Unser zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber bekam kurz vor den Faschingsferien einen besonderen Auftrag. Im Deutschunterricht sollte ein Buch vorgestellt werden. Eins das ihr besonders gefiel. Eins, das sie beeindruckte und ihr im Gedächtnis blieb. Die Wahl fiel nicht schwer. Der vergangene Herbst und dieser Winter standen ganz im Zeichen der Tintenwelt.
Viele, die den Fahrtenschreiber schon etwas länger lesen überrascht es nicht, dass wir Cornelia Funke mögen. Mögen ist stark untertrieben. Wir lieben sie!
Wir haben schon viele Stunden mit den Geschichten der aus Dorsten stammenden Autorin verbracht, die ihre Bücher als gelernte Illustratorin selbst bebildert und ihr inneres Kind offenbar nicht vergessen hat. Das Übrige tun dann vermutlich ihre zweifache Mutterschaft und das Studium zur Diplom-Pädagogin.
Cornelia Funke lässt eine Welt aus realen, greifbaren Personen entstehen in der aber auch Glasmänner, Kobolde und Elfen ihren Platz haben. Nicht selten spielt ein Bau- oder Wohnwagen eine Rolle. Gibt es etwas Schöneres für Fahrtenschreiberkinder? ;-)
Igraine Ohnefurcht, Zottelkralle, die wilden Hühner, Hände weg von Mississippi, Drachenreiter, Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel und Hinter verzauberten Fenstern waren besondere Highlights. Nicht selten haben wir nach dem Buch auch das Hörbuch gekauft. Viele Autobahnkilometer vergingen wie im Flug, viele Abende in denen der Regen auf das Dach der Villa trommelte waren urgemütlich mit Cornelia Funke im Ohr.
Cornelia Funke begleitet uns seit vielen Jahren und hat für jedes meiner Kinder in jedem Alter den passenden Ton und die passende Story entwickelt. Kompliment!
Mit der Tintenwelt Trilogie ist ihr wieder etwas besonders Schönes gelungen.
Ich möchte euch ein wenig erzählen, ohne aber zuviel zu verraten!
Meggie lebt alleine mit ihrem Vater Mo. In einer stürmischen Nacht taucht ein Mann namens Staubfinger bei ihnen auf, der Mo eindringlich vor Capricorn warnt. Überstürzt reisen Meggie und Mo am anderen Tag zu Tante Elinor ab, die eine kostbare, große Bibliothek besitzt. Mo will dort ein Buch verstecken, mit dem ihn eine besondere Geschichte verbindet. Vor vielen Jahren hat Mo aus dem Buch vorgelesen und Resa, die Mutter von Meggie, in das Buch "hineingelesen". Seither ist sie verschwunden ...
Tintenherz ist der Auftakt zur Tintenwelt. Der Auftakt zu atemberaubenden Abenteuern in der Meggie das Geheimnis um Zauberzunge und Capricorn löst und selbst in Gefahr gerät.
Die Geschichte verzaubert mit magischen Abenteuern, zauberhaften Wesen und einer wunderbaren Sprache, die zum Lesen geradezu verführt. Die Trilogie ist eine Hommage an Bücher, eine Liebeserklärung an das Lesen und ein echtes Fundstück für Töchter ... und Mütter!
Und schon wieder stehen die Fahrtenschreiber im Wald. Es ist noch nicht allzu lange her, da haben wir für unseren Schottland 2015 Trip nach dem besten Explorer Ticket Ausschau gehalten, das die Eintrittspreise in Grenzen hält und interessante Vergünstigungen für Familien bietet.
Kaum haben wir uns durch diesen Dschungel gekämpft, zücken wir schon wieder die Machete .
Lohnt sich eine Clubmitgliedschaft in einem Camping-Club? Oder -mir wäre das ja die attraktivste Alternative- kann man das schlicht bleiben lassen, weil sich unterwegs genug freie Stellplätze oder auch Campingplätze auftun, die man ansteuert. Zündschlüssel raus, Feierabend!
Der Camping and Caravanning Club bietet vor allem Ermäßigungen für Campingplätze. Sie scheinen in der Mehrzahl auch recht gut gelegen und ansprechend in der Ausstattung. Aber: es sind eben überwiegend Campingplätze. Wir stehen ganz gern auf kleineren Plätzen, die gern etwas abseits der Touristenzentren sein dürfen. Oft unterliegt der "Komfort", den viele größere Plätze bieten, den kleineren Stellplätzen. Die Nähe zur Natur, zu den Menschen und die Überschaubarkeit der Stellplätze hat seinen ganz besonderen Reiz.
Die Mitgliedschaft im Caravan Club erinnert mich etwas an France Passion. Die Stellplätze liegen auf Bauernhöfen. Bis zu fünf Wohnmobile oder Gespanne werden gleichzeitig beherbergt. Ob diese Auflage vor Ort so eng gesehen wird und ob es im August am ein oder anderen Ort schwierig ist ein Plätzchen zu bekommen, können wir mangels Erfahrung nicht sagen. Wir werden berichten ;-)
Die Mitgliedschaft im Caravan Club kostet 47 Pfund. Der Camping and Caravanning Club schlägt mit 37 Pfund zu buche.
Die Preise pro Übernachtung auf den Höfen -man kann im Gegensatz zu den Campingplätzen nur mit einer Mitgliedschaft im Club dort stehen- liegen zwischen 5 und 15 Pfund.
Wir werden den Caravan Club mal testen, er war uns wegen der kleinen Stellplätze sympathischer und deckt unsere Bedürfnisse vielleicht besser ab. Ob sich das am Ende des Tages, oder besser gesagt am Ende der Reise, rentiert hat, werden wir sehen. Wir lesen uns!
Dieses Abenteuer aus der Kombüse begann mit einer Bergamotte, die mir letzte Woche im Bio-Supermarkt zwischen die Finger kam. Die gelbe, orangengroße Zitrusfrucht verströmt einen herrlichen Duft. Wunderbar, diesen aromatischen Gruß von der Stiefelspitze Italiens nehme ich im Schneetreiben gern mit nach Hause!
Aber was fängt man -außer daran zu riechen und sich ins milde Kalabrien zu träumen- mit einer Bergamotte an?
Meistens kennt man Bergamotte als Aromageber im Earl Grey. Das Aroma schwingt irgendwo zwischen Mottenkugel und omischem Parfümflakon.
Ich hab ein wenig gestöbert und bin auch ein Risotto gestoßen, in dem die Bergamotte zusammen mit Ziegenfrischkäse eine ideale Verbindung eingeht. Nein, diesmal ist es kein kindertaugliches Rezept aus der Kombüse. Für den Nachwuchs besorgt ihr besser zwei Paar Wiener und gebt zur Feier des Tages eine ordentliche Portion Pommes und eine Schwung Ketchup aus.
Dieses Abenteuer ist für Eltern gedacht! Wir haben es an einem Freitag Abend probiert und für den Einstieg ins Wochenende für perfekt befunden. Risottorühren fesselt an den Herd, ohne dass dabei auch nur die geringste Kopfarbeit nötig wäre. Sehr entspannend sage ich euch, irre kontemplativ - mit jeder Umdrehung des Rührlöffels fällt ein klein wenig Alltag ab und man taucht in ein herrlich entspanntes Wochenendfeeling ein.
Das mag auch am Prosecco liegen, ohne den das Risotto nicht auskommt. Es lohnt auf jeden Fall ein gutes Fläschchen zu besorgen. Neben dem Rühren bleibt genug Zeit für einen Aperitif vor dem Herd.
Ich spanne euch nicht länger auf die Folter. Hier kommt unser Wochenendstarter aus der Kombüse. Nur für Erwachsene!
Du brauchst für zwei Esser:
180 g Risotto-Reis (Carnaroli, Arborio)
2 Schalotten
1-2 Bergamotten
100 g Ziegenfrischkäse
100 ml Prosecco
900 ml Gemüsebrühe
Olivenöl, Salz
Das Olivenöl in einer Pfanne oder einem breiten Topf erhitzen. Die fein gewürfelten Schalotten anschwitzen, den Reis unter Rühren dazugeben und mit anschwitzen.
Mit dem Prosecco ablöschen. Rühren, rühren, rühren!
Nach und nach die warme Gemüsebrühe dazugeben. Rühren, rühren, rühren!
Bei milder Temperatur immer nur soviel Brühe angießen, dass der Reis nicht am Boden anliegt. Und wieder: rühren, rühren, rühren!
Wenn der Reis alle Flüssigkeit aufgesogen hat, den Topf vom Feuer nehmen und zugedeckt einige Minuten ruhen lassen.
Die Bergamotte heiß waschen, die Schale mit der Reibe oder dem Zestenreißer fein abschälen. Den Saft der Bergamotte auspressen und zusammen mit den Zesten unter den Reis geben. Den Ziegenfrischkäse unterrühren und nach Geschmack etwas salzen.
Fertig ist das Wochenendgericht für zwei Erwachsene. Macht´s euch schön!
Unser Schottland Reisehandbuch auf meinem Nachttisch hat inzwischen ziemlich viele Klebezettel, Einmerker und bunte Post-its abgekriegt, die zwischen den Seiten hervorlugen und Interessantes markieren. Unsere Wunschliste ist ziemlich gewachsen und wir könnten jetzt vermutlich schon locker zwei Monate in Schottland verbringen, ohne dass Langeweile aufkommt ... hach, wenn man doch einfach mal Zeit hätte ;-)
Neben viel Natur scheint es den Schotten nicht an Burgen, Schlössern, Gärten und Kathedralen zu fehlen. Um alle interessanten Ziele abzuklappern, braucht man neben ganz viel Zeit einen großen Geldbeutel. Vor allem für Familien sind die Eintritte teilweise ganz schön gesalzen.
Die meisten Sehenswürdigkeiten werden von der halbstaatlichen Organisation Historic Scotland oder der privaten National Trust of Scotland verwaltet. Beide Organisationen bieten Pässe an, die zeitlich begrenzt oder als Jahreskarte Ermäßigungen auf den Eintritt bieten.
Wir haben mal versucht uns schlau zu machen, welches Ticket das bessere Angebot für eine vierköpfige Familie ist, die im August drei bis vier Wochen durch Schottland tourt. Gar nicht so einfach, den Dschungel der Angebote zu durchschauen und Licht ins Dunkel zu bringen!
Es lohnt in jedem Fall vor dem Kauf eines Explorer Tickets die Reiseroute zumindest in etwa zu bestimmen und über die Anzahl der Sehenswürdigkeiten nachzudenken, die man gerne sehen mag.
Mit der Entscheidung für den Besuch von Edinburgh und des Edinburgh Castle reduzierte sich das für uns passende Angebot schon deutlich.
Der National Trust Touring Pass, der English Heritage Overseas Touring Pass und das National Trust for Scotland Discovery Ticket fielen aus der engeren Auswahl recht schnell heraus.
Der English Heritage Pass eignet sich prima für einen Kurzurlaub in England und für alle, die Stonehenge gern sehen möchten und sich für Schlösser interessieren.
Der National Trust hingegen deckt 300 Sehenswürdigkeiten ab und scheint toll für alle, die gern unterwegs sind und kreuz und quer durch England, Wales und Nord-Irland touren.
Das dritte Ticket -das National Trust for Scotland Discovery Ticket- ist mit bis zu 30 Tagen Gültigkeit interessant für alle, die sich länger in GB aufhalten, gerne viel Anschauen und ihr Ticket dennoch nicht jeden Tag nutzen mögen ... leider ist Edinburgh Castle im Angebot nicht drin. Nix für uns!
Wer dem Tarifdschungel bis hierhin folgen konnte, ist schon fast am Ziel! Den Scottish Heritage Pass haben wir uns -obwohl Edinburgh Castle mit zu den vergünstigten Sehenswürdigkeiten gehört- deshalb nicht ausgesucht, weil er nur für 7 Tage gültig ist und kein spezielles Familienangebot bietet.
Was bleibt? Der Historic Scotland Explorer Pass passt am besten zu unseren Plänen! Er beinhaltet 78 schottische Sehenswürdigkeiten und ist über das ganze Jahr verfügbar. Mit dem Pass bekommen Familien ermäßigten Eintritt zu attraktiven Angeboten wie Stirling Castle, Urquhart Castle, Glasgow Cathedral ... und natürlich Edinburgh Castle. Mit dem dritten Besuch hat sich die Anschaffung des Passes schon rentiert!
Der Pass ist für 7 Tage innerhalb einer Frist von 14 Tagen gültig. Die Frist beginnt mit Start der Sightseeing-Tour und dem ersten fälligen Eintritt. Der Familienpass kostet 80 Pfund.
Weitere Infos zu Historic Scotland gibt es hier.
Der süßliche Geschmack der Süßkartoffeln oder Bataten kommt vom hohen Zuckergehalt und macht die Suppe auch bei Kindern beliebt. Mit der Kartoffel ist die Batate nur entfernt verwandt und erinnert geschmacklich etwas an Kürbis. Ein schnell gemachtes, herrliches Wintersuppengericht, ideal für die Kombüse!
Für die wärmende Wintersuppe brauchst du:
2 Süßkartoffeln
1 Karotte
ein kleines Stück frischen Ingwer
etwas frisch geriebenen Kurkuma
ein Stückchen Butter
Gemüsebrühe
Die Süßkartoffeln und die Karotte waschen, schälen und in kleine Stücke schneiden. Das Gemüse schwitzt du in etwas Butter an und gibst den geschälten, fein gewürfelten Ingwer dazu.
Die Suppe nach und nach mit heißer Gemüsebrühe aufgießen, bis die Süßkartoffeln gar sind. Die Wintersuppe anschließend pürieren und mit frisch geriebenem Kurkuma abschmecken. Guten Appetit!
Die Villa hatte heute in der Werkstatt einen Termin, um Ersatz für den platten Winterreifen zu bekommen, der am Riedbergpass die Grätsche gemacht hat. In der Süddeutschen erschien heute -wie passend!- im Reiseteil ein schöner Artikel. "Platz da!" überschreibt der Autor den ersten Teil der Serie "Die leisen Orte der Alpen". Höher, schneller, lauter - so funktioniert der Wintertourismus meistens. In Balderschwang im Allgäu geht das auch anders.
Balderschwang kommt ohne steile Pisten, ohne schnelle Lifte und ohne den lauten, überdrehten, alkoholschwangeren Skizirkus aus. Die kleine, an Österreich angrenzende bayrische Gemeinde hat 300 Einwohner, eine Kirche, den katholischen Radiosender Horeb und etwa 1100 Gästebetten, die im Sommer und im Winter belegt sind. In Balderschwang gibt es eigentlich nichts. Ein ziemlich schönes Nichts!
Wer ein topmodernes Skigebiet sucht, ist hier garantiert falsch, Mit zwei Sesselliften, acht Schleppliften und 30 Pistenkilometern, von denen ein Drittel beschneibar ist, geht es am Riedberger Horn eher beschaulich zu.
Vom ADAC wurde Balderschwang im letzten Jahr als bestes deutsches Skigebiet ausgelobt. Das Preis-Leistungsverhältnis ist für Familien top. Für die Halbtageskarte -um den ganzen Tag Ski zu fahren, ist es hier viel zu schön!- bezahlt mein Herr Fahrtenschreiber für sich und unsere beiden zauberhaften Kinder 36 Euro. Die Familientageskarte kostet 75 Euro.
Ein kleiner Lift liegt direkt vor unserer Haustür am Wohnmobilstellplatz Schwabenhof. Einfach rein in die Skier, Anorak zu und ab auf die Piste, die den Kindern ab dem späten Nachmittag ganz allein gehört. Wenn sich die Tagesgäste verabschieden und der Lift stillsteht, wird die Piste kurzerhand zum Schlittenhügel. Ein riesen Spaß!
Langlaufbegeisterte finden auf der 30 Kilometer langen Allgäuer-Latschenkiefer-Grenzlandloipe ihr Glück. Auch in die Loipen kann man direkt am Schwabenhof einsteigen. Balderschwang ist ein Dorf der kurzen Wege!
Das Tal trägt den Beinamen "Bayrisch Sibirien" nicht umsonst. Balderschwang ist mit bis zu acht Metern Neuschnee als bayrisches Schneeloch bekannt. Perfekte Rahmenbedingungen für einen Urlaub im Schnee ohne Rummel, ohne Bars mit überdrehten Gästen, ohne Geschäfte in denen man superteure Skiklamotten, Handtaschen, Uhren oder sonstigen Pipapo kaufen kann. Wer den Weg in den kleinen Dorfladen findet, kann Allgäuer Latschenkiefer Franzbranntwein, Milch, Nudeln, ein Stück Käse und vielleicht eine Zeitschrift oder ein Donald-Duckheft bekommen. Weniger ist manchmal mehr. Viel mehr!
So freuen wir uns jetzt doppelt über die neuen Winterreifen an der Villa. Wohin die erste Reise für sie geht, ist nicht schwer zu erraten, oder? Klar, nach Balderschwang. Am 14. Februar beginnen für die bayrischen Schulkinder die Faschingsferien!
Im Mai 2014 erschien im Michael Müller Verlag die Neuauflage des Schottland Reiseführers. Der jüngste Band enthält 31 Wanderungen und Touren. Wir reisen schon seit langem gern mit den Reisehandbüchern aus dem Müller Verlag und haben damit immer gute Erfahrungen gemacht. Schon vor der Reise macht es Spaß reinzulesen, sich über die Anfahrt und mögliche Routen Gedanken zu machen und die Liste der Dinge, die man unbedingt sehen mag, wachsen zu lassen.
Auf den ersten Blick hat die Schottland-Ausgabe vielleicht etwas wenig Fotos, aber die Infos über Land & Leute, Traditionen, Geschichte, die -ziemlich gewöhnungsbedürftige- schottische Küche und das Reisen in Schottland sind gut recherchiert und, wie ich meine, schön zu lesen.
Nach den allgemeinen Infos zum Reiseland gliedert das Reisehandbuch Schottland in verschiedene Regionen, die sehr ausführlich beschrieben sind und an denen wir uns gut orientieren konnten. Die ergänzenden Wander- und Radwandertipps machen die Sache komplett.
Klar, wir haben auch beim Verlag Reise Know How nach einem Tourguide geluschert und wurden nicht fündig. Eine Marktlücke!
Michael Moll, der schon den ein oder anderen Wohnmobilführer für den Verlag geschrieben hat, hat allerdings eine Homepage auf der er von seiner Schottlandreise berichtet. Unter www.dieweltenbummler.de gibt´s den Reisebericht, den Michael Moll
auf Anfrage auch im pdf-Format per Email verschickt. Danke dafür!
