Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: Bayrische Freitagsküche. Es gibt Dampfnudeln.

Für eins meiner Lieblingsgerichte brauchst du neben den angegebenen Zutaten vor allem eins: Lust den Vormittag in der Kombüse zu verbringen und die liebevolle Absicht, einen dicken, runden Hefeteig zu hegen, zu pflegen und zu wärmen. Zugegeben, das ist keins meiner üblichen Abenteuer aus der Kombüse, die aus wenigen Zutaten bestehen, schnell zu machen sind und leicht gelingen. Aber die Mühe lohnt. Versprochen!

 

Im Schrank oder in deinem Einkaufswagen solltest du für den  Teig haben:

 

250 Gramm helles Mehl

20 Gramm frische Hefe

30 Gramm Zucker

125 Milliliter lauwarme Milch

etwas Salz

1 Esslöffel Vanille-Zucker 

1 Bio-Ei

40 Gramm zerlassenen Butter

 

außerdem:

eine große Pfanne mit gut schließendem Glasdeckel

30 Gramm Butter 

einen halben Esslöffel Zucker

gut 125 Milliliter Milch

 

Startklar? Kann es losgehen? 

Hefeteig mag es warm, alle Zutaten sollen Zimmertemperatur haben. Siebe das Mehl in eine Schüssel, in die Mitte drückst du eine Mulde und bröckelst die Hefe  hinein. Darauf gibst du einen Esslöffel Zucker und gut 2 Esslöffel LAUwarme Milch. Mit ein kleinwenig Mehl vom Rand rührst du vorsichtig einen Vorteig an. Den lässt du mit einem Küchentuch zugedeckt stehen, bis er Risse zeigt. 

 

Dann gibst du den restlichen Zucker, das Salz, den Vanillezucker und das Ei auf den Mehlrand. Die Butter und die LAUwarme restliche Milch werden nach und nach zugegeben und mit den Händen zu einem zarten Teig verarbeitetet. Wieder mit dem Küchentuch abdecken und an einem warmen und unbedingt zugfreien Ort gehen lassen. Wie lange? Bis es das doppelte seines Volumens erreicht hat!

 

Jetzt acht runde Nudeln mit den Löffel abstechen. Arbeitsfläche und Nudeln etwas bemehlen, Nudeln wieder mit einem Küchentuch abdecken und -ja richtig!- noch einmal gehen lassen.

 

In der Pfanne die Butter, den Zucker und die Milch erwärmen. Die Nudeln einsetzen, Deckel drauf. Bei zunehmender Hitze zum Kochen bringen und bei mäßiger Hitze etwa 30 Minuten garen. Die Dampfnudeln sind fertig, wenn keine Flüssigkeit mehr im Topf ist. Den Deckel darfst du während der Garzeit auf keinen Fall abnehmen! Die Pfanne bei ausgeschalteter Flamme noch zwei Minuten stehen lassen, Deckel abnehmen und sofort auf den Tisch bringen.

 

Zu den Dampfnudeln schmeckt Vanillesauce gut. Wir mögen am liebsten aber eingeweckte Kirschen oder Zwetschgen.

Wenn du schon etwas experimtentierfreudiger mit den Dampfnudeln bist, kannst du Dörrobst darunter geben. Meine Oma hat in ein Zentimeter dicke Scheiben geschnittenen Kartoffeln unter die Dampfnudeln gesetzt und mir damit eine unauslöschbare wundervolle Kindheitserinnerung beschert. Klingt ungewöhnlich, schmeckt auch so und ist schlicht unvergleichlich.

Das Rezept mit den Kartoffeln habe ich übrigens noch nie in einem Kochbuch gefunden und bisher ist mir auch niemand -einschließlich meiner Familie Fahrtenschreiber- begegnet, der diese Leidenschaft kennt, geschweige denn mit mir teilt. 

Wie du die Dampfnudeln auch zubereiten magst, gutes Gelingen mit diesem Gericht aus der bayrischen Freitagsküche!

 

 

 

 

 

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Karina (Montag, 10 März 2014 20:46)

    Wir machen die Dampfnudeln auf Sauerkraut mit Fleisch. Der Teig muss dann nicht süß sein. Auf Kartoffeln, dass werden wir sofort testen...auch noch nie gehört.
    http://www.flamingo-reisemobile.de/

  • #2

    Martina & Thomas (Mittwoch, 12 März 2014 10:49)

    Mit Sauerkraut und Fleisch ist mir auch neu! Zu Kraut gibt es bei uns "Bauzen", das sind im Fett gebackene Fingernudeln aus gekochtem Kartoffelteig … leckerschmecker!