Schloss Sigmundskron. Reinhold Messner und seine Buddhas

In wenigen Minuten erreicht man über den "Wanderweg" beim Parkplatz Sigmundskron
In wenigen Minuten erreicht man über den "Wanderweg" beim Parkplatz Sigmundskron

21. Reisetag. Mittwoch, 20. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten. Kurtatsch

 

Die Südtiroler Weinstraße führt an unserer Haustür vorbei bis Bozen. Schloss Sigmundskron ist kaum zu übersehen, es thront über den Straßen. 

Sigmundskron wurde im Spätmittelalter gegen venezianische Zöllner gebaut und steht heute vor allem für den Namen Reinhold Messner, der in der Ruine sein "Messner Mountain Museum Firmian" betreibt.

Die Lage von Sigmundskron ist absolut schön und die Installationen und Einbauten, die notwendig waren, um das alte Gemäuer zu einem Museum zu machen, sind architektonisch gelungen.

Über metallene Treppen, Gitterläufe und Brücken werden wir durch die Ausstellung geführt. Alt und Neu stehen sich ansprechend gegenüber.  

Das Auf und Ab auf den Stegen und Treppen lässt durch die offene Bauweise manchmal fast schon an eine Bergwanderung denken und greifen das Thema des Museums perfekt auf.

Der äußere Rahmen passt absolut!

Inhaltlich kann die Ausstellung mit dem Gebäude leider nicht mithalten.

Abgesehen von einem interessanten kleineren Teil, der die Geschichte Südtirols und die Bedeutung von Schloss Sigmundskron für die heutige Autonomie Südtirols beleuchtet, geht es im Kern um die Kultfigur Reinhold Messner. 

 

Persönliche und Kunstgegenstände aus unterschiedlichen Kulturkreisen reihen sich in den Räumen aneinander.

Wo ist der rote Faden, der Bezug zum Bergsteigen und zur Natur? Unzählige Buddhafiguren stehen in Nischen, Winkeln und im Freien herum und Wände und Türen sind mit philosophischen Betrachtungen und Zitaten gesprenkelt. 

Erinnerung an Toni Egger. In einem anderen Raum liegt aufgebahrt in einer Vitrine der Schuh von Messners tödlich verunglücktem Bruder. Dazu tönt "Blowing in the Wind".
Erinnerung an Toni Egger. In einem anderen Raum liegt aufgebahrt in einer Vitrine der Schuh von Messners tödlich verunglücktem Bruder. Dazu tönt "Blowing in the Wind".

Der kleine Held hätte gern gewusst, ob Bergsteiger einen Schlafanzug im Rucksack haben. Die und viele andere Fragen bleiben unbeantwortet.

Auch didaktisch enttäuscht uns die Ausstellung. Von moderner Museumspädagogik keine Spur.

Das Interesse der Kinder wird an der ein oder anderen Stelle zwar geweckt und sie werfen einen Blick in ein kleines Zelt oder entdecken Steigeisen. Das war es dann aber auch schon wieder. Neugierige kleine Menschen bekommen wenig geboten. Und neugierige große Menschen stehen leider oft im Weg rum, weil die Schilder an den Exponaten an Türeingängen und Treppenaufgängen angebracht sind und man den Durchgang verstopft, wenn man sie liest.

Sigmundskron ist vor alleim eins: eine Ausstellung, die um den Mann Reinhold Messner zirkelt. Darum herum ein wildes Sammelsurium von Kunstgegenständen, die aus unterschiedlichen Kulturkreisen und oft aus Nepal und Tibet stammen. 

Unser letzter Gedanke, bevor wir uns ins Auto schwingen, um in Bozen in der Gelateria Avalon ein weltrekordverdächtig gutes Eis zu schlecken: Schwache Ausstellung - Wunderbare Umgebung!

Gelateria Avalon, Freiheitsstraße Bozen. Die aufleuchtenden Waben zeigen die Sorten, die es heute gibt. Mein Herr Fahrtenschreiber empfiehlt: Dattel-Vanille
Gelateria Avalon, Freiheitsstraße Bozen. Die aufleuchtenden Waben zeigen die Sorten, die es heute gibt. Mein Herr Fahrtenschreiber empfiehlt: Dattel-Vanille
Die Freiheitsstraße ist nicht gerade ein Touristenmagnet. Viel Verkehr, statt lauschigen Lauben hohe Kolonnaden und: allerbestes Eis in einem unscheinbaren Ambiente.
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Die Freiheitsstraße in Bozen. Für die Fahrtenschreiber immer einen Ausflug wert!
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Als "Haus der faschistischen Partei" erbaut, nutzt heute die Finanzbehörde den monumentalen Klotz
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