Einen sehr schönen Reisebericht bis zu den Äußeren Hebriden -mit Hund!- fanden wir im Wohnmobilforum. Die tollen Fotos und der super geschriebene Tourbericht, gespickt mit vielen guten Infos, machen Lust auf Schottland!
Als grobe und erste Orientierung haben wir uns das Kartenset Schottland vom ADAC besorgt. Mitglieder bekommen es kostenlos und auf Wunsch auch per Post nach Hause geschickt. Die Karten haben sich in der Villa bewährt und sind in Kombi mit dem Navi meist ausreichend.
Hier geht´s lang: was bisher an Vorbereitungen für unsere Schottland-Tour lief, findet ihr im Regal "Reisetagebücher", "Schottland 2015 - Die Vorbereitung"
9. und letzter Reisetag. Samstag, 3. Januar 2015. Von Balderschwang nach Neusäß.
Wenn Fahrtage Regentage sind, haben wir es heute gut getroffen. Auf dem Weg nach Hause schüttet es wie aus Kübeln, die schmutzigen Schneereste am Fahrbahnrand bieten mit jedem zurückgelegten Kilometer ein traurigeres, kümmerlicheres Bild. Gibt es ein trostloseres Wetter bei kalten 2 Grad über Null?
Den Anstieg vom Stellplatz hinauf zur Straße haben wir mit den Schneeketten auch bei vereistem Weg super geschafft. Die Straßen waren schnee- und eisfrei und auch der Verkehr hielt sich in Grenzen. Dass es dann auf den letzten fünf der 174 Kilometer unseres Heimwegs noch schneit, spielt keine große Rolle mehr. Geschafft, wir sind zu Hause!
Unser Wintercamping-Tipp Nr. 8:
Der achte und letzte Wintercamping-Tipp stammt von unserer lieben Leserin und Hundeexpertin Elke. Sie empfahl uns für Frau Hund ein kleines, aber feines Teil, das uns in der Villa wirklich gute
Dienste geleistet hat: ein Microfaserhandtuch. Das Tuch saugt supergut auf und trocknet sehr schnell. Wer zum Tuch noch auf der Suche nach dem passenden Hund für das
Wintercamping ist, dem empfehlen wir den Collie! Die Unterwolle bleibt auch bei starkem Schneefall trocken und das Deckhaar ist durch Wedeln mit dem Tuch -Nässe nicht einmassieren!- schnell
trocken. Außerdem riecht der Collie auch mit feuchtem Haar nicht übermäßig nach Hund. Perfekt, oder?
8. Reisetag. Freitag, 2. Januar 2015. In Balderschwang.
Übernachtung: WoMo-Stellplatz Schwabenhof, Balderschwang
Wetter: sonnig, wolkig, mal Regen und mal Schnee bei 2 bis -4 Grad
Ob wir die Kinder zu einem Winterspaziergang "genötigt" hätten, wenn uns morgens bereits klar gewesen wäre, dass unser letzter Tag in Balderschwang angebrochen ist?!
Bei strahlendem Sonnenschein machen wir uns vormittags mit Kind & Collie auf den Weg nach Wäldle, einem kleine Ortsteil von Balderschwang. Die Kinder wären lieber auf der Piste gewesen, wir Großen stellen uns an diesem Vormittag einen gemeinsamen Spaziergang zu einem Hofladen vor, der Allgäuer Käse, Kaminwurzen und Speck selbst herstellt.
Au weia, das Genöle erreichte seinen Höhepunkt, als wir am Bauernhof ankamen und dort vor dem Schild "Öffnungszeiten" standen: Montag und Freitag von 13:30 bis 16:30 Uhr...
Zumindest bekommen wir etwas Bergkäse, den wir vom Tisch nehmen und das Geld dafür in die Schale legen. Die Kinder beeindruckt das offen gesagt nicht so besonders.
Nachmittags setzt Regen ein und verwandelt die Abfahrt unseres Stellplatzes in eine teils glatte, teils schmoddrige Piste. Für den morgigen Samstag meldet der Wetterbericht weitere Regenfälle, für den Sonntag Schnee. Uns scheint es gescheiter, morgen unsere Sachen zu packen und nach Hause zu fahren. Besser im Regen mit unserem Ersatz-Sommerreifen unterwegs, als im Schnee!
Unser Wintercamping-Tipp Nr. 7:
"Sagt mal, wie trocknet ihr eigentlich die nassen Schnee- und Schiklamotten von vier Leuten in eurer Konservenbüchse?", werden wir immer mal wieder gefragt. Unsere Garage ist dafür zu klein, daher haben wir im Bad unter der Decke eine Teleskopstange angebracht. Das ist eine ganz normale Duschstange, wie man sie in jedem Baumarkt bekommt und die wir zwischen den Seitenwänden verspannt haben. Daran baumelt eine kleine Wäschespinne und ein paar Plastikkleiderbügel hängen an der Stange. Fertig ist die Trockenkammer! Das Bad der Villa hat ein großes Fenster, so dass das Schwitzwasser durch Lüften nicht zum Problem wird. Die Temperatur im Bad liegt -wenn wir die Heizungsdüsen voll öffnen- eh über der Temperatur im Wohnraum. So trocknen die Sachen ratzefatz!
7. Reisetag. Donnerstag, 1. Januar 2015. In Balderschwang
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Schwabenhof, Balderschwang
Wetter: Sonnenschein, 0 bis -15 Grad
Der erste Tag des neuen Jahres begrüßt uns mit eisigen Temperaturen und herrlichem Sonnenschein. Wirklich schade, dass wir (noch) keine Bilder aus diesem zauberhaften Winterland schicken können!
Wir verbringen diesen ersten Tag des Jahres recht entspannt. Die Kinder sind mit dem Papa auf der Skipiste und Frau Hund genießt die Spaziergänge durch den tiefverschneiten Wald.
Die Sonne hat soviel Kraft, dass ich mich nachmittags für ein Stündchen mit meinem Buch vor die Villa setzen kann, während der Hund lässig über die Schneemauer vor unserem Mobil lehnt und mit gespitzten Ohren das Treiben auf der Piste und dem Schlepplift beäugt. Total witzig, der Anblick!
Die kleinen Fahrtenschreiber mögen den Abend sehr. Wenn sich das Licht bläulich verfärbt und der Lift zum Stehen kommt, gehört die Piste den Kindern auf ihren Schlitten.
Unser Wintercamping-Tipp Nr. 7
Vor allem im Winter, wenn die Tage kurz und die Abende lang und dunkel sind, kann man davon nie genug an Bord haben: Hörbücher!
Ich stelle euch zwei vor, die das Christkind unseren Fahrtenschreibern mitgebracht hat und die wir total gut fanden:
Ich, Toft und der Geisterhund von Sandkas erzählt von der Burgkatze Disse, deren Sommertage auf Sandkas gestört werden, als ein Geisterhund auf der Storeborg auftaucht und die Touristen ausbleiben. Die hochnäsige Katze Disse, der ziemlich nervige Kläffer Toft und der alte Polizeihund Esben Anker tun sich zusammen, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Manchmal hängen Hörbücher den geschriebenen ziemlich nach. Dieses nicht! Toft kriegt eine klare Hörempfehlung von uns!
Ich, Toft und der Geisterhund von Sandkas. Wieland Freund, Mechthild Großmann, Hörcompany
Ach, ich beneide sie manchmal um die Muße und die Hingabe, richtig dicke Schmöker zu wälzen und in die Welt der Buchstaben ganz und gar einzutauchen. Unser zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber liest sich in diesem Herbst durch die Tintenwelt. Cornelia Funke hat eine unglaublich schön erzählte, phantasievolle Welt erschaffen, die auch ausdauernde Leserinnen mit ihrem Umfang eine Weile beschäftigt. Nach dem Buch haben wir das Hörbuch "Tintenherz" besorgt und sind begeistert. Ein atemberaubendes Abenteuer, schöne Musik und eine wunderbare Sprache - ein besonderes Hörerlebnis für Töchter und Mütter!
Tintenherz. Cornelia Funke, Oetinger Audio
6. Reisetag. Mittwoch, 31. Dezember 2014. In Balderschwang
Übernachtung WoMo-Stellplatz Schwabenhof, Balderschwang
Wetter: bewölkt, teils Schneefall, -1 bis -10 Grad
Während die Kartoffeln im Topf für´s Raclette heute Abend kochen, versucht mein Herr Fahrtenschreiber an Winterreifen zu kommen. Wir hätten einfach ein besseres Gefühl, nicht mit dem Ersatzreifen heimfahren zu müssen, den uns der ADAC am 2. Weihnachtsfeiertag aufgezogen hat. Die Wetterlage ist so, dass es die letzten Tage ununterbrochen schneite und Frau Holle heute Vormittag die erste Pause einlegte. Der Platz wird mehrmals täglich mit der Fräse geräumt und wir sind früh, mittags und abends um die Villa herum mit der Schneeschippe zugange oder befreien das Dach unseres Häuschens von den Schneebergen.
Der Reifenhändler im Nachbarort Hittisau konnte uns schon mit den Schneeketten nicht weiterhelfen und so ist es auch mit den Reifen. Er hat nichts passendes für die Villa im Angebot. So werden wir uns am Sonntag auf der Heimfahrt so lang als möglich mit den Ketten behelfen und dann auf freigeräumte Autobahnen zählen.
Unser Wintercamping-Tipp Nr. 5:
Allen, die es vielleicht auch mal mit Wintercamping probieren möchten, stellen wir unser fünftes gutes Helferlein an Bord der Villa vor: eine zweiteilige Thermomatte, die außen angebracht das Fahrerhaus und bei klirrender Kälte auch den Motorraum abdeckt. So kriegt man die Kältebrücke etwas besser in den Griff, denn über das Fahrerhaus verlieren wir besonders viel Wärme. Die Matte dämmt und hilft Gas sparen.
5. Reisetag. Dienstag, 30. Dezember 2014. In Balderschwang
Übernachtung: WoMo Stellplatz Balderschwang, Schwabenhof
Wetter: Anhaltender starker Schneefall, -3 bis -10 Grad
Wir dröseln den Tag von hinten auf: die Schneeketten sind da! Mit einiger Verspätung -die Straßen sind tief verschneit- kurvte das DHL-Auto um die Ecke und gab im Schwabenhof ein Paket für uns ab.
Die letzten Tage fühlten wir uns wie ein Käfer auf dem Rücken, wir waren vollkommen manövrierunfähig und hätten die Villa keine zwei Reifenumdrehungen wegbewegen können.
Am späten Samstag Nachmittag rief uns Herr Weißhaar von www.schneekette24.de zurück, nachdem wir auf seinem Anrufbeantworter einen Hilferuf aus Balderschwang hinterlassen hatten. Es folgte eine kompetente Beratung am Telefon (außerhalb der Geschäftszeiten!) und die Zusage, die Ketten noch am Wochenende versandfertig zu machen und gleich am Montag zur Post zu bringen. Wir sagen Danke, heute haben wir unser Paket mit den Ketten ausgepackt und morgen werden sie montiert. Das nennen wir Kundenservice!
Unser Wintercamping-Tipp Nr. 4
Ganz klar, unser heutiger Tipp geht an www.schneekette24.de.
Wir haben 14 Möglichkeiten gecheckt. um zwischen den Jahren schnell an passende Ersatzketten für unser Mobil zu kommen. Wir haben Händler vor Ort, Internetversender und Reifenhändler (auch im benachbarten Österreich) kontaktiert und waren bei einer Adresse erfolgreich. Toller Service, Herr Weißhaar!
4. Reisetag. Montag, 29. Dezember 2014. In Balderschwang
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Schwabenhof, Balderschwang
Wetter: Anhaltender starker Schneefall, -8 bis -17 Grad
Den Schneebergen auf dem Stellplatz wird nur noch die Schneefräse Herr. Zwischen den Wohnmobile wachsen hohe, weiße Hügel und der Schneefall nimmt kein Ende. Seit Tagen schneit es pausenlos. Die Stimmung ist beschaulich gedämpft, der Schnee packt die Geräusche in Watte.
Nicht mal an den Skiliften herrscht Andrang. Für unser zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber und für den kleinen Helden haben in diesem Jahr vor Ort einen Skikurs ausgesucht und sind zufrieden damit. Unser Sportverein zu Hause hat seine Kurse zwischen den Jahren wegen Schneemangels abgesagt ... die Wetterkapriolen waren nicht vorauszusehen!
Wir würden euch supergern Bilder von der außergewöhnlichen Situation hier schicken und kriegen es aufgrund des schwachen Netzes nicht hin. Habt bitte etwas Geduld!
Unser Wintercamping-Tipp Nr. 3
Unser dritter Wintercamping-Tipp hat die Kantfläche eines Kugelschreibers und sorgt für behagliche Wärme: der Ecomat2000. Der Heizlüfter hat drei Heizstufen und unterstützt
unsere Truma 6 prima und senkt spürbar den Gasverbrauch an Bord. Mit 1400 Watt ist sie auch kompatibel mit eher schwach ausgelegten Stromsäulen auf Stellplätzen. Der Ecomat rechnet sich vor allem
dann, wenn Gasflaschen nur schwer getauscht werden können und wenn der Strom am Stellplatz pauschal abgerechnet wird. Außerdem ist es ein gutes Gefühl, eine kleine Notheizung für den
Notfall an Bord zu haben. Der leise Keramikheizlüfter ist auch für den Dauergebrauch ausgelegt.
3. Reisetag. Sonntag, 28. Dezember 2014. In Balderschwang
Übernachtung:WoMo-Stellplatz Schwabenhof, Balderschwang
Wetter: Anhaltender Schneefall, 0 bis -8 Grad.
Nach der Aufregung der letzten Tage kehren langsam Ruhe und Entspannung in unserem kleinem Zuhause ein. Die Laufwege in der Villa spielen sich ein, man steht sich nicht mehr ganz so oft im Weg rum und auch Frau Hund hat ihr Plätzchen gefunden.
Draußen schneit und schneit es, die Kinder probieren die ersten Abfahrten auf der Piste und auch Stella liebt Schnee. Auf dem Winterwanderweg nach Balderschwang lässt es sich prima laufen. Weder den Kindern, noch dem Hundekind mangelt es hier auf dem Stellplatz an Kontakten und Spielpartnern.
Unser Wintercamping-Tipp Nr. 2
Voila, gestern haben wir den Schneebesen als ein unverzichtbares Accessoire des Wintercampers vorgestellt. Die anhaltenden Schneefälle zwingen meinen Herrn Fahrtenschreiber täglich mindestens einmal dazu, das Dach der Villa zu erklimmen und es von der Schneelast zu befreien. Das funktioniert am besten mit einer Alu-Teleskopleiter, die sich unterwegs in der Garage transportieren lässt und vor Ort gute Dienste leistet.
2. Reisetag. Samstag, 27. Dezember 2014. In Balderschwang
Übernachtung: WoMo-Stellplatz Schwabenhof, Balderschwang
Wetter: Anhaltender Schneefall, 0 Grad.
Nach dem chaotischen Anfahrtstag gestern würden wir gern sagen, dass wir besonders gut geschlafen hätten. Trotz anhaltendem Schneefall werden die Pisten auch die Nacht über von brummenden Schneekanonen beballert.
Vormittags zieht uns Stellplatzchef Erich mit dem Schneeräumer auf unseren Stellplatz. Fühlt sich schon mal besser an, als total schief in der Gegend rumzustehen.
An Schneeketten kommen wir jedenfalls nicht vorbei, das ist gar keine Frage. Aber woher kriegt man am Samstag zwischen den Jahren welche?
Der Händler im Nachbarort Hittisau hat keine passenden Ketten im Angebot, für Amazon gilt das auch und viele Internethändler haben zwischen Weihnachten und Neujahr Betriebsferien. Auf den Rückruf des Kettenhändlers am Riedbergpass, wo wir gestern liegen blieben, warten wir vergebens. Der Tag vergeht mit vielen Telefonaten, wir bequatschen den ein oder anderen Anrufbeantworter und suchen im (schwachen) Internet nach Lösungen. Für die nächsten Tage ist Schneefall angesagt, bei der Wetterlage läuft hier ohne Schneeketten nichts.
Am späten Nachmittag bekommen wir trotz Betriebsferien den Rückruf eines Reifenhändlers, der die gesuchte Kette auf Lager hat und zusagt, sie übers Wochenende versandfertig zu machen und sie am Montag zur Post bringen will ... Leute, wenn das funktioniert verleihen wir dem Menschen einen Orden!
Unser Wintercamping-Tipp Nr. 1:
Wir fangen bei dem Teil an, das bisher am häufigsten von den Nachbarn bei uns geborgt wurde und sich auch just in diesem Moment auf dem Stellplatz gegenüber befindet: die Schneeschippe. Auf das Gardena-Stecksystem passen die Schaufel und der Schneebesen, so dass man schon mal einen Stiel weniger mitschleppen und aus der Garage kramen muss.
Bei den Schneemengen, die wir hier haben, brauchen wir beide Teile recht häufig. Die Schaufel, um das WoMo freizuschaufeln und den Besen, um das Dach der Villa von der Schneelast zu befreien.
1. Reisetag. Freitag, 26. Dezember 2014. Von Neusäß nach Balderschwang
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Schwabenhof, Balderschwang
An einen ähnlich bescheuerten 2. Weihnachtsfeiertag kann ich mich nicht erinnern. Bis zum Riedbergpass bei Obermaiselstein lief die Sache wie am Schnürchen. Kaum Verkehr und endlich tanzten auch ein paar von den ersehnten weißen Flocken vom Himmel. Betrachtet man die Sache vom Ende her, hätte uns das blau blinkende Schild "Kettenpflicht" am Fuß des Passes zu denken geben sollen. Oder vielleicht die Bude des Schneekettenhändlers, an der Hochkonjunktur herrschte. An Winks mit Zaunpfählen fehlte es nicht. Es wäre kein großes Ding gewesen zu wenden und die Anfahrt über das österreichische Hittisau (die Kinder lachen sich am Ortsschild immer schlapp und erzählen sich wilde Geschichten über das Zuhause von Hitti, dem Schweinchen) zu nehmen.
Shit happens, wir taten es nicht und zogen die Schneeketten auf. Vermutlich setzte der stete Wechsel von Schnee, Eis und Teer in Kombi mit der Steigung der Kette so zu, dass ein Verbindungsglied brach. Das Schlagen hörte sich ziemlich ungesund an und wir wendeten bei der ersten halbwegs passablen Gelegenheit -die Auswahl an Wendemöglichkeiten am Pass ist sehr, sehr überschaubar- und mein Herr Fahrtenschreiber steuerte die Villa wieder nach unten.
