In Vorbereitung: Sardinien

Bild: Quelle OGLIASTRA on the Web
Bild: Quelle OGLIASTRA on the Web

Okay, eigentlich wollte ich heute ein paar Bilder hier ins Fahrtenschreiberalbum kleben. Eins mit einem tollen Frühstück drauf. Eins auf dem ihr unseren Esstisch seht, an dem vier gutgelaunte Erwaschsene und drei fröhliche Mädels sitzen. Ein Schnappschuss mit drei Landkarten und zwei Sardinien-Reiseführern drauf, die zwischen ausgedrucktem Zettelwerk aus dem Internet liegen. 

Das mit den Bildern wird nichts, sorry! Das ging leider vollkommen unter. Der Fotoapparat blieb in der Schublade, während wir aßen, quatschten, lachten, Post-its in die Karten klebten und gemeinsame Reisepläne machten.

 

Am Freitag, 6. Juni werden wir von Süddeutschland aus nach Livorno aufbrechen. Sicher werden wir den letzten Schulgong vor den Pfingstferien ungeduldig erwarten, bevor es am Nachmittag losgehen kann.

Diesmal -es wird unsere dritte Sardinientour sein- haben wir uns für die Fährverbindung mit der Moby-Lines entschieden. Für die Rückfahrt schien uns die Abfahrtszeit günstiger als das Angebot von Sardinia Ferries. Günstiger heißt: kinderfreundlicher. Wir haben mit der Rückreise im vergangenen Jahr nicht so tolle Erfahrungen gemacht. Die Fähre legte mit erheblicher Verspätung kurz nach Mitternacht an, unsere Tageskabine mussten wir aber schon neunzig Minuten vorher verlassen ... das macht mit einem müden Kind an der Hand und einem müden Kind auf dem Arm überhaupt keinen Spaß. Den Eltern nicht und dem Nachwuchs schon gar nicht. Doof!

 

Nach zwei Reisewochen werden wir am Freitag, 20. Juni um 8:15 Uhr Sardinien wieder verlassen und nachmittags hoffentlich noch einige Kilometer auf der Autobahn zurücklegen. Nach einer  Übernachtung unterwegs planen wir am Samstag pünktlich zum Mittagessen wieder im Heimathafen einzulaufen.

 

Auch die Hinfahrt nach Livorno zum Fährhafen können wir entspannt angehen, wir haben ebenfalls eine Übernachtung eingeplant, die Fähre läuft am Samstag, 7. Juni um 14:30 Uhr aus.

Nach sechseinhalb Stunden über das Wasser schippern kommen wir auf unserer heißgeliebten Insel in Olbia im Norden an. So der Kapitän und die Menschen, die für´s Verladen zuständig sind wollen ... man hat schon so manches erlebt!

Ich rieche schon die Macchia, die salzige Luft und spüre die warme Sonne auf der Haut. Kinder, wie wir uns freuen!

 

"Langsam" scheint uns das Zauberwort für Reisen mit Kindern zu sein. Mehr Zeit einplanen als zu zweit, die Sache ruhiger angehen lassen. Entspannte Eltern scheinen die Grundvoraussetzung für eine gelungene Familienreise zu sein.

Nein, es ist keine vergeudete Zeit für die 800 Kilometer, die unser festes Zuhause vom Fährhafen trennen eine extra Übernachtung einzuplanen. Es geht auch nicht darum, für diese Nacht den Superplatz mit Superausblick zu finden. Echt nicht!

Unsere kleinen Besatzungsmitglieder sind glücklich in ihrem Mikrokosmos, der sich in der Villa sofort auftut, nachdem man aus den Kindersitzen geklettert ist. Das Donald-Heft schnappen, mit den Stiften ein schnelles Bild gekritzelt, die Teile von Vier-gewinnt zusammenstecken, sich mit dem Bruder zanken und der Schwester ganz furchtbar auf die Nerven gehen. Zu Hause sein. Geborgen. Vertraut. Home, sweet Motorhome!

