kochen und die Verpflegung für die gut sechsstündige Überfahrt zu packen. Um halb vier sollen wir planmäßig das italienische Festland verlassen.

Unser Sohn sucht schon mal das FCA-Trikot und den Schal raus, denn heute heisst es Daumen drücken. Es geht um die Wurst! Auf der Überfahrt, die sich zääääääh wie Kaugummi zieht, reißt uns das Ergebnis 3:1!, 3:1!!, 3:1!!! aus unserer Lethargie. Schaljubel beim kleinen Helden, Tusch-und-Traraaa, der Klassenerhalt ist geschafft. Der FCA bleibt in der Bundesliga! 

 

Mit Verspätung erreichen wir um 22:15 Golfo Aranci und sind gerädert. Wie erholsam ist doch das Reisen im WoMo! Wir freuen uns auf unser rollendes Häuschen, die Geduld der Kinder ist schon sehr strapaziert. Beide schlafen auf der Fähre ein. Unsere Tochter trägt es tapfer, der kleine Held hadert sehr mit seinem Schicksal, als wir ihn vom Schiff tragen. An diesem Abend bewegen wir die Villa nur noch wenige Meter und reihen uns in die WoMo-Kolonie nahe des Hafens ein. Gute Nacht, träumt schön!

 

Warten auf die Fähre von Livorno nach Golfo Aranci auf Sardinien
Warten auf die Fähre von Livorno nach Golfo Aranci auf Sardinien
Mit Sardinia Ferries von Livorno nach Golfo Aranci
Mit Sardinia Ferries von Livorno nach Golfo Aranci
Zeitvertreib auf der Fähre
Zeitvertreib auf der Fähre
Nachtquartier. Parkplatz in der Nähe des Fähranlegers Golfo Aranci
Nachtquartier. Parkplatz in der Nähe des Fähranlegers Golfo Aranci
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Durch Österreich und die Schweiz. Viel Asphalt und eine Schlucht

Übernachtung auf dem Rastplatz Campagnola, Schweiz
Übernachtung auf dem Rastplatz Campagnola, Schweiz

1. Reisetag. Freitag, 17. Mai 2013. Von Neusäß nach Bellinzona, Schweiz

Übernachtung: Rastplatz Campagnola bei Bellinzona, Tessin

 

Der Vormittag vergeht mit Kleidung in die Villa räumen und Kühlschrank füllen. Sonnecreme, Spülmittel, Duschgel und was ein vierköpfiger Haushalt sonst noch alles braucht oder zu brauchen meint, ist schon in den vergangenen zwei Wochen in unser rollendes Häuschen gewandert.

Der Aufwand hielt sich dieses Mal wirklich in Grenzen und uns mag bis zum Erreichen unseres Nachtlagers im Tessin nichts, aber auch gar nichts einfallen was wir auf die Vergessen-Liste schreiben könnten. Toll, was?!

 

Der kleine Held nimmt vormittags schon Kindergarten-Urlaub. Ein wenig Ruhe vor der Abfahrt könnte ihm ganz gut tun und ich will mich noch nicht ganz von der Idee trennen, dass er die Zeit nutzen könnte, um sein Zimmer aufzuräumen. Jeder Zentimeter seines Reiches erzählt eine Geschichte. Vor dem Bett wird eine Playmo-Seeschlacht geschlagen in die zwei Kriegsschiffe, unzählige Piraten und Besatzungsmitglieder und ein halbes Butterbrot vom Vortag verwickelt sind. Zwischen Schreibtisch- und Schreibtischstuhl werden Zebras, Elefanten, Hasen und einige Kühe in einer Tierstation versorgt. Der bunte Trupp scheint an einer grassierenden Seuche zu leiden, zwischen den Gummitieren finden sich Mullbinden, Spritzen und Medikamentenfläschchen aus dem Doktorkoffer. Etliche Bilderbücher säumen den Weg bis zur Balkontür an der sein Moosgummischwert und der Säbel lehnen. Das Fußballstadion, das er aus unzähligen kleinen Lego-Steinchen die letzten zehn Tage hat entstehen lassen, nimmt inzwischen mindestens so viel Raum ein wie der alte Umzugskarton, der als Räuberhöhle dient. Gegen halb zwei haben wir die Herausforderungen unseres Lebens zu Hause gemeistert.

 

Unsere Tochter hat den letzen Schultag geschafft, mittags gibts schnell eine Leberkässemmel, Tür abgesperrt, rein in die Villa, Schlüssel gedreht: Urlaub! Fast jedenfalls. Unser erstes Etappenziel liegt vier Kilometer entfernt an der Schulschwimmhalle. Unser kleiner Held macht dort einen Schwimmkurs. Danach geht´s aber los. Bestimmt!

Es geht weiter über Landsberg am Lech nach Memmingen und Wangen und zum Pfänder-Tunnel. Der Verkehr hält sich in Grenzen, selbst am Pfänder kommen wir erstaunlicherweise gut durch, obwohl wir noch eine Korridor-Vignette für Österreich (2 Euro) und eine Vignette für die Schweiz (33 Euro) kaufen.