Tja, und beim Abnehmen der kaputten Kette war der Reifen dann platt. Den Rest der Geschichte kürzt man gerne ab. Drei Stunden warten auf den ADAC, dann ein Reifenwechsel und die Anfahrt über Hittisau bei Dunkelheit, Schneegestöber und inzwischen geschlossener Schneedecke ... ohne Ketten und mit einem Ersatzsommerreifen.
Dass wir dann auf dem Stellplatz auch noch hängenbleiben und mit den Anfahrtsmatten (ihr wisst, Ketten haben wir nun ja nicht mehr) wie die Anfänger hantieren, war der krönende Abschluss des Tages. Shit happens. Die Stimmung in der Villa war schon besser. Für ein Foto von der Villa, die auf dem Stellplatz vollkommen aus der Reihe tanzt, fehlten uns die Nerven und der Humor.
Trotz der vollkommen dilettantischen Anreise erlauben wir uns, euch von morgen ab täglich einen Wintercamping-Tipp zu geben.
... die Interverbindung ist hier am Schwabenhof nicht besonders toll, das Netz von Telekom, Vodafone & Co. ist recht schwach und wir kommen gerade so mit dem Einstellen des Textes klar ... die Bilder gibt es dann später!
Liebe Leserinnen und Leser unseres Fahrtenschreibers,
wir wünschen euch allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!
Wir wünschen euch Zeit, um das zu tun, wofür manchmal einfach Zeit fehlt. Wir wünschen euch gute Gespräche und nette Begegnungen. Wir wünschen euch die Muße, das Einfache zu genießen. Und vielleicht dürft ihr auch etwas vom stillen Glanz der Weihnacht erfahren.
Herzlichst
Martina und Thomas mit Anna & David
Okay, die Sache mit der Überfahrt wäre geklärt. Wir nehmen nicht den Seeweg, sondern den Zug, um nach Schottland zu kommen. Das ist -wenn auch nicht die preisgünstigste-, aber auf jeden Fall die colliefreundlichste Lösung. Für die Kinder war es keine Option, ihre Stella im Zwinger abzugeben oder allein im WoMo zurückzulassen. Gut entschieden, kleiner Held und zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber.
Bis 2000 waren die Einreisebestimmungen für Haustiere restriktiv, die Quarantäne war nicht zu umgehen.
Seither gelten die Bedingungen der Pet Travel Scheme (PETS), die die Einreise für Vierbeiner etwas erleichtert. Zumindest im Wohnmobil, in vielen Hotels oder B&B´s ist es nach wie vor nicht selbstverständlich Hunde aufzunehmen.
Hunde brauchen vor der Einreise einen Mikrochip. Dieser Transponder, der schon bei Welpen schmerzfrei unter die Haut implantiert werden kann, ist mit dem Haustierpass der EU gekoppelt und ermöglicht die Identifikation des Tiers. Im EU-Haustier-Reisepass sind auch alle Impfungen dokumentiert, er ist für die Einreise dringend notwendig.
Nachdem der Mikrochip gesetzt wurde, muss der Hund geimpft werden.Die Wartezeit zwischen Tollwutimpfung und Einreise beträgt 21 Tage. Die Tollwutimpfung ist in Deutschland üblicherweise zweiteilig, so dass die 21-Tage-Frist nach der 2. Impfung gilt. Der Impfschutz hält 3 Jahre lang an und wird von den Einreisebehörden auch während dieses Zeitraums anerkannt.
Vor der Einreise nach Großbritannien müssen alle Hunde eine Bandwurmbehandlung durchmachen. Die Behandlung darf mindestens 24 Stunden und längstens 5 Tage vor der Einreise liegen und muss von einem Tierarzt im Haustier-Reisepass bestätigt werden.
Was zunächst super kompliziert klingt, ist in der Realität nicht allzu schwer. Wir haben unseren Welpen bereits gechipt und mit Haustier-Pass bekommen. Danach hat das Hundekind die beiden Tollwutimpfungen bekommen, so wie es im Impfschema vorgesehen ist. Haken dahinter.
Es bleibt die Entwurmung. Dafür werden wir kurz vor Abreise eine Tablette beim Tierarzt abholen und uns die Einnahme im Pass bestätigen lassen. Das ist auch kein großes Ding und eh alle 3 bis 4 Monate fällig.
Wieder liegt ein kleines Stückchen freudiger Schottland-Vorbereitung hintern uns ... Fortsetzung folgt
Puh, ganz schön kompliziert, die Sache. Die Tarife der Fährlinien sind recht unterschiedlich, manchmal werden Spezialtarife angeboten und der Vergleich fällt uns nicht ganz leicht. Wir reisen aus Süddeutschland an und fassen drei Möglichkeiten in die nähere Wahl, um nach Schottland zu kommen:
Fährverbindung Amsterdam - Newcastle
Die DFDS Seaways setzt täglich über. Durch die günstige Abfahrtszeit um 18:00 Uhr erreicht man morgens um 9 Uhr Newcastle. Klingt charmant! Zwei Stunden später könnte man zum Auftakt der Reise schon durch Edinburgh bummeln und die erste Tüte Fish and Chips mümmeln. Die Kinder mögen Übernachtungen auf der Fähre und der kleine Held denkt immer noch gerne an die rasanten Sprünge vom Bullauge in die Koje zurück. Okay, so hat jeder seine Prioritäten.
Wir zwei Großen haben den Kilometerzähler im Blick. Von Amsterdam trennen uns knapp 800 Kilometer. Die Zeit auf der Straße hielte sich in Grenzen.
Fährverbindung Calais - Dover
Zwischen Calais und Dover verkehrt die P&O Ferries. In schlanken 90 Minuten erreicht man auf diesem Weg Großbritannien. In der Saison gibt es mehr als 20 Abfahrten täglich und der Preis ist natürlich deutlich günstiger als auf der Strecke Amsterdam - Newcastle.
Bis Calais brauchen wir von zu Hause aus schätzungsweise zehn Stunden. Von Dover bis Schottland sind es etwa neun Stunden mit der Villa.
Der Eurotunnel zwischen Calais und Folkestone
Spitzenreiter in der Anzahl der Abfahrten sind sicher die Pendelzüge, die zwischen Calais und Folkestone verkehren. Bis zu drei Mal in der Stunde fahren die Züge und erreichen nach 30 Minuten
Fahrzeit ihr Ziel. Man kann reservieren, muss es aber nicht. Von Folkestone bis Dover sind es 10 Meilen, die Weiterreise entspricht der von Dover nach Schottland.
Tja, man könnte nun rechnen, tüfteln und überlegen, wie viel Zeit man auf der Fähre und wie viel Zeit man auf der Straße verbringen will, was die Überfahrt kosten darf und ob man die Nacht- oder die Tagespassage besser findet oder doch lieber den Zug nimmt.
Die Überlegungen hatten sich ziemlich schnell erledigt, als wir die Verbindungen mal aus Hundesicht betrachtet haben.
Auf der Nachtfähre von Amsterdam nach Newcastle verbringt der Hund die Überfahrt in einem Zwinger. Besuche dort sind nach Absprache und in Begleitung mit dem Personal grundsätzlich möglich, wenn das Zeit und Wetterbedingungen zulassen ... nö, lasst mal gut sein!
Ohne Hund wäre unsere Wahl auf diese Verbindung gefallen. Hat man Amsterdam erst erreicht, ist der Rest ein Klacks.
Auf der P&O Fähre zwischen Calais und Dover verlassen die menschlichen Besatzungsmitglieder das WoMo und das Haustier bleibt drin. Nicht dass wir denken würden, Stella fiele in unseren Abwesenheit über die Wurstvorräte her oder mache es sich auf der Dinette bequem, aber in Schiffsbäuchen geht es unserer Erfahrung nach alles andere als heimelig und leise zu und unser Colliemädchen ist ein Sensibelchen.
Was bleibt? Le Shuttle, der Eurotunnel unter dem Meer hindurch. Mann, Frau, Kinder und Hund rollen auf den Zug und machen es sich in der Villa gemütlich. Dreißig Minuten später erreichen wir die Insel.
Wir dachten zunächst, dass wir den Pendelzug nicht vorbuchen und hinsichtlich der Abfahrtszeit lieber flexibel bleiben. Preislich scheint es aber doch besser, wenn man reserviert. Hat jemand von euch Erfahrung damit? Immer her mit den Infos!
Mit der Entscheidung für den Tunnel ist schon mal ein guter Anfang für die Planung der Schottland-Tour gemacht ... Fortsetzung folgt.
Ja, in diesem Jahr wurde mal wieder heiß diskutiert. Wohin soll es 2015 gehen? Was passt zu einer Familie mit Hund, welche Wünsche haben die Kinder, was zählt für die Erwachsenen und wieviel Zeit können wir für´s Reisen verwenden? Manchmal ist es gar nicht so einfach, all das unter einen Hut zu kriegen.
Aber -tuschundtraraaa- wir haben es geschafft, der Familienrat wurde einberufen und die Würfel sind gefallen.
Im August haben die Kinder Sommerferien und wir freuen uns auf eine längere Familienzeit in der Villa. Im Gespräch waren einige Ziele, darunter auch Schweden und Norwegen, aber schließlich ließen wir unsere Gedanken schweifen und fassten ein Ziel ins Auge, das uns neu ist, eine Gegend, die wir noch nie bereist haben und die uns unglaublich neugierig macht.
Das reizende Fräulein Fahrtenschreiber freut sich auf die Sprache dort, der kleine Held auf ein Monster im See, mein Herr Fahrtenschreiber auf die grandiose Landschaft und könnte man den Hund interviewen, würde er vermutlich sagen, dass es für einen waschechten Collie Ehrensache ist, einmal ins Land seiner Ururururgroßväter zu reisen. Back to the roots sozusagen. Na, erraten, wo es die Fahrtenschreiber im August 2015 hinzieht?
Wir fahren nach Schottland! Und wir haben uns gedacht, dass wir schon die Vorbereitungen für diese Reise im Fahrtenschreiber festhalten. Einige Überlegungen und Entscheidungen sind schon zu treffen, bevor wir dann endlich den Zündschlüssel drehen und auf große Fahrt gehen dürfen. Schippern wir mit der Fähre übers Meer nach Großbritannien oder fahren wir besser im Tunnel unter dem Meer durch? Welche Tagesetappen sind mit Kindern an Bord machbar und sinnvoll und wie viel Zeit brauchen wir? Welcher Reiseführer kommt unseren Vorstellungen vom Reisen am nächsten und bringt uns wirklich weiter? Wie sieht es mit Camping- oder besser noch Stellplätzen vor Ort aus?
Wir freuen uns auf´s Planen und wenn ihr auch neugierig seid, findet ihr hier im Tagebuch und im Regal Reiseberichte "Schottland 2015" unsere Ideen und die Vorbereitung für unsere Sommertour.
Na, und wie ist das jetzt so mit Hund? Schöner Wohnen war gestern. Definitiv.
Seit drei Monaten lebt Stella Sternchen bei uns und am dritten Tag unserer Wohngemeinschaft zog der weiße, gute Schurwoll-Zottelteppich in den Keller und fristet dort nun zusammengerollt in der Ecke sein Dasein. Unter dem Couchtisch liegt jetzt -quadrtatisch, praktisch, gut- ein melierter Sisalteppich im Farbspiel ocker und schlammbraun. Wie praktisch.
Es ist nicht verkehrt, den Wischer griffbereit zu haben und den Staubsauger in der Nähe zu parken. Über schlammige Felder zu fetzen und durch knietiefe Pfützen zu jagen lässt das kleine Hundeherz höher schlagen. Stella, Stella ...
Ihr ahnt schon, trotz Schmodder und feuchter Pfotenabdrücke, die sich manchmal durchs Wohnzimmer ziehen, ist unsere Hundeliebe entbrannt. Ach was, wir brennen lichterloh!
Stella macht es uns nicht schwer. Als absolute Hundeneulinge waren wir natürlich super gespannt, wie wir das mit dem Hundekind so hinkriegen.
Die Fellnase ist am Freitag sechs Monate alt geworden. Selbstverständlich gab es ein kleines Geschenk. Eine neue superschicke Leine und dazu ein Halsband, an das wir sie schon mal etwas gewöhnen. Bisher startet sie ihre Ausflüge nach draußen im Geschirr.
Über das frische Fleisch mit geriebenem Apfel und Haferflocken im Napf hat sie sich nicht weiter gewundert. Wir haben beste Erfahrungen mit dem "barfen", mit der Ernährung aus frischen, unverarbeiteten Zutaten, gemacht. Der Collie ist alles andere als eine Fressmaschine und genießt seine Mahlzeiten in Ruhe. Ein echter Gourmet eben!
Unser Colliekind lernt ausgesprochen schnell und gern. Den Hütehund kann sie nicht verleugnen! Auf Spaziergängen umkreist sie ihr Menschenrudel und ist erst zufrieden, wenn sie uns alle beieinander hat. Eichhörnchen, Vögel und der Hühnerhaufen im Gatter an dem unsere tägliche Runde vorbeiführt, dürften gern mit von der Partie sein, das Federvieh würde sie auch noch gerne hüten. Das wär ein Job! Und an ihrer Leidenschaft, kratertiefe Löcher im Garten zu graben und die Fußbälle des kleinen Helden darin zu versenken, arbeiten wir noch. Oder legen im Zweifel im Frühjahr einen kleinen Teich an.
Wann waren wir zuletzt so viel draußen? Über Wiesen und Felder jagen macht ihr super viel Spaß. Das ist Lebensfreude pur, die einfach nur ansteckt und ganz nebenbei einen wunderbaren Nebeneffekt hat: Stella ist ein prima Fitnessgerät für mich. Unabhängig von jedem Wetter und ganz ohne Beitrag für den Fitnessclub. Hand aufs Herz: Wann ward ihr zuletzt mit eurem Liebsten bei strömendem Regen im Mondschein spazieren? Ist schon lange her, oder?! ;-)
So aktiv unser Collie draußen in der Natur ist, so verträglich und auch verschmust ist sie im Haus. In der Nähe von "ihren" Menschen zu sein ist sowieso das Größte. Egal ob in der Villa oder im Wohnzimmer. Dabeisein ist einfach alles! Da lässt man sich dann gern genüsslich brummend -unser Collie spricht!- unter dem Tisch nieder.
Und wen wir mögen, den mag das Hundemädchen auch. Klar, wir kriegen öfter mal Besuch von Kindern und es gibt nie Probleme. Einmal freundlich "Hallo" gesagt, an der Hand schnuffeln lassen und schon gehört der Besucher zum erweiterten Rudel. Null Problemo, dann passt Hund freudig auf einen mehr auf.
Eigentlich wollte ich diesen Post unterfüttern mit megavielen und megasüßen Fotos von unserem Hundenachwuchs. Stella Sternchen im Hundekörbchen, Stella Sternchen jagt hinter ihrem
Stoffknoten her, Stella Sternchen Stella Sternchen in der Hundeschule, Stella Sternchen mit ihrem Stofffreund Dackel Heinz. Eigentlich wollte ich ja, aber zum Fotografieren komme ich nicht
so richtig, weil Stella die Mitarbeit beim Foto-Shooting verweigert. Kaum habe ich den Kasten in der Hand, stürmt sie drauf los und schiebt die lange Collie-Nase vor die Linse. Pech für
euch!
Tja, nun wohnt Stella drei Monate bei uns und wir können uns gar nicht mehr vorstellen, wie es mal ohne Hund war. Neben den Döschen der Kinder in denen die Milchzähne für die Zahnfee gesammelt werden, steht eine weitere mit dem Namen Stella drauf. Jaja, das Hündchen verliert so langsam sein Milchzahngebiss. Und wo wir schon beim Thema sind, das Hundekind isst und gedeiht prächtig, schläft schon lange durch und stubenrein war das Wunderkind schon vom Einzug bei uns an.
Die Kombi Hund und Wohnmobil scheint uns ziemlich gut und nach ein paar kleineren Ausflügen mit der Villa sind wir sind schon gespannt, wie es uns in den Weihnachtsferien geht, wenn wir mehr Zeit in der Villa verbringen und die Pfoten erst mal vom Schnee -den es dann hoffentlich auch gibt!-befreit werden müssen. Sehr spannend alles!
Seid ihr noch da? Liest noch jemand? Dann habt ihr euch tapfer durch die ellenlange Liebeserklärung an unseren freundlichen, sensiblen, kommunikativen und klugen Langhaarcollie gehangelt. Chapeau!
Ich schau jetzt im Gegenzug mal, ob ich noch ein paar Bilder im Album finde, die ich euch von unserem hübschen Mädchen zeigen kann. Auf bald!
Eigentlich finde ich es immer toll, wenn die Kinder etwas Neues können, wenn sie einen Entwicklungsschritt bewältigt haben und mit beiden Beinen wieder ein Stückchen fester und selbständiger auf dem Boden stehen.
Unvergesslich sind die ersten, wankenden Schritte mit ausgestreckten Ärmchen. Super, als die Zwerge das Laufrad gegen das Fahrrad tauschten und mit angestrengtem Blick und voller Konzentration in die Pedale traten und in der dritten Runde wagemutig an uns stolz grinsenden Eltern vorbeiflitzten. Den ersten Schultag, den wir zweimal erleben durften, vergessen wir sicher auch nicht. Und Lesen lernen, ja, das war zweimal ein supertolles Erlebnis. Plötzlich eröffnet sich eine ganz neue, großartige Welt zwischen den Buchseiten, die einem Kind ganz allein gehört.
Es ist fast schon Vergangenheit, dass ich die Welt zwischen den Buchseiten mit dem Fahrtenschreibernachwuchs teilen darf. Auch der kleine Held -der mit seinen 7 Jahren so klein gar nicht mehr ist- hat das Selber-Bücherlesen für sich entdeckt. Zugegeben, ein bisschen wehmütig macht mich das schon!
Aber Schluss mit Lamentieren - hier kommt der brandheiße Lesetipp für nicht mehr ganz kleine Jungs:
Wie cool ist das denn? Max neues Zuhause ist eine echte Ritterburg. Das klingt erst mal richtig spannend, aber auf Burg Geroldseck wimmelt es von schrumpeligen Omas und Opas, die seine Mutter, eine Altenpflegerin, versorgen soll. Der neunjährige Max begeistert sich erst so richtig für die öde Burg, als ein Einbrecher sein Unwesen treibt und alle in Angst und Schrecken versetzt. Der perfekte Einsatz für Detektiv Max, der zusammen mit der Wilden 7 -den Senioren, die an Tisch Nr. 7 essen- auf Verbrecherjagd geht.
