Literarisches Quartett aus der Dinette

April 2013. Die "Lach- und Sachgeschichen aus der Villa" und die "Kulinarischen Abenteuer aus der Kombüse" haben Zuwachs bekommen. Neu hier: unser "Literarisches Quartett aus der Dinette".

Ab und zu habe ich schon vom ein oder anderen Buch oder Hörbuch erzählt, das uns unter die Augen oder an die Ohren kam und das besonders toll war und dem Nachwuchsfahrtenschreibern jede Menge Spaß gemacht hat.

Auf der Seite "Literarisches Quartett aus der Dinette" findet ihr also nichts bahnbrechend Neues, nach dem kleinen Frühjahrsputz 2013 auf der Fahrtenschreiberseite sind die passenden Blogeinträge hier abgelegt. 

Ich packe meinen Koffer und nehme noch mehr Bücher mit

In den letzten beiden Posts haben wir euch unsere Sommerferienlieblinge aus dem Bücherschrank verraten. Im dritten Teil findet ihr die schrecklichsten Mütter der Welt, pures Sommerglück und großes Idiotenpech und ein wirklich phantastisches Malbuch. 

 

Die schrecklichsten Mütter der Welt. Sabine Ludwig. Gelesen von Anne Moll. Oetinger Audio

 

In vier Stunden und 32 Minuten kommt man auf der Autobahn schon ein gutes Stück weit. So lange dauert auch das Hörbuch von Sabine Ludwig, das mich schon wegen des Titels neugierig macht. Unser zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber hat das Buch vor einiger Zeit gelesen und uns das Hörbuch ans Herz gelegt. Wir sind gespannt!

 

Tanten-Alarm! Das Rätsel der verschwundenen Mütter. Ganz eindeutig: Emily, Bruno und Sofia haben die schrecklichsten Mütter der Welt. Doch nachdem sie an einem Online-Wettbewerb teilgenommen haben, geschieht ein Wunder: Ihre Mütter verschwinden und es tauchen Tante Annas auf, die den Kindern jeden Wunsch erfüllen. Doch irgendetwas stimmt mit diesen Tanten nicht! Als Emily, Bruno und Sofia sich kennenlernen und merken, dass sie das gleiche Schicksal erleiden, beschließen sie, ihre Mütter zu suchen - und machen eine unglaubliche Entdeckung...

 

 

 

 

Mein phantastischer Ozean. Johanna Basford. Fischer Verlag

 

Mein phantastischer Ozean entführt Malfreunde in eine wunderbare, detailreiche Unterwasserwelt, die darauf wartet, mit schönen Farben ausgemalt zu werden. In diesem Ozean-Malbuch versinken nicht nur ältere Kinder, sondern oft auch ihre Mütter gern. Ein echter Gernzeitverbringer für regnerische Urlaubstage und ein prima Einstieg ins Einfach-mal-vor-sich-hingucken. Nicht vergessen: schöne Stifte dazu verschenken!

 

Aus der gleichen Reihe gibt es übrigens auch das Postkartenbuch "Mein verzauberter Garten" mit 20 Postkarten zum Anmalen, Herausnehmen und Verschicken - ein etwas anderer Urlaubsgruß für die Lieben zu Hause!

 

 

Sommerglück und Idiotenpech. Beate Dölling. Beltz und Gelberg

 

Wegen akutem Kindermangel soll die geliebte Dorfschule mit Teich, Baumhaus und Schulgarten geschlossen werden. Eine entsetzliche Nachricht für die Kinder, die alles daran setzen ihre Schule zu retten. Um Einfälle sind Leonie, Flora und Johan nicht verlegen und versuchen schon mal, Fünfjährige fit für die Schule zu machen. Der kleine Sven zeigt sich zwar schulresistent, weil er mitten in der Treckerphase steckt, doch was ist mit Amanda, Konrads kleiner, schüchterner Schwester? Beide sind plötzlich spurlos verschwunden ... 

Beate Dölling erzählt mit viel Charme und Witz eine herrliche Sommergeschichte um die Rettungsaktion einer Traumschule in denen auch ein paar Idioten dem Sommerglück keinen Abbruch tun. 

 

 

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Ich packe meinen Koffer und nehme noch mehr mit

 

Der Count Down läuft. In weniger als vier Wochen werden wir auf dem Weg nach Schweden sein. Klingt gut, finde ich, wären da nicht die 1000 Kilometer Anfahrtsweg, die vor allem für die Kinder strapaziös sind. Im letzten Post haben wir euch schon eins unserer Trostpflaster für öde Autobahnkilometer verraten, hier kommt der zweite Teil!

 

Thabo. Detektiv und Gentleman. Kirsten Boie. Gesprochen von Hendrik Kleinschmidt. Jumbo

 

Kirsten Boie ist in den Bücherregalen unserer Kinder eine alte Bekannte.  Möwenweg, Ritter Trenk, Seeräubermoses oder Der Junge, der Gedanken lesen konnte haben uns vergnügliche Lesestunden beschert. Grund genug, neugierig auf Thabo zu sein - Boies Auftakt für eine Kinderkrimireihe, die im exotischen Afrika spielt. 

 

Der wahre Gentleman ist immer ein Junge der Tat: Thabo will eines Tages ein echter Gentleman werden. Oder noch besser: ein Privatdetektiv wie im Film. Dumm nur, dass es im afrikanischen örtchen Hlatikulu noch nie einen Kriminalfall gab. Doch dann wird im angrenzenden Safaripark ein Nashorn wegen seines kostbaren Horns ermordet. Und ausgerechnet Vusi, Thabos Onkel, gerät in Verdacht. Und weil Onkel Vusi nicht gerade ein schnelles Gehirn besitzt, liegt es an Thabo und seinen Freunden, den wahren Nashorn-Mörder aufzuspüren.

 

 

 

Kalle Blomquist - Meisterdetektiv. Astrid Lindgren. Verlag Oetinger

 

Astrid Lindgren ist untrennbar mit Schweden verbunden. Die prominente schwedische Autorin machte Figuren wie Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga oder Ronja Räubertochter weit über die Landesgrenzen hinaus nicht nur bei ihren jungen Lesern berühmt. Kalle Blomquist erschien 1946 (!) und zunächst stolpert man über manche Textpassagen. Ein Kinderbuch, in dem der Held kalte Pfeife raucht, mag ins Bild der heutigen Kinderbücher nicht so recht passen, aber dennoch erreicht Kalle Blomquist mit seiner Sprache und Handlung mühelos Kinder unserer Zeit. Was für ein herrlicher Gruß aus Schweden!

 

Warum hat Kalle Blomquist, der Meisterdetektiv, nur nicht das Glück gehabt, in London oder Chicago zur Welt zu kommen, wo Verbrechen an der Tagesordnung sind? Stattdessen lebt er in diesem langweiligen Kleinköping in Schweden, wo rein gar nichts passiert! Doch dann geschieht plötzlich ein Juwelendiebstahl und danach reißen die spannenden Fälle für Kalle und seine Freunde Anders und Eva-Lotta nicht mehr ab!

 

 

Adas und Marys unglaublich erfolgreiche Agentur für das Lösen unlösbarer Fälle. Jordan Stratford. Ueberreuter

 

Das Buch mit den beiden Hauptpersonen Ada und Mary gehört zweifelsfrei zu unseren Lieblingen. Angelehnt an Ada Lovelace, die als erste Computerprogrammiererin der Welt in die Geschichte einging, und Mary Shelley, deren Veröffentlichung über Frankenstein seit 200 Jahren die Leser begeistert, entspinnt sich eine Story, die zwischen Realität und Fiktion wandert. Asa und Mary lebten zwar zugleich in einem Zeitalter der Aufklärung, das immerzu neue Erfindungen hervorbrachte, sie waren vom Alter her aber viel zu weit auseinander,  als dass sie sich hätten als Kinder begegnen können. Die Änderungen, die im Buch vorgenommen wurden, werden in den anschließenden Anmerkungen schlüssig erklärt. Wunderbar!

 

 

London 1826: Die 11-jährige Lady Ada ist eigenbrötlerisch und ungeduldig – aber vor allem ist sie ein Genie. Die 14-jährige Mary ist äußert romantisch veranlagt und hat ein Faible für Literatur - aber vor allem hungert es sie nach Abenteuern. Die beiden Mädchen lernen sich kennen, als Mary die Erlaubnis bekommt, gemeinsam mit Ada von deren Hauslehrer unterrichtet zu werden. Was für Mary eine große Ehre ist, ist für die erfinderische, brillante Ada ein Graus - denn was sollte dieser Trottel von Hauslehrer Ada überhaupt noch beibringen können?! Adas Langeweile und Marys romantischer Sehnsucht nach Abenteuern ist es geschuldet, dass die beiden Mädchen die 'Wollstonecraft-Detektivagentur' gründen, mit der sie all die cleveren Kriminellen fangen wollen, die noch frei herumlaufen. Schon bald stecken sie bis zum Hals in einem Strudel aus gestohlenen Erbstücken, falschen Geständnissen und nach Fisch stinkenden Verdächtigen.

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Ich packe meinen Koffer und nehme mit

Wir sind auf der Zielgeraden. Jeder Tag bringt uns ein Stück näher in Richtung große Freiheit, die Sommerferien heißt. Langeweile kommt leider keine auf, die Tage sind mehr als gut gefüllt. In der Schule stehen die letzten Arbeiten für das scheidende Schuljahr an und an den Wochenenden strecken unsere selbstgewählten Zeitfresser die Finger nach uns aus. Musikschule, Sportverein, Kirchengemeinde - schaff dir zwei Kinder und ein Ehrenamt an und dein Terminkalender ist voll!

 

So ein klitzekleines bisschen haben wir es aber doch schon geschafft in dieses gewisse "Sommer in Schweden-Gefühl" einzutauchen. Vier Wochen herrliche Familienzeit liegen vor uns, von denen ich mir Muße erträume und Zeit, einfach mal vor mich hinzuschauen. Eine Prise gepflegte Langeweile könnte den Kindern nicht schaden.

 

Bevor wir schwedischen Boden betreten liegen allerdings noch viele Kilometer Autobahn vor uns. Von Süddeutschland aus geht es in den Norden und über Dänemark nach Schweden. Auf großer Fahrt sind Hörbücher so wichtig wie der Diesel im Tank. Wir haben Empfehlungen für euch gesammelt und auch ein paar Bücher dazugepackt. Reisezeit ist Lesezeit!