Über Diepoldsau reisen wir in die Schweiz ein und erleben eine Grenzkontrolle. "'Waren zu verzollen?" fragt uns der Grenzbeamte und wir sind erstmal etwas irritiert, weil überrascht. Grenzkontrollen wirken im vereinigten Europa inzwischen fast schon befremdlich. "Waren?" mein Herr Fahrtenschreiber wiederholt ungläubig das letzte Wort des Beamten und verfällt dann in ein stilles Zögern, das mir -ehrlich gesagt- etwas zu still ist und etwas zu lange dauert. Nicht auszudenken, das Zögern würde falsch gedeutet und wir müssten die Villa am Grenzübergang ausräumen. Himmel hilf! Wir haben, abgesehen von einer Flasche Wein und zwei Schachteln Zigaretten auf die mein Herr Fahrtenschreiber leider nicht verzichten zu können meint, nichts an Bord. Keine geheime Marihuana-Anpflanzung im Bad, kein Spirituosen-Lager hinten im Kleiderschrank, kein Schmuck, kein Geschmeide, das wir veräußern wollten oder Schwarzgeld, das wir auf einem schweizer Nummernkonto parken könnten. Nein, außer ein paar Lebensmitteln haben wir nichts an Bord. Ein paar Nudeln und ein Glas Tomatensoße dazu. Etwas Bauernbrot für heute und morgen. Und Müsli. Ungezuckerte Corn-Flakes und Flocken sind eher schwer zu kriegen auf Sardinien. Aber viel mehr haben wir nicht in der Vorratskammer. Viel zu sehr freuen wir uns auf den sardischen Pecorino, das Hirtenbrot und ein Glas Rotwein dazu.

 

Das Wetter bis Bellinzona ist wechselhaft trüb und wir erreichen gegen 20:30 Uhr den Rastplatz bei prasselndem Regen. "Aha," meint unsere Tochter "wir sind in der Schweiz, es regnet". Schon lustig, ihr Vorurteil wird wieder mal bestätigt. Bald kriechen wir müde und zufrieden in unsere Kojen. Die erste Etappe hat gut geklappt. Die kleinen Fahrtenschreiber haben sich zu richtigen WoMo-Profis entwickelt. Alle zwei Stunden eine Pause und ein Schwung guter Hörbücher haben sich bewährt. Hoffen wir, dass wir das morgen auch so gut hinkriegen!

Pause! Abendessen an der Schlucht
Pause! Abendessen an der Schlucht
Viamala Schlucht
Viamala Schlucht
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Der Sommer kommt auf den Felgen daher

Winterreifen runter, Sommerreifen rauf.
Winterreifen runter, Sommerreifen rauf.

Montag, 7:15 Uhr, 7 Grad Celsius. Unser Herr Fahrtenschreiber macht sich mit der Villa auf den Weg. Sein Ziel liegt drei Querstraßen weiter. Sein Auftrag: die Villa soll die Winter- gegen Sommerreifen tauschen, auch wenn vom Sommer hier zu Hause wenig zu merken ist. Es ist kühl, feucht und der Wind lässt frösteln. Wir schielen immer wieder mal auf die Wetterprognose für Arbatax oder Cagliari auf Sardinien und sind hibbelig vor Vorfreude auf 25 Grad, ungetrübten Sonnenschein und eine Regenwahrscheinlichkeit von 0%. Brav, weiter so, wir sind bald da!

Unser mobiles Zuhause ist fast startklar, wir haben die letzte Woche immer wieder Dinge eingeräumt und es ist, wie es eben immer ist, wir staunen immer noch ungläubig darüber, wieviel Zeit man mit Räumen und Packen verbringen kann und wieviel Zeug und Krimskrams im Bauch des Knaus verschwindet.

Die Kapazitäten auf unseren 15 Quadratmeter Wohnfläche sind durchaus begrenzt und so tut man gut daran, seine Mitbewohner im Auge zu behalten. Die zauberhaften Kinder schleppen kistenweise Spielzeug an und versuchen die Villa zu einer rollenden Kinderbücherei zu machen. Mein Herr Fahrtenschreiber hat eine Leidenschaft für alle Dinge an deren Ende sich ein Stecker befindet. Mit den mitgeführten Kabeln könnte man den Erdkreis vermutlich dreimal umspannen. Wo um Himmels Willen soll denn da bitte noch Platz für mein Minzetöpfchen, die Kresseschale, den Schnittlauch und die Petersilie sein? 

Und am Ende wird es dann sein, wie es eben immer ist. Wir werden trotz unseres ganzen Einsatzes eine Vergessen-Liste anlegen und wenn nötig eben improvisieren. Ist Camping nicht einfach wunderbar?

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Im Zeitraffer

Arm in die Hüfte gestemmt, Blumengirlande, Mundharmonika und ab geht die Post: Over the rainbow
Arm in die Hüfte gestemmt, Blumengirlande, Mundharmonika und ab geht die Post: Over the rainbow

Für lange Zeit hat man den festen Eindruck, dass es noch lange dauert, bis man die Villa wieder behausen darf. Ganz lange sogar. Dann betätigt ein uns unbekanntes Wesen den Zeitraffer-Button, und der gegenteilige Effekt wird schlagartig erzielt. Die Zeit verfliegt, und schwupps hätte man eigentlich gestern schon die Strecke planen, die WoMo-Handtücher waschen oder sich um die Vignette kümmern sollen. Und das Kuriose ist: das ist immer so! 