Was für ein Glück, ein paar Kapitelchen durfte ich dann auch vorlesen, bevor dem kleinen Helden die müden Augen zufielen. Man kann den ersten Kinderroman von Lisa-Marie Dickreiter fast nicht aus der Hand legen. Schon das witzige Cover macht Jungs so richtig Lust auf´s Lesen!
Der kleine Held und ich warten jetzt schon ungeduldig auf den März 2015. Dann soll nämlich der zweite Band von "Max und die wilde 7" erscheinen und es gibt ein Wiederlesen mit den wilden Senioren Vera, Horst und Kilian. Und mit Max natürlich.
6. und letzter Reisetag. Reformationstag, Freitag, 31. Oktober 2014. Von Eichenbirkig nach Hause
Bevor wir aufbrechen, will das Frühstücksgeschirr noch gespült werden, das Grauwasser muss raus und eine leere Klokassette ist auf Reisen mit Kindern an Bord auch kein Nachteil.
Für eine Weile haben wir schon darüber nachgedacht, die Abreise auf morgen zu verschieben, entscheiden uns dann aber doch dafür, heute schon zu fahren. Ein Wochenende zu Hause, bevor am Montag dann alle wieder auf "Los" stehen, ist auch nicht schlecht.
Der Himmel zeigt sich auch heute grau in grau, aber die Temperaturen sind angenehmer. Trübe zehn Grad fühlen sich zwar auch nicht gerade behaglich an, sind aber besser als fünf Grad und graue, feuchte Wolkensuppe. Nö, jammern mag ich eigentlich nicht - Regen blieb uns erspart und es hatte schon auch seinen eigenen Zauber, mit Mütze und dicker Jacke mit dem Hund durch Wald und Wiesen zu stapfen.
Das tun wir auch nochmal an diesem letzten Reisetag. Wir gehen den Kilometer zur Burg Rabeneck und begegnen unterwegs niemandem. Überhaupt fiel uns in den letzten Tagen auf, dass hier wenig los ist. Das ist gar nicht negativ, den Stellplatz auf dem Gut, den wir an allen Tagen für uns hatten, und die Ruhe haben wir schon sehr genossen.
Für den Rückweg lassen wir uns Zeit. Wir legen eine ausgiebige Mittagspause ein und auch für eine Runde mit dem Hundekind bleibt Zeit. Nach dreieinhalb Stunden sind wir wieder zu Hause. Gesund, zufrieden, mit schönen Erinnerungen und einem dicken Sack Schmutzwäsche im Reisegepäck!
5. Reisetag, Donnerstag, 30. Oktober 2014. In Eichenbirkig
Übernachtung: Stellplatz Gut Schönhof, Eichenbirkig
Auch am 5. Reisetag haben wir keine Internetverbindung. Zumindest keine, die es zulassen würde Texte einzustellen oder Bilder hochzuladen. So schreibe ich eben weiter offline!
Eigentlich –und das mag ich an dieser kleinen Herbstreise- gibt es über den heutigen Tag nicht so viel zu sagen. Wir streifen mit Kindern & Collie über die Wiesen, der Himmel ist weiter grau, wir drehen eine Runde um den kleinen Weiher, die Kinder balancieren über Stämme, der Hund jagt Bällen und einem Wurftau nach. Klasse, oder?!
Es lässt sich nicht leugnen, der Oktober geht zu Ende und das nächste Kalenderblatt wird schon das vorletzte in diesem Jahr sein.
Zeit, um schon mal den ein oder anderen Gedanken ins Jahr 2015 zu schicken, Ideen zu sammeln oder sogar Pläne zu schmieden.
Unsere Villa und die Zeit mit der Familie dürfen hoffenlich wieder viel Raum einnehmen. Zuviel möchte ich noch nicht verraten, weil es noch nicht ganz spruchreif ist, aber neben bekannten, liebgewonnenen Zielen, schwebt uns auch ein Abenteuer vor. Eine längere Reise in eine Gegend, die uns noch ganz fremd ist, aber viel, viel Reiselust macht .
Den Abend verbringen wir im Gasthof. Das Hundekind sahnt heute Tafelspitz ab und der Koch lässt es sich nicht nehmen, den Leckerbissen eigenhändig auf Knieen zu servieren. Dafür darf man dann auch mal kurz die weiche Mähne streicheln. Wir sind alle zufrieden, als sie schmatzend unter dem Tisch liegt. Alles gute Zureden half heute nichts -der Hund kann bisweilen störrisch sein wie ein Esel- sie wollte die Gaststätte nicht um Viel betreten. Die Welt draußen liegt ihr eindeutig mehr und so trug mein Herr Fahrtenschreiber das Riesenbaby über die Schwelle.
Tagsüber findet auf dem Gut ein Falkner-Kurs statt von dem wir so gut wie nichts mitkriegen und eine Ferienwohnung scheint auch belegt zu sein. An sich sind wir ziemlich für uns. Ab und an begegnen uns Menschen aus dem Dorf oder mein Herr Fahrtenschreiber hält beim Grauwasser entsorgen einen netten Schwatz mit dem Busunternehmer Lindner. Alles recht entspannt, alles recht unspektakulär, viel ist hier –Tuschundtraraa!- nicht geboten.
4. Reisetag. Mittwoch, 29. Oktober 2014. Rolle rückwärts: Von Hochstahl zurück nach Eichenbirkig
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Gut Schönhof, Eichenbirkig
Das übliche Prozedere: Grauwasser raus, Frischwasser rein, schnell noch geduscht und ab geht die Post. Am frühen Vormittag sind wir startklar. Auf neue Stellplatzexperimente haben wir in diesen kurzen Ferien wenig Lust und der Familienrat stimmte schon gestern Abend mit vier zu null Gegenstimmen für das Ziel Gut Schönhof, das schlanke 15 Kilometer entfernt liegt.
Im Nachbarort decken wir uns im Supermarkt mit ein paar Kleinigkeiten ein. Unsere Speisekammer ist mit Letscho, Leberwurst, Griebenschmalz und Blaukraut aus Schönhof schon gut gefüllt.
Beim Bäcker im Dorf gibt es außer Brot guten, hausgemachten Kuchen für den Nachmittagskaffee. Die Preise sind mehr als okay. Ein dickes Stück Marmorkuchen für den kleinen Helden kostet 1 Euro, der Kirschkuchen mit Streuseln und der saftige Bratapfelkuchen liegen bei 1,30 Euro.
Man freut sich ja immer, wenn man nicht tiefer als nötig in die Tasche greifen muss. An manchen Stellen schienen uns die Preise aber schon fast unheimlich niedrig, ein kleines Eldorados für Billigurlauber! Ein halber Liter Bier ist nicht selten für 1,80, das Schäufele in der Gaststätte schon für unter 7 Euro zu haben. Familienbetriebe in denen Oma, Opa und am Wochenende auch der Onkel für einen Appel und ein Ei aushelfen, sind nicht selten und machen die Preise vermutlich möglich. Ob die Rechnung letztendlich aufgeht? Geld für Investitionen in den Betrieb bleibt so vermutlich kaum ... man merkt es mancherorts an der Einrichtung, den Möbeln, den Gardinen, die wie die Preise auf der Speisekarte den überholten Charme der 80er und 90er versprühen.
Entlang der Burgenstraße, vorbei an lichten Wäldchen aus denen immer wieder schroffer Stein emporragt und vorbei an Fachwerkhäusern und alten Mühlen geht es weiter auf schmalen Straßen Richtung Eichenbirkig. Fast am Ziel stellen wir fest, dass unsere beiden Frischwasserkanister, die wir für Tee und Kaffee immer zusätzlich füllen, noch an der Zapfstelle der Brauerei Reichold stehen. Was für ein Mist! Die Dinger waren nicht gerade günstig und wir geben sie sicher nicht dran, so dass uns nur bleibt, zurück zu kurven.
Unsere Lust auf Ausflüge ist für diesen Tag gestillt. Das Wetter ist wieder trüb und grau. Wir verbringen den Nachmittag mit Früchtepunsch, Kaffee und Kuchen in der Villa und
haben Zeit für unsere Bücher.
Das zauberhafte Fräulein Fahrtenschreiber empfiehlt den jüngsten Band der Lola Reihe von Isabel Abedi, auf dessen Erscheinen wir eine ganze Weile gewartet haben.
Der kleine Held taucht mit Haut und Haar in die Vergangenheit ein und macht eine Zeitreise von gut 2500 Jahren. Für die Ferien hat er sich aus der neuen Reihe „Profiwissen“ der „Wieso Weshalb Warum“-Serie das „Alte Rom“ ausgesucht und findet´s super.
Ich komme mit meinem neuen Hakan Nesser, der diesmal in Schweden und Exmoor, einem Ort in in der englischen Grafschaft Somerset spielt, auch gut voran. Zu Hause fehlt mir dafür gerade irgendwie leider die Muße und die Zeit. Einprägsame, düster bis graue Landschaftsbeschreibungen und eine Story um eine Frau mit Hund, die vermutlich einem Mord an der Backe hat –so genau weiß ich es noch nicht- machen das Lesen zum Vergnügen.
Mein Herr Fahrtenschreiber ist mit seinem Schmöker geographisch nicht wo weit von mir entfernt. Und dank Hundekind kommt er morgens so früh aus den Federn, dass ihm genug Zeit blieb, heute das vierte Buch um den schwedischen Kriminalpsychologen Sebastian Bergman vom Autorenduo Hjorth und Rosenfeld zu Ende zu bringen. Da freue ich mich ja auch schon drauf!
Ein kleiner Ausflug zum Weiher vor unserer Tür ist uns heute genug Aktivität. Ich mag diese vierten Reisetage, Das Gefühl etwas unternehmen, sehen oder erleben zu müssen wird ganz klein und macht Platz für Schlichtes. Einfach Da sein, einfach Zeit haben, einfach Zusammensein. So sieht das offenbar auch unser dösendes Hundekind unter dem Tisch der Villa und dreht sich mit einem genüßlichen Seufzer auf die andere Seite.
3. Reisetag, Dienstag, 28. Oktober 2014. Von Eichenbirkig nach Hochstahl
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Brauerei Reichold, Hochstahl, Aufseß
Für den Mittag decken wir uns im Hofladen des Guts ein. Frische Wurst, Käse und ein schönes Stück Schweinefilet für die Pfanne wandern in die Einkaufstasche. Auch der Metzger denkt an unser treuherzig durch die Scheibe guckendes Hundekind und packt ihr eine Hunde-Vespertüte. Stella, Stella!
Die Kinder freuen sich auf Burg Rabenstein, die an der Burgenstraße liegt. Mit dem Papa schauen sie sich die Räume an. Die Burg wird auch als Hotel genutzt und nach vielen Umbauten ist vom eigentlichen Kern nicht mehr so furchtbar viel zu sehen. Wer mag, kann auf dem Weg vom Parkplatz zur Burg eine Falknerei besuchen. Zwei Falken an ihren Fußleinen sind schon vom Weg aus zu sehen.
Um die Burg führt ein netter, fünf Kilometer langer Rundwanderweg. Ich gehe ihn ein Stück mit dem Hundekind, das den Ausflug auf den ersten Metern nicht so recht genießen kann und lieber zurück zum Rest der Familie möchte. Typisch Collie, typisch Hütehund!
Der Stellplatz bei der Brauerei Reichold (6 Euro pro Nacht, Strom 1,50 Euro, Dusche sowie V&E gegen Gebühr) ist etwa 15 Kilometer von Gut Schönhof entfernt. Die 38 Plätze sind parzelliert, geschottert oder gepflastert und liegen am Ortsrand hinter der Brauerei.
Klingt alles erst mal gut, aber irgendwie werden wir mit dem Platz, der 2014 unter den Promobil-Lesern zum „Top-Platz“ gekürt wurde, nicht so richtig warm.
Wir fünf vermissen schnell das Gut Schönhof, die herbstliche WoMo-Behaglichkeit mag sich in Hochstahl nicht so recht einstellen. Woran es liegen mag?
So ganz genau können wir es gar nicht sagen, aber der Gasthof hat die ganze Woche über bis Freitag geschlossen, schade.
Das Hundekind fühlt sich auf den Feldwegen über die Traktoren wie der wilde Wutz rumpeln nicht besonders wohl und der Spaziergang verläuft nicht wirklich entspannt. So gehen wir nach kurzer Zeit zurück zum Stellplatz, den wir uns mit acht oder neun anderen Mobilen teilen.
Den endlich mal sonnigen Nachmittag würden wir gerne im Liegestuhl vor der Villa mit einem Glas Zwickel aus der Brauerei ausklingen lassen ... jo, ausgerechnet das wurde diese Woche nicht abgefüllt und ist nicht zu haben.
Tja und dann knallt meinem Herrn Fahrtenschreiber zu guter Letzt auch noch das Handy -genau, das gute iPhone- in den Schotter. Das Display splittert tuttokompletti. Shit happens in Hochstahl.
2. Reisetag, Montag, 27. Oktober 2014. In Eichenbirkig
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Gut Schönhof, Eichenbirkig
Der Himmel ist wolkenverhangen und trüb. Mit Gummistiefeln und dicken Jacken machen wir uns nach dem Frühstück, das seinen Namen wirklich verdient, zum Weiher über die Wiese vor unserer Haustür auf. Der kleine Held und Stella Sternchen wechseln sich mit dem Weckdienst ab. Schon um 5:30 Uhr stapft mein Herr Fahrtenschreiber heute mit dem Hundekind, über die nachtblaue Wiese.
Einen guten Kilometer vom Stellplatz entfernt liegt Burg Rabeneck, die man an Sonn- und Feiertagen auch besichtigen kann. Die Kinder genießen den Weg durch den Wald zur Burg und ziehen mit ihren Wanderstecken voran. Auch Stella liebt Spaziergänge dieser Art. Ohne Leine bleibt sie zuverlässig bei ihren Menschen und umkreist ihre „Herde“ mit erhobener Rute. Den Hütehund in ihren Genen kann sie nicht verleugnen!
Der Abend in der Villa ist ruhig. Das liegt zum einen an der frischen Luft, zum anderen an der Zeitumstellung. Ich mag sie nicht! Im Sommer kriegt man die Kinder abends nicht in die Falle, im Winter habe ich über Tage das träge Gefühl, es wäre schon superspät. Wegen mir könnte man das Herumgeschraube an der Uhr und meinem inneren Rhythmus sein lassen.
Wir kriechen mit unseren Büchern früh in die Koje, der Hund brummt zufrieden unter dem Tisch. Draußen ziehen Nebelschwaden über die Wiese, drinnen ist´s mollig warm. Haben wir eigentlich schon mal gesagt, dass wir Camping lieben?
1. Reisetag, Sonntag, 26. Oktober 2014. Von Neusäß nach Eichenbirkig, Waischenfeld.
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Gut Schönhof, Eichenbirkig
Abflug! Am Sonntag Nachmittag sind wir dann soweit, unsere Tochter ist aus dem Schullandheim mit dem Sportverein zurück und wir starten in die bayrischen Herbstferien. Das einwöchige Verschnauferle kommt uns gerade recht!
Die Villa ist gepackt, der Wassertank gefüllt und wir sind startklar.
Unser Ziel ist die Fränkische Schweiz, die auf der Landkarte im Städtedreieck Nürnberg, Bamberg und Bayreuth liegt.
Wir haben uns zwei Stellplätze auf dem Land ausgesucht. Von Städtetouren sind weder die beiden Menschenkinder noch das Hundekind an Bord besonders begeistert. Da gewinnt man im Moment keinen Blumentopf!
Nach knapp zwei Stunden Fahrzeit durch Bayern begrüsst uns am Straßenrand das Schild „Genussregion Oberfranken. Land der Brauereien“.
Unser Stellplatz auf dem Gut Schönhof liegt ruhig und absteits von allem Trubel im kleinen Örtchen Eichenbirkig.
Der Stellplatz befindet sich unterhalb des Landgasthofs auf einer kleinen, geschotterten Fläche und grenzt auf der einen Seite an Grund, der auch vom örtlichen Busunternehmen genutzt wird und auf der anderen Seite an eine weitläufige Wiese.
Größere Mengen Wasser bunkert man über das Sträßchen rüber bei Bus Lindner. Dort wird man auch sein Grauwasser los. Ein kostenloser prima Deal zwischen dem Gut und dem Omnibusbetrieb, der dafür einen Teil des Stellplatzes nutzen kann.
Unseren Kaffee- und Teewasserkanister füllen wir oben in der Gastwirtschaft, dort kann gegen Gebühr auch geduscht werden. Der Stellplatz kostet 5 Euro inklusive Strom, Ver- und Entsorgung. Dazu kommt für jeden Erwachsenen 1,50 Euro Kurtaxe. Die Stellplatzgebühr wird bei der Einkehr in den Gasthof voll angerechnet.
Den Sonntag Abend verbringen wir im Gasthof. Wir probieren unfiltriertes, dunkles Bio-Bier vom Fass aus Pottenstein. Auch das Essen ist richtig gut! Das Fleisch stammt zum großen Teil aus dem eigenen Bio-Betrieb oder wie das Jura-Lamm aus der Region.
Unser Hundekind ist hin und weg vom Lammhäxle, das ihr von der freundlichen Bedienung angeboten wird. Sehr aufmerksam! So haben wir Zeit, in Ruhe den Sauerbraten, die Flädlesuppe und die Flammkuchen zu genießen, während unter dem Tisch begeistert genagt wird.
Donnerstag, 2. Oktober bis Sonntag, 5. Oktober. Ein langes Wochenende in Scheidegg
Übernachtung: WoMo Stellplatz Scheidegg, Kurhaus
Kinder, wie die Zeit verfliegt! Die Flip-Flops sind ganz unten im Schuhschrank gelandet und wir haben längst die Gummistiefel rausgekramt und ziehen morgens gern eine dickere Jacke über. Zeit, um schon mal nach den Mützen zu kramen und nach den Handschuhen zu sehen. Herbst eben!
Gummistiefel stehen derzeit hoch im Kurs bei uns. Wir streifen frühmorgens mit Stella Sternchen durch taunasse Wiesen, sehen glutrote Sonnenaufgänge und wabernde Nebelschwaden. Die Fellnase beschert uns romantische Spaziergänge bei strömendem Regen - hach, um sowas zu machen, muss man schon ziemlich verknallt sein, oder nen Hund haben ... oder beides!
Wir haben am späten Donnerstag Nachmittag Kinder & Collie in die Villa gepackt und sind ins Allgäu gefahren. Bis Scheidegg brauchen wir knapp zwei Stunden. Super, wie das klappt!
Unser neues, vierbeiniges Bordmitglied ist ein total entspannter Beifahrer. Alles fluff! Und auch am Stellplatz klappt es wie am Schnürchen. Tür auf, rein in Wald und Wiese - so soll das sein!