 

Milchmädchen. G. R. Gemin. Verlag Königskinder.

 

Im Mai war ich auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk für unser zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber. "12" ist eine echte Herausforderung. Nicht mehr jung genug für Kinderbücher, aber für viele Themen, die der Jugendbuchmarkt aufgreift, noch nicht groß genug. Mir kam eine Neuerscheinung in die Finger, die sich als wahrer Schatz für Fräulein Tochter erwies: Milchmädchen. Schon das Cover ist ein (Geburtstags)Vergnügen und die Story steht dem in nichts nach. 

 

Gemmas Leben ist aus den Fugen. Der Vater im Knast, die Mutter mit sich und dem Leben überfordert und ein kleiner Bruder, der einfach nur nervt. Gemma freundet sich mit der Außenseiterin Kate an, die von allen nur spöttisch Cowgirl gerufen wird. Kate, das Mädchen vom Bauernhof, braucht Gemmas Hilfe, denn ihre zwölf  Kühe sollen verkauft werden. Aber wie versteckt man Kühe in einem heruntergekommenen walisischen Wohngebiet?

 

Max und die wilde 7. Die Drachenbande. Lisa-Marie Dickreiter und Winfried Oelsner. Verlag Oetinger

 

Wir haben auch den kleinen Helden nach seiner Buchempfehlung für die kommenden Sommerferien gefragt. Die Antwort blieb nicht lange aus: "Max und die wilde 7" gehört unbedingt ins Reisegepäck. Die dicke Lesefreundschaft währt drei Bände lang, vom ersten war er auf Anhieb so begeistert, dass die beiden folgenden heiß erwartet wurden und nicht enttäuschten. Ein echtes Leseglück für Jungs und auch ein Glück für Eltern. Es scheint neben Star Wars und Spielekonsole durchaus andere Gernzeitverbringer für nicht mehr ganz kleine Jungs zu geben!

 

Im Mittelpunkt stehen auch diesmal Max und seine schrumpelige Altersheimbande. Zusammen mit Vera, Horst und Kilian geht Max diesmal auf die schwierige Jagd nach hundsgemeinen Entführern. Kater Motzkopf ist verschwunden und stellt die Meisterdetektive vom Seniorenheim Burg Geroldseck vor ihren schwierigsten Fall. Wird es Max und den drei Senioren von Tisch 7 gelingen, Motzkopf zu retten?

 

 

Der Tag, an dem ich cool wurde. Juma Kliebenstein. Gelesen von  Jens Wawrzceck. Oetinger Audio 

 

Dieses Hörbuch soll uns die ersten öden Autobahnkilometer auf dem Weg in den Norden verkürzen. 

Der Inhalt klingt kurzweilig und vielversprechend. Was eignet sich mit der Stuga am Haken besser als eine Story, die auf dem Campingplatz spielt!

 

Martin und Karli wären gern genauso cool wie Lukas und seine 'FabFive'. Doch die machen den beiden das Leben mit Streichen und anderen Gemeinheiten schwer. Martin und Karlis Racheplan geht gründlich daneben und die Jungen müssen zur Strafe mit Martins Papa und Opa auf den Campingplatz fahren. Statt Opas Pfadfinderaufgaben zu erledigen, versuchen sie, ihre eigene 'So werde ich cool -Liste' abzuarbeiten. Und das klappt besser als gedacht, vor allem, als sie Luna und Stella kennenlernen, echte Rockmusik machen und schließlich sogar das große Geheimnis vom ultracoolen Lukas lüften!

 

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Martin Luther. Der Comic

Martin Luther. Der Comic. Wißner Verlag, Augsburg 2015
Martin Luther. Der Comic. Wißner Verlag, Augsburg 2015

Was geschieht, wenn 20 begabte junge -sehr junge!-Künstlerinnen sich dem Thema "Martin Luther und die Reformation" annehmen? Es entsteht ein frischer, frecher Comic, frei jeglicher Frömmelei.

 

Schülerinnen des A. B.  von Stettenschen  Instituts, einem Gymnasium für Mädchen in Augsburg, beschäftigten sich mit dem Leben und Wirken des Reformators Luther über mehrere Schuljahre hinweg.

Die Entwürfe waren genauso ungewöhnlich, wie vielseitig und landeten zunächst dennoch in der Schublade.

Das Ende des Dornröschenschlafs lag in der Lutherdekade, die ihren Höhepunkt 2017 mit dem Lutherjahr erreichen wird, in dem sich der Tag des Thesenanschlags zum 500. mal jährt.

Der Comic wurde im Themenjahr "Reformation. Bild und Bibel" 2015 veröffentlicht. Er ist ein witziger und dennoch informativer Beitrag und wagt sich mit viel künstlerischer Freiheit, Originalität und jugendlichem Charme an historisch eher schwere Kost. 

 

 

Der Schreibstil und die stilistischen Ansätze könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie stammen allesamt aus der Feder einzelner Künstlerinnen, die sich ihre Individualität bewahren. Die Vielfältigkeit der Herangehensweise und der Darstellungen ist wunderbar erfrischend. Die "Super Nonne" Katharina von Bora in High Heels und mit Zigarettenspitze findet ebenso Platz, wie die Analyse der Reformation durch Dr. Dr. math. phil.theol. biol.hum Theo Klug. 

 

"Martin Luther. Der Comic" ist ein herrliches Werk von Jugendlichen für Jugendliche und Junggebliebene und bekommt eine klare Leseempfehlung von uns!

Erhältlich ist der Luther Comic im Buchhandel zum Preis von 9,80 Euro oder direkt im A. B. von Stettenschen Institut, Augsburg.

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Lassie kehrt zurück

Stella, Stella ...
Stella, Stella ...

6. Reisetag. Freitag, 1. Januar 2016. In Balderschwang

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz am Schwabenhof, Balderschwang

 

Wie im alten Jahr noch versprochen, kommt hier ein neuer Tipp aus dem Hörbuchregal der Villa!

 

Im Dezember 1938 erschien in der „Saturday Evening Post“ eine Kurzgeschichte, die durch ihre anrührende Poesie auffiel und deren Hauptdarstellerin das Herz der Leser im Sturm eroberte: Lassie. 

 

Lassies Schöpfer, Eric Knight, wurde in der nordenglischen Grafschaft Yorkshire geboren und zog später mit seiner Frau nach Springtown im amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania. Auf ihrer Farm zog das Paar Hunde, vor allem Collies, auf. Der Welpe Toots war für Eric Knight Vorbild für die spätere Lassie. 

 

 

Die Lassie Verfilmung mit der damals zehnjährigen Elizabeth Taylor ist sehr bekannt, das Buch kennen eher wenige. Wie schade!

So ging es mir auch, bis ich im Herbst auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk für unser zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber war und auf das Hörbuch stieß.

Fündig wurde ich übrigens bei BEO, dem deutschen Kinderhörbuchpreis. Ein Blick in die Preisträgerliste lohnt immer, auf dem Weg wanderte schon der ein oder andere Schatz in die Villa!

 

Schon nach wenigen Sätzen waren wir gebannt von der Colliehündin Lassie. Von der Dramatik der Geschichte, vom Wesen der Hündin, von der Beschreibung der englischen und schottischen Landschaft. Im Original ist Lassie übrigens dreifarbig und kommt anders als im Film aus der schottischen Collie-Linie.

 

Jens Wawrczeck ist als Leser die Idealbesetzung. Gekonnt führt er die Zuhörer durch die packende Geschichte, die wegen ihrer anrührenden und fesselnden Erzählweise für ältere Kinder gemacht ist. Wir verbrachten zwischen den Jahren Stunden mit der zauberhaften Hündin. Ein echter Collie eben! 

 

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Troja. Eine uralte Vorlage kraftvoll neu inszeniert. Ein Lesetipp unseres nicht mehr ganz kleinen Helden

Im vergangenen Jahr bekam ich von unserem nicht mehr ganz kleinen Helden einen Auftrag: "Über Troja würde ich gern ein Buch haben", meinte er, "Und eine Fahrt mit der Villa nach Troja wäre supisuper!".

Der Sache mit dem Buch habe ich mich gern und gleich angenommen. Mit dem Reisewunsch -ach du dickes Ei!- werden wir mal sehen!


Es war dann doch nicht ganz so einfach, ein für einen 7-jährigen geeignetes Buch zu finden, das sich mit griechischer Mythologie befasst. Aber -Tuschundtraraa- wir wurden fündig. Und wie!


Die Suche hat sich allemal gelohnt und wir können allen Helden, die auf coole Heldengeschichten, starke Bilder und eine Sprache voller Power und Überzeugungskraft stehen, "Troja" von Yvan Pommaux wärmstens empfehlen. Ein grandioser Einstieg in griechische Sagen und Mythen, wunderbar modern mit comicähnlichen Stilmitteln erzählt. Pommaux schlägt die Brücke zwischen einer Story, die vor 2800 Jahren spielt, und dem jungen Leser von heute sehr gekonnt.


"Troja" ist seit langer Zeit ein Dauerbrenner im Bücherregal unseres Sohnes und steht Rücken an Rücken neben "Odysseus" aus der Reihe im Moritz Verlag!

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Ohren auf und durch. Der dritte Teil unserer Hörbuchtipps für lange Fahrten in die großen Ferien

 Unsere Kinder haben eine ausgesprochene Leidenschaft für Hörbücher. Das war schon immer so. Ich denke heute noch an die Reisen durch Schweden. Damals war unsere Tochter gebannt von Bibi Blocksberg. Der psychedelisch wummernde Besen hat sich in mein Gedächtnis gebrannt. Es war schrecklich. Von der Fähre am Skandinavienkai trennen uns gut 800 Kilometer. Ein Leiden, sage ich euch! Spätestens seitdem strecke ich meine Fühler nach Hörbüchern aus, die auch uns Eltern begeistern und die man gerne zusammen hört.  

Hier ist Teil 3 unserer Hörbuchtipps für entspannte Autobahnkilometer - gemacht für Kinder und für Eltern!

 

Max und die wilde Sieben. Das schwarze Ass. Lisa-Marie Dickreiter. Oetinger Audio

Max stehen die langweiligsten Ferien seines Lebens bevor. Er ist mit seiner Mutter, einer Altenpflegerin, ins Seniorenheim gezogen. Auf Burg Geroldseck herrscht jedoch plötzlich große Aufregung, ein Einbrecher versetzt alle in Angst und Schrecken und urplötzlich ist Max in einen handfesten Kriminalfall verstrickt. Die Senioren von Tisch Nummer 7 sind alles andere als altbacken und Max gewinnt neue Freunde.