Der Alltag in unserem festen Zuhause bindet auch nicht unerheblich Energien. Neben den ganz normalen Routinen wie Schule, Kindergarten, Sportverein & Co. schiebt sich dann immer noch dies und das in den Vordergrund. Unsere beiden hinreißenden Kinder hatten einen jeweils hinreißenden Auftritt auf dem Musikschulkonzert. Der kleine Held probierte seinen Einsatz schon mal in einem großen Ensemble und durfte zwischen anderen Kindern seiner Früherziehungsgruppe die Mundharmonika erklingen lassen. Und mit gemeinsamer Mühe war tatsächlich "Over the rainbow" zu hören. Unsere Große ist in der Hinsicht schon fast ein Profi, unser stolzes Elternherz schlägt um einige Takte höher, wenn sie Querflöte spielt. 

 

Und wenn wir schon beim Thema Elternstolz sind, der Sohn schwamm seine ersten Züge ohne Schwimmnudel oder sonstigem doppelten Boden. Wow! Und weil er sich nicht stetig, sondern immer schon sprunghaft entwickelt, bestieg er anderntags das Fahrrad, das bis vor kurzem noch zu groß war und -Potzblitz- er sitzt drauf wie ein Großer. Puky ade! 21 Gänge und 20 Zoll Reifen sorgen für ganz neuen Fahrspaß und ein irre Lebensgefühl, wenn man kräftig in die Pedale tritt und ein laues Frühlingslüftchen um die Nase weht. Er grinst mit jeder Runde um das Haus jedenfalls breiter.

 

Kinder, wie die Zeit vergeht! Die zauberhafte Räubertochter wird in wenigen Wochen 9 Jahre alt. Einige ihrer Jubeltage hat sie schon im WoMo verbracht, und so wird es auch heuer sein. Vor der Abfahrt wollten Geschenke besorgt werden und man darf schon verraten, das mit freundlicher Unterstützung der Großeltern ein ganz besonders dicker Wunsch in Erfüllung geht. Powered by Omis und Opis sozusagen. Aber psssst, die neugierige Tochternase schiebt sich immer wieder mal über meine Schulter, während ich über dem Fahrtenschreiber sitze. Ätsch, Anna, von den Geschenken wird weiter nichts verraten! Zurück aus Sardinien wird die Kindergeburtstagsparty steigen und mit 9 darf man sich schon mal eine besondere Zeit zum Feiern wählen: Nachts! Für ihre Freundinnen haben wir, wie ich finde, diesmal besonders süße Einladungen aus Streichholzschachteln für eine Übernachtungsparty gebastelt. Schaut mal:

Bis zu den Pfingstferien und dem Start der Villa sind es noch schlappe 10 Tage. Sagte ich es schon? Kinder, wie die Zeit vergeht! Nun läuft er, der Countdown und es gibt noch jede Menge zu tun. Ihr wisst schon, Handtücher waschen, Vignette besorgen und Route planen. Und es gibt, wer weiss, durchaus lästigere Pflichten!

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Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen

Vor fünf Jahren am Tjörn-See
Vor fünf Jahren am Tjörn-See

Heute war Ausflugstag. Nein, die Villa wartete auch heute brav auf ihrem Stellplatz vor dem Haus, bis die Besatzung wieder zu Hause war. Und obwohl wir uns ohne sie auf den Weg gemacht hatten, war die Villa trotzdem irgendwie im Mittelpunkt des Nachmittags. Wie das denn? Mit dem Auto fuhren wir ins Nachbarstädtchen, um Mary und Rudi zu besuchen. Die beiden haben wir vor fünf Jahren in Schweden kennengelernt und uns -wie der Hase und der Igel- drei Mal gewundert, dass die zwei mit dem "A" im WoMo-Kennzeichen schon wieder am gleichen Ort sind. Das Mysterium war leicht zu enträtseln. Wir fuhren mit dem gleichen Reiseführer! Aus dem kleinen Gespräch vor der WoMo-Tür wurde eine angeregte Unterhaltung, Stellplatzempfehlungen wurden gegeben, Routen empfohlen und schließlich Telefonnummern getauscht. Seither hält der herzliche Kontakt!

Heute gab es für uns wieder viel Interessantes zu hören. Die beiden werden sich im nächsten Monat mit ihrem WoMo auf den Weg zu den Lofoten machen. Wer die Fahrtenschreiber kennt, weiß, dass unser Herz für Skandinavien schlägt und die Lofoten ein Wunschziel sind. Wir sind jedenfalls schon sehr gespannt auf die Erzählungen und Bilder, die wir hoffentlich bald nach der Reise zu sehen bekommen ... und die ja vielleicht zur Nachahmung anregen?! Für unsere Reise nach Sardinien konnten wir jedenfalls wieder tolle Tipps und Anregungen mit nach Hause nehmen. Der Nachmittag verging rasend schnell bei leckerem Kuchen, WoMo-Fachgesimpel und Erfahrungsaustausch. Wenn einer eine Reise tut, dann kann er wirklich was erzählen!