Einen Katzensprung von Scheidegg entfernt liegt der Ortsteil Böserscheidegg. Der kleine Ausflug zur Dorfsennerei, die auch Sonn- und Feiertags geöffnet hat, lohnt. Uns schmeckt vor allem der alte, würzige Bergkäse und auch der Mocca-Joghurt ist oberlecker. Die frische Fassbutter macht eine Scheibe Bauernbrot zum kulinarischen Highlight nach einem Tag an der frischen Luft. Braucht man mehr? Demnächst werde ich sicher mal den Käse-Versand der Sennerei ausprobieren!
Hat sich der Nebel erst verzogen, trumpft der Herbst mit satten Rot- und Orangetönen auf. Raschelndes Laub, Hagebutten und die letzte Brombeere des Sommers versteckt sich tief im Gestrüpp.
Drei Tage blieben wir auf dem Stellplatz in Scheidegg und proben das Leben in der Villa zu fünft. Volltreffer!
Es gibt Neuigkeiten bei uns. Ziemlich große sogar.
Wir haben euch die letzten zwei Reisetage unserer letzten Tour schlichtweg unterschlagen. Sorry!
Das Reisetagebuch endet ehrlich gesagt nämlich so:
"Kurtatsch - STOPOVER Neusäß - Bamberg".
Bamberg hat eine wunderschöne Altstadt, tolles Rauchbier und einen guten Stellplatz, nicht weit vom historischen Zentrum entfernt.
In der Brauereigaststätte Schlenkarla haben wir bei Bier, einer Bamberger Zwiebel und Schäufala unseren letzten Abend als vierköpfige Familie verbracht. So, nun ist´s raus - jetzt wisst ihr Bescheid. Fast jedenfalls.
Am Donnerstag gelangten wir dann zum eigentlichen Ziel der Reise. Am Vormittag haben sich vier aufgeregte Fahrtenschreiber nach einer schlaflosen Nacht auf den Weg ins schöne Bamberger Umland gemacht.
Wir waren dort mit einem 12 Wochen alten Hundebaby und seiner Züchterin verabredet, die wir bis daher nur vom Telefon und von Bildern kannten und es dauerte einen Wimpernschlag, bis uns die Züchterin mit ihrem Herz & Sachverstand restlos überzeugte und wir uns tuttokompletti in den Welpen verknallten ...schmachtschwärmträumdahinschmelz
Nun sind wir also zu fünft. Stella, unser Sternchen, bereichert die Crew seit einer Woche. Was für ein Glück!
Den gut dreistündigen Weg von Bamberg nach Hause hat sie auf meinem Schoss in der Villa total cool gemanagt. Was für ein Hund!
Wir sind restlos begeistert von der kleinen Fellnase, beäugen und bejuchzen jede Mini-Entwicklung und freuen uns jetzt schon auf die Herbstferien und einen kleinen Ausflug mit dem Collie-Kind ins Allgäu.
Ganz schön aufregend, die Veränderung bei uns! Es ist gut, dass die Kinder noch Ferien haben und uns allen viel, viel Zeit zum Staunen, Spielen und Lernen mit unseren Neuzugang bleibt.
Herzlich Willkommen an Bord, Stella Sternchen!
27. Reisetag. Dienstag, 26. August 2014. Von Kurtatsch nach Hause.
Unsere sieben Sachen sind schnell gepackt. Es zieht uns nach Hause! Die Freiheit und die Mobilität, die ein Wohnmobil bietet, sind schon toll ... obwohl die Villa in der vergangenen Wochen mehr Wohnwagen war als Wohnmobil. Wir müssen zugeben, das ist auch nicht zu verachten und hat durchaus seinen Vorzüge. Das Schneckenhaus bleibt auf dem Platz stehen, während man mit dem Auto total unkompliziert unterwegs ist und einen Parkplatz findet. Der ein oder andere Adrenalinstoss auf schmalen, kurvigen Pisten blieb mir auf dieser Reise auch erspart ;-)
Der Rückreiseverkehr hielt sich in Grenzen. Wir fahren nach einem kurzen Einkauf in Kurtatsch gegen 12:00 Uhr los und mit zwei kürzeren Pausen kommen wir um halb sechs in Neusäß an. Über den Brenner und weiter nach Garmisch ist nicht viel los. Etwas überrascht uns der Verkehr Richtung Süden. Aber gut, in Bayern und BW ist ja erst Ferienhalbzeit und das Wetter war bisher auch nicht so besonders.
Schön war´s! Auch wenn das Wetter in diesem Sommer nicht immer mitgespielt hat und mit seiner Unbeständigkeit wilde Kapriolen schlug.
Wir freuen uns, gesund und zufrieden wieder zurück zu sein und es ist, wie es immer ist: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Heute ist nicht alle Tage, wir reisen wieder - keine Frage!
26. Reisetag. Montag, 25. August 2014. In Kurtatsch Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Südtirol
Gleich zuerst: wir haben den Schatz nicht gehoben!
Trotz hin und herrechnen, korrigieren der Ergegnisse, nochmal rechnen und neu drauflosstarten, haben wir das Ding nicht gefunden. Das Ende des Geocaching-Pfads lag an einem Privatgrundstück, seltsam!
Darüber muss man sich nicht ärgern -oder vielleicht nur ein bisschen- denn trotzdem ist der Geocaching-Pfad von Neumarkt sehr schön. Er führt in verschiedenen Stationen mit verschiedenen Fragen durch den Ort. Eine schöne Stadtführung, auch wenn man das Döschen mit dem Schatz am Ende nicht in den Händen hält!
Manchmal muss man auf Schatzsuche ein wenig um die Ecke denken und schauen. Wie hier vor einer Gedenktafel, die Andrea Hofer erinnert.
Etwas außerhalb des Zentrums liegt eine alte römische Ausgrabungsstätte. Hier waren wir noch nie!
So freundlich! Auf dem Weg begegnen wir diesem Obstbauern, der mit frischen Pflaumen von seiner Wiese kommt und uns mehrere Hände voll schenkt.
25. Reisetag. Sonntag, 24. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch
Die besten Dinge sind manchmal die einfachsten. Eins meiner kulinarischen Sommerlieblingsabenteuer aus der Kombüse besteht aus drei Zutaten:
Vier Scheiben Bauernbrot
Frische Butter
Schnittlauch
Das Bauernbrot aus Roggenmehl und Nüssen stammt vom Bauernmarkt. Der Schnittlauch wurde vom Fräulein Fahrtenschreiber eigenhändig und mit Liebe geschnitten. Der Rest erledigt sich genauso einfach. Butter auf´s Brot streichen, frische Schnittlauchröllchen drüberstreuen. Reinbeißen!
24. Reisetag. Samstag, 23. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten
Mit der Sommerfrische macht man es uns nicht leicht. Es schüttet, was das Zeug hält! Wenn auf etwas dieses Jahr verlass ist, dann darauf, dass auf nichts verlass ist - vor allem nicht auf den Wetterbericht. Die Prognosen ändern sich oft stündlich.
Heute ziehen wir um! Auch wenn die Sommerfrische fast schon zu einem Herbstausflug geworden ist, bleiben wir gern noch ein paar Tage, um die Ferien ausklingen zu lassen. Und wenn der ein oder andere Sonnentag dabei ist, freuen wir uns! Zugegeben, letzte Woche hatten wir schon mal Plan B in der Hosentasche und der ging so: Markise rein, Kinder rein und weiter Richtung Süden fahren. Bis Rom oder Bolsena. Wie ihr wisst, haben wir es gelassen. Wetter hin, Wetter her.
Im strömenden Regen verlassen wir unseren Platz 22, den wir bis heute reserviert hatten und ziehen mit Sack und Pack schräg gegenüber auf Platz 10. Alles was in die Villa geht, packen wir rein. Der Rest wird getragen. Würde es nicht so schütten, hätten wir vielleicht auch einen Blick für das rosa Rosenbeet am übrig, vor dem die Sonnenliege jetzt steht und vor sich hin tropft.
23. Reisetag. Freitag, 22. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch
"Auf 6600 ha umfasst dieser Mittelgebirgsnaturpark eine sehr differenzierte Waldflora und Fauna, hat aber wenig Spektakuläres zu bieten", steht in unserem Reiseführer zum Thema Trudner Horn. Passt doch! Und weit ist es auch nicht. Von Kurtatsch aus fährt man Richtung Neumarkt zur anderen Seite des Tals und dort auf einer schönen Straße durch schöne Ortschaften hinauf nach Truden.
In Truden stehen mehrere Parkplätze zur Verfügung, von denen aus man bequem die Wanderwege erreicht.
Drei Wanderwege führen zur Cisloner-Alm. Weg 2 verspricht nach einem Anstieg eine gemütliche Familienwanderung, Tour 1 führt uns recht steil bergan und läuft dann über Viehweiden und teils schmale Waldwege zur Alm und auf Weg 3, den unsere Kinder für den Rückweg wählen, geht es von der Alm aus zunächst wieder steil durch den Wald bergauf, um dann über einen sehr schmalen, holprigen Pfad über Wurzeln und Steine zurück nach Truden zu führen. Also wenn sie mal laufen, dann laufen sie, unsere Nachwuchsfahrtenschreiber. Unterwegs träumen sie übrigens nicht mehr so sehr vom Rittersein oder anderen Heldentaten. In die Kinderköpfe hat sich die fixe wie hartnäckige Idee vom eigenen Hund gebrannt, der mit ihnen bergauf und bergab turnt.
Vor der Cisloner Alm sitzt man recht schön mit unverstelltem Blick auf die Kuhweide, neben der man es sich auch im Liegestuhl gemütlich machen könnte. Könnte ... würden nicht die ersten Regenwolken feine Tropfen fallen lassen. Wir setzen uns mit unserer Polenta und der Frittatensuppe unter den Sonneschirm und ziehen uns die Jacken an. "Nein", meint der knorrige Wirt, Sommer wäre das keiner. Das Wetter sei "einfach nur zum Kotzen". Die Cisloner Alm leide noch am wenigsten unter den bewirtschafteten Almen. In ein bis zwei Stunden wären die Leute hier oben. Aber wer geht bei der Wetterlage schon höher? Die Wirte könnten einem Leid tun. Aber was hilft das Jammern. Der Wirt ist bekennender Bayern München Fan und heute ist Bundesliga-Start. Genug Gesprächsstoff für den kleinen Helden, seinen Papa und den Wirt!
22. Reisetag. Donnerstag, 21. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch
Wir dachten, dass wir dich heute mal mitnehmen und dir unseren Campingplatz zeigen. Wir sind nicht das erste Mal auf dem Campingplatz Obstgarten. Wir haben mal nachgezählt und kommen auf fünf Besuche. Dreimal waren wir zu Ostern da und dieses Jahr verbringen wir das zweite Mal die Sommerferien hier. Das sagt doch schon was, oder?
Der Campingplatz liegt im Ort Breitbach. Das ist ein Ortsteil von Kurtatsch. Wenn du die Felswand hochschaust, siehst du die Kirche von Kurtatsch. Der Campingplatz liegt mitten in den Obstgärten und ist mit 25 Stellplätzen überschaubar klein. Genau richtig für uns!
Ein schöner Spazierweg führt durch die Obstgärten die Millastiege hinauf in den Ort. Keine Lust zu laufen oder selbst zu fahren? Vor dem Platz gibt es auch eine Bushaltestelle!
Am Besten, wir fangen ganz vorne an, bei der Einfahrt. Hinter der Schranke ist die Rezeption und im Hof neben der Einfahrt gibt es einen "Wohnmobilstellplatz", der auch bei Hochbetrieb auf dem Platz als "Notplatz" genutzt werden kann.
Camping Obstgarten ist ein Familienbetrieb. Ein unglaublich engagierter! Das Betreiberehepaar Herr und Frau Mayr und ihr Sohn Armin sind immer für einen guten Tipp gut. Ein guter Buschenschank, ein Familienwanderweg - keine Frage ist zu viel!
In der kleinen Rezeption gibt es das Nötigste zu Kaufen. Die kleinen Fahrtenschreiber holen sich nachmittags gern ein Eis. Morgens bekommen wir frische Semmeln und unsere Zeitung aus dem Ort mitgebracht. Außerdem gibt es die Weine von der Kelterei Kurtatsch zu Preisen wie beim Winzer.
So sieht es auf dem Platz aus. In einem U geht es am Teich vorbei in den hinteren Bereich.
Jeder Stellplatz hat Stromanschluss. Außerdem gibt es vor jeder Haustür Wasser und die Möglichkeit, Abwasser zu entsorgen. Praktisch, oder?!
Lieblingsplatz der Kinder! Den Teich kennt ihr sicher schon, der war ja schon oft genug auf den Bilder. Ein wunderbarer Platz zum Runden-mit-der-Luftmatratze-drehen, zum Bauch-in-die-Sonne-strecken und zum Genüsslich-auf-dem-Holzsteg-trocken. Und das garantiert chlorfrei!
Am Teich wachsen Kräuter in großen Töpfen. Für alle. Klasse für die Campingküche!
Genau richtig viel "Animation". Rutschen, klettern, schaukeln, ein Sandkasten, ein Teich. Ende!
Schau ins Klo, meinte schon meine Oma, dann kennst du die Küche. Küche gibt´s hier zwar keine, aber die Sanitäranlagen sprechen für sich. Wir sind ja jetzt auch schon ein wenig in der Welt rumgekommen und ich kann ohne Übertreibung sagen, dass das mit Abstand die gepflegtesten Sanitärräume sind. Auch die Spülküche ist vorbildlich!
Auch der Müll muss mal weg! Die Tonnen sind vor dem Platz vor der Schranke. Hier kann man auch Grauwasser ablassen und Frischwasser bunkern.
Okay, das war´s mit der Tour durch den Campingplatz. Wir sind wieder am Ausgang angekommen.
Mein Herr Fahrtenschreiber meint, dass der Post vielleicht nicht sonderlich schlau ist. Bei 25 Plätzen sollte man nicht allzu viel Werbung machen, am Ende kriegt man selbst keinen Platz mehr ;-)
21. Reisetag. Mittwoch, 20. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten. Kurtatsch
Die Südtiroler Weinstraße führt an unserer Haustür vorbei bis Bozen. Schloss Sigmundskron ist kaum zu übersehen, es thront über den Straßen.
Sigmundskron wurde im Spätmittelalter gegen venezianische Zöllner gebaut und steht heute vor allem für den Namen Reinhold Messner, der in der Ruine sein "Messner Mountain Museum Firmian" betreibt.
Die Lage von Sigmundskron ist absolut schön und die Installationen und Einbauten, die notwendig waren, um das alte Gemäuer zu einem Museum zu machen, sind architektonisch gelungen.
Über metallene Treppen, Gitterläufe und Brücken werden wir durch die Ausstellung geführt. Alt und Neu stehen sich ansprechend gegenüber.
Das Auf und Ab auf den Stegen und Treppen lässt durch die offene Bauweise manchmal fast schon an eine Bergwanderung denken und greifen das Thema des Museums perfekt auf.
Der äußere Rahmen passt absolut!
Inhaltlich kann die Ausstellung mit dem Gebäude leider nicht mithalten.
Abgesehen von einem interessanten kleineren Teil, der die Geschichte Südtirols und die Bedeutung von Schloss Sigmundskron für die heutige Autonomie Südtirols beleuchtet, geht es im Kern um die Kultfigur Reinhold Messner.
Persönliche und Kunstgegenstände aus unterschiedlichen Kulturkreisen reihen sich in den Räumen aneinander.
Wo ist der rote Faden, der Bezug zum Bergsteigen und zur Natur? Unzählige Buddhafiguren stehen in Nischen, Winkeln und im Freien herum und Wände und Türen sind mit philosophischen Betrachtungen und Zitaten gesprenkelt.
Der kleine Held hätte gern gewusst, ob Bergsteiger einen Schlafanzug im Rucksack haben. Die und viele andere Fragen bleiben unbeantwortet.
Auch didaktisch enttäuscht uns die Ausstellung. Von moderner Museumspädagogik keine Spur.
Das Interesse der Kinder wird an der ein oder anderen Stelle zwar geweckt und sie werfen einen Blick in ein kleines Zelt oder entdecken Steigeisen. Das war es dann aber auch schon wieder. Neugierige kleine Menschen bekommen wenig geboten. Und neugierige große Menschen stehen leider oft im Weg rum, weil die Schilder an den Exponaten an Türeingängen und Treppenaufgängen angebracht sind und man den Durchgang verstopft, wenn man sie liest.
Sigmundskron ist vor alleim eins: eine Ausstellung, die um den Mann Reinhold Messner zirkelt. Darum herum ein wildes Sammelsurium von Kunstgegenständen, die aus unterschiedlichen Kulturkreisen und oft aus Nepal und Tibet stammen.
Unser letzter Gedanke, bevor wir uns ins Auto schwingen, um in Bozen in der Gelateria Avalon ein weltrekordverdächtig gutes Eis zu schlecken: Schwache Ausstellung - Wunderbare Umgebung!
20. Reisetag. Dienstag, 19. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch
Im Dorf Kaltern findet einmal wöchentlich ein Bauernmarkt statt. Auf dem Marktplatz zwischen Kirche und Rathaus werden einheimische Produkte von verschiedenen Höfen und Betrieben aus der Region angeboten. Das Angebot ist vielfältig und frisch und einige Lebensmittel findet man auch in Bioqualität.
Wir kaufen unbehandelte Äpfel und Zwetschgen, die wunderbar schmecken.
Zwei Stände weiter entdecken wir den Stand der Käserei Brunnerhof und erfahren, dass die Käserei am Schießstand in Neumarkt, die wir gestern vergebens besucht haben, nur freitags und samstags geöffnet hat. Mit dieser Info und einer Auswahl an Käse versorgen wir uns ein paar Meter weiter mit selbstgebackenem Brot und für das Abendessen wandern Speckknödel und ein Kopf frischer Salat in unseren Korb. Die werden uns sicher mit warmer Butter und Parmesan schmecken.
Das zauberhafte Fräulein Fahrtenschreiber entdeckt Hollersaft und eine süße Mohnschnecke, die unbedingt noch mit will.
Beladen und bepackt tappeln wir zurück durch den Regen.
Unsere Nachwuchsfahrtenschreiber pfeifen auf den Regen und verlangen in Neumarkt lautstark nach einen Zwischenstopp.
Ja, ihr wisst schon, das Arlecchino lockt mit Eis. Und das schmeckt auch mit der Regenjacke an!
