Neustart. "Die Camper" sind wieder auf Tour

Wie man es sieht: 1. oder 3. Reisetag. Mittwoch, 8. April 2015. Von Neusäß nach Langenfeld, Ostallgäu

Übernachtung: Stefansbauer, Langenfeld, Oberostendorf (Stellplatzführer Landvergnügen)

 

Was das Reisen angeht, sind wir kurzentschlossen. Heute Morgen am Frühstückstisch erfreut sich unser Fräulein Fahrtenschreiber bester Gesundheit, die Sonne scheint, wir haben Ferien. Die Konstellation ist unschlagbar. Wie war das? Carpe diem!

Stellt man die Kinder vor die Wahl, ob sie heute lieber Villa ausräumen und putzen helfen, oder die Zahnbürste wieder einpacken und auf einen Bauernhof mit Pferden fahren, ist die Sache ratzfatz entschieden.

 

Wir ändern den Kurs und ziehen für unseren zweiten Landvergnügenanlauf Richtung Süden. 45 Fahrminuten entfernt liegt bei Landsberg der Stefansbauer.

Matthias Zech und seine drei Kinder samt Sennenhündin Emma begrüßen uns freundlich. Die Bäuerin ist noch als Tierärztin unterwegs und wird später am Nachmittag zu uns stoßen. 

 

Matthias zeigt uns seinen Hof auf dem er nach ökologischen Richtlinien Kühe, Schweine, Hühner und etliche Pferde hält. Ein paar Miezen und Hündin Emma gehören auch dazu.

Wir fühlen uns auf unserem Stellplatz an der Koppel, die an Wiesen grenzt, wohl. Freiheit für die Augen bis zum Horizont. Während mein Herr Fahrtenschreiber und ich uns eine Tasse Kaffee in der Sonne vor der Villa gönnen, ist der kleine Held schon mit Matthias auf dem Traktor unterwegs. Zum dritten Mal erleben wir diese freundliche, offene und unkomplizierte Art, die uns unsere Landvergnügen-Gastgeber entgegenbringen. 

"Warum machst du das? Warum bietest du Gästen die kostenlose Möglichkeit auf deinem Hof zu übernachten?" frage ich Matthias, während unser Sohn seinen Traktor erklimmt und unsere Tochter zusammen mit seiner Frau und der Tochter Leni auf dem Pferderücken von Bubi über Feldwege zieht. Nach einem kurzen Zögern bekomme ich die Antwort. "Weil ich es gut finde, wenn sich Menschen dafür interessieren, wie eine Landwirtschaft funktioniert und wo das Essen herkommt". 

Wo die Milch herkommt, wissen wir am Abend genau. Wir sind mit Steffi, der Bäuerin und den fünf Kindern im Melkstand. Die Zitzen der Milchkühe werden mit einem desinfizierenden Tuch geputzt, das Euter mit Wasser abgespritzt und einige Tropfen von Hand aus dem prallen Euter vorgemolken. Dann wird die Melkmaschine angelegt. Auf Knopfdruck erzeugt man mit dem Daumen Unterdruck, während man die Melkmaschine über Kreuz anlegt. Gar nicht so einfach, aber bei meiner dritten Kuh dauert es schon nicht mehr ganz so lange.

 

Während ich mit einer Kuh beschäftigt bin, hat Steffi am Stand gegenüber sechs gemolken. "Alles Erfahrung", meint sie und auch die Arbeit im Melkstand empfindet sie nicht als anstrengend. "Man kann dabei auch über andere Dinge nachdenken". Anstrengend am Beruf des Bauern wären die steten, immer wiederkehrenden Rhythmen. Morgens und abends wird gemolken, gefüttert und versorgt, 7 Tage in der Woche.

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Kommentare: 2
  • #1

    Alexandra (Donnerstag, 09 April 2015 13:52)

    Super, dass ihr gleich wieder losstarten konntet.
    Dieses "Landvergnügen" scheint ja ein wahrer Volltreffer zu sein! Das wär für uns auch was. Inzwischen lese ich halt bei euch mit.
    Weiterhin gute Fahrt!
    Alexandra

  • #2

    Martina & Thomas (Freitag, 10 April 2015 09:00)

    Liebe Alexandra,
    genau das ist es, was wir an der Villa so schätzen, die Freiheit das zu tun, was für uns eben passt! Es war für Anna gut, einen Tag zu Hause zu sein.
    Die Zeit mit den Pferden auf dem Hof genießt sie jetzt in vollen Zügen ... es wäre schade gewesen, wenn wir nicht mehr losgezogen wären!
    Das "Landvergnügen" ist wirklich eine tolle Sache. Wir hatten schöne Begegnungen mit interessanten Menschen und haben viel Neues gesehen ... und probiert. Der Kühlschrank der Villa ist voll!
    Liebe Grüße aus dem sonnigen Allgäu
    Martina und Thomas mit Anna & David ... und Stella