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Lach- und Sachgeschichten aus der Villa

Heute: Ölwechsel

Es gibt Dinge, die machen so richtig viel Spaß (einen kleinen, duftenden Kräutergarten in Töpfen über zig Kilometer in der Villa zu transportieren und ihm dann am Ankunftsort ein schönes Plätzchen vor der Villa zu suchen) und es gibt Dinge, die machen weniger Spaß und solche, die machen überhaupt keinen Spaß (ein Ölwechsel). So ist das auch bei meinem Herrn Fahrtenschreiber. Es gibt Dinge, die machen ihm überhaupt keinen Spaß (Kräutertransport und Kräuterpflege), und es gibt Dinge, die machen ihm weniger Spaß und es gibt Dinge, die er so richtig super findet (einen Ölwechsel in der Villa machen). Man kann nun wunderbar darüber nachdenken und sich streiten, ob das in der genetischen Natur meines Mannes liegt, oder schlicht anerzogen ist. Zu ändern ist es jedenfalls nicht mehr. "Basteleien" rund um die Villa bereiten ihm ein besonderes Vergnügen. Er kann mit Hingabe über Stunden die WoMo-Garage aus- und im Anschluss wieder einräumen, um sich einen "Überblick" zu verschaffen und in der rechten hinteren Ecke mal zu wischen. Wer so eine Knaus-Garage vor sein geistiges Auge führt, wird rasch erkennen, dass der gebotene Stauraum in seinen Abmessungen sehr übersichtlich ist, was dem stundenlangen Vergnügen aber überhaupt keinen Abbruch tut. 

Vor unserer nächsten Reise war ein Ölwechsel fällig. Nach umfangreichen Recherchen und Preisvergleichen -ja, er scheut keine Mühe!- war eine Werkstatt in nicht allzu weiter Entfernung gefunden, die nicht nur LKW´s bedient, sondern auch für die Villa einen Ölwechsel macht. Das ging ratzfatz, hab ich mir erzählen lassen. Der Meister, ein Mechaniker und der Lehrling ließen unter den interessierten Blicken von Herrn Fahrtenschreiber das alte Öl ab und füllten nigelnagelneues wieder ein. Am Ende durfte man sich nicht nur über den Preis, sondern auch über die Gelegenheit freuen, die Villa mal wieder von unten bestaunt zu haben. Eine Grube haben wir ja nun leider nicht zu Hause. Nun müssen die Winterstiefelchen der Villa noch gegen die Sommerreifen getauscht werden und dann sollte sie startklar sein für ihre nächste Mission: Sonne, Sand und Meer auf Sardinien.

Gut gemacht, Thomas!

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Rot, Grün, Weiß. Dreiiiiiii zu Null!

Familienausflug in die SGL-Arena
Familienausflug in die SGL-Arena

Wir haben gestern eine Lücke geschlossen und einen Ausflug -ohne Villa!- gemacht, der schon seit 2011 auf unserer Ausflugs-Wunsch-Liste ziemlich weit oben steht: Wir waren zum ersten Mal in der SGL-Arena! Opa Josef und Oma Gudrun haben uns zu einem richtig tollen Nachmittag eingeladen. Und der FC Augsburg hat sich über unseren ersten Besuch offensichtlich auch so gefreut, dass es im Kasten von Stuttgart nur so einschlug. Mit 3:0 Toren verabschiedeten sie sich vom Gegner, der Augsburg über weite Strecken nicht gewachsen war. Genug Gelegenheit für den kleinen Helden, um in frenetischen Jubel und überschwängliches Schalschwingen zu verfallen. Von Fußball habe ich ungefähr so viel Ahnung, wie der Fisch vom Fahrradfahren. Aber schon der Sitzplatz neben unserem Sohn war Garantie für einen kurzweiligen Fußballsamstag. Unglaublich, wie viel Freude und Spaß in so einen kleinen Menschen passen kann! Das kleine rot-grün-weiße Trikot und den FCA-Schal werden wir hoffenlich noch öfter ausführen. Für den Klassenerhalt sind acht Fahrtenschreiber-Daumen gedrückt! 

Mit dem Text hat es arg gehapert. Aus Mangel an Erfahrung werden wir an den Fan-Gesängen für den nächsten Besuch noch etwas üben. Für alle, die den gleichen Nachholbedarf haben, hier die FCA-Hymne zum Mitsingen:

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Waffelherzen an der Angel und Sommersprossen auf den Knien

Maria Parr: Waffelherzen an der Angel. Dressler 2008
Maria Parr: Waffelherzen an der Angel. Dressler 2008

"Lena ist meine beste Freundin, auch wenn sie ein Mädchen ist. Aber das habe ich ihr noch nie gesagt." Lena und Trille sind ganz dicke Freunde und leben in einem kleinen Dorf in Norwegen. Langweilig wird es den beiden nie. Lena ist genasuo liebenswert wie starrköpfig, oft wütend und steckt bis oben hin voll verrückter und überschäumender Einfälle. Trille rettet die Situation dabei mehr als einmal. 

Das Buch ist unglaublich witzig geschrieben und an manchen Stellen verdrückt man sich auch als Erwachsener ein Tränchen. Vor zwei Jahren habe ich unserer kleinen Räubertochter das Buch "Waffelherzen an der Angel" vorgelesen. Nicht nur sie hat es absolut genossen, auch das Vorlesen war eine echte Freude. Und heute hat sie es wieder aus dem Regal genommen und liest darin. Kein Wunder, denn Maria Parr erzählt kindgerecht, warmherzig, humorvoll und anrührend. Und an der norwegischen Kulisse haben wir sowieso unsere Freude. Nach dem ersten Roman von Maria Parr haben wir uns schon auf den zweiten gefreut - und wurden nicht enttäuscht!

 

 

 

 

Maria Parr: Sommersprossen auf den Knien. Dressler 2010
Maria Parr: Sommersprossen auf den Knien. Dressler 2010

Das zweite Familienbuch von Maria Parr. Und wieder unglaublich schön und dicht erzählt, so dass es neben den "Waffelherzen an der Angel" einen Ehrenplatz im Bücherregal bekommt!