19. Reisetag. Montag, 18. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch
Im Nachbarort Neumarkt gibt es eine kleinere Käserei, die noch Viehwirtschaft betreibt und handwerklich arbeitet.
Der Käse von dort wurde uns von Familie Mayr empfohlen, die unseren Campingplatz superst betreibt und immer gute Tipps auf Lager hat.
Wir machen uns auf den Weg nach Neumarkt zur Käserei "Brunnerhof". Was wir noch nicht wissen: auf dem Weg zum "Schießstand 1" verfranzen wir uns und fädeln auf das kleine Sträßchen nach Mazzon ein, das über den Dächern von Neumarkt liegt. Hübsch ist es hier oben!
Und weil wir uns noch immer auf den richtigen Kurs wähnen, sind wir ganz zufrieden, als wir im kleinen Mazzon auf das Schild "Brunnenhof" stoßen. Am Ende der Zufahrt liegt, wie der Name sagt, ein Brunnen mit Hof, vor dem das Schild "Bioland" hängt. Potzblitz, hier bin ich richtig!
Auf dem "Brunnenhof" gibt es allerdings keinen Käse. Stattdessen machen wir auf dem Weingut, das sich in der Umstellungsphase zum Bio-Betrieb befindet, eine kleine Weinprobe.
Familie Rottensteiner keltert einen fruchtigen Gewürztraminer und den frischen Weißwein Eva, der nach der Tochter benannt ist. Auch rote Weine, wie der typische südtiroler Lagrein und der Blauburgunder sind im Angebot.
Die Käserei haben wir dann übrigens auch noch gefunden, allerdings war dort niemand da. Statt mit Käse fahren wir mit einem Karton Wein zurück nach Kurtatsch. Auch kein schlechter Fang für den heutigen Tag!
18. Reisetag. Sonntag, 17. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatasch
Eigentlich halten wir uns, was das Wetter angeht, für recht entspannt. Wenn der Regen auf das Dach der Villa klopft, klingt das ziemlich gemütlich. Oft klingt es nicht nur so, sondern fühlt sich auch so an. Ungeschlagen schön, wenn man sich zu viert bäuchlings in das Himmelbett im Alkoven kuschelt und Bücher vor der Nase hat. Die Regentage vergehen überraschend schnell in der Villa. Eine Runde Jenga, sein Glück mit Kniffel probieren, eine Partie Elfer raus oder SkipBo spielen, ein Hörbuch hören, kritzeln und malen.
Die letzten Tage waren, was den Regen angeht, eine Geduldsprobe. Er wollte und wollte nicht auhören und langsam aber sicher wurde aus den gemütlichen Regengeräuschen auf dem Dach der Villa nerviges Geklopfe in unserer kleine Wohnkonserve.
Vor der Villa sammelten sich Pfützen in die dicke Tropfen platschten. Kaum keimte die klitzekleine Hoffnung auf, dass es nun genug geregnet haben müsste, ging es schon wieder los. Dauerregen bei 13 Grad macht nicht so wirklich Spaß.
Aber der Sonntag -Tusch und Traraa- machte seinem Namen alle Ehre. Die Sonne weckt uns in aller Früh und bleibt den ganzen Tag. Genauso erstaunlich wie schön, wie warm es ganz plötzlich wieder ist. Der Umschwung der sich am gestrigen Samstag schon angedeutet hat, setzt sich fort. Und spätestens nach dem Frühstückskaffee draußen vor der Villa sind wir versöhnt mit dem südtiroler Wetter. Und der Welt.
Eine klasse Sache, die Regenjacken zurück in den Schrank zu packen und die Badeklamotten rauszukramen. Sonne auf der Haut fühlt sich eindeutig besser an. Die kleinen Fahrtenschreiber steigern ihr Ferienglück mit einem Sprung in den Teich. Auf dem Steg wärmt und trocknet sie die Sonne.
Ein schöner Tag für einen vorest letzten. Morgen wird ihr Freund Aaron nach Hause fahren. Schnell noch Adressen getauscht und versichert, dass es im nächsten Sommer gar keine andere Möglichkeit als die Sommerfrische in Südtirol geben darf. Hier wollen sich die Kinder im nächsten Jahr wiedersehen. Was macht da so ein bisschen Regen schon aus!
17. Reisetag. Samstag, 16. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Südtirol
Von einem Sommertag mag man zwar nicht reden, aber die Regenwolken verziehen sich im Laufe des Vormittags und lassen der Sonne Platz. Ideal, um die Waschmaschine auf dem Campingplatz auf Touren zu bringen und unsere Langarmshirts und die Socken in den Wind zu hängen.
Wir sind zwar noch etwas misstrauisch, ob das Wetter halten wird, aber wir strecken unsere Fühler schon mal zaghaft nach einem neuen Cache in der näheren Umgebung aus. Wir werden fündig! Eine kurze, leichte Sache suchen wir uns südlich von Neumarkt aus.
In St. Florian bei Laag wurde im 11. oder 12. Jahrhundert ein Straßenhospiz gegründet, das im Volksmund "Klösterle" hieß und zahlreichen Reisenden -viellleicht war auch Albrecht Dürer darunter- Unterkunft bot.
Der kleine Spaziergang vom Parkplatz beim Umspannwerk zum Klösterle ist nicht weit. Und der Schatz ist auch recht schnell geborgen. Ein wenig Übung im Ausspähen haben wir nun schon und eine leichte Aufgabe wie diese schaffen Anfänger wie wir auch locker. Tschakka!
Wer Lust hat, weiter zu wandern, kann das auf dem Albrecht Dürer Wanderweg tun. Der führt vom Klösterle in St. Florian, Neumarkt zu den Pyramiden von Segonzano.
Honig und Speck haben wir zwar nicht mitgenommen, aber die Schlutzkrapfen und die Knödel, die hinter dem "Bis" auf der Karte stecken, waren wieder unglaublich lecker. Der kleine Held empfiehlt im Buschenschank Santlhof in Hofstatt das Rindsgulasch!
16. Reisetag. 15. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch
Plitsch, platsch. Der vierte Regentag bricht an. An diesem Feiertag scheint der Regen entschlossen zu sein, fast ohne Pause auszukommen. Mal regnet es stark, mal regnet es sehr stark. Das beständige Klopfen auf dem Dach der Villa ist zur Hintergrundmusik geworden.
Und dann schiebt sich am späten Nachmittag durch die dunkelgraue Wolkendecke plötzlich die Sonne und wärmt uns überraschend kräftig. Hält das Leben nicht schöne Überraschungen bereit?
Kennt ihr Herrn Bello? Nein? Dann wird es Zeit!
"Herr Bello" ist der absolute Buchliebling des kleinen Helden im Sommer 2014.
Der Lesespaß begann mit "Herr Bello und das blaue Wunder" und ging weiter mit dem zweiten Band "Neues von Herrn Bello". Eigentlich schade, dass wir schon beim dritten und letzten Buch aus der Reihe "Wiedersehen mit Herrn Bello" angekommen sind.
Endlich! Max ist überglücklich als sich sein größter Wunsch erfüllt: ein eigener Hund. Zwischen dem zotteligen, herrenlosen Vierbeiner und dem Apothekersohn ist es Liebe auf den ersten Blick.
Max Papa steckt bis über beide Ohren in seiner Arbeit. In der Sternheimschen Apotheke ist er damit beschäftigt einen Wunderdünger für seinen Freund Edgar herzustellen.
Als eine alte Dame ein geheimnisvolles blaues Elixier in der Apotheke abgibt, das Radieschen so groß wie Kürbisse wachsen lässt, sieht er sich am Ziel seiner Träume.
Wäre da nicht Herr Bello, der Papa Sternheims blauen Saft aufschlabbert und sich auf unglaubliche Art verwandelt. Herr Bello wird ein Mensch. Und weil Herr Bello für immer ein "Mönsch" bleiben möchte, machen sich Max und Bello auf die Suche nach dem geheimnisvollen Rezept.
Drei herrliche Bücher von Paul Maar, die sehr lustig, oft aber auch rührend geschrieben sind und von Liebe und Freundschaft erzählen.
Von der Liebe zwischen dem alleinstehenden Papa Sternheim und seinem Sohn Max, von der dicken Freundschaft zwischen Max und Herrn Bello und der Zuneigung des Hundes zur neuen Nachbarin Verena Lichtblau. Doch nicht nur Herr Bello wird nach dem Einzug von Frau Lichtblau plötzlich romantisch ...
Drei wunderbare Bücher, die nicht nur bei Regenwetter Spaß machen. Danke, Paul Maar!
15. Reisetag. Donnerstag, 14. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten. Kurtatsch
Donnerstag Morgen. Mit einem Zettel in der Hand sitzen wir zu viert vor dem Laptop. Ob die Koordinaten passen, die wir mit Elmars Tipp errechnet haben? Gespannt wie die Flitzebögen starren wir auf den Bildschirm und geben Ziffer für Ziffer in die Maske ein. Alles nochmal kontrolliert und nochmal kontrolliert und dann abgeschickt. Yes! YES!! YES!!! Da bekommen wir es bestätigt: die GPS-Daten richtig!
Der Weg zur Lösung war ganz schön tricky. Oder hinterfotzig, wie wir Daheim sagen. Eine harte Nuss für Geochacher, die so grün hinter den Ohren sind wir wir!
Gut, dass es mal nicht regnet. Wir hüpfen ins Auto und fahren ein Stück Richtung Weinlehrpfad. Von dort geht es zu Fuß weiter Richtung Schatz. Immer der Nase, immer den GPS-Daten nach.
Es überrascht uns nicht, dass uns der versteckte Schatz dort nicht gleich vor die Füße fällt. Wer ein derart vermaledeites Rätsel unter die Leute bringt, der gibt sich auch am finalen Punkt nicht so schnell geschlagen.
Zu viert suchen wir, was das Zeug hält. Nichts geht über Tarnung, als eine kleine Wandergruppe vorbeikommt, tun wir mal ganz unbeteiligt und interessieren uns nur für den Ausblick und die Schönheiten der südtiroler Natur. Kaum drehen sie uns den Rücken, geht es mit Feuereifer weiter, bis mein Herr Fahrtenschreiber den richtigen Riecher hat: der Schatz ist gehoben. Klatsch ein!
14. Reisetag. Mittwoch, 13. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch
Da soll mal bitte nochmal einer sagen, dass das Internet soziale Verödung wäre. Der Tod jeder vernünftigen Beziehung und der Grundstein zu Vereinzelung, Vereinsamung und mangelndem sozialen Engagement. Ein Medium für soziale Krücken eben. Pustekuchen!
In unsere kleine Camperwelt, die begleitet von viel, viel Regen bis heute Nachmittag aus Villa putzen -das muss auch mal sein-, Geschwisterzank -das funktioniert am Besten bei schlechtem Wetter in der Villa wenn der Kontrahent witterungsbedingt nicht ausweichen kann- und beständigem Grübeln über den ungehobenen Schatz auf dem Weinlehrpfad bestand, flatterte Post.
Auf dem Absender der Email stand Elmar und ich war schon gespannt auf den Inhalt. Wir freuen uns immer über Post im Fahrtenschreiberbriefkasten, aber das hat meine Erwartungen übertroffen und mir ein freudiges Grinsen und einen kurzfristig erhöhten Pulsschlag beschert.
Elmar ist Cacher und hat sich den Weinlehrpfad an dem wir am Montag gescheitert sind, mal angesehen. Und, was soll ich euch sagen - er kennt die Lösung! Hibbelig warten wir auf seinen Tipp aus dem Norden und hoffen, das Rätsel mit seinem Hinweis dann lösen zu können. Wie aufregend!
Die Nachwuchsfahrtenschreiber bewahren mich davor, wie gebannt auf den Posteingang zu starren. Die beiden haben Riesenappetit auf Pizza und mindestens genausoviel Lust auf einen Abend mit ihrem Freund Aaron. Ich auch! Also los, auf nach Eppan.
Und wenn wir zürück sind, werde ich in unseren Postkasten luschern. Sind Kontakte nicht toll? Die echten - und die virtuellen auch!
13. Reisetag. Dienstag, 12. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch
Unser kleine Campingwelt ist um einen Mitbewohner dezimiert. Mein Herr Fahrtenschreiber hat sich Richtung Brenner aufgemacht. Die Kinder geben ihm mit einem Küsschen auch den dringenden Auftrag mit, nicht so lange für seine Arbeit zu brauchen und schnell wieder zu kommen. Wir freuen uns schon!
Leider hat er mit dem Sack oller Wäsche, den wir ihm noch schnell in den Kofferraum geschoben haben auch die Sonne mitgenommen. Es regnet! Mal nieselt es auf unsere Köpfe im Teich, mal regnet es Bindfäden, mal hört man es auf dem Dach der Villa tröpfeln, mal geht ein Schauer herab, mal gießt es wie aus Kannen, mal schüttet es.
Abends drücken wir uns eng unter unserer Markise zusammen. Die Nachwuchsfahrtenschreiber genießen die Überschaubarkeit, die Verlässlichkeit in ihrer Campingoase.
Die Freundschaft, die letztes Jahr hier begann, war schnell wieder ganz lebendig und Aaron sitzt mit seiner Mutter bei uns. Wir steuern einen Topf Nudeln mit dicker Tomatensoße bei, die Nachbarn bringen Milchreis mit, der auf unserer Liege in ein Handtuch gehüllt fertig garen darf, bis wir mit der Hauptspeise zu Ende sind.
Nach einem Regentag ein schöner Abend, der in unsere Reiseerinnerungskiste gesteckt wird. Grüße nach Bayern, wir haben dich heute Abend vermisst, Thomas!
12. Reisetag. Montag, 11. August 2013. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch
Uns rauchen die Köpfe. Wir haben uns festgebissen. Wir martern unser Gehirn und die Lösung scheint fieserweise zum Greifen nah, aber das letzte Mosaiksteinchen auf dem Weg dahin will sich nicht finden lassen. Geocaching hat eindeutig Suchtpotential!
Interessant, nicht alle Caches sind nach dem gleichen Prinzip aufgebaut. Sie unterscheiden sich nicht nur im Schwierigkeitsgrad. Bei diesem sollten wir zu Hause vor dem Start sechs Fragen beantworten. Das war ein Klacks, null Problemo für die Fahrtenschreiber!
Dann ging es auf den Weinlehrpfad. Mit Blöckchen, Stift, Handy, Wasserflaschen und Sonnenhut ging es nach Kurtatsch.
Zwischen Kurtatsch und Entiklar läuft der Weinlehrpfad. Wir folgen der "Saltner Pratze" einer hölzerner Hand, die den Weg markiert. Der Weg führt durch geschlossenen Reblandschaft und unterwegs kann man fast alle in Südtirol angebauten Rebsorten und ihre unterschiedlichen Erziehungsformen kennenlernen.
Außerdem kann man an Tonamphoren die typischen Aromen der verschiedenen Weine erschnuppern.
So weit, so gut. Wie aber nun die Fragen, die wir schon zu Hause gelöst haben mit den Koordinaten des vermaledeiten Caches zusammenhängen, bleibt uns ein Rätsel. Und wie die "Südtirolerin", die sich den Pfad ausgedacht hat, aus den Antworten eine Rechenaufgabe ableitet, bleibt für uns im Dunkeln. Warum sie uns quält auch. Mondfinsternis bei den Fahrtenschreibern!
Zu Hause angekommen, glauben wir trotzdem zu wissen, wo sich der Schatz versteckt. Der Weg dorthin, die Lösung bleibt uns schleierhaft. Ihr versteht nur Bahnhof? Herzlich Willkommen im Club, so geht es uns auch!
So schnell geben wir nicht auf. Die sollen uns noch kennenlernen! Hier haben sich vier vorgenommen, die harte Nuss auf dem Weinlehrpfad zu knacken.
Wir kommen wieder und drehen Stein für Stein, Träubchen für Träubchen um und dann werden wir ja mal sehen!
11. Reisetag. Sonntag, 10. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch
Eigentlich wollten wir euch heute dieses Foto zeigen:
ein sonnenbeschienenes Bergpanorama im Hintergrund, der Mittelgrund zeigt abfallende Weinberge, in denen die Reben Reih in Reih stehen und im Vordergrund ein gut besuchter Buschenschank mit gut gelaunten Gästen. An einem der großen Holztische im Freien macht eine zehnköpfige deutsch-italienische Reisetruppe Musik mit der Gitarre singt voll Begeisterung dazu. Applaus!
Das zweite Foto hätte vermutlich von feinen Schlutzkrapfen, deftigen Rippelen, süßem Hollundersaft und süffigem Sauvignon erzählt.
Der Fotoapparat blieb aber nun mal im Tal in der Villa liegen und nein, wir hatten nicht mal ein Handy mit, um den Abend im Buschenschank Santlhof wenigstens mit der Notfallkamera festzuhalten.
Wir sehen zwei Möglichkeiten: entweder behilft sich der Leser mit dem Reisebericht vom letzten Jahr, der auch schon vom Santlhof erzählt oder ihr wartet ein paar Tage geduldig ab. Der Buschenschank in Hofstatt ist von Donnerstag bis Sonntag geöffnet und unsere Sommerfrische dauert ja auch noch eine Weile. Bis dann im Buschenschank!
10. Reisetag. Samstag, 9. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch, OT Breitbach
Tschakka! Das nenne ich mal einen vollen Erfolg!
Uns Eltern gelang heute etwas bisher vollkommen Unvorstellbares, etwas Spektakuläres, etwas Unglaubliches!
Die Nachwuchsfahrtenschreiber zelebrieren das Dasein in ihrer kleinen Campingoase und genießen das süße Ferienleben in vollen Zügen.
Aber so dann und wann haben wir Eltern das Bedürfnis, ein klein wenig über unseren Mikrokosmos hinauszuluschern.
Nein, es muss nichts Großartiges und keine ausgefeilte Sightseeing-Tour sein, von der man mit qualmenden Socken oder kultursattem Hirn ermattet zurückkehrt.
Ein meckerfreier Spaziergang durch den nächsten Ort wäre doch mal schön. Einfach durch die Gassen flanieren und schauen. Eine Familienwanderung ohne Motzen und Stöhnen durch die Weinberge könnten wir uns auch vorstellen. Etwas in der Art eben.
Wie das geht? Wir wissen es seit heute: das Zauberwort heißt Geocaching!
Wir habe es heute zum ersten Mal in Margreid ausprobiert und sind begeistert!
Bei der modernen Schnitzeljagd geht es darum, mittels GPS-Daten, die wir auf´s Handy geschickt bekommen einen Ort zu erkunden und Rätsel zu lösen.
Am Ende steht ein Cache, der versteckte Schatz. Er befindet sich in einer kleinen, wasserdichten Dose.
