Am Asnen See

16. Reisetag. Samstag, 13. August 2016. Von Mariannelund an den Asnen See bei Ryd, Smaland

Übernachtung: Getnö Gard, Asnen

Tageskilometer: 190 

 

Wir kommen morgens recht schnell los. Tisch und Stühle sind seit gestern schon eingepackt, wir haben die Regenpause genutzt um die Sachen trocken einzupacken. Grauwasser leeren, Mover anlegen, Bremse raus und Stuga an den Haken - schon kann es losgehen. Zweieinhalb Stunden brauchen wir bis Tingsryd und sehen uns dort den Campingplatz an. Er ist recht voll und mir mag er nicht so recht gefallen, obwohl wir vor einigen Jahren schon einmal ein paar Tage hier verbracht haben und alles sehr gepflegt wirkt. Der angrenzende Zirkus, ein kleiner Frisör mit Nagelstudio und penibel abgegrenzte Parzellen fühlen sich nicht so passend für uns an. Grauer Dunst, der sich über den See legt und Nieselregen machen die Sache nicht gerade anziehender. 

 

Dann kaufen wir eben erst mal ein. In einer längeren Parkbucht bekommen wir für das Gespann einen (oder eher drei) Parkplatz und decken uns bei ICA mit Lebensmitteln ein. Für uns ist es immer noch gewöhnungsbedürftig, dass wir Joghurt nur in 1 Kilogramm Tetrapaks bekommen und auch der schwedische Käse wird in Klötzen abgepackt. Neben Joghurt gibt es auch viel Dickmilch, die schwedische Filmjölk, die recht lecker ist. Gern hätte ich mehr Sorten probiert, aber bis ein Liter davon aufgebraucht ist, ist die Reise fast um.

 

In schwedischen Läden läuft das Einkaufen ruhig ab. Kein Gedränge, kein kritisches Beäugen des Nachbarn, ob sich in der Schlange vor der Käsetheke vielleicht jemand nach vorne gedrängelt hat. Bald betritt man auch als Tourist einen Laden und hält Ausschau nach dem kleine Kasten an der Wand, aus dem man seinen "Nummerlapp" zieht. Der Abrisszettel mit Wartenummer wirkten an der Fischtheke und in der Konditorei erst etwas seltsam und erinnerten uns an Arbeitsamt oder Zulassungsbehörde, aber: Die Sache funktioniert! Während man in Ruhe mit seinem Nummerlapp in der Hand wartet, kann man in Gedanken die Einkaufsliste nochmal durchgehe, nach anderen Dingen Ausschau halten oder einen Schwatz halten. 

 

Außerdem hat die Thomas Stuga-Office in der letzten Woche und das Fahrtenschreiberbüro mehr Datenvolumen geschluckt, als üblich. In Tingsryd lassen wir die Karte nochmal aufladen, bevor wir weiter fahren. Wäre doch schade, wenn wir nichts mehr von uns hören oder lesen lassen könnten. Das Ziel ist inzwischen auch klar. Wir fahren an den Asnen See bei Ryd und wollen ein paar Tage auf dem Naturcampingplatz am Wasser verbringen. 7 Kilometer fährt man nach dem Abzweig von der Straße über eine Landzunge nach Getnö. 

 

Vor dem Campingplatz am Asnen haben sich schon einige Leute eingefunden und warten, bis die Rezeption um 14:00 Uhr nach zweistündiger Mittagspause wieder öffnet. Der Platz ist recht voll und so wie wir es in Erinnerung hatten, bei deutschen Campern sehr beliebt. Wir bekommen einen der letzten großen Stellplätze in Wassernähe und steuern mit der Stuga über den weitläufigen, naturbelassenen Platz zu unserem Nachtquartier, auf dem überraschenderweise aber schon ein Zelt steht. Wir warten zwei Stunden, bis sich die Sache aufgeklärt hat. Die niederländischen Zeltcamper hatten ihren Platz gegenüber mit "unserem"  großzügigeren getauscht und sind morgens von ihrem Platz 38 auf unseren mit der Nummer 37 umgezogen. Die Rezeption hat es schlicht und einfach verpennt. Ärgern hilft nichts und so ziehen wir eben auf den Platz 38 gegenüber. 

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