 

"Tempo und Zuversicht" ist das Motto von Tonje, die im kleinen Glimmerdal in Norwegen lebt und leidenschaftlich mit abenteuerlicher Geschwindigkeit die Sprungschanze heruntersaust. Sie wirbelt mit jeder Menge verrückter Ideen durch "ihr" Glimmerdal, wobei sie eigentlich das einzige Kind dort ist.

Der steinalte Gunnvald ist Tonjes bester Freund. Einen besseren kann es nicht geben! Gunvald spielt herrlich Geige und kocht Hirschgulasch und eines Tages stolpert er über seinen Kaffeekessel und muss ins Krankenhaus. Tonje ist entsetzt, dass auf einmal eine riesige Frau mit ihrem bissigen Hund auftaucht und Gunnvalds Hof verkaufen will. Tonje ist einem ungeheuren Geheimnis auf der Spur ...


Maria Parr schreibt so überzeugend, kraftvoll und anrührend, dass wir schon gespannt auf ein drittes Buch von ihr warten ... bitte nicht mehr allzu lange!

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Lach- und Sachgeschichten aus der Villa

Heute: Dusche

Auf dem Bild seht ihr unseren Wasserhahn aus der Villa. Der sieht so ähnlich aus, wie die Brauseköpfe, die man von zu Hause aus der Dusche kennt. Oder von der Spüle in der Küche, oder dem Waschbecken im Bad. In der Villa ist das auch so. Den Kopf, den ihr hier seht, findet man im Bad der Villa. Stellt man das Wasser an, kann man sich die Hände waschen. Der Hahn kann aber noch mehr. Er lässt sich aus der Halterung ziehen und ein langer Schlauch sorgt dafür, dass man den Hahn auch über dem Kopf hoch oben an der Decke des Bades in eine Halterung einhängen kann. Wozu das gut sein soll? Richtig! So kann man in der Villa duschen.

Oben am Hahn ist ein kleiner Hebel. Der lässt sich bewegen. So wie eine kleine Wippe. An dem Hebelchen kann man das Wasser ausschalten. Während man duscht, kommt man nämlich nicht an den Armatur. Die versteckt sich hinter unserem Duschvorhang. Ganz schön praktisch also, das kleine Hebelchen.

Unser alter Duschkopf war jedenfalls kaputt. Vorne gesprungen und die Wippe hat deswegen auch nicht mehr so richtig funktioniert. Und weil sich unsere kleinen Fahrtenschreiber am gesplitterten Teil nicht verletzen sollten, und die Konstruktion mit dem Tesafilm auf der Wippe nicht ganz so schick war, hat unser Herr Fahrtenschreiber einen neuen Hahn besorgt. Sieht man ja!

Der alte Hahn wird abgeschraubt. Damit nix tropft, kommt so ein roter Gummiring rein. Jetzt kommt das Wasser auch nur da raus, wo es rauskommen soll.

Hahn flott wieder drangeschraubt und alles sieht aus wie vorher. Nur ohne scharfe Kanten und kaputte Wippe. Jetzt kann man sich wieder die Hände waschen. Und sogar in der Villa duschen.

Gut gemacht, Thomas!

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Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: Frühlingsfrisches Bärlauch-Pesto

Frühlingsfrisch und herrlich grün: Bärlauch
Frühlingsfrisch und herrlich grün: Bärlauch

Holla die Waldfee! Jetzt ist er also da, der Frühling. In diesem Jahr kam der Wechsel so abrupt, dass sich die Winterstiefel mit den Sandalen um den Platz in der Garderobe streiten.

Endlich Sonne, endlich T-Shirt-Wetter, endlich den Roller, das Waveboard und das Fahrrad aus der Garage räumen und viel Zeit draußen verbringen.

Mit dem ersten frischen Grün an den Ästchen kommt auch die Lust auf frisches Grün auf dem Teller.

Eines meiner absoluten Frühlingsrezepte lässt sich ganz leicht und ganz schnell herstellen. Man kann es prima vorbereiten und gut mit Öl bedeckt auch eine Weile im Kühlschrank aufheben. Perfekt also für ein kulinarisches Abenteuer in der Villa. Wovon ich rede? Vom Bärlauch, der wilden Knoblauch-Verwandten aus dem Wald.

 

Für ein Pesto brauchst du:

 

1 Bund Bärlauch

20 Gramm Pinienkerne

100 ml gutes Olivenöl

40 Gramm Pecorino oder Parmesan, fein gerieben

 

 

Die Pinienkerne in der Pfanne ohne Öl leicht rösten. Das Pesto schmeckt aber auch ohne die Kerne prima!

Den Bärlauch mit dem Mörser zerstoßen und das Öl dazugeben oder mit dem Stabmixer fein pürieren.

Jetzt den Käse -Parmesan, Pecorino oder beides gemischt- unterrühren. Schon fertig! 

 

Das Pesto schmeckt lecker zu Nudeln, unserem WoMo-Küchen-Klassiker schlechthin. Nudeln gehen immer!

Unsere kleinen Fahrtenschreiber probieren das kräftige Pesto, das würzig nach Knoblauch schmeckt übrigens ganz gerne, bei der zweiten Portion sollen es dann doch lieber "nackte Nudeln" sein. Macht nichts, mit dem Rest lässt sich alles würzen und  abschmecken, was so herrlich nach Frühling schmecken soll, wie es draußen endlich aussieht.