 

Der kleine Held liebt die beiden Bücher von Max und der wilden Sieben. Ein Volltreffer! Das Hörbuch kommt selbstredend mit!

 

Herr der Diebe. Cornelia Funke, Oetinger Audio

Die zwei Geschwister Prosper und Bo reißen nach dem Tod der alleinerziehenden Mutter von zu Hause aus, weil die Tante nur Bo bei sich aufnehmen will. Prosper soll ins Internat. In Venedig schließen sie sich einer Bande an, die sich mit Raubzügen über Wasser hält.  Der geheimnisvolle Anführer der Kinderbande nennt sich "Herr der Diebe". Die Kinder geraten in Gefahr, als die Tante den Privatdetektiv Victor Getz auf sie ansetzt.

 

Intensiv gezeichnete Figuren in einer spannend inszenierten Erzählung machen das Hörbuch zum Vergnügen. Danke, danke, danke, Cornelia Funke!

 

Hier kommt Lola. Isabel Abedi. Jumbo

"Lola" begleitet das zauberhafte Fräulein Fahrtenschreiber seit Jahren. Die Geschichte beginnt mit Lola, die sich nachts, wenn sie nicht schlafen kann, in eine Welt träumt, in der sie die berühmte und umjubelte Sängerin Jacky Jones ist. Im echten Leben hat Lola einen brasilianischen Vater, eine 80 Zentimeter große Tante und ein Problem: sie wünscht sich nichts sehnlicher als eine beste Freundin. Nach dem Umzug der Familie in die Stadt fühlt sich Lola in der Schule einsam und ausgerechnet neben Flo, die furchtbar fies nach Fisch stinkt, soll sie sitzen.

 

Unser Tipp: "Lola" gehört unbedingt ins Reisegepäck wenn eine zauberhafte Tochter auf der Rückbank sitzt. 2014 ist übrigens der 9. Lola-Band erschienen, der freudig erwartet wurde.

 


Miss Braithwhistle. Sabine Ludwig, Oetinger Audio

Unser Hörbuchliebling schlechthin! Die witzigen, leicht erzählten Geschichten um die Lehrerin Miss Braithwhistle und die Klasse 4a (a wie Albtraum) gehören unbedingt in die Villa. Erst recht, wenn es nach Großbritannien geht. Im zweiten Teil "Miss Braithwhistle kommt in Fahrt", legen die Kinder eine Fahrradprüfung im Linksverkehr hin und bekommen Besuch von den englischen Schildkröten Harry und Willy.

Wonderful!

 

Ohren auf und durch. Ich glaube, unsere Reiseapotheke für die Ohren ist jetzt gut mit Hörbüchern gefüllt und wir hoffen, dass es die Verkehrslage zu Ferienbeginn möglichst freundlich mit uns meint. Wir lesen uns!


 

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Ohren auf und durch. Teil 2 unserer Hörbuchlieblinge für noch mehr Kilometer und noch mehr Hörspaß

"Ich packe meinen Koffer und nehme mit ...", dieses nette Kinderspiel kennt ihr bestimmt. In unseren Urlaubskoffer wandert der Ursuppenprinz, ein Pferd names Mississippi, ein Geisterhund und Pudding Pauli. Hörbücher sind auf der Fahrt in die Sommerferien unverzichtbar! Hier kommt Teil 2 unserer Hörbuchlieblinge 2015 für entspannte Autobahnkilometer:

 

Der Ursuppenprinz. Christina Ebertz, Hörcompany

In Doros Familie sind alle hochbegabt - nur Doro nicht. Doro schwänzt die Schule und braust lieber mit ihrem Einrad durch die Gegend. Ihre Mutter, eine Forscherin, möchte nachweisen, wie aus der "Ursuppe" Leben entseht und Doro wagt ein Nebenexperiment in dem plötzlich ein kleiner, frecher Prinz zum Leben erwacht.

 

3 Stunden und 35 Minuten hoffentlich kurzweiliges Hörvergnügen ... schaut mal, wir sind gleich in Frankreich!

 

Hände weg von Mississippi. Cornelia Funke, Jumbo

Emma verbringt die Sommerferien bei ihrer Oma auf dem Land. Hier ist ihr alles vertraut, sie kennt jeden Menschen und jedes Haus. Nur eins ist diesmal anders: der alte Klepperbusch ist gestorben und die Stute Mississippi steht allein im Stall. Rettung aus höchster Not ist nötig, als Mississippi zum Schlachter soll.

 

Typisch Cornelia Funke! Einfühlsam und warmherzig beschriebene Figuren, eine schöne Sprache und eine Handlung, die nicht nur Kinder in den Bann zieht. 

 

Pudding Pauli deckt auf. Christine Nöstlinger, Mono Verlag

Pudding Pauli und seine beste Freundin Rosi sind einem gemeinen Verbrecher auf der Spur. Ein Unbekannter entführt die Hunde der betagten Nachbarn. Die Erpresserbriefe sind mit "Der große Hexenmeister" unterschrieben. Wird Pudding Pauli den Fall aufdecken?

 

Spaß für die Ohren für alle Krimi- und Kochfans!

 

 

Ich, Toft und der Geisterhund von Sandkas. Wieland Freund, Hörcompany

Die Touristen wollen im Sommer nicht mehr nach Sandkas kommen. Auf Schloss Storeborg treibt ein Geisterhund sein Unwesen. Anfangs nur widerwillig schließen sich die eingebildete Katze Disse, das weiße Hundeknäuel Toft und dem alten Polizeihund Esbem Anker zusammen, um dem Spuk ein Ende zu machen.

 

Disse, Toft und Esbem Anker lassen so manchen öden Kilometer auf der Autobahn vergessen. Versprochen!


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Ohren auf und durch. Unsere Hörbuchfavoriten für unendlich lange Autobahnkilometer auf dem Weg in die Sommerferien

"Wann sind wir endlich da?" Wenn man mit Kindern unterwegs ist, hat man diesen Satz ziemlich oft in den Ohren. Sommerferien sind eine feine Sache, auf die lange Fahrt in die Ferien könnte man gern verzichten.

 

Der erste Teil unserer Schottland-Tour bedeutet vor allem eins: tapfer sein und fahren. Für die Kinder ist das der ödeste Teil der Veranstaltung. Als Eltern hört man irgendwann zwischen der 80sten und 302ten Frage: "Wie viele Kilometer sind es noch?", auf zu zählen. Wenn man die Reisegeschwindigkeit mit dem dauernden Gefrage, wie lange es denn noch dauert, steigern könnte, wären wir mit Schallgeschwindigkeit unterwegs. Mindestens.

 

Zu den Reisevorbereitungen für eine lange Tour gehören neben einer gut gefüllten Bücherei in der Villa unbedingt Hörbücher. Davon kann man nicht genug haben. 

 

Hier unsere Auswahl für den Sommer 2015, die uns von Neusäß ins 900 Kilometer entfernte Calais begleiten wird und von dort weiter nach Schottland:

 

Tintenherz. Das Hörspiel. Cornelia Funke, Oetinger Audio

160 wunderbare Minuten lang taucht man gebannt in die mystische Tintenwelt ein. Warum liest Meggies Vater Mo ihr niemals vor? Wohin ist Meggies Mutter wirklich verschwunden? Erst als Meggie vom Bösewicht Capricorn entführt wird, erfährt sie die Wahrheit: Mo kann Figuren aus Büchern "herauslesen".

 

Ein liebevoll inszeniertes Hörspiel, das bei unserem zauberhaften Fräulein Fahrtenschreiber hoch im Kurs steht.


Sie sind ein schlechter Mensch, Mr Gum. Andy Stanton, Sauerländer Audio

Harry Rowohlt liest die skurrile Geschichte um den bösen Mr Gum genial. Gum ist ein wildwütiger Mensch. Er wohnt in einem vergammelten Haus und hasst alles, was Spaß macht. Kinder, Tiere, Spaß und Maiskolben mit Butter und Salz. Nur sein Garten, der ist der hübscheste, geblümteste, gartenartigste Garten in ganz Bad Lamonisch an der Bibber.

 

Skurril, wortwitzig und schräg. Bravo! Eine Empfehlung des kleinen Helden für Jungs ab 8, die alberne Ideen und außergewöhnliche Wendungen mögen.

 

Nero Corleone. Elke Heidenreich, der Hörverlag

Nero Corleone, der schwarze Kater ist der unangefochtene Herrscher über einen italienischen Bauernhof und so, wie man sich einen richtigen Kater eben vorstellt: abenteuerlustig, frech, überheblich und unglaublich liebenwert. Im Sturm erobert er die Herzen des deutschen Touristenehepaares Isolde und Peter.

 

Einfühlsam und wunderschön gelesen präsentiert Elke Heidenreich den italienischen  Kater mit seinen "männlichen Zügen" zwischen Macho und Mafioso. Wunderbar!

 

Der Galimat und ich. Paul Maar, Oetinger Audio

Jim wünscht sich ganz schnell erwachsen zu werden. In der Schule eckt er bei Lehrern und Mitschülern ziemlich oft an, er kann sich ganze Lexikon-Artikel auf einen Blick merken. Was für ein Besserwisser! Plötzlich taucht in seinem Zimmer das Galimat mit einer EWP (Erwachsen-werden-Pille) auf und verändert Jims Welt. 

 

Endlich, eine neue Geschichte von Paul Maar! Den "Galimat" unbedingt einpacken ... und das Sams am besten gleich dazu!


Das war Teil 1 der Fahrtenschreiber-Hausmittelchen gegen öde Autobahnkilometer, platte Popos und Langeweile an Bord. Teil 2 folgt!

 

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Tintenherz, Tintenblut und Tintentod

Ein fesselndes, magisches Leseabenteuer für Mütter und Töchter. Eine Liebeserklärung an das Buch!

Unser zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber bekam kurz vor den Faschingsferien einen besonderen Auftrag. Im Deutschunterricht sollte ein Buch vorgestellt werden. Eins das ihr besonders gefiel. Eins, das sie beeindruckte und ihr im Gedächtnis blieb. Die Wahl fiel nicht schwer. Der vergangene Herbst und dieser Winter standen ganz im Zeichen der Tintenwelt.