 

Die Eckdaten der Reise stehen schon eine ganze Weile fest. Kaum sind wir zu Hause, öhm, ehrlich gesagt beginnt es meinstens schon auf der Rückreise, befällt uns diese spezielle Kribbeln, diese Unruhe, diese hibbelige Vorfreude und Ungeduld, die uns dazu treibt neue Reisepläne zu machen. Eine Reise gebiert vier neue Ideen!

Gebucht haben wir die Fährpassage auch diesmal wieder bei Turisarda. Der Reiseveranstalter und Sardinienspezialist aus Ratingen checkt Fährverbindungen und Tarife und übernimmt die Buchung - ohne Aufpreis! Es lohnt, die Angebote eine Weile im Auge zu behalten. Die Preise variieren schon recht stark und schnellen binnen kurzer Zeit nach oben, nachdem alle drei Fährlinien, die Sardinien anlaufen, ihre Fahrpläne veröffentlichen.

 

Auf Sardinien werden wir einige Tage mit Freunden verbringen -genau, das sind die beiden großen Menschen, die mit ihren zwei zauberhaften, blonden, lachenden Töchtern an unserem Frühstückstisch beinahe fotografiert worden wären. Die vier haben sich eine Ferienwohnung in der Region um Arbatax an der Ostküste genommen. 

 

Neben der gebuchten Fähre haben wir noch einen weiteren Fixpunkt unserer Reise fest geplant und gebucht. Die ersten Tage auf der Insel wollen wir auf einem kleineren, familiär geführten Campingplatz im Südosten an der Costa Rei verbringen und die Seele baumeln lassen. Der Plan: Sonne, Strand, Meer, Buch. 

 

Mitte der ersten Reisewoche werden wir die Villa nordwärts Richtung Arbatax lenken. Auf unserem Tourplan steht das Binnenland mit dem Flumendosa-Delta und dem "Piscina Naturale", einem vielversprechend aussehenden natürlichen Badeplatz. Die Gegend ist einsam, rauh und touristisch kaum erschlossen.

 

Die Gegend um Arbatax bietet noch viele Ziele, die uns reizvoll erscheinen. Die Schlucht Su Gorropu gehört mit ihren steil ansteigenden und bis zu 500 Metern hohen Felswänden sicher dazu. Ein Geheimtipp scheint die Sache nicht zu sein, es werden Eintrittskarten verkauft. 

 

Auf dem Hochplateau Su Porteddu beginnt ein Wanderweg über Stein und Fels, der unten in der fantastischen Badebucht Cala Goloritze endet. Die Knallerbucht haben wir vor drei Jahren schon bei einem Bootsausflug von der Seeseite her kennenlernen dürfen.

Das Hochplateau hat einen besonderen Reiz, oben befindet sich ein Wohnmobilstellplatz bei einem kleinen Restaurant (kein Strom, V&E), der tagsüber auch Wanderparkplatz ist. Lust mehr davon zu lesen? Hier der Link zum Reisetagebuch aus dem Jahr 2012.

 

2014 werden wir uns auf die Ostküste konzentrieren und uns überwiegend im südlichen und mittleren Teil aufhalten. Einige Eckpunkte haben wir gesetzt, anderes werden wir offen lassen und vor Ort entscheiden. Diese Freiheit macht das Reisen mit dem WoMo ja nicht zuletzt so spannend!

 

Mit an Bord kommen wieder die altbewährten Reiseführer. Der Müller Verlag hat ein -wie gewohnt-  tolles Sardinien-Reisehandbuch. Wir haben uns im Frühjahr die jüngste Ausgabe gegönnt. Außerdem mit dabei: der Wohnmobil Tourguide "Die schönsten Routen durch Sardinien" aus dem Reise-Know-How Verlag. Das, gepaart mit unserer eigenen Sardinienerfahrung, sollte reichen.

 

Übrigens, hätten wir das Polaroid an unserem Frühstückstisch heute nicht nichtgemacht, würde man einen kleinen, lächelnden Helden zwischen drei fröhlichen Mädels vermissen. Der war nämlich auf einem Kindergeburtstag!

Und das nächste Mal -ganz fest versprochen!- gibt es wieder Bilder zum Post. Superdickes Lob für´s Dranbleiben und danke für´s Lesen!

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