In Nenzing

8. Reisetag. Freitag, 4. Januar 2013. In Nenzing.

Übernachtung: Alpencamp Nenzing, Vorarlberg

 

Es tröpfelt, es schüttet, es nieselt, es stürmt. Es regnet die ganze Nacht. Teils so heftig, dass wir wach werden und an den Wassereinbruch im Dezember in die Villa denken müssen. Hält das Dach dicht? Morgens sind keine feuchten Stellen zu entdecken. Tschakka, die Dichtmasse macht was sie soll - sie hält dicht!

Nebelschwaden wabern aus dem Tal herauf und hüllen die Villa in dichtes Grau. Von unserem phantastischen Weitblick nicht mehr die Spur. Übrigens wissen wir seit gestern, dass wir den Platz 12a bewohnen, der auf der Campingkarte nicht auftaucht. Herr Josef, der Campingplatz-Chef, klärt uns und seine Mitarbeiterin an der Rezeption auf, dass es sich bei der Übersicht ja um die Sommerkarte handelt. Im Winter gilt seine spezielle Platzeinteilung. Die charmanteste Umschreibung für einen "Notplatz", die uns je unterkam ;-) Mit seinem Motto "Des kriegmer scho" ist Josef auf dem Platz ständig präsent und im Einsatz. Egal ob die Gasleitung am frühen Silvestermorgen streikt, unsere Gasflasche getauscht werden muss oder im Schwimmbad der Kaminofen angeheizt werden soll. Josef macht das schon! Seit heute morgen wohnen wir übrigens nicht mehr im Schmodder. Um die Villa herum hat sich ein kleiner See gebildet. Müsste ich tippen, ich würde das Wetter ohne zu zögern dem Monat November zuordnen. Trotzdem gehts mit den Kindern für einen Spaziergang raus. Nein, begeistert sind sie erstmal nicht davon und dann macht es doch Spaß. Verwunschene Waldwege, durch den Nebel kann man kaum bis zur nächsten Biegung sehen, lassen an Hänsel und Gretel im Märchenwald denken. Bevor es sich einregnet, erreichen wir die Villa und wärmen uns mit Nudelsuppe. Seit heute trage ich nicht ohne Stolz den Titel "Würfelkönigin von Nenzing". Mir gelangen -begleitet von frenetischen Jubelrufen- sage und schreibe vier! vier!! vier!!! Kniffel in einem Spiel. Strike! Eine schwere Bewährungsprobe für die Frustrationstoleranz der Fahrtenschreibertochter.

Am Kaminfeuer und im Schwimmbecken des Platzes verbringen wir den letzten Nachmittag dieser Reise. Zeit für ein Fazit unseres ersten Winterausfluges mit der Villa. Wintercamping traut man sich bei sechs Grad fast nicht zu sagen. Der Campingplatz in Nenzing ist familiär geführt, Josef kümmert sich persönlich um alle Anliegen. Der ADAC hat das Prädikat "Superplatz" vergeben. Stimmt! Wir haben uns mit den Kindern sehr wohl gefühlt. Wenn man gerne etwas abseits und in der Natur wohnt, ist man hier richtig. Die angrenzenden Wanderwege waren prima und das Bad - gerade bei dem Wetter- ein schönes Nachmittagsvergnügen. Das Tüpfelchen auf dem i wäre Schnee gewesen. Aber dafür gibts halt keine Garantie. Eigentlich auch ganz gut so. Wir haben die Zeit hier genossen. Den weiten Blick über das Tal und das Rauschen der Mengschlucht bei Nacht. Sonst Stille. Wohltuende Stille.

 

 

Blick aus unserem Wohnzimmer
Blick aus unserem Wohnzimmer

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Kommentare: 2
  • #1

    Opa + Gudrun (Freitag, 04 Januar 2013 22:40)

    Liebe Grüsse aus der Heimat!
    Es freut uns sehr, dass es Euch trotz Schneemangel gut gefallen hat im Alpencamping Nenzing. Wir können uns gut vorstellen, dass dieser Campingplatz auch im Sommer super ist in mitten der Natur, aber denken mal, dass im Sommer hier Eure süssen Kinder erst mal dem Nordlichtern bayrisch beibringen müssten. Für das nächste Wintercamping schlagen wir halt doch das Nordkap vor, denn mit der fortschreitenden Klimaerwärmung werden wir hier im November und Dezember bald keinen Schnee mehr haben. Aber kein Problem, alles verschiebst sich mit Schneefall und klirrender Kälte bis ins Januarende und in den Februar. Die Faschingsferien bieten sich doch da noch mal für ein echtes Wintercamping mit der Villa an. Auf jeden Fall wünschen wir Euch morgen eine stressfreie Rückfahrt in den Heimathafen Neusäss!
    Liebe Grüsse vom Jakobertor von Opa + Gudrun

  • #2

    Martina & Thomas (Samstag, 05 Januar 2013 16:33)

    Hallo ans Jakobertor!
    Ach, das Nordkap müsste es vielleicht nicht direkt sein, aber Mittelschweden im Winter wäre schon mal eine Sache ... ob ein Antrag auf Verlängerung der Weihnachtsferien -sagen wir mal um zwei bis drei Wochen- Erfolg haben könnte?!
    Herzliche Grüße aus Neusäß
    Martina und Thomas mit Anna & David