 

Viele, die den Fahrtenschreiber schon etwas länger lesen überrascht es nicht, dass wir Cornelia Funke mögen. Mögen ist stark untertrieben. Wir lieben sie!

Wir haben schon viele Stunden mit den Geschichten der aus Dorsten stammenden Autorin verbracht, die ihre Bücher als gelernte Illustratorin selbst bebildert und ihr inneres Kind offenbar nicht vergessen hat. Das Übrige tun dann vermutlich ihre zweifache Mutterschaft und das Studium zur Diplom-Pädagogin.

 

Cornelia Funke lässt eine Welt aus realen, greifbaren Personen entstehen in der aber auch Glasmänner, Kobolde und Elfen ihren Platz haben. Nicht selten spielt ein Bau- oder Wohnwagen eine Rolle. Gibt es etwas Schöneres für Fahrtenschreiberkinder? ;-)

Igraine Ohnefurcht, Zottelkralle, die wilden Hühner, Hände weg von Mississippi, Drachenreiter, Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel und Hinter verzauberten Fenstern waren besondere Highlights. Nicht selten haben wir nach dem Buch auch das Hörbuch gekauft. Viele Autobahnkilometer vergingen wie im Flug, viele Abende in denen der Regen auf das Dach der Villa trommelte waren urgemütlich mit Cornelia Funke im Ohr.

Cornelia Funke begleitet uns seit vielen Jahren und hat für jedes meiner Kinder in jedem Alter den passenden Ton und die passende Story entwickelt. Kompliment!

 

Mit der Tintenwelt Trilogie ist ihr wieder etwas besonders Schönes gelungen. 

Ich möchte euch ein wenig erzählen, ohne aber zuviel zu verraten!

 

Meggie lebt alleine mit ihrem Vater Mo. In einer stürmischen Nacht taucht ein Mann namens Staubfinger bei ihnen auf, der Mo eindringlich vor Capricorn warnt. Überstürzt reisen Meggie und Mo am anderen Tag zu Tante Elinor ab, die eine kostbare, große Bibliothek besitzt. Mo will dort ein Buch verstecken, mit dem ihn eine besondere Geschichte verbindet. Vor vielen Jahren hat Mo aus dem Buch vorgelesen und Resa, die Mutter von Meggie, in das Buch "hineingelesen". Seither ist sie verschwunden ...

Tintenherz ist der Auftakt zur Tintenwelt. Der Auftakt zu atemberaubenden Abenteuern in der Meggie das Geheimnis um Zauberzunge und Capricorn löst und selbst in Gefahr gerät.

 

Die Geschichte verzaubert mit magischen Abenteuern, zauberhaften Wesen und einer wunderbaren Sprache, die zum Lesen geradezu verführt. Die Trilogie ist eine Hommage an Bücher, eine Liebeserklärung an das Lesen und ein echtes Fundstück für Töchter ... und Mütter!


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Ganz großer Lesespaß für nicht mehr ganz kleine Jungs. Max und die wilde 7 - eine wildwitzige Verbrecherjagd mit einer echten Ritterburg und schrumpeligen Opas

Max und die wilde 7. Das schwarze Ass     Lisa-Marie Dickreiter, Oetinger
Max und die wilde 7. Das schwarze Ass Lisa-Marie Dickreiter, Oetinger

Eigentlich finde ich es immer toll, wenn die Kinder etwas Neues können, wenn sie einen Entwicklungsschritt bewältigt haben und mit beiden Beinen wieder ein Stückchen fester und selbständiger auf dem Boden stehen.

Unvergesslich sind die ersten, wankenden Schritte mit ausgestreckten Ärmchen. Super, als die Zwerge das Laufrad gegen das Fahrrad tauschten und mit angestrengtem Blick und voller Konzentration in die Pedale traten und in der dritten Runde wagemutig an uns stolz grinsenden Eltern vorbeiflitzten. Den ersten Schultag, den wir zweimal erleben durften, vergessen wir sicher auch nicht. Und Lesen lernen, ja, das war zweimal ein supertolles Erlebnis. Plötzlich eröffnet sich eine ganz neue, großartige Welt zwischen den Buchseiten, die einem Kind ganz allein gehört.

 

Es ist fast schon Vergangenheit, dass ich die Welt zwischen den Buchseiten mit dem Fahrtenschreibernachwuchs teilen darf. Auch der kleine Held -der mit seinen 7 Jahren so klein gar nicht mehr ist- hat das Selber-Bücherlesen für sich entdeckt. Zugegeben, ein bisschen wehmütig macht mich das schon!

Aber Schluss mit Lamentieren - hier kommt der brandheiße Lesetipp für nicht mehr ganz kleine Jungs:

 

Wie cool ist das denn? Max neues Zuhause ist eine echte Ritterburg. Das klingt erst mal richtig spannend, aber auf Burg Geroldseck wimmelt es von schrumpeligen Omas und Opas, die seine Mutter, eine Altenpflegerin, versorgen soll. Der neunjährige Max begeistert sich erst so richtig für die öde Burg, als ein Einbrecher sein Unwesen treibt und alle in Angst und Schrecken versetzt. Der perfekte Einsatz für Detektiv Max, der zusammen mit der Wilden 7 -den Senioren, die an Tisch Nr. 7 essen- auf Verbrecherjagd geht. 

 

Was für ein Glück, ein paar Kapitelchen durfte ich dann auch vorlesen, bevor dem kleinen Helden die müden Augen zufielen. Man kann den ersten Kinderroman von Lisa-Marie Dickreiter fast nicht aus der Hand legen. Schon das witzige Cover macht Jungs so richtig Lust auf´s Lesen! 


Der kleine Held und ich warten jetzt schon ungeduldig auf den März 2015. Dann soll nämlich der zweite Band von "Max und die wilde 7" erscheinen und es gibt ein Wiederlesen mit den wilden Senioren Vera, Horst und Kilian. Und mit Max natürlich.


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Herr Bello und das blaue Wunder

Herr Bello und das blaue Wunder, Paul Maar. Oetinger
Herr Bello und das blaue Wunder, Paul Maar. Oetinger

16. Reisetag. 15. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Plitsch, platsch. Der vierte Regentag bricht an. An diesem Feiertag scheint der Regen entschlossen zu sein, fast ohne Pause auszukommen. Mal regnet es stark, mal regnet es sehr stark. Das beständige Klopfen auf dem Dach der Villa ist zur Hintergrundmusik geworden.

Und dann schiebt sich am späten Nachmittag durch die dunkelgraue Wolkendecke plötzlich die Sonne und wärmt uns überraschend kräftig. Hält das Leben nicht schöne Überraschungen bereit?

 

Kennt ihr Herrn Bello? Nein? Dann wird es Zeit! 

"Herr Bello" ist der absolute Buchliebling des kleinen Helden im Sommer 2014. 

Der Lesespaß begann mit "Herr Bello und das blaue Wunder" und ging weiter mit dem zweiten Band "Neues von Herrn Bello". Eigentlich schade, dass wir schon beim dritten und letzten Buch aus der Reihe "Wiedersehen mit Herrn Bello" angekommen sind.

 

Endlich! Max ist überglücklich als sich sein größter Wunsch erfüllt: ein eigener Hund. Zwischen dem zotteligen, herrenlosen Vierbeiner und dem Apothekersohn ist es Liebe auf den ersten Blick. 

Max Papa steckt bis über beide Ohren in seiner Arbeit. In der Sternheimschen Apotheke ist er damit beschäftigt einen Wunderdünger für seinen Freund Edgar herzustellen.

Als eine alte Dame ein geheimnisvolles blaues Elixier in der Apotheke abgibt, das Radieschen so groß wie Kürbisse wachsen lässt, sieht er sich am Ziel seiner Träume.

Wäre da nicht Herr Bello, der Papa Sternheims blauen Saft aufschlabbert und sich auf unglaubliche Art verwandelt. Herr Bello wird ein Mensch. Und weil Herr Bello für immer ein "Mönsch" bleiben möchte, machen sich Max und Bello auf die Suche nach dem geheimnisvollen Rezept.

 

Drei herrliche Bücher von Paul Maar, die sehr lustig, oft aber auch rührend geschrieben sind und von Liebe und Freundschaft erzählen.

Von der Liebe zwischen dem alleinstehenden Papa Sternheim und seinem Sohn Max, von der dicken Freundschaft zwischen Max und Herrn Bello und der Zuneigung des Hundes zur neuen Nachbarin Verena Lichtblau. Doch nicht nur Herr Bello wird nach dem Einzug von Frau Lichtblau plötzlich romantisch ...

 

Drei wunderbare Bücher, die nicht nur bei Regenwetter Spaß machen. Danke, Paul Maar!

 

 

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Schöner reisen. Wie man sich die Welt schön kritzelt und am Ende einen dicken Schatz in seine Sommerferienerinnerungskiste legen kann

Kinder Künstler Reisebuch, Atelier Laborgemeinschaft. Beltz & Gelberg
Kinder Künstler Reisebuch, Atelier Laborgemeinschaft. Beltz & Gelberg

5. Reisetag. Montag, 4. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Kritzeln geht immer! In der Badepause vor dem nächsten Sprung in den Teich, an einem Regentag, wenn dicke, runde Tropfen auf die Villa trommeln, auf öden, kaugummizähen Fahrten, in der endlosen Zeit, in der man die Tomatensoße schon riechen kann und die Spaghettis noch im Topf blubbern. Und manchmal vergisst man dabei einfach alles um sich rum, taucht ein und das Nebenherzeitverbringding wird zur Hauptbeschäftigung.

 

Wir sind bekennende Kritzelfans und in diesem Sommer gab es ein neues Kritzelbuch, um das ich nicht rumkam. Aber sowas von nicht rumkam, denn ich hab für die zwei Nachwuchsfahrtenschreiber gleich zwei Exemplare angeschafft. Zwei Lesekinder - zwei Kritzelbücher. So ist das nun bei uns!

 

Den Machern der Kinder Künstler Kritzel Bücher ist wieder etwas Tolles eingefallen. Chapeau, Hut ab!

Das Kinder Künstler Reisebuch der Labor Ateliergemeinschaft ist ein superduper Urlaubsbegleiter. Und zwar wurscht wohin. Egal ob Skiurlaub in den Bergen, Badeurlaub am Stand, egal ob ihr mit dem Auto, dem Flugzeug, dem Zug oder mit einer Villa loszieht.