Wo wir ihn gefunden haben und welche Geheimnisse in unserem Schatzkästchen steckten, verraten wir natürlich nicht. Vielleicht mag ja noch jemand von euch den Gecachingpfad in Margreid ausprobieren. Es rentiert, man wird mit einem schönen Spaziergang durch den hübschen Ort belohnt und nimmt durch die Rätsel und Stationen vieles aufmerksamer wahr. Und jede Menge Spaß macht es obendrein!
Natürlich haben wir auch unsere Namen im Logbuch, das im Cache steckt, eingetragen. Es grüßen die vier Fahrtenschreiber!
Wir hatten einen tollen, total kurzweiligen und tuttokompletti meckerfreien Vormittag in Margreid. Elternherz, was willst du mehr!
Ist es nicht verrückt, wie mit einem kleinen Peilsender in der Hand und ein paar Rätseln unterwegs ein schnöder Spaziergang durch ein altes Dorf zur superspannenden Rallye wird?
Wir vier freuen uns schon auf unseren nächsten Geocaching-Pfad, das machen wir wieder!
9. Reisetag. Freitag, 8. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch
Man versäumt hier nichts. Keine Sehenswürdigkeit, die man unbedingt gesehen haben muss, keine kulinarischen Highlihts auf die man auf keinen Fall verzichten darf, keine architektonischen Meisterleistungen, keine Museen von Weltrang, keine Einkaufsmeilen. Was für ein Luxus!
Morgens geht die Sonne auf. Abends verschwindet sie hinter dem Bergzug. Das war gestern so, das war heute so und morgen wird es nicht anders sein.
Die Zeit dazwischen verstreicht herrlich unspektakulär und wunderbar unaufgeregt.
Unser reizendes Fräulein Fahrtenschreiber beklagte sich heute über einen Anflug von Langeweile. Ist das nicht herrlich?
Für eine lange Weile mal nicht zu wissen, was zu tun ist?
Mal nicht minutiös eingetaktet zu sein in einen Alltag, der längst nicht mehr nur unser Erwachsenenleben fest im Griff hat.
Schule, Sportverein, das Musikinstrument. Manches -so schön es auch ist- verselbständigt sich und entwickelt sich zum gemeinen Zeitdieb. Zu Hause nehme ich es regelmäßgig mit dem Zeitfressermonster auf und versuche ihm die Stirn zu bieten. Nein, das klappt nicht immer.
Die Tage verstreichen. Wir essen dann, wenn wir Hunger haben und nicht wenn die Uhr es vorgibt. Die Kinder schlafen, wenn sie müde sind und stehen auf, wenn sie sich ausgeruht fühlen.
Lange Aufbleiben, lange Schlafen, die Tage bekommen ihren eigenen Rhythmus, der sich irgendwie einfach richtig anfühlt.
Und manchmal genießen auch noch Zehnjährige ein Mittagsschläfchen auf der Liege im Schatten.
Wir haben nicht die Idee, den Anspruch etwas erleben zu müssen. Steine aus dem Teich tauchen, in der Hand drehen, sammeln, stapeln und wieder zurückwerfen. Die Glockenschläge der Turmuhr zählen. Das trockene Holz der Planken unter den Füßen spüren. Die Luft anhalten. In den Teich hüpfen. Leidenschaftlich in der Nase bohren und die Sonne auf der Haut spüren.
Unglaublich, wieviel wir von so viel Nichtstun zurückbekommen. Gelassenheit, Entspannung, Zufriedenheit, Glück!
8. Reisetag. Donnerstag, 7. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Südtirol
Gar nicht so einfach, unser bezauberndes Fräulein Fahrtenschreiber und den kleinen Helden aus ihrem Paradies im Obstgarten zu locken. Sie pflegen ein perfektes, kleines und herrliches Kinderferienleben. Ein Sprung in den Teich, Steine suchen und finden, sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen, Eis schlecken. Unser Dasein ist herrlich entschleunigt und je weniger wir tun, umso mehr kriegen wir zurück. Zufriedenheit. Erdung. Ruhe. Und das große Glück, das alles miteinander als Familie erleben zu dürfen.
Durch die Obstgärten führt ein Fahrradweg nach Neumarkt. Wieviele Äpfel hier wohl reifen? Die Obstbauern karren riesige Kisten an. Bald ist Erntezeit!
Für ein Stückchen brauchen unsere Augen ein wenig Durchhaltevermögen, denn der Radweg läuft zwischen Autobahn und Etsch. Das sieht für eine kurze Weile nicht ganz so schön aus, dann wird´s aber toll!
Bald geht es auf einem schmalen, asphaltierten Radweg durch nette Landschaft gut voran. Bretterleben und für Familien bestens geeignet.
Wenn man mag, kann "man" bis Bozen radeln. Mag "kind" aber nicht!
Bei Auer machen wir kehrt und nehmen Kurs auf Neumarkt. Klar, wir kommen am Arlecchino nicht vorbei. Bitte einmal helles Schoko, einmal Joghurt, einmal Amarena und einmal Hollunder-Eis.
In Neumarkt ist unsere kleine Campingoase schon zum Greifen nah. Links und rechts stehen die Äpfel auf dem Weg für uns Spalier. Und kaum ein halbes Stündchen später sind die Badeklamotten von der Leine gezupft.
7. Reisetag. Mittwoch. 6. August 2014. In Breitbach, Kurtatsch
Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch
Offen gestanden muss ich mich an die neue Situation erst mal gewöhnen. Wann gab es denn das zuletzt?
Mein Herr Fahrtenschreiber und ich sitzen am verwaisten Frühstückstisch, stecken unsere Nasen wechselweise in unsere Milchkaffeepötte und die Tageszeitung und das Gespräch beschränkt sich auf das Nötigste. Gibst du mir bitte mal den Zucker rüber? Mhm. Ich bin morgens nicht so besonders kommunikativ. Später gern, aber für den Moment genügt mir mein kleiner, stiller Mikrokosmos. Mag die Welt da draußen machen, was sie will.
Vor nicht allzu langer Zeit war das anders. Ganz anders. Nicht, dass ich gesprächiger gewesen wäre, aber das Geschehen um uns Eltern herum war turbulenter. Den kleinen Helden kennen wir seit sieben Jahren als passionierten Frühausteher und auch unsere reizende Tochter hielt es nicht lange in den Federn. Viel zu spannend waren die Dinge, die das Leben vor der Villa versprach.
Eine Runde Karten spielen, das Bild von gestern fertig malen, sich mit dem Bruder fetzen und der Schwester auf den Zeiger gehen, Fußball kicken. Der frühe Vogel fängt schließlich den Wurm!
Und heute? Im Sommer 2014? Wir Eltern sitzen am Frühstückstisch, die Kinder drehen sich genüsslich nochmal in ihren Kojen um und fordern schon mal mit einem genervten Grummeln "Bitte Ruhe" ein, wenn unsere Zeitung ungehörig laut raschelt oder der Kaffeelöffel unerträgliche Geräusche beim Umrühren macht. Verzeihung!
Die neue Situation ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Die Redaktionssitzungen für den Fahrtenschreiber haben wir auf die Morgenstunden verlegt. Da muss man nicht viel sprechen, in der Hinsicht verstehen wir uns wortlos. Der Text wächst bei einer Tasse Milchkaffee, dann darf ich die Zeitung lesen, während mein Herr Fahrtenschreiber die Bildredaktion des Fahrtenschreibers in die Hand nimmt und die Sache schließlich online bringt.
Unser Nachwuchs steigt verknittert aus den Kojen, blinzelt der Südtiroler Sonne entgegen und schmiedet Pläne für den Tag. Was wir heute machen? Auf keinen -auf gar keinen!- Fall Wandern. Baden im Teich, Grillen am Abend, sind die Vorschläge unseres Nachwuchses. Okay, dann wissen wir schon, womit sich die Fahrtenschreiberredaktion morgen an ihrem verwaisten Frühstückstisch beschäftigen wird.
6. Reisetag. Dienstag, 7. August 2014. In Kurtatsch
Übernachtung Camping Obstgarten, Kurtatsch
Von unserem Campingplatz im Ortsteil Breitbach schlängelt sich eine Straße über Kurtatsch steil nach oben in den Ort Graun.
Vorbei an Apfelbäumchen und Weinreben und in zig Serpentinen kommt man in das kleine, hübsche Dorf mit seinen blumenreichen Bauerngärten und den gackernden Hühnern.
Heute Nacht fiel tüchtig Regen und die Temperaturen sind ideal für eine kleine Wanderung.
Von Graun aus führt ein Wanderweg zur Zoggler Wiese. Aber auch Tramin und Kurtatsch könnte man von hier zu Fuß erreichen.
Bis zur Zoggler Wiese brauchen wir bei gemütlichem Tempo gut eine Stunde.
Der Rückweg ist strapaziöser, weil er bergauf läuft und mit einer dicken Portion Kaiserschmarrn im Bauch fällt das Gehen nicht gerade leichter. Im Buschenschank Lenzenhof sitzt man bei schönem Blick draußen in der Sonne. Der Kaiserschmarrn wird vom kleinen Helden sehr gelobt und der muss es schließlich wissen - Pfannkuchen gehören seit jeher zu seinen Leib- und Magenspeisen.
Mitten im Wald entdecken wir ein verfallenes, altes Gemäuer. Wie es sich hier wohl gelebt hat? Wurzeln und Sträucher haben sich die alten Ziegel zurückgeholt. Fast wie im Märchen. Ich wette, hier hat Dornröschen gewohnt!
5. Reisetag. Montag, 4. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch
Kritzeln geht immer! In der Badepause vor dem nächsten Sprung in den Teich, an einem Regentag, wenn dicke, runde Tropfen auf die Villa trommeln, auf öden, kaugummizähen Fahrten, in der endlosen Zeit, in der man die Tomatensoße schon riechen kann und die Spaghettis noch im Topf blubbern. Und manchmal vergisst man dabei einfach alles um sich rum, taucht ein und das Nebenherzeitverbringding wird zur Hauptbeschäftigung.
Wir sind bekennende Kritzelfans und in diesem Sommer gab es ein neues Kritzelbuch, um das ich nicht rumkam. Aber sowas von nicht rumkam, denn ich hab für die zwei Nachwuchsfahrtenschreiber gleich zwei Exemplare angeschafft. Zwei Lesekinder - zwei Kritzelbücher. So ist das nun bei uns!
Den Machern der Kinder Künstler Kritzel Bücher ist wieder etwas Tolles eingefallen. Chapeau, Hut ab!
Das Kinder Künstler Reisebuch der Labor Ateliergemeinschaft ist ein superduper Urlaubsbegleiter. Und zwar wurscht wohin. Egal ob Skiurlaub in den Bergen, Badeurlaub am Stand, egal ob ihr mit dem Auto, dem Flugzeug, dem Zug oder mit einer Villa loszieht.
Der Spass beginnt bereits vor der Reise. Du erstellst deinen Reisepass, überlegst dir, was du von der Reise erwartest und trägst samt Adresse ein, wem du schreiben möchtest. Sogar eine Packliste ist dabei.
Die wäre auch in diesem Jahr für Frau Fahrtenschreiber mal wieder nicht schlecht gewesen, das hätte der Oma daheim erst das Suchen und dann den Gang zur Post gespart - Danke schon mal!
Im aufregenden Reiseteil wird geklebt, gebastelt, gezeichnet, gekritzelt und gespielt was das Zeug hält. Du machst eine Expedition, verwaltest dein Reisegeld, die Fahrtenschreiberkinder halten übrigens den Weltrekord im Taschengeld-in-Zitroneneis-anlegen, und putzt die Schnute an deine mitreisende Serviette. Oder du wirst zum Nachtschwärmer und beobachtest den funkelnden Sternenhimmel in deinem Urlaubsort.
Eine kreative, witzige Idee folgt die nächste und nach und nach entsteht aus dem Mitmachkritzelbuch eine wunderbares Sammelsurium aus Urlaubserinnerungen.
Besonders schön finde ich das Tagebuch. Am Ende des Tages bitte einmal nachdenken über die geschenkten Stunden, nochmal zufrieden Grinsen über so viel Ferienglück und die blöden Dinge einfach zwischen den Seiten lassen. Augen zu und schon geht´s einem neuen Ferientag entgegen.
Ihr seht, ich -nein wir!- sind wieder mal Hin und Weg. Das wilde Kinder Künstler Reisebuch der Labor Ateliergemeinschaft aus dem Beltz & Gelberg Verlag bewerfen wir mit allen Sterne, die wir zu vergeben haben.
Also: Eltern bearbeiten, in den nächsten Buchladen schicken und schon kann´s logsgehen mit dem Ferienspaß. Die Sommerferien 2014 werdet ihr so auf jeden Fall nicht so schnell vergessen. Egal ob zu Hause oder auf großer Tour!
4. Reisetag. Sonntag, 3. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch
Bei wolkenverhangenem Himmel luschern wir über den Tellerrand unserer kleinen Sommerfrische und fahren sieben Kilometer weiter in das mittelalterliche Städtchen Neumarkt. Die herrlichen, niedrigen Laubengänge sorgen im Hochsommer für angenehme Kühle.
Unsere beiden kleinen Fahrtenschreiber spendieren ihrem Papa in der Eisdiele Arlecchino ein Eis, den Gutschein dafür gab es am 3. Juli feierlich im Umschlag überreicht. Herrlich, unsere Kinder sind so gar nicht selbstlos und wissen das Nützliche mit dem Schönen zu vereinen. Oder anders gesagt: geteilte Freude ist doppelte Freude. Happy Birthday, Papa!
In den Gassen von Neumarkt findet das jährliche Laubenfest statt und wir flanieren durch die gut besuchten Arkaden. Zuckerwatte, Wein, Würste, Crepes - kaum ein Wunsch bleibt offen.
Schon im Hochmittelalter kam Neumarkt dieser Aufgabe nach. Das Städtchen war eine wichtige Station an einer internationalen Handelsroute und voll von Gasthäusern.
Satt von unserem kleinen Ausflug kehren wir in unsere Oase zurück und stecken unsere Nasen in Bücher. Die beiden Fahrtenschreiber sind hellauf begeistert von einem Neuzugang in unserer Bordbibliothek ... davon morgen mehr!
3. Reisetag. Samstag, 2. August 2014. Von Füssen, Bayern im Schneckentempo nach Kurtatsch, Südtirol
Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch
Am ersten Feriensamstag in Bayern in die Sommerfrische zu starten, ist ein ganz besonderes Erlebnis. In diesem Jahr haben wir die Erfahrung mit ganz, ganz, ganz vielen anderen Menschen geteilt.
Unser zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber und ihre Brieffreundin konnten sich vormittags um zehn dann schließlich doch trennen. Die Freundschaft, die vor einem Jahr in unseren großen Ferien in Südtirol geknüpft wurde, hielt und die beiden blieben über das Jahr in Kontakt. Papier wurde ausgesucht, Briefe und Postkarten wurden geschrieben, frankiert und mit dem Roller zum Postkasten gebracht, um die Reise von Bayern nach NRW anzutreten. Die Briefe, die in unserem Briefkasten landeten, zauberten unserer Tochter immer ein glückliches Lächeln ins Gesicht und schenkten hibbelige Momente, bis der Umschlag mit fahrigen Fingern endlich geöffnet war und der Inhalt in Windeseile mit strahlenden Augen gelesen.
So starten wir vormittags in Füssen und bereits der Zubringer zum Grenztunnel ist hoffnungslos verstopft. Die Schlüsselworte des Tages heißen Blockabfertigung, zähfließender Verkehr und Stau.
Für die ersten 20 Kilometer brauchen wir zwei -zwei!- Stunden.
Und das dürfen wir auch gleich doppelt genießen. Mein Herr Fahrtenschreiber am Steuer der Villa, ich hinter dem Lenkrad unseres Autos. Die Villa wird sich in den kommenden Wochen als Wohnwagen probieren und ihren Platz in unserer kleine Oase im südlichsten Zipfel Südtirols nicht verlassen. Die kommenden Wochen stehen nicht im Zeichen des Reisens, sondern des Bleibens. Ausflüge werden wir mit dem Auto machen und -ich schicke die herzlichsten Grüße ans Jakobertor- ich bin sehr optimistisch, dass die Ausflüge innerhalb Südtirols stattfinden und nicht über den Brenner führen. Weiter so, Papa, du packst das!
Nach schier endlosen Stunden des Ein- und Auskuppelns, des Schaltens, Anfahrens und Breeeeemsens -gähn- erreichen wir um 17:00 Uhr Südtirol. Was für eine Fahrt!
Und wieder mal einfach nur gut, dass wir unsere Villa haben. Ein Kaffee für die großen Fahrtenschreiber, Schokoriegel für die Kleinen und ein prall gefüllter Kühlschrank halten uns bei Laune. Nach zehn Minuten Lang legen in der Koje sieht die Welt auch schon wieder ganz anders aus uns wir stauen uns mit neuer Power ein Stückchen weiter Richtung Süden.
Die Kinder freuen sich über die bekannten Orte, applaudieren an der Autobahnabfahrt Neumarkt - Egna, schmieden Pläne und grinsen über beide Backen, als die Zufahrt zu unserem kleinen, wunderbaren Camping Obstgarten erreicht ist.
Zeit für Muße, Zeit für Abenteuer, Zeit für einfach mal Zeit haben und ein Stück Unendlichkeit - Sommerferien eben!
1. und 2. Reisetag. Donnerstag, 31. Juli und Freitag, 1. August 2014. Von Neusäß nach Füssen, Bayern.
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz am Campingplatz Bannwaldsee
Die Zeit zwischen den Schuljahren ist eine ganz besondere. Zu gut könnnen wir zwei Großen uns an das unglaublich gute Gefühl erinnern, das der letzte Schulgong vor den Sommerferien herauskitzelte. Ein einziges dickes Versprechen! Viel Zeit, viel Muße, viel Freiheit und jede Menge Abenteuer versprechen die kommenden Wochen. Sieben Wochen, von denen man sich am ersten Ferientag gar nicht vorstellen kann, dass sie jemals zu Ende gehen werden.
Für unser zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber ging ein ganz besonderes Schuljahr zu Ende. Es war ihr letztes in der Grundschule und der kleine Held wird im Herbst als frischgebackener Zweitklässler die niegelnagelneuen Erstklasskinder begrüßen dürfen. Kinder, wie die Zeit vergeht!
Nach einigem Pi, Pa und Po und was es zu Hause immer noch so zu erledigen gibt, bevor wir die Villa zu unserem zu Hause machen dürfen, geht es Richtung Allgäu.
