Der 11. Reisetag

11. Reisetag. Montag, 27. Mai 2013. An der Costa Rei

Übernachtung: Camping Capo Ferrato


Wie es hier im Winter aussieht? Ich vermute eine leblose Geisterstadt, die aus unzähligen Ferienhäusern, Restaurants und Läden besteht und im späten Herbst in einen tiefen Schlaf fällt. Wir kaufen vormittags dort ein, der Ort Costa Rei ist vom Campingplatz aus zu Fuß zu erreichen. Mit einer Dorade für den Grill, Fleisch aus der Macelleria und der Samstagsausgabe der FAZ kehren wir zurück. Der Strand an der Costa Rei ist wirklich traumhaft. Das Wasser glasklar und sauber, der Sand unglaublich fein und auf dem Campingplatz, in unserem kleinen Mikrokosmos, fühlen wir uns wohl. In anderen Teilen Italiens sind sicher ärgere Bausünden aus dem Boden gestampft worden. Die Costa Rei ist zweigeschossigen, eher zurückhaltenden Bauten geprägt, was dennoch recht uniform und etwas seelenlos wirkt. Der nördliche Teil der Costa Rei ist wenig erschlossen und kaum besiedelt. Ein Besuch würde sicher lohnen!

 

Ein kleiner Spaziergang am Strand entlang führt uns zu einem Felsenbuckel, dem Kap „Scoglio di Peppino“. Stapft man erstmal tapfer über und durch die Unmengen Seetang, was sich fast anfühlt wie auf einem überdimensionalen Misthaufen zu stehen, hat man von den Felsen aus einen schönen Blick. Schön, um zu kraxeln und die Beine im Meer zu kühlen!

 

Wenn ich könnte, würde ich den letzten Reisetagen gern eine Duftprobe beilegen. Wir sind abends in eine intensive Duftwolke gehüllt, die stark nach Curry und Maggi riecht. Die „italienische Strohblume“ oder das „Currykraut“ versteckt sich irgendwo zwischen den strupppigen, teils auch blühenden Pflanzen vor der Villa zum Strand hin. Es scheint nicht besonders anspruchsvoll zu sein. Der Boden ist karstig bis sandig und die Sonne brennt. Auch die Macchia ist recht intensiv im Duft. Herbe Pflanzen, manchmal wilde Kamille oder andere Kräuter strömen immer wieder in die Nase.

Wir haben das schon im vergangenen Jahr so erlebt und nun erinnern wir uns wieder. Neben den sardischen Gerüchen haben sich auch Klänge eingeprägt. In den letzten Tagen die ständige Brandung des Meeres mit der wir einschlafen und aufwachen, das Bimmeln der Schafsglocken und die Laute der Esel im Landesinneren auch nachts, und der tosende Wind, der uns auf der Hochebene kräftig durchgeschüttelt hat.

 

Feigenkaktus im XXL-Format
Feigenkaktus im XXL-Format
Felsenbuckel
Felsenbuckel
Maitre de Cuisine: Herr Fahrtenschreiber
Maitre de Cuisine: Herr Fahrtenschreiber
Die Villa auf dem Campingplatz Capo Ferrato. Sind die Lampions nicht soooo schön?!
Die Villa auf dem Campingplatz Capo Ferrato. Sind die Lampions nicht soooo schön?!
Camping Capo Ferrato
Camping Capo Ferrato

Kommentar schreiben

Kommentare: 0