 

Der Spass beginnt bereits vor der Reise. Du erstellst deinen Reisepass, überlegst dir, was du von der Reise erwartest und trägst samt Adresse ein, wem du schreiben möchtest. Sogar eine Packliste ist dabei.

Die wäre auch in diesem Jahr für Frau Fahrtenschreiber mal wieder nicht schlecht gewesen, das hätte der Oma daheim erst das Suchen und dann den Gang zur Post gespart - Danke schon mal!

 

Im aufregenden Reiseteil wird geklebt, gebastelt, gezeichnet, gekritzelt und gespielt was das Zeug hält. Du machst eine Expedition, verwaltest dein Reisegeld, die Fahrtenschreiberkinder halten übrigens den Weltrekord im Taschengeld-in-Zitroneneis-anlegen, und putzt die Schnute an deine mitreisende Serviette. Oder du wirst zum Nachtschwärmer und beobachtest den funkelnden  Sternenhimmel in deinem Urlaubsort.

Eine kreative, witzige Idee folgt die nächste und nach und nach entsteht aus dem Mitmachkritzelbuch eine wunderbares Sammelsurium aus Urlaubserinnerungen.

Besonders schön finde ich das Tagebuch. Am Ende des Tages bitte einmal nachdenken über die geschenkten Stunden, nochmal zufrieden Grinsen über so viel Ferienglück und die blöden Dinge einfach zwischen den Seiten lassen. Augen zu und schon geht´s einem neuen Ferientag entgegen. 

 

Ihr seht, ich -nein wir!- sind wieder mal Hin und Weg. Das wilde Kinder Künstler Reisebuch der Labor Ateliergemeinschaft aus dem Beltz & Gelberg Verlag bewerfen wir mit allen Sterne, die wir zu vergeben haben.

Also: Eltern bearbeiten, in den nächsten Buchladen schicken und schon kann´s logsgehen mit dem Ferienspaß. Die Sommerferien 2014 werdet ihr so auf jeden Fall nicht so schnell vergessen. Egal ob zu Hause oder auf großer Tour!

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Es gibt was auf die Ohren. Ein neuer Schatz in der Villa

Frerk, du Zwerg. Finn-Ole Heinrich. Hörcompany
Frerk, du Zwerg. Finn-Ole Heinrich. Hörcompany

Ich halte die Augen auf, strecke die Fühler aus und bin immer ein wenig am Schauen und Gucken, was sich Neues tut in der großen weiten Welt der Hörbücher. Mit nichts lassen sich gähnend langweilige, endlos öde und nicht enden wollenden Autobahnkilometer im Kindersitz besser überbrücken!

 

Mit "Frerk, du Zwerg" zieht ein besonderes Hörbuch in die Villa ein.

Vom Autor gelesen, unglaublich sprachgewandt erzählt mit viel Witz, Anarchie und Spaß am Worteverdrehen und Worteerfinden.

Der Fahrtenschreibernachwuchs hat sich schlapp gelacht. Oder wie der kleine Held neuerdings sagt: "Hey Alter, voll cool" grmpfschluck.

 

Frerk hat es nicht leicht. Seine neurotische Mutter erlaubt keinen Fernseher, keine Freunde im Haus und eigenlich Nichts, was einem kleinen Jungen Spaß macht. Bevor man das Haus betritt, geht man durch eine "Quarantäne-Zone", denn die Welt draußen wimmelt von Bakterien, Viren, Dreck und allerhand anderer Gefahren auf die die Mutter "allergisch" reagiert. Frerks Vater ist ein stiller Zeitgenosse und jeden Abend, wenn er auf der Bettkante des Sohnes sitzt, hofft Frerk auf ein Wort, auf ein wenig Zweisamkeit mit ihm.

 

Frerk trägt einen braven Scheitel, spießige "Krumpfelfumpel"-Wollhosen mit Bügelfalte, ein opisches Hemd unter dem Pullover und ist optisch ein Abbild seines Vaters, ganz zur Freude der Mutter.

Besonders groß ist Frerk nicht und so fühlen sich seine Klasskameraden herausgefordert, "Frerk, du Zwerg" hinter ihm herzurufen. Frerk tröstet sich mit der Vorstellung, dass es vielleicht noch schlimmer hätte kommen können. Mit dem Namen Malte. Malte, Popospalte. 

Und es gibt in Frerks Leben noch den fiesenmiesen Andi Kolumpeck, der ihn ganz oben auf der Abschussliste hat und ihn piesakt und triezt. 

 

Frerk wünscht sich sehnlichst einen Hund, den er natürlich nie und nimmer bekommen wird. Aber dann ist da dieses Ei, das sich geheinmisvoll in seiner Hosentasche findet und aus dem skurrile Zwerge schlüpfen, die ständig fröhlich "Brät, Brät" rufen. Frerk liebt die verrückte Zwergensprache und mit den verrückten Zwergen wird sein Leben umgekrempelt. Frech, fröhlich und selbstbewusst wird Frerk und hat jede Menge Phantasien, Ideen und Träume für sein Leben. Und am Ende nimmt er es sogar mit dem fiesen Andi Kolumpeck auf. 

 

Das Hörbuch ist klasse gemacht, immer schwungvoll und manchmal nachdenklich erzählt, mit viel Kreativität und Lust an der Sprache - Bravo, wir freuen uns über einen neuen Schatz in der Villa!

 

 

 

 

 

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Advent, Advent. Viele süße Kartoffeln und ein hustender Weihnachtsbaum

Sabine Ludwig: Wer hustet das im Weihnachtsbaum? rororo. 2012
Sabine Ludwig: Wer hustet das im Weihnachtsbaum? rororo. 2012

Der Dezember hat uns viel Nebel gebracht. Diesig, grau und geheimnisvoll wirkt die Welt da draußen. Die Kinder kommen mit apfelroten Bäckchen und dem Fußball unter dem Arm ins warme Haus, das spärliche Nachmittagslicht verzieht  sich schnell und es wird dunkel. Die Nächte sind lang wie Spaghettis, die Tage kurz wie Penne. 

 

Die Kinder verbringen gern und viel Zeit im Haus. Ich auch. Unser Fräulein Fahrtenschreiber mischt, batzelt und knetet Marzipan, Puderzucker und Rosenwasser und mit dunklem, herben Kakao bekommen wir ihre ersten selbstgemachten Marzipankartoffeln serviert. Gut gemacht, kleines Fräulein! 

Mit dicken Socken an den Füßen und in eine große Decke gemümmelt kann man es auf dem Sofa gut aushalten. wenn es draußen schon wieder mal duster, naßkalt und so richtig ungemütlich ist. 

 

Gegen Langeweile und Geschwisterzank auf der Couch habe ich ein langjährig erprobtes Gegenmittel: Lauschen!

Sabine Ludwig kennen die Nachwuchfahrtenschreiber von den lustig verrückten Geschichte um die Lehrerin "Miss Braithwhistle". Eine herrlich komische Story, die unser Fräulein Fahrtenschreiber verschlungen hat und die als Hörbuch auf meiner Merkliste für die kommenden Ferien steht. Sozusagen als Fahrzeitverkürzer in unserer guten Villa!

 

Die letzten Tage durfte ein anderes Buch von Sabine Ludwig mit auf die Couch. "Wer hustet da im Weihnachtsbaum" ist eine leicht und locker erzählte Geschichte, die sich wunderbar vorlesen lässt. Die Kapitel sind gerade richtig lang für ein -oder gern auch mehrere!- Marzipankartoffel-Päuschen und mit dem gewohntem Sprachwitz von Sabine Ludwig hören wir von der Familie Trautwein, bei der es zu Weihnachten so richtig drunter und drüber geht. "Was schon zu Ende?" meinen die beiden kleinen Fahrtenschreiber auf der letzen Seite und "Gibt´s mehr davon?"

Von der Familie Fahrtenschreiber gibt es eine klare Leseempfehlung. Marzipankartoffeln dazustellen nicht vergessen!

Süß, dick und kugelrund. Marzipankartoffeln  handgemacht von unserem Fräulein Fahrtenschreiber
Süß, dick und kugelrund. Marzipankartoffeln handgemacht von unserem Fräulein Fahrtenschreiber
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Tomte Tummetott

Eigentlich sind unsere Kinder aus dem Alter raus. Bilderbücher sind auch für den kleinen Helden schon Vergangenheit. Aber das hier wird immer noch gerne in die Hand genommen. Die Seiten sind längst knittrig geworden vom vielen Blättern durch kleine, ungeschickte Kinderfinger. Die Fahrtenschreiberkinder kennen das Buch vermutlich längst auswendig, wir haben es so oft gelesen!

 

Astrid Lindgren erzählt langsam, behutsam und liebevoll vom Wichtel Tomte Tumetott, der nachts in eiskalten,  schwedischen Winternächten auf leisen Sohlen über den Hof schleicht. Er besucht die Tiere im Stall und spricht zu ihnen. Wichtelworte raunt er ihnen zu und erzählt vom Frühling, der bald kommen wird. Er bewacht das Vieh, die schlafenden Menschen, die ihn noch nie zu Gesicht bekommen haben. Und alles was er hinterlässt, sind winzig kleine Fußspuren im weißen Schnee. 

 

Vielleicht wird man für dieses Bilderbuch nie zu alt. Von Harald Wiberg wunderschön illustriert wirkt es vor allem durch seine ruhige, wunderbare Sprache und die dichte Atmosphäre. Tatsächlich, dieses Kinderbuch ist vollkommen zeitlos und wenn man es näher besieht, ist es vielleicht nicht einmal ein Buch nur für Kinder. Es ist so zeitlos schön, dass es seit Jahrzehnten unverändert gedruckt wird. Ein schöner Klassiker im Familienbücherregal!

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Der Junge, der Gedanken lesen konnte

Okay, ich bin überrrascht. Gelungen!

Die ersten Bücher, die Kirsten Boie unseren Vorleseabenden beifügte, waren die Bände vom Möwenweg. Bullerbüangehauchte Idylle in der Reihenhaussiedlung füllte in sieben Bänden unsere Vorleseabende. Auf "Wir Kinder aus dem Möwenweg" folgte "Weihnachten im Möwenweg". Wir begleiteten die Möwenwegkinder Tara, Tieneke, Petja & Co. auch im Sommer, erlebten mit ihnen Ostern, teilten ein "Geheimnis im Möwenweg", feierten "Geburstag im Möwenweg" und gelangten final in "Ein neues Jahr im Möwenweg". Ich hab mich  nach unseren ausgiebigen Lesestreifzügen durch den Möwenweg auf Abwechslung gefreut. Unsere zauberhafte Tochter wäre gern noch bändeweise in der Reihenhaussiedlung geblieben. Etwas später haben die kleinen Fahrtenschreiber den "Seeräubermoses" kennengelernt und mit einem kleinen Helden an Bord kommt man auch am "Ritter Trenk" nicht vorbei. Kirsten Boie ist in der Villa keine Unbekannte. 

