Unser kleiner Faschingsausflug geht mit der Villa ins Allgäu. Ein lustiger Rosenmontag und ein richtig toller Ausflug mit den Langlaufskiern waren am Ende auch dabei. Und der ein oder andere Krapfen sowieso.
Hier der kleine Faschings-Blog aus der Villa:
1. Reisetag. Samstag, 9. Februrar 2013. Von Neusäß nach Wiederhofen, Allgäu.
Übernachtung: Am Berghaus in Wiederhofen, Allgäu
Es ist fast schon Routine. Der Vormittag vergeht mit dem Packen der Villa und das unterliegt einem Masterplan. Zwei kleine und zwei große Menschen brauchen so allerhand. Oder glauben zumindest, so allerhand zu brauchen. Ich bin ja gerne für Eventualitäten gerüstet und habe daher gern ein Ersatz-Buch (ich könnte ja plötzlich in einen Leserausch verfallen) ein Ersatz-Mittagessen (uns steht vielleicht spontan der Sinn nach etwas anderem) und Schuhe für die Ersatz-Schuhe (ähm ja, ist halt so) dabei. Leider haben unsere Kinder das Hamster-Gen von mir geerbt und schleppen auch so allerhand an.
Aber nun ist sie voll, die gute Villa und wir haben hoffentlich nichts vergessen, was man für ein schönes, langes Wochenende im Schnee braucht. Wiederhofen, wir kommen!
Es funktioniert tatsächlich, wir sind jetzt auch in Wiederhofen mit der Welt verbunden! Mit der Umstellung unseres Telefonanschlusses zu Hause reist der Hotspot jetzt mit. Offline am Fahrtenschreiber schreiben hat nicht so besonders viel Spaß gemacht. Gut gemacht, Thomas!
Hier liegt richtig viel Schnee und wir ziehen nachmittags zu einem kleinen Spaziergang los. Rechts und links der verschneiten Straße zum Nachbarort türmt sich der Schnee hoch und die Kinder staunen über bizarre, superlange Eiszapfen, die an den Dächern mancher Häuser hängen. Der Schnee knirscht unter den Stiefeln und überhaupt ist die Welt hier ziemlich leise, wie in dicke Watte gepackt.
2. Reisetag. Sonntag, 10. Februar 2013. In Wiederhofen, Allgäu
Übernachtung: Am Berghaus in Wiederhofen
Ganz schön frostig! Heute morgen wachen wir bei 12 Grad Minus auf, die Luft ist kristallklar, die Sonne scheint und das soll den ganzen Tag so bleiben.
Die kurze Strecke bis zu den Thalerliften haben unsere neuen Schneeketten Premiere. Das Aufziehen klappt auf Anhieb, super!
Die Kinder verbringen den Vormittag mit dem Papa auf der Piste und ich genieße das herrliche Wetter bei einer Runde auf der Loipe. Leider habe ich die Kamera nicht mit und so müsst ihr euch die durchsonnte, blitzweiße, funkelnde Kulisse halt vorstellen. Klappt´s?
Unser Nachwuchs hat einen unglaublichen Hunger, wir verspeisen mittags einen riesigen Topf Gulaschsuppe, der eigentlich auch noch für morgen reichen sollte. Mein Vorrats-Gen erweist sich als Segen. Aus dem Tiefkühlfach lacht mir eine Schüssel Bolognese-Soße entgegen. Soll noch einmal jemand meckern, was ich immer so mitschleppe.
Der kleine Held hat heute einen besonders guten Tag. Die "Pizza" klappt hervorragend und er ist auf den Skiern inzwischen so mutig, -oder passt verwegen besser?- dass er Sprünge macht. Bei einer dieser Aktionen geht wohl seine Liftkarte verloren. Doof, schon vor dem Mittagessen ist die Tageskarte weg und alles Suchen hilft nichts! Als ich an der Kasse eine Ersatzkarte für den kleinen Kerl kaufen will, drückt mir der junge Ticket-Verkäufer eine Gratis-Karte in die Hand. Der kleine Räuber strahlt, die Haushaltskasse freut sich!
3. Reisetag. Rosenmontag, 11. Februar 2013. In Wiederhofen, Allgäu
Übernachtung: Am Berghaus, Wiederhofen
Ist das kindertypisch? Unser Nachwuchs wartet seit gestern sehnsüchtig auf den Besuch von Onkel und Tante und fragt viertelstündlich, wann sie nun endlich kommen. Und als es heute Mittag nach langem Warten und tausendmal fragen dann schließlich an der Tür der Villa klopft, tun beide so abgeklärt, als ob der Briefträger klingelt.
Tante Andrea überrascht uns mit grünen Haaren und blauer Boa. Es ist ja schließlich Rosenmontag. Und weil man vom Schauen nicht satt wird, hat sie uns Krapfen mitgebracht. Muss man sich schämen, wenn man an dieser Stelle gesteht, dass bis zum Abendessen nur noch ein Krapfen übrig war? Und um Nachfragen zu ersparen: Nein, wir hatten keinen weiteren Besuch. Die Fahrtenschreibereltern, zwei Fahrtenschreiberkinder, Onkel und Tante. Letztere mit grünem Haar und blauer Boa.
Das süße Zeug gab ordentlich Kraft und Antrieb! Andrea und Christian schwingen sich mit mir auf die Langlaufskier und wir sind derart beflügelt, dass wir die Loipe bis ganz hinauf zur Thalerhöhe nehmen. Hoch geht es prima, runter ist nun leider unsere Schwäche und so endet so mancher unbeholfene Bremsversuch mit dem Pflug auf dem Hosenboden. Aber die Aussicht dort oben ist wirklich grandios. Danke für´s Mitkommen ihr zwei, alleine hätte ich mich wohl nie so weit getraut!
4. und letzter Reisetag. Faschingsdienstag, 12. Februar 2013. Von Wiederhofen im Allgäu nach Hause.
Wie es schneit! Seit Stunden fallen dicke, dicke Flocken vom Himmel. Trotzdem mögen die Kinder nicht auf´s Skifahren verzichten und wir verbringen noch eine Stunde auf der Piste. Zumindest die kleinen Fahrtenschreibers. Ich lasse meine Langlaufskier heute in der Garage der Villa und ratsche mit Herrn Fahrtenschreiber am Skilift, während der kleine Held seine Bögen am Übungshang zieht und unsere Räubertochter aus dem Schlepplift winkt.
Der Heimweg ist etwas anstrengend. Sind denn alle Mitarbeiter der Straßenmeistereien auf Faschingsumzügen? Weit und breit kein Streufahrzeug zu sehen. Nicht im Allgäu. Und auch nicht im Landkreis Augsburg. Langsam geht´s nach Hause. Darüber muss man sich nicht ärgern. Überhaupt ist WoMo-Fahren eine ziemlich entschleunigte Angelegenheit und wir haben so wieder einmal die einmalige Gelegenheit uns a) über das schöne Familien-Wochendende zu unterhalten und uns b) zu fragen, wie wir eigentlich so viele Jahre ohne die Villa klargekommen sind. Unvorstellbar. Nein, wirklich ganz unvorstellbar!