Wir quartieren uns auf dem Wohnmobilstellplatz am Campingplatz Bannwaldsee ein. Wer mal in der Nachbarschaft von Schloss Neuschwanstein an einer lauten und vielbefahrenen Straße logieren möchte und für einen WoMo-Stellplatz gern 32 Euro pro Tag und vierköpfiger Familie löhnt, ist hier goldrichtig!
Warum wir hier sind? Im Nachbarort urlaubt die Brieffreundin unserer bezaubernden Tochter und die beiden freuen sich nach einem Jahr wie Bolle auf das Wiedersehen!
Wir verbringen unsere ersten beiden Reisetage in Buching bei Füssen. Das Wetter spielt mit und die Kinder planschen im Illasbergsee und paddeln mit dem Boot über das Wasser. Der See steht nach den anhaltenden Regenfällen recht hoch und hat den Steg und auch einen Teil der Liegewiese vereinnahmt. Dieser Sommer fährt Achterbahn, die Temperaturen schnellen hoch um dann in rekordverdächtigem Tempo wieder abzufallen.
Vielleicht kein abosluter Geheimtipp mehr, aber vom Mariahilfer Sudhaus im kleinen Weiler Speiden bei Eisenberg müssen wir erzählen. Das Hausbier der kleinen Brauerei, ein bernsteinfarbenes, halbdunkles Bier wird nach vierzig Tagen Lagerzeit ausgeschenkt und hält sich als Flaschenbier drei Monate. Echt bayerisches Slow-Food!
Ideale Begleiter zum Bier gibt es im kleinen, urigen Wirtshaus. Wir haben die Schweinshaxe mit Kartoffelsalat, das Rindergulasch mit Knödeln und den Krustenbraten probegegessen und auch die Brotzeiten auf den Nachbartellern in der vollen Wirtschaft sahen richtig gut aus. Das Bier verdient es serviert zu werden, das Essen holt man sich am Ausschank und bezahlt dort auch gleich.
Eine ansprechende Gastwirtschaft, eine übersichtliche, ehrliche Speisekarte, gut gemachtes Essen, überragendes Bier und reelle Preise. Ein echtes Fundstück für die Fahrtenschreiber!
16. und letzter Reisetag. Samstag, 21. Juni 2014. Von Bellinzona in der Schweiz nach Hause
Auf der Straße läuft es prima. Hat man den Grenzposten an der italienisch-schweizerischen Grenze hinter sich gelassen findet man sich ruckartig in einer anderen Welt. Keine rumpelnden Bodenschwellen, breite Straßen, perfekte Beschilderung. Sogar die Leitplanken wirken abgestaubt und blank gewienert, nirgendwo ein Fitzelchen Müll.
Gestern wurden wir übrigens auch noch unsere läppischen 1,70 Euro Straßengebühr los, die wir seit Beginn der Reise schuldig waren. Ein Automat an einer Mautstation wollte vor zwei Wochen unsere Karte nicht akzeptieren, Barzahlung war nicht möglich und seither beschäftigt uns dieses Thema. Die zig Versuche, die wir im Internet unternommen haben, um das Teil zu bezahlen, sparen wir an der Stelle mal aus. Grmpf.
Und so fuhren wir auf dem Rückweg jeden Cash-Schalter an, reichten unseren ellenlangen Zettel hinein und ernteten an jedem -bis zum letzten- Schalter ein Kopfschütteln.
Der Heimweg verläuft recht ruhig. Wir haben relativ wenig Verkehr und kommen gut voran. Vormittags verlassen wir die Schweiz und passieren zunächst die Grenze nach Österreich und dann die deutsche Grenze.
Schön, wieder zu Hause zu sein, schön so viel erlebt zu haben. Schön, abends zu viert auf der Couch zu lümmeln, Chips zu mümmeln und die WM zu gucken.
Während die Waschmaschine ihre Runden dreht stellen wir die letzten Reisetagebucheinträge im Fahrtenschreiber ein. Texte einstellen funktionierte über weite Strecken auf Sardinien ganz gut, mit den Bildern war es eher mau. Die Verbindung war teils ganz schön schlecht oder unser Tageskontingent kam an seine Grenzen.
Mit unserer dritten Sardinienreise sind wir mehr als zufrieden. Einige bekannte Stellen waren dabei, wir durften aber auch viel Neues entdecken.
Auf den beiden Campingplätzen, hat es uns sehr gut gefallen. Sowohl Capo Ferrato an der Costa Rei als auch Camping Marina bei Bari Sardo empfehlen wir für einen Familienurlaub. Der zweite ist durch seinen etwas steil abfallenden Strand für Familien mit kleinen Kindern vielleicht nicht ganz so optimal.
Spannend empfinden wir immer den Wechsel und die Unterschiedlichkeit der Stellplätze. Vom Wohnmobilstellplatz Baia Cea waren wir trotz der guten Empfehlung im WoMo-Tourguide ziemlich enttäuscht. Er wirkte recht ungepflegt auf uns.
Gute Erfahrungen machten wir wieder einmal mit einem Agriturismo. Die Kinder genießen die Einfachheit und freuen sich über die Tiere auf dem Hof. Im Hofladen gibt es wunderbaren, preisgünstigen Pecorino und auch der frische Ricotta ist überragend. Ein Traum auf dem Brot unter (Feigen-)Marmelade oder mit Spinat zu Pasta. Einfach klasse!
Vier Übernachtungen fanden außerhalb von Stell- oder Campingplätzen statt und waren kostenlos. Im Porto Turistico von Arbatax, am Forstamt beim Monte Novo und bei der An- und Abreise in der Marina von Olbia haben wir uns sicher gefühlt.
Die Insel bietet einen guten Spannungsbogen zwischen schönen, manchmal fast schon karibischen Stränden und der Ursprünglichkeit im Hinterland. Touristisch sind einige dieser Flecken wenig erschlossen. Wandern und Baden - beides ist auf Sardinien möglich.
Und nun sind wir also wieder zu Hause. Und wie es halt so ist, nach dem Spiel ist immer vor dem Spiel ... die nächsten Ferien kommen bestimmt!
15. Reisetag. Freitag, 20. Juni 2014. Mit der Moby von Olbia nach Piombino und weiter in die Schweiz
Übernachtung: Rastplatz Bellinzona Süd, Tessin
Den Wecker hätte ich eigentlich gar nicht gebraucht. Früh morgens parkt der erste Angler neben uns ein, holt Angelzeug und Eimer aus dem Kofferraum und setzt sich bei Sonnenaufgang an die Mole. Ob der Fang wohl groß ausfällt? Gern würden wir auch noch ein Weilchen bleiben!
Die Fähre legt um 8:15 Uhr ab und mit einstündiger Verspätung erreichen wir das italienische Festland. Die Verspätung scheint zum Programm zu gehören. Das dritte Mal waren wir nun auf Sardinien und können uns an keine andere Erfahrung erinnern.
Der Rest des Tages vergeht recht öd. Wir rauschen über die Autobahn, legen die ein oder andere Pause ein, in der wir unser Grauwasser loswerden und Wasser bunkern -die italienischen Autobahnraststätten sind erfreulich gut auf WoMos eingerichtet- und uns einen großen Topf Nudeln kochen. Die letzte Etappe legen die Kinder schlafend in den Sitzen zurück. Wir möchten über Italien hinaus bis in die Südschweiz kommen, um die Fahrerei morgen in Grenzen zu halten.
Tschakka, das funktioniert auch recht gut und wir erreichen um 22:30 Uhr den Rastplatz Bellinzona Süd. Die Luft ist auch bei uns Erwachsenen ziemlich raus und wir bleiben hier. Ende Gelände.
Einsam fühlen wir uns nicht, der Parkplatz ist proppevoll. Wir legen unsere schlafenden Kinder in die Kojen. Im Kühlschrank der Villa finden wir noch die letzte Flasche Ichnusa und ein Viertel sardischen Cannonau.
Leider schlafen wir auch nach dem kleinen Schlummertrunk nicht besonders gut, der Lärm von der Autobahn und das stete Kommen und Gehen sorgen für Unruhe. Für die Fahrt auf einen Stellplatz etwas abseits der Autobahn fehlt uns die Power und so fallen wir müde in unser Himmelbett.
14. Reisetag. Donnerstag, 19. Juni 2014. Von Mamoiada über Bitti nach Olbia
Übernachtung: Parkplatz an der Marina Olbia in Museumsnähe
Gestern Nachmittag zogen immer wieder Schauer und Gewitter über uns hinweg. Heute erwachen wir bei herrlichem Sonnenschein, allerdings ist es wieder kühl bei 13 Grad.
Wir fahren weiter durch die Barbagia bis Nuoro. Eine gute Gelegenheit, um an der gut ausgeschilderten Entsorgungsstation unser Grauwasser nochmal loszuwerden, bevor wir morgen auf die Fähre rollen.
Die nächsten Kilometer sind ziemlich anstrengend zu fahren. Die SS 389 schlängelt sich in wilden Kurven und Windungen hinauf nach Orune und Bitti. Die Straße ist gesäumt von alten, knorrigen Korkeichen und schroffen Felsbrocken.
Die bunten Häuser von Orune sind schon von weitem zu sehen, sie thronen pittoresk auf dem Fels.
Wir lassen den Ort rechts liegen und fahren etwas abwärts weiter bis Bitti. Der kleine Ort macht einen belebten Eindruck. In den Hauseingängen sehen wir ältere Frauen mit ihren schwarzen, langen Röcken und mit Kopftüchern, in den Gassen stehen Männer mit sonnengegerbten Gesichtern beieinander und halten Siesta. Einige Bars sind mit ihren Stühlen bis auf die granitgepflasterte Durchgangsstraße gerückt und mit dem Parken nimmt man es nicht ganz so genau, so dass die Durchfahrt durch Bitti für Wohnmobile etwas abenteuerlich werden kann. Schade, wir werden unser Schiff im Zentrum nicht los und ehe wir uns versehen, sind wir am Ortsausgangsschild vorbei.
Hinter Bitti liegt das Brunnenheiligtum Su Romaneszu. Wir besuchen die weitläufige und landschaftlich schöne Anlage und spazieren zwischen unzähligen Korkeichen, flechtenbewachsenen Bäumen und hohem Gras durch das alte nuraghische Dorf mit seinen Kultstätten, Wasserbecken und großen Tempeln. Ein Besuch, der lohnt!
Auf dem Parkplatz, der bequem auch von WoMos genutzt werden kann machen wir Mittagspause und halten ausgedehnt Siesta.
Über Budduso geht es weiter in den Norden. Unser Ziel für heute Abend ist Olbia. Wir werden unsere letzte Nacht wie schon die erste wieder im Hafen beim Museum verbringen. So schließt sich der Kreis.
13. Reisetag. Mittwoch, 18. Juni 2014. Vom Monte Novo (Foresta di Montes) über Orgosolo nach Mamoiada
Übernachtung: Stellplatz Agriturismo Agricamper Badu Orgolesu, Mamoiada
Ziemlich kühl ist es hier oben. Wir haben heute Nacht nach unseren warmen Decken gegriffen, die Temperatur sank auf 13 Grad. Bei strahlendem Sonnenschein und frischer Luft machen wir uns von der Forststation auf. Heute Nacht hatten wir Nachbarn, die uns sehr bekannt vorkamen. Auf dem Camping Marina haben wir Tisch an Tisch Fußball geguckt. So sieht man sich wieder! Sonst war es sehr still vergangene Nacht. Viel Wald, viel Berg und zwei WoMos.
Nach dem Frühstück geht’s etwa eineinhalb Stunden lang bergan durch wunderschönen, abwechslungsreichen Wald an der Quelle Funtana Bona vorbei. Der Ausblick ist wirklich grandios! Das letzte Wegstück führt über eine in Stein gehauene und teils mit Bohlen befestigte Naturtreppe. Für die Kinder ist das ein willkommener Motivationsschub, um die letzten Meter bis zum Gipfel zu bewältigen. Dort oben ist die Aussicht zum Niederknien schön. Es gibt Augenblicke, da wünscht man sich die Zeit würde für einen Moment still stehen! Oben auf dem Gipfel sind kleine Wetterschutzhütten, die wie Puppenstuben wirken und auch der Brandwächter des Forstamtes hat hier sein einsames Nachtquartier.
Mittags sind wir zurück in der Villa und haben einen Bärenhunger. Käse, Brot, Tomaten und etwas Obst schmecken köstlich!
Den Nachmittag verbringen wir in Orgosolo. Das Hirtendorf in der Barbagia hat sich bis heute den Ruf eines Banditendorfs bewahrt und ist bekannt für die Murales, die Wandmalereien, die an fast jedem Haus der Ortes zu finden sind.
Zu Orgosolos schwarzer Geschichte gehören Blutrache und blutige Familienfehden, die ganze Sippen auslöschten. Aber wie so oft gibt es zwei Seiten der Medaille. Die Brutalität und der Hang zur Kriminalität entspringt der gnadenlosen Unterdrückung und Ausbeutung der Sarden durch kolonialistische Strukturen und durch das italienische Staatswesen, das die sardische Kultur und die Eigenständigkeit der Inselbewohner nicht anerkennen wollte. Bittere Armut und Unterdrückung waren lange Zeit traurige Realität.
Die Murales erzählen aber nicht nur von den orgolesischen Probleme, sie haben auch jüngere Themen wie den Vietnamkrieg, die Militärdiktatur in Chile, das Wettrüsten oder die Apartheid in Südafrika im Blick.
Regentropfen ziehen uns zurück in unser mobiles Schneckenhäuschen und wir beraten über die kommende Nacht. Der –irre schöne- Berchida-Strand scheint uns etwas zu kribbelig bei der Wetterlage. Die Zufahrt führt über eine rumpelige, staubige Piste mit etlichen Schlaglöchern und Gumpen, die sich bei Regen vermutlich so füllen, dass es für die Villa schwierig werden könnte.
So entscheiden wir uns für einen Agriturismo bei Mamoiada und wir bereuen es nicht! Die Kinder spielen mit den Hofhunden, laufen hinter den Hühnern her und verfüttern hemmungslos unser Brot und die gute Salsiccia. Tolle Wurst!
Wir verstehen zwar wieder mal fast kein Wort und freuen uns vielleicht gerade deshalb besonders über die Gastfreundschaft des Schafbauern. Er lädt uns zu Espresso und hausgebackenem Kuchen in die Küche ein. Mein Herr Fahrtenschreiber sitzt auf dem Kanapee, die Kinder und ich am großen Esstisch. Im kleinen Hofladen kaufen wir ein Kilo frischen Ricotta, einen halben Laib Pecorino, der gut 700 Gramm auf die Waage bringt, und vier Eier. Eins vom glücklichen Huhn gibt’s gratis obendrauf. Der Preis? 12 Euro für die Lebensmittel und 10 Euro für die Übernachtung. Was wir für Kaffee und Kuchen schuldig sind? Nichts, winkt er lachend ab!
12. Reisetag. Dienstag, 17. Juni 2014. Nach Bari Sardo und weiter über Lanusei zum Foresta di Montes, Pratobello
Übernachtung: kostenfrei und auch noch gern gesehen an der Forststation Localita Montes
In Bari Sardo füllen wir im Supermarkt unsere Lager für die letzten Tage auf Sardinien auf. Es rentiert durch den Ort zu gehen. Obst- und Gemüsebauern bieten ihre frischen Waren am Straßenrand an oder verkaufen aus Hauseingängen. Wir erstehen frische Aprikosen, zum Bedauern der Kinder waren die Erdbeeren schon aus und zur Überraschung der zwei großen Fahrtenschreiber verstehen wir jedes Wort. Wir halten ein kleines Schwätzchen mit dem freundlichen Aprikosenverkäufer, der viele Jahre Kraftfahrer in Deutschland war. Ein paar Meter weiter gibt es Kirschen und auch dort kommen wir nicht ohne einen Einkauf vorbei. Lecker! Die Kinder bekommen obendrein eine ordentliche Kostprobe und werden mit zwei Orangen beschenkt und verabschiedet. Der Orangenduft ist unglaublich, die Villa riecht total lecker. Das freut uns besonders. Tschakka! Wir kämpfen bei den Temperaturen wieder mal mit dem Abwassertank, der sich zur Geruchsbelästigung entwickelt. Die Kombi Bergstrecke, Restwasser im Tank und hohe Temperaturen sind unschlagbar. Bei nächster Gelegenheit werden wir den Tank mal mit Klarwasser durchspülen und bis dahin konsequent die Stöpsel in die Waschbecken stecken.
Aber zurück zu den angenehmeren Dingen des Camperlebens. Wo waren wir stehen geblieben? Mit herrlich duftenden Orangen fahren wir aus Bari Sardo heraus an Orangen- und Zitronenhainen vorbei. Um das Landwirtschaftsstädtchen herum wachsen und Gedeihen Obst, Gemüse und Wein.
Über den netten Ort Locari geht es weiter hinauf nach Lanusei. Dort versorgen wir uns am Ortseingang bei der Banca di Sardegna mit Bargeld, das wir gegenüber in der Macelleria auch gleich wieder ausgeben. Geräucherte Salsiccia, guter hausgemachter Schinken und etwas Fleisch wandern auf die Theke. Meine Leidenschaft für herben Ziegenkäse teilt meine reizende Reisegesellschaft nicht. Macht nichts, in dem Fall kann ich auf den frischen, einheimischen „Fiscidu di Capra“ nicht verzichten. Der würzige, weiße Käse, scheckt einfach super über Salat und Oliven gebröckelt oder zur Pasta.
Wir fahren weiter bergan, verlassen Lanusei und sehen immer wieder die Gleise der Schmalspurbahn. Ein Ausflug mit dem Trenino Verde ab Arbatax wäre sicher auch toll. Vielleicht beim nächsten Mal? Vielleicht 2015?
Bequem geht es über die gut ausgebaute Straße weiter. Die Villa bekommt Diesel in den Tank und nun sind unsere Vorratsschränke definitiv gefüllt. An der Abfahrt Orgosolo zweigen wir ab. Der Weg wird deutlich schmaler, ist aber geteert und gut befahrbar. Köttel, Fladen und sonstige Hinterlassenschaften am Straßenrand und auf der Straße deuten es schon an. Auf unserem Weg grüßen viele glückliche Schweine, Rinder, Wildpferde, Esel, Ziegen und Schafe.
Das Sträßchen endet am Forstamt. Dort kann man mit dem WoMo gut parken und auch über Nacht stehen. Prima, das machen wir doch! Wir streifen durch den angrenzenden Wald und staunen wieder einmal über die Vielfalt Sardiniens. Vom Traumstrand zur ausgedehnten Wanderung durch stille Natur ist es hier nicht weit.