 

 "Der Junge, der Gedanken lesen konnte" lag aber nun über ein Jahr im Kinderzimmerregal rum. Ich habe das Buch im letzten Herbst in unserem Buchladen mit zur Kasse genommen, weil ich den Umschlag irgendwie gut fand und die Idee mit dem Friedhofskrimi klang ja nun wirklich spannend. Passt das nicht in den nebligen Herbst und den grauen November mit seinen besonderen Feiertagen?

Unser zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber empfand gar nicht so und so lag es da. Monat für Monat. Bis jetzt. Und was soll ich sagen? Schon die ersten Seiten sind für eine Überraschung gut. Bei einigen Sätzen, die uns da so geliefert werden, stocke ich fast. Die obdachlose Alkoholikerin "Dicke Frau", die wüst vor sich hin flucht ist überzeugend skizziert.

Die Hauptfigur des Buches ist der russische Junge Valentin, der mit seiner alleinerziehender Mama ein neues Zuhause in Deutschland findet, während der Vater mit dem Bruder in Kasachstan bleibt. Valentin verbringt seine Sommerferien überwiegend allein, streift umher und landet auf dem nahegelegenen Friedhof. Dort lernt Valentin den netten, polnischen Friedhofsgärtner Bronislaw kennen und trifft auf das Ehepaar Schilinsky, die sich eine Grabstelle für ihr tägliches Picknick mit Würstchen, kalten Getränken aus der Kühlbox und Schlagermusik ausgesucht hat. Auch Herr Schmidt mit seinem Hund gehört zu den regelmäßigen Friedhofsbesuchern und zwischen Valentin und dem alten Mann, der seine verstorbene Frau Else besucht, entsteht eine Freundschaft. Als Brunislaw auf der Friedhofstoilette von einem Unbekannten niedergeschlagen wird und Valentin entdeckt, dass er die Gedanken anderer Menschen lesen kann, entspinnt sich ein spannender Krimi. 

 

 "Der Junge der Gedanken lesen konnte" nähert sich ernsten und  brisanten Themen wie kulturelle Vielfalt, Freundschaft und Tod auf leichte und ungeheuer sensible Art und Weise. Eine gute Portion Humor und manchmal fast schon überspannte, skurrile Szenen entschärfen die Tragik und geben dem Kinderkrimi die richtige Würze.  Ein Buch das wrklich wunderbar in den späten Herbst passt. Also: nicht länger warten, lesen!

 

 

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Ein Pony im Gepäck

Gunnel Linde: Mit Jasper im Gepäck. Gerstenberg 2010
Gunnel Linde: Mit Jasper im Gepäck. Gerstenberg 2010

Schon der Name liess mich innehalten, schauen, näher besehen. Im Buchladen bin ich vor einiger Zeit auf den Vornamen Gunnel gestoßen. Auf Gunnel, Nachname Linde, um ganau zu sein. Klingt wunderbar schwedisch und es klingt nicht nur so - es ist es auch! Schweden ist für mich fest verbunden mit Natur, überdimensiomalvollkommenunwiderstehlichem Heringssalat und grandioser Kinderliteratur. Ich liege Astrid Lindgren zu Füßen!

Gern will ich es mal mit einer Landsmännin -in dem Fall taugt das Wort gar nicht und ich tausche es aus-  mit einer Landsfrauin versuchen und gehe mit dem Buch "Mit Jasper im Gepäck" zur Kasse. Gute Entscheidung!

Annelie und ihr Bruder Nicklas unternehmen eine Reise mit ihrer alleinstehenden Tante Tinne nach Kopenhagen. Die gutherzige Tante Tinne ist in Sachen Kinder nicht gerade Fachfrau und so nimmt die Geschichte Fahrt auf, spätestens als die beiden Geschwister bei einer Lotterie im Zoo den Hauptgewinn ziehen: das Zwergpony namens Jasper. Aber wie versteckt man ein Pony in einem feinen Hotel und -noch schwieriger!- wie soll es mit dem Zug nach Hause ins schwedische Stockholm kommen? Unsere beiden kleinen Fahrtenschreiber haben die fröhlichen Leseabende mit Tante Tinne, Annelie und Nicklas und dem süßen Pony sehr genossen ... ich auch!

 

 

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Drachenreiter

Cornelia Funke: Drachenreiter. Dressler 1997
Cornelia Funke: Drachenreiter. Dressler 1997

21. Reisetag. Mittwoch, 21. August 2013. In Breitbach, Kurtatsch

Übernachtung: Camping Obstgarten

 

Lust auf Märchen? Aber immer doch! Cornelia Funke hat 1997 mit "Drachenreiter" ein mordernes Märchen geschaffen, das die kleinen und die großen Fahrtenschreiber sehr, sehr mögen!

 

Die Menschen breiten sich auf der Erde immer weiter aus und nehmen den Drachen ihren Lebensraum bis sie schließlich auszusterben drohen. Der Drachenälteste erzählt vom "Saum des Himmels", einem Tal im Himalaja, in dem er selbst geboren wurde und zu dem die Menschen noch nicht vorgedrungen sind.

Damit beginnt für den jungen, unerfahrenen Drachen Lung und seine Begleiterin, das Koboldmädchen Schwefelfell, eine abenteuerliche Reise. Bald treffen sie auf den Waisenjungen Ben, der das ungewöhnliche Paar in der Stadt vor der Entdeckung schützt. Zum Dank nehmen sie den einsamen Jungen mit.

Auf der Suche nach einem sicheren Ort für Lungs Artgenossen, für die es in der Menschenwelt keinen sicheren Platz mehr zu geben scheint, wird der  Archäologieprofessor Barnabas Wiesengrund zur großen Hilfe. Barnabas erzählt ihnen von Dschinn, der den Weg zum "Saum des Himmels" kennt. Noch ahnen sie nicht, was der Homunkulus Fliegenbein für eine Rolle spielt und dass es neben den Menschen eine viel bedrohlichere Gestalt gibt, die sie gefährdet. Nesselbrand der Goldene, ein drachenjagendes Ungeheuer ist ihnen bereits dicht auf den Fersen!

 

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Waffelherzen an der Angel und Sommersprossen auf den Knien

Maria Parr: Waffelherzen an der Angel. Dressler 2008
Maria Parr: Waffelherzen an der Angel. Dressler 2008

"Lena ist meine beste Freundin, auch wenn sie ein Mädchen ist. Aber das habe ich ihr noch nie gesagt." Lena und Trille sind ganz dicke Freunde und leben in einem kleinen Dorf in Norwegen. Langweilig wird es den beiden nie. Lena ist genasuo liebenswert wie starrköpfig, oft wütend und steckt bis oben hin voll verrückter und überschäumender Einfälle. Trille rettet die Situation dabei mehr als einmal. 

Das Buch ist unglaublich witzig geschrieben und an manchen Stellen verdrückt man sich auch als Erwachsener ein Tränchen. Vor zwei Jahren habe ich unserer kleinen Räubertochter das Buch "Waffelherzen an der Angel" vorgelesen. Nicht nur sie hat es absolut genossen, auch das Vorlesen war eine echte Freude. Und heute hat sie es wieder aus dem Regal genommen und liest darin. Kein Wunder, denn Maria Parr erzählt kindgerecht, warmherzig, humorvoll und anrührend. Und an der norwegischen Kulisse haben wir sowieso unsere Freude. Nach dem ersten Roman von Maria Parr haben wir uns schon auf den zweiten gefreut - und wurden nicht enttäuscht!

 

 

 

 

Maria Parr: Sommersprossen auf den Knien. Dressler 2010
Maria Parr: Sommersprossen auf den Knien. Dressler 2010

Das zweite Familienbuch von Maria Parr. Und wieder unglaublich schön und dicht erzählt, so dass es neben den "Waffelherzen an der Angel" einen Ehrenplatz im Bücherregal bekommt!

 

"Tempo und Zuversicht" ist das Motto von Tonje, die im kleinen Glimmerdal in Norwegen lebt und leidenschaftlich mit abenteuerlicher Geschwindigkeit die Sprungschanze heruntersaust. Sie wirbelt mit jeder Menge verrückter Ideen durch "ihr" Glimmerdal, wobei sie eigentlich das einzige Kind dort ist.

Der steinalte Gunnvald ist Tonjes bester Freund. Einen besseren kann es nicht geben! Gunvald spielt herrlich Geige und kocht Hirschgulasch und eines Tages stolpert er über seinen Kaffeekessel und muss ins Krankenhaus. Tonje ist entsetzt, dass auf einmal eine riesige Frau mit ihrem bissigen Hund auftaucht und Gunnvalds Hof verkaufen will. Tonje ist einem ungeheuren Geheimnis auf der Spur ...


Maria Parr schreibt so überzeugend, kraftvoll und anrührend, dass wir schon gespannt auf ein drittes Buch von ihr warten ... bitte nicht mehr allzu lange!

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Mit Rosie aufs Dach

Michael De Cock/Judith Vanistendael: Rosie und Moussa. Beltz und Gelberg, 2013
Michael De Cock/Judith Vanistendael: Rosie und Moussa. Beltz und Gelberg, 2013

Über das Wetter spreche ich nicht mehr. Ich habe beschlossen, die Schneeschaufel vor der Tür und die Minusgrade auszublenden. Ist halt so. Und es ist grauenhaft.

Meine stümperhaften Versuche, den Frühling anzulocken sind jäh gescheitert. Ich habe es zumindest mal mit Frühling zum Kaufen versucht. Ein kirschroter Lippenstift, Duschgel mit Bergamotte und Minze, Seife mit Gurke und Aloe und eine nach Zitrone und  Aprikose duftende Haarkur wanderten in den Einkaufskorb. Die neuen Riemchensandalen werden vermutlich eine traurige Saison im Schrank fristen und im Herbst an akutem Schuh-Lichtmangel leiden.

 

Gut, dass das Bücherregal zum Geburtstag des kleinen Helden Nachschub gekriegt hat. Ein Buch haben wir in ganz, ganz kurzer Zeit gelesen.

