Stapellauf. Resa verlässt das Trockendock

Bisher war es Trockenschwimmen. Nicht ganz schlecht, wir bekamen eine kleine Idee von dem, was mit Resa anzufangen ist. Das ein oder andere feine Wohnmobildinner, charmante Tagesausflüge bei denen der Kasten zum Café und Bistro wurde, das wunderbare Pop-up-Camp Ferropolis oder, ganz schlicht, eine Nacht im Pössl vor der eigenen Haustür. Ja, manchmal nimmt die Sehnsucht überhand.

Was im Reisesommer 2021 geht oder nicht, blieb lange unklar. Wir haben uns einiges ausgedacht, viel geplant und blieben tatsächlich bis ganz zum Schluss flexibel und offen. Oder vage und unsicher, wie man es halt betrachten mag. 

In unserem Trockendock entstand recht früh die Reiseidee Skandinavien. Eigentlich schon mit der Übergabe unseres Kastenwagens im Herbst letzen Jahres. Camper und der hohe Norden, das gehört für uns untrennbar zusammen. Das ist ganz großes Kino, die große Liebe. Liegt es am entschleunigten Reisetempo? Am Licht? Der Weite, die dem Blick gegönnt ist? An Wald uns Wasser? An den wunderbaren Erinnerungen und an viel, viel Familienzeit, die wir hier erleben durften? Ich weiß es nicht so ganz genau. In jedem Fall fühlt es sich aber goldrichtig an. Bei unserem ersten Besuch 2007 noch ganz genauso wie 2021. Alte Liebe rostet nicht. 

So lag es doch nahe, in diesem Sommer Schweden auf unserer Reisewunschliste nach ganz oben zu setzen. Und, obwohl Resa bei der Abfahrt schon 3421 Kilometer auf dem schmalen Buckel hatte, wird Schweden zum Stapellauf. 

Durch Deutschland fressen wir enorm viele Kilometer. Die Karawane zieht südwärts, wir schlagen den Weg in entgegengesetzter Richtung ein. Mit uns im Strom schwimmen norddeutsche Reiserückkehrer, deren Ferien mit Beginn der bayrischen Sommerferien schon zu Ende gehen und Menschen, die es wie uns im Urlaub in den Norden zieht.  Es läuft. Trotz Baustellenhopping und dem zu erwartenden stetigen bremsen, kuppeln, schalten, anfahren um Hamburg herum. Resa macht ihre Sache wunderbar. 

 

Stellplatz Alter Hafen, Fehmarn
Stellplatz Alter Hafen, Fehmarn

Wir kommen überraschend ungestresst nach 11 Reisestunden auf Fehmarn an und verbringen eine ruhige Nacht im alten Hafen. Wer auf der Durchreise nach einem unkomplizierten Stellplatz ohne Schnick-Schnack, ohne V&E oder Strom sucht, wird hier zu einem vernünftigen Preis fündig. Wir bezahlen am Automaten 10 Euro für die Nacht und geniessen im Gegenzug die salzige Luft der Ostsee und die Rufe der Möwen. Nachts trommeln die Regentropfen auf das Dach des Campers. Sogar das ist fein. 

Auf der Vogelfluglinie ziehen wir morgens mit der Fähre weiter nach Dänemark und über die beeindruckende Öresund-Brücke nach Schweden. Gebucht haben wir am Vorabend online und konnten ein klein wenig sparen. Ein Ticket vor Ort zu erwerben ist aber auch kein Problem. Zu Stosszeiten legt die Scandlines alle halbe Stunde ab. Wer da ist, wird nach Kapazitäten eingebucht. Wir kamen absolut unkompliziert nach unserem Frühstart am Morgen bereits vor der gebuchten Passage an Bord. 

 

Auf der Vogelfluglinie. Passage Puttgarden-Rödby
Auf der Vogelfluglinie. Passage Puttgarden-Rödby
Öresundbrücke. Überfahrt mit Sightseeing-Charakter
Öresundbrücke. Überfahrt mit Sightseeing-Charakter

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