 

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Spruchreif und druckfrisch: das Ferienprogramm 2013

Am ersten Tag zu Hause gibt es bei uns zwei, vielleicht drei Themen. Die Waschmaschine schnurrt (Thema Nummer 1), unser mobiles Heim wird ausgeräumt und geputzt (Thema Nummer 2) und wir schmieden Pläne, sammeln Ideen und überlegen, wie und wo wir die nächste Zeit in der Villa verbringen werden (Thema Nummer 3). Ich glaube, das nennt man Fernweh. Für die Kinder steht als unerlässlicher Programmpunkt "Die Sendung mit der Maus" auf dem Nachhausekommprogramm und inzwischen beteiligt sich unser Jungvolk auch eifrig am Themenbereich 3. Ich habe noch nicht alle Hoffnung fahren lassen, dass die Punkte 1 und 2 irgendwann auch so engagiert und kooperativ gelöst werden. Aber zurück zum Pläneschmieden. An diesem trüben, nasskalten Sonntag ...okay, das Thema Wetter sparen wir in diesem Thread wegen der dauernden thematischen Wiederholung vielleicht wirklich mal aus. Dinge werden auch nicht besser, wenn man sie bis zum Anschlag beansprucht und ausbeult. 

Die Pfingstferien werden wir auf Sardinien verbringen. Eine Woche entlang der Westküste und eine Woche entspanntes Dasein auf dem Campingplatz Capo Ferrato im Süden. Die Rundreise haben sich die großen Fahrtenschreiber gewünscht, Capo Ferrato haben sich die kleinen Fahrtenschreiber zur Bedingung gemacht.

In die Verhandlungsmasse fielen bis heute Nachmittag die Sommerferien. Ideen gab es einige. Skandinavien, die Bretagne und eine Italien-Tour bis Kalabrien waren darunter. Und wie jedes Ding auf Gottes Erdboden hat auch die Wahl des Reiseziels Vor- und Nachteile. Die Bretagne lockt mit leckerem Essen und schönen Stellplätzen an den Steilküsten. Ebbe und Flut sind sicher ein ganz besonderes Erlebnis, das wir den Kindern gern zeigen würden. Schau ich aus dem Fenster, bin ich mir allerdings überhaupt nicht mehr sicher, ob wir die letzten Reste des Sommers -sollte er sich 2013 überhaupt zeigen wollen- in der klimatisch eher rauhen Bretagne verbringen wollen. Skandinavien sehen wir in ähnlichem Licht. Die Tour bis Kalabrien beansprucht in jedem Fall eine Menge Zeit. Erst recht, wenn man mit Kindern reist und ein moderates Tempo einplanen muss. Analog mit der Entfernung steigt die Reisezeit und auch der Verbrauch an Diesel. Und damit die Kosten. Auch wenn man es sich im Moment kaum vorstellen kann, Kalabrien ist im August auch nicht gerade wegen der lauen Lüftchen bekannt. Drückende Hitze setzt den kleinen Besatzungsmitgliedern zu.

Unsere Kinder haben einen ganz unverstellten Blick auf die Sache. In Südtirol war es doch toll, die Zeit in den Kindersitzen war nicht zu lang und es wäre echt mal voll cool, in den Teich am Campingplatz zu steigen. Wir können der zauberhaften Tochter und dem kleinen Helden nicht widersprechen. Was stimmt, das stimmt! So wird es also gemacht. Die erste Augusthälfte wird die Familie Fahrtenschreiber -gänzlich unspektakulär- in Kurtatsch verbringen. Wir freuen uns alle drauf!

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Frühling ade

7. und letzter Reisetag. Samstag, 6. April 2013. Von Kurtatsch, Südtirol nach Hause

 

Südtirol verabschiedet sich mit Sonnenschein, himmelblauem Himmel, leuchtendgelben Forsythien, weiß-rosa Kirschblüten und Magnolien. Leider lassen sich die Optik und der Duft nicht eindosen, mitnehmen und zu Hause wieder auspacken. Nach dem Reschenpass sieht die Welt anders aus. Ganz anders. Grau und wurst sind die vorherrschenden Farben, dazwischen einige Sprenkel angeschmuddelter Schnee. Zu Hause mag es wohl nicht mehr richtig hell werden, von der Sonne ist bei den dichten grauen Wolken nichts zu ahnen. 

Aber Kopf hoch, Blick nach vorn. In sechs Wochen sind uns Pfingstferien gegönnt. Und nach der Reise war schon immer vor der Reise. Bella Sardegna, die Familie Fahrtenschreiber kommt!

Camping Obstgarten, Kurtatsch
Camping Obstgarten, Kurtatsch
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In der Villa

6. Reisetag. Freitag, 5. April 2013. In Kurtatsch

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch


Was zuerst? Der ausgedachte oder der tatsächliche Verlauf unseres letzten Tages in Kurtatsch?

Nachts fängt es an zu regnen. Ein Geräusch, das wir im WoMo ja grundsätzlich ganz gemütlich finden. Sogar dann, wenn es die Pläne für den anderen Tag komplett über den Haufen wirft.