 

Rosie zieht mit ihrer Mutter um, und im neuen Haus lernt sie Moussa kennen, der mit seinem Kater Titus durch das Haus streift. Moussa schwärmt von der herrlichen Aussicht auf dem Dach weit über die Stadt bis zum Meer. Obwohl es für die Kinder strrrrrengstens verboten ist, auf das Dach zu gehen, wagen sich Moussa und Rosie hinauf und werden oben vom strengen Hausmeister Tack ausgesperrt. Sie sitzen in der Kälte fest! Rosie weiß von ihrer Mutter, dass es immer eine Lösung gibt und die Kinder finden auch eine. Und irgendwann wird Rosie Moussa vielleicht auch von ihrem Vater erzählen.

 

Ein wunderschönes Buch für sechsjährige kleine Helden zum Vorlesen oder ersten Selberlesen. Eine schöne, atmosphärisch dichte Geschichte um die Freundschaft zweier Großstadtkinder. Das wunderbar erzählte und stimmungsvoll illustrierte Buch von Rousie und Moussa finden wir rundum empfehlenswert!

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Thymianöl und der Winter in Maine

Gerard Donovan: Winter in Maine. Luchterhand 2009
Gerard Donovan: Winter in Maine. Luchterhand 2009

Gern würde ich euch eine Nase voll davon schicken, im ganzen Haus riecht es nach Thymianöl. Mein Mutti-Rezept für hustende Kinder: einen nassen Wattebausch mit Thymianöl tränken und ans Kopfende des Bettes legen. Wirkt prima!

Die Kinder sind seit heute fieberfrei und die Sache mit dem Husten kriegen wir auch noch hin. Neben dem Öl haben wir uns Ruhe verordnet und verbringen ein sehr, sehr entschleunigtes Wochenende.

Auf meinem gekauft-und-immer-noch-nicht-gelesen-Stapel liegt seit dem letzten Winter ein schmales Buch, das auf seine Stunde bis gestern gewartet hat. "Winter in Maine" von Gerard Donovan scheint mir gut zu einem Nachmittag zwischen Taschentüchern und Tee vor nasskalter Januarkulisse zu passen.

"Die Leute besiegen den Winter, indem sie nächtelang lesen und die Seiten hundertmal schneller umblättern, als ein Tag vergeht, kleine Zahnräder, die während all dieser Monate ein größeres in Bewegung halten. Der Winter ist fünfzig Bücher lang und heftet einen an die Stille wie ein augespießtes Insekt. Sätze verwandeln sich in einzelne Worte, und um zwölf Uhr verschmelzen die beiden Zeiger zu einem. Jeder Schritt versinkt im Norden. So ist die Zeit in Maine, das Weiß der Zeit." Spätestens mit diesem Abschnitt hat mich das Buch ganz und gar eingenommen. Und das hält an bis zur letzten Seite. Wunderschöne Sätze, wunderbar poetisch erzählt!

Julius Winsome lebt in einer einsamen Hütte in den Wäldern von Maine. Er hat einen treuen und geliebten Begleiter, seinen Pitbullterrier Hobbes. Doch dann wird Hobbes erschossen und Julius fasst einen erschreckenden Entschluss. Er wird den Verlust rächen. 

Nüchtern, nachdenklich, dicht und klug erzählt kommt der Leser der Gefühlswelt von Julius Winsome nahe. Ein wunderschönes Buch, das anrührt und weit über den ersten Anschein der Geschichte -der Verhältnismäßigkeit zwischen dem Tod eines Hundes und der grausamen Rache- hinausausgeht.

"... aber bei den Ereignissen des Lebens muss man die eigene Anerkennung gewinnen. Es gibt niemanden, dem man etwas vorführen kann, niemanden, der sagt: Gut gemacht." 

Ein wunderbares Buch, das sich an einem kalten Wintertag im Februar wie von selbst liest. Unbedingt lesenswert!

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Neujahr

5. Reisetag. Dienstag, 1. Januar 2013. In Nenzing.

Übernachtung: Alpencamp Nenzing, Vorarlberg

 

Das neue Jahr beginnt mit einer Meuterei. Unser Kleinvolk verweigert sich! Es zieht sich wie Kaugummi, bis sie sich endlich aus den Schlafanzügen geschält haben. Ihr unumstösslicher Vorsatz fürs neue Jahr: Heute wird nicht gewandert -oder in den Worten der Aufrührler gesprochen- ewig rumgelatscht. Die Kinder verbringen den Tag mit Hörbüchern, lesen und lassen sich vorlesen, basteln, malen und -natürlich!- schwimmen. Reisezeit ist Lesezeit und zwischen den Jahren habe ich die Muße für ein Buch gefunden, das ich fast in einem Zug las . "So bitterkalt" von Johan Theorin (Piper 2012) ist nach seinen Öland-Krimis ein packender schwedischer Thriller. Leicht zugänglich in der Sprache, etwas verwinkelt und durchweg spannend die Handlung - also genau das Richtige zwischen Lebkuchen und Silversterknallern. So furchtbar unzufrieden darf ich mit den streikenden Kindern also nicht sein. Sie haben mir einen langen Lesetag beschert. Ein Luxus!

 

 

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Das 15. Türchen

Aus der Zauber! Über Nacht setzte Tauwetter ein und verwandelte die weiße Winterpracht in graue, schmuddelige Matsche. Weg wie Zuckerwatte im Aprilregen.

Gut, dass wir vergangene Woche zweimal am Schlittenberg waren. Wer weiß, wann es Frau Holle mit den Kindern wieder gut meint. "Schnee" steht seit heute auf der Weihnachtswunschliste wieder ganz oben.

Unsere Kinder schicken ihren Schneewunsch an Niklas Julebukk, dem letzten echten Weihnachtsmann, der so gar nicht ins Santa-Claus-Klischee passen mag. Jung, Strubbelkopf und mit einem Wohnwagen -wie passend für Fahrtenschreiberkinder!- unterwegs, der von einem Rentier gezogen wird. Julebukk erfüllt Wünsche, die mit Geld eben nicht zu erfüllen sind.

Cornelia Funke hat uns bereits letztes Jahr mit diesem liebevollen Buch, voll (ganz und gar unkitischiger) Weihnachtsatmosphäre gefesselt. Für Spannung sorgt Waldemar Wichteltod ... oh, ich will nicht zu viel verraten!

Dem Buch und dem Kinofilm folgte in diesem Jahr die DVD. Ein Jahr hat unsere Tochter (jaaa, ich schon auch!) gespannt darauf gewartet. "Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel" begeistert jetzt unsere beiden Kinder. Ein sehenswerter Film für graue Wintertage. Richtig perfekt, wenn man Lust und Zeit hat, erst zu Lesen und dann zu Gucken! Ich bin zwar bekennende Christkind-Anhängerin, aber der Funke zum Weihnachstsmann sprang in dem Fall sogar bei mir über. Und vielleicht kriegt Julebukk die Sache mit den weißen Weihnachten ja noch hin?!

 

 

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Krakelspaß für kritzelwütige Freunde und schreibfreudige Mütter

Labor Ateliergemeinschaft: Mein Kinder Künstler Freundebuch. Beltz und Gelberg 2012
Labor Ateliergemeinschaft: Mein Kinder Künstler Freundebuch. Beltz und Gelberg 2012

Kennt ihr sie? Die Freundebücher machen in Kindergarten und Schule die Runde. Finde ich wieder mal eins in der Kindergartentasche meines Sohnes, ist der Nachmittag beschlossene Sache.

Man -respektive Mutter, da der kleine Held ja (noch) nicht schreiben kann- beantwortet Fragen zu Größe, Gewicht, Augen- und Haarfarbe, listet die Namen der Eltern und die Anzahl der Geschwister, verrät Telefonnummer und Adresse und gibt Auskunft über das Lieblingsessen, die Lieblingsfarbe, das Lieblingsspiel, das Lieblingsbuch, den Lieblingsfreund, das Lieblingslied, den Lieblingsfilm, das Lieblingstier. "Mein schönster Urlaub" ist leicht zu beantworten. "Im Wohnmobil" soll ich schreiben, meint der Sohn. Gern doch!

Wer denkt oder gar hofft, dass er damit schon aus der Pflicht entlassen wäre, wird enttäuscht. Über "Das schönste Erlebnis" im kleinen, fünfjährigen Leben unseres Helden sollen wir noch nachdenken und was er mal werden will. "Fußballer, ein ganz berühmter" bekomme ich diktiert. Wird die Räuber-Ritter-Piraten-Phase etwa abgelöst? Dann suchen wir nach einem geeigneten Foto, das man einklebt und gestaltet schließlich das Feld "Das hab ich für dich gemacht". Na ja, offen gestanden handelt es sich dabei meist nicht um ein mit Hingabe gestaltetes Kunstwerk des kleinen Raubritters. Schon eher um eine schnelle Kritzelei aus Massenproduktion. Inzwischen mag er nämlich lieber Bolzen gehen als malen, kleben oder basteln. Es kam auch schon vor, dass er seiner Schwester gegen Schoko-Währung den Auftrag übertrug. Freundebücher bergen Sprengstoff. Und schließlich soll bitte auch niemand den Eindruck bekommen, unser Kind leide an einer graphomotorische Störung, hätte kein Durchhaltevermögen oder sei schlicht ein fauler Strick. Nicht auszudenken! Beim Projekt "Freundebuch" geht es schließlich auch um den Ruf der Mutter!

Die Zeile unter "Das wünsche ich dir" will auch noch gefüllt werden. Die Vorschläge meines Sohnes sind "Nix, nix wünsch ich ihm - ich will raus", "Weiss ich doch nicht, was der noch braucht" und "Wünschen tut man zu Weihnachten vom Christkind". Oh je! Ich fülle die leere Zeile mit einer Nettigkeit aus meiner Feder. Zum Schluss noch ein klitzekleiner Fingerabdruck ins Album und schon ist man fertig. Fertig mit einem Freundebuch. In den Kindergarten meines Sohnes gehen 50 Kinder und er ist kontaktfreudig. Tja, kein Licht ohne Schatten!

Unser kleiner Raubritter wünscht sich seit einiger Zeit nun auch ein Freundebuch. Der Boomerang kommt zurück und so legen wir seit dieser Woche unser Freundebuch in andere Kindergartentaschen. Höhö.