An sich wollten wir mit Oma und Opa über die Millastiege nach Kurtatsch wandern und von dort weiter den Höhenwanderweg  nach Tramin nehmen mit der Option, bei allzu müden kleinen Heldenbeinen den Bus zurück zum Campingplatz nach Breitbach zu nehmen. Aber es regnet. Und der kleine Held wacht mit Fieber auf. So vergeht der Tag im WoMo. Der kleine Held schläft, lässt sich mit Schokoladen-Pudding füttern und als er mittags immer noch ziemlich in den Seilen hängt, hilft ihm Nurofen über die Runden. Der Nachmittag vergeht mit Mensch-ärgere-dich-nicht, Fußball-Gedaddel am IPad und lesen.

Unsere Tochter verschlang in diesen Ferien mehrere ganz tolle Bücher. "Die fabelhafte Miss Braithwhistle" und auch den witzigen zweiten Band über die quirlige Lehrerin, "Die Quigleys", "Doktor Proktors Pupspulver" von Jo Nesbo und "5 Hunde im Gepäck". Um die  Zeit, die Hingabe und vor allem den freien Kopf zum Lesen beneide ich sie manchmal richtig und hoffe, dass ihr das ganz lange erhalten bleibt.

Mir blieb heute an unserem Tag in der Villa auch Zeit und Lust für ein Buch. Seit Weihnachten liegt der aktuelle Hakan Nesser "Am Abend des Mordes" auf meinem Nachttisch und nun findet sich die Gelegenheit, mit dem Halbitaliener Inspektor Gunnar Barbarotti in Schweden zwei mysteriöse Morde aufzuklären. 

Morgen fahen wir nach Hause. Am Montag beginnt die Schule wieder. Ein paar Tage hätten wir es hier schon noch ausgehalten. Mindestens ein paar Tage. Und beim letzten Abendessen in Südtirol berufen wir den Familienrat ein. Wie wäre es, im nächsten Jahr wiederzukommen? Verführerisch, der Gedanke, oder?!

 

Guten Morgen, Kurtatsch. Blick aus unserem Schlafzimmerfenster
Guten Morgen, Kurtatsch. Blick aus unserem Schlafzimmerfenster
Camping Obstgarten. Ein regnerischer Tag im April
Camping Obstgarten. Ein regnerischer Tag im April
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Nach Neumarkt

5. Reisetag. Donnerstag, 4. April 2013. In Kurtatsch.

Übernachtung: Camping Obstgarten. Kurtatsch

 

Die Villa hat auch heute Pause. Wir steigen vormittags auf die Fahrräder und fahren zwischen den Obstfeldern hindurch in den Nachbarort Neumarkt. Man merkt deutlich, dass Ostern dieses Jahr früh fällt, die kleinen Traktoren mit den Spritzmitteltanks rücken erst langsam aus und wir begegnen auf dem Weg nur einem Obstbauern, der sein Feld mit einer Pestizid-Wolke überzieht. Die Apfelbäumchen zeigen die ersten grünen Blättchen und Blütenansätze.

 

In Neumarkt entschließt sich unser Herr Fahrtenschreiber ganz spontan für einen Besuch im Friseursalon Ludwig. Die Frisur des Inhabers ähnelt der des gleichnamigen Bayernkönigs. Man siehts spätestens beim Blick auf die König Ludwig Bilder, die als Postkarten im Salon hängen. Unser Herr Fahrtenschreiber bekommt die Haare raspelkurz geschnitten. "Wer´s halt mal so gewöhnt ist", meint der Figaro und ich meine ein leises Bedauern im Blick zu erkennen, "will´s nicht mehr anders. Und praktischer wäre es mit dem Radel eh".   

 

Mit frühlingshaft getrimmtem Haupthaar geht es weiter in die Metzgerei. Kein Frühling ohne Grillen und wir packen die Gelegenheit am Schopf und wollen heute Abend die Grillsaison einläuten. Mit eingelegtem Filet, Salsiccia, einer dicken Salami, Schüttelbrot und Kartoffeln im Rucksack strampeln wir zurück zum Campingplatz nach Breitbach und warten darauf, dass sich die Sonne hinter den Wolken durchschiebt.

 

Die Kinder verbringen den Nachmittag mit spielen, spielen, spielen. An der flachen Teichseite lassen sich Frösche beobachten, mit den Becherlupen entnehmen sie Wasser und suchen nach allerlei Getier. Dazwischen wird geschaukelt, geklettert oder eine Runde mit dem Rad gedreht.  Die beiden sind offensichtlich mit sich und der Welt zufrieden!

 

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In Bozen

4. Reisetag. Mittwoch, 3. April 2013. Von Kurtatsch nach Bozen und zurück.

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Wir kommen nach Bozen, ohne dass sich die Anzeige des Kilometerzählers der Villa auch nur um einen Zentimeter verändern würde. Opa-Gerhard chauffiert uns ganz bequem im neuen Auto. Bozen erwartet uns mit etwas kühleren Temperaturen. In der Stadt erreicht das Thermometer 14, in Kurtatsch satte 18 Grad. Wie sollen wir nur wieder zurück nach Hause? An den Frühling haben wir uns ganz schnell gewöhnt und würden ihn gerne am Samstag nach Deutschland importieren. Ach, wäre das klasse! 

Für unsere Kinder gehört in Bozen ein Besuch bei Ötzi dazu. Wir besehen uns im Museum die Pfeilspitze nochmal ganz genau, die ihn um die Ecke brachte und staunen über das Können der Wissenschaftler, die es tatsächlich fertigbringen, ein Mittagessen ganz genau unter die Lupe zu nehmen, das vor 5000 Jahren verspeist wurde. Nach dem Archäologischen Museum ist es Zeit, dass wir uns um unsere eigenen Mägen kümmern. Wer errät, was kommt?

Ja, die Freiheitsstraße Nr. 44 ist unser Ziel. Das Eis in der Gelateria Avalon ist wirklich irre gut. Ich kann das heute von den Sorten Cafe, Latte, und Nocciola behaupten.  Vom speziellen Tagesangebot durfte ich an der Theke ein Löffelchen kosten. Die Mischung aus Bergamotte und Ingwer war eine wirkliche Überraschung für den Gaumen. Um meinen Selbstversuch in Sachen Eis abzurunden, habe ich mich dann aber doch für Heidelbeer  entschieden und wurde nicht enttäuscht. Meine charmante Reisegesellschaft behauptet von Zitrone, Schokolade, Mango, Stracciatella, Vanille, Banane und Joghurt übrigens ganz ähnliches. Sollte das Wetter nicht Grund genug für den nächsten Besuch in Südtidrol sein, das Avalon ist es in jedem Fall. Wenn wir in der Nähe von Bozen sind, gehört die Gelateria ganz sicher zum Programm.

 

Den Abend verbringen wir im Buschenschank Gruber um die Ecke. Im alten Kellergewölbe heizt ein kleiner Holzofen tüchtig ein und nach einiger Zeit haben wir uns an das schummrige Licht und den etwas kellerigen Geruch hier unten gewöhnt.  Neben Gerichten aus der kleinen Speisekarte kann man die selbst produzierten Weine versuchen. Der 2. April  ist mit Sicherheit für keine und keinen aus unserer Großfamilien-Reisegruppe der Auftakt zur Frühjahrsdiät 2013 gewesen.

 

Markt in Bozen
Markt in Bozen
Ötzi. Archäologisches Museum Bozen
Ötzi. Archäologisches Museum Bozen
Von Ötzi zum Eis
Von Ötzi zum Eis
Gelateria Avalon. Die aufleuchtenden Sorten oben sind heute im Angebot
Gelateria Avalon. Die aufleuchtenden Sorten oben sind heute im Angebot
Camping Obstgarten, Naturbadeteich
Camping Obstgarten, Naturbadeteich
Buschenschank. Treppe in den Weinkeller
Buschenschank. Treppe in den Weinkeller
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Von der Millastiege zum Weinlehrpfad

3. Reisetag. Dienstag, 2. April 2013. In Kurtatsch.

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Mit dem Internetzugang auf dem Platz hakt es. Aber mit etwas Geduld und zwei Tagen Verzögerung könnt ihr heute Abend unseren kleinen Reisebericht hoffenlich lesen. Das W-Lan ist tatsächlich das einzige Ding, das hier nicht so richtig will. Ach doch, eins kann ich vielleicht noch anführen. Die Vergessen-Liste hat Zuwachs gekriegt und ist um das USB-Kabel des Fotoapparats angewachsen. Doof, wenn man die Bilder von der Kamera nicht auf das Laptop kriegt. Mein Herr Fahrtenschreiber wird mal sehen, ob sich das lösen läst. Aber Schluss jetzt, so richtig doof ist hier gar nichts. Ich sitze barfuß! in der Sonne!, wir verbringen den Nachmittag mit der Zeitung und einer Tasse Kaffee und ruhen unsere müden Beine aus. Heute vormittag ist die Großfamilie gewandert. Unser Weg führte uns von Breitbach durch die Obstgärten über den Millasteig zur Millastiege, vorbei an einem Wasserfall und die "Ritter-Treppe" hinauf, an der vor allem die Jungs ihren Spaß hatten. Ein schöner, abwechslungsreicher Weg, um ihn mit Kinder zu gehen. Die sind mit viel Spaß dabei und entdecken hinter jeder Biegung etwas Neues. Den Auslauf nach dem langen Winter genießen wir besonders. Die üppig blühenden Kirschbäume, die Forsythien und Magnolien sehen nach dem vielen Weiß und Grau einfach nur toll aus. In Kurtatsch decken wir uns beim Bäcker und beim Metzger ein und brotzeiten auf der Holzbank vor der Tourist-Information. Schau mal, in den Blumenkästen auf dem Platz stehen die ersten Frühlingsblüher. Mit "Leberkäs mit Käse", Kaminwurzen  und Vinschgerl gestärkt geht es weiter zum Weinlehrpfad, der von Kurtatsch nach Entiklar führt.  Die "Pratz", das Logo des Pfades dient als Wegweiser. Diese hölzerne Hand war früher das Warnzeichen des Weinbergwächters für seine Anwesenheit. Wer noch nicht allzusehr schnaufen muss, kann auf dem schönen Weg viele wichtige Ereignisse des Weinbaujahres mitverfolgen und in kleinen Amphoren die Duftnoten verschiedener Weine erschnuppern. Seither weiß ich, dass ich Weine mit Veilchen-, Blau-  und Brombeeraroma ganz besonders mag. Die These werden wir im Laufe des Abends auf jeden Fall mit einer Flasche Südtiroler Lagrein auf ihre Belastbarkeit hin prüfen.

 

Weinlehrpfad zwischen Kurtatsch und Entiklar
Weinlehrpfad zwischen Kurtatsch und Entiklar
Kleiner Held auf dem Weinlehrpfad
Kleiner Held auf dem Weinlehrpfad
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