Ich hab ja eine ganze Weile mit dem Kauf gezögert, keins der Bücher wollte uns so richtig gefallen. Ihr wisst schon, die Fragen ... Wie erklärt man einem fünfjährigen, was ein "Song" ist und tröstet ihn, dass es durchaus noch andere kleine Menschen gibt, die nichts ins Feld "Meine E-mail-Adresse" schreiben können?  

Und dann waren wir im Buchladen und was fiel uns in die Hände? Das KinderKünstler Freundebuch. Für Fans der KinderKünstler-Bücher genau das richtige! Witzig und frech geht es über die gewohnten Fragen der Bücher raus. Der kleine Räuber interessiert sich brennend dafür, was sein Freund gerne macht, welches Tier oder welche Zahl er gerne wäre und ob er schon mal Popel gegessen hat. Was schmeckt lecker, was ist cool und was hast du noch nie probiert ist auch ganz fix beantwortet. 1. Nudeln, 2. Mein Schwimmkurs und 3. Bohnen. Bei der Frage "Wovon hast du schon gekotzt?" liegt der kleine Ritter vor Vergnügen fast unter dem Tisch. Sein Freund Max den Hackbraten a la Mama und er selbst das Schoko-Eis im WoMo auf der Bergstrecke auf Sardinien ... der aufmerksame Leser wird sich an die besondere Geburtstagsüberraschung für Frau Fahrtenschreiber erinnern!

Und was total schön ist, sind die Mitmach- und Nixmachseiten, die durch das Buch führen. Eine kleine Zeichnung auf der Seite "Unsere Freunde-Wohngemeinschaft", eine Freundschaftssuppe, die Freundestatistik-Seite oder die Schimpfwörtersammlung sind erfrischend anders. Kreativ und witzig kommt das ganze Buch daher. Spaßgarantie für kritzelwütige Kinder ... und schreibfreudige Mütter!

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Nebel sehen und drei Kobolde hören

Die Räubertochter in Mison Village
Die Räubertochter in Mison Village

Es sind Nachmittage wie dieser, die die Gedanken fast magnetisch in die Ferne ziehen. Draußen ist es feucht, kalt und der graue Nebel will sich so gar nicht verziehen. Vielleicht Lust, mit uns in die Ferne zu schweifen und Fotos zu gucken?!

Das Kleid auf dem Foto ist längst getauscht gegen Cord-Hosen, die Stumpfhosen warten im Schrank auf ihren Einsatz und heute Morgen zog unsere Räubertochter zum ersten Mal mit Fleece-Handschuhen los. 

Lavendelfeld nach der Ernte
Lavendelfeld nach der Ernte

Erinnert ihr euch noch, dass wir auf Verstärkung für das kleine Wölkchen am Himmel gehofft haben und ein abkühlendes Gewitter? Ocker und Blau, die typischen Farben der Provence und am Lavendelduft entlang der Felder konnte man sich fast berauschen. Ein ganz neuer, unbekannter Geschmack war das hausgemachte Lavendel-Eis aus der kleinen Patisserie in Sisteron.

Wenn die Regenwolken nicht zu uns kommen wollen, sorgen wir eben selber für Abkühlung. Unsere Räubertochter hatte ihren Lieblingsplatz gefunden!

Es war einfach heiß! Den Hund in einem Brunnen in Aix-en-Provence haben wir richtig beneidet und die Kinder wären zu gern auch mit reingestiegen. Und heute? Der Himmel grau in grau und zu unseren Lieblings-Nachmittags-Beschäftigungen zählt -außer Fotos schauen natürlich- Lesen. Heute war´s ein Hörbuch, das ich in unsere Herbst-Besten-Liste aufnehme. Vorweg der kleine Wermutstropfen: die Geschichte ist in der CD-Fassung (leider!!!) gekürzt, was mir und den Kindern -die das Buch kennen und lieben- schnell auffiel. "Kein Keks für Kobolde" von Cornelia Funke ist eine wunderbarwitzige und leicht geschriebene Geschichte um die Kobolde Neunauge, Feuerkopf und Siebenpunkt, die nach einem furchtbar verregneten Sommer keine Wintervorräte anlegen konnten. Und der steht nun besonders früh vor der Tür! Die drei Kobolde versuchen ihr Glück auf einem Campingplatz nahe am Wald. Ob in den verlassenen Wohnwägen im Herbstnebel fette Beute zu machen ist? Die Kobolde brauchen jede Menge Mut, um sich auf der Jagd nach Schokolade, Gummibären und Keksen am mürrischen Platzaufseher und seinem Wachhund vorbeizuschmuggeln. Ein schönes (Hör)Buch für den Herbst und Winter. Mut, Freundschaft, Abenteuer und dann auch noch ein Campingplatz. Wie für die Familie Fahrtenschreiber gemacht, oder?!

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POOLSIDE II

19. Reisetag. Mittwoch, 22. August 2012. In Banon.

Übernachtung: Camping L`Epi Bleu, Banon

 

Was kann man von einem Tag berichten, von dem es eigentlich nichts zu berichten gibt? Wir sind immer noch hier. Es ist immer noch heiß. Der Tag verging am kühlenden Pool.

Wir lesen viel. Zwei kurzweilige Romane von Daniel Glattauer habe ich schon durch. "Bretonische Verhältnisse" von Jean-Luc Bannalec macht Lust auf die Bretagne. Wechselhaftes Wetter, Regen, Wind und der rauhe Atlantik hätten doch auch ihren Reiz?! Thomas blieb mit "Die Wasser der Hügel" in der Provence. Es fällt wirklich nicht schwer, sich das sonnendurchglühte Bergdorf bei Marseille vorzustellen. Und schon sind wir wieder beim Thema Hitze! 

Mit unserem kleinen Helden lesen wir "Seeräuber-Moses" von Kirsten Boie (Oetinger 2009). Das Findelkind Moses an Bord der "Wüsten Walli" trifft sein Lieblingsthema: Piraten, richtig-echt-gefährliche auf hoher See. Sieht man ein Kind mit Augenklappe und Moosgummisäbel zwischen den Büschen oder hinter der Waschküche auftauchen, ist es mit Sicherheit unser Sohn. Schön, noch ein Vorlesekind zu haben!

Anna hat diese Zeit wohl endgültig hinter sich gelassen. Bis zum zweiten Kapitel komme ich manchmal noch mit Vorlesen, bevor sie anderntags schon "fertig" ruft und nach einem neuen Buch greift. Hoffentlich geht ihr Vorrat nicht zu Ende! Für diesen Fall haben die Franzosen vorgesorgt. Mit Klopapier! Sollte der Lesestoff einmal ausgehen hat man immer noch die Möglichkeit, sich eine Rolle Lutin Malin zu schnappen und sich Blatt für Blatt der Lektüre hinzugeben. Nicht zum ersten Mal bedauern wir, nicht französisch zu sprechen!

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REISEZEIT.LESEZEIT

10. Reisetag. Montag, 13. August 2012. In Sisteron.

Übernachtung: Camping Municipal des Pres Hauts, Sisteron.

 

Gestern fiel erstmals Regen, seit wir in Frankreich sind. Ein laut grummelndes Gewitter sorgte für etwas Abkühlung. Den Vormittag verbringen wir in Sisteron. Die Kinder genießen hausgemachtes Zitronen-Eis aus einer kleinen Patisserie. Die Preise für Süßigkeiten scheinen uns deutlich höher als zu Hause. Vor allem für Schokolade, aber auch für Eis muss man tiefer in die Tasche greifen. Frisches, regionales Obst ist hingegen günstig im Preis. Die Pfirsiche und Aprikosen sind überragend gut! Auch für die Augen ist die Provence ein Genuss. Beim Spaziergang durch die verwinkelten Gassen ist der Uhrturm nicht zu übersehen, dessen Glocke in einem Käfig hängt. Die Glockenkäfige sehen sehr hübsch aus!

Tja, und dann war da noch die Sache mit der Brille. Der Optiker hat ab Nachmittag geöffnet und wir hoffen auf eine schnelle und einigermaßen preisgünstige Lösung für Thomas Brille. Mit Sprung geht gar nicht! So macht er sich auf Schusters Rappen noch einmal auf den Weg in die Stadt. Und weil Reisezeit auch immer Lesezeit ist, freue ich mich auf den Nachmittag mit den Kindern. Pool. Bücher. Perfekt!

Ein ganz besonderes Buch haben wir mit „Ich, Kasimir – an Bord des Piratenschiffs“ an Bord. Welcher kleine Junge wird in seiner Phantasie nicht irgendwann selbst zum Piraten? Elke Schmitter (arsEdition 2012) erzählt von den Abenteuern des Jungen Kasimir, der von Piraten entführt wird. In die Freiheit, die er erlebt und die Abenteuer auf großer See mischt sich auch Angst, ob er wohl wieder zu seiner Familie zurückkehren wird. Ein in herrlicher Sprache geschriebenes Buch mit schönen Illustrationen von Rotraut Susanne Berner, das unseren Sohn und mich gleichermaßen gefesselt hat. Volle Punktzahl!

Und wenn wir schon über Helden sprechen: Das „Kinder Künstler Abenteuer Buch“ fährt mit unserem kleinen Helden durch die Provence (Verlag Beltz und Gelberg). „Loskritzeln, reinmalen und rumspinnen“ verspricht das Cover und enttäuscht –wie auch der erste Band „Kinder Künstler Kritzelbuch“- nicht. Besonders die Seite mit dem in Umrissen vorgegebenen Wohnmobil und dem Auftrag „Bitte startklar machen für die Weltreise“ gefällt uns. Kaufenswert!

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Noch mehr Meer und ein Räuberbus

11. Reisetag. Montag, 4. Juni 2012. An der Costa Rei.

Übernachtung: Camping Capo Ferrato

 

Die Tage finden ihren eigenen, langsamen Rhythmus und sind angefüllt mit baden im Meer, Eis schlecken und lesen.

Ein Kinder- und Familienbuch, das einem Ford Transit 100 L 2.40 gewidmet ist, können wir wärmstens empfehlen: „Vilja und die Räuber“. Der Finnin Siri Kolu (Heyne 2012)  gelingt mit ihrem ersten Kinderbuch Wunderbares. Vilja kann sich nichts Langweiligeres als die Sommerferien vorstellen. Immer nur öde Besuche bei der Oma doch dann wird die Familie auf der Fahrt in den Urlaub von einem Räuberbus überfallen – und Vilja wird geraubt!

Becherlupe
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