Das Jahr 2015 geht zu Ende. Eine kleine Vorschau ins Reisejahr 2016

3. Reisetag. Dienstag, 29. Dezember 2015. In Balderschwang

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz am Schwabenhof, Balderschwang

      

Die Tage zwischen den Jahren haben ihren eigenen Charme. Das Alte ist noch nicht ganz vorbei, das Neue hat noch nicht begonnen. Die Zeit scheint in diesem Zwischenraum ein wenig langsamer zu vergehen. Ein kleines Vakuum, ein Hohlraum der Raum gibt, an Vergangenes zu denken und die Fühler schon mal vorsichtig in die Zukunft auszustrecken.

 

Zu unserer Fahrtenschreiber-Bilanz des Jahres 2015 gehört ein Versäumnis: der Reisebericht „Schweden 2008“ liegt immer noch auf Eis. So lange waren die Herbst- und Winterabende dann doch nicht, dass ich mich aufraffen konnte, die alten Reisetagebücher in Papierform zu lesen, zu sortieren und zu formulieren und dann online zu stellen. Asche auf mein Haupt – ich habe das Projekt mehrfach begonnen und habe mich spätestens beim Anschauen der alten Fotos heillos verfranzt. Der kleine Held, wie er mit wackeligen Beinchen und emporgestreckten Armen der Fotolinse entgegenstolpert, hinter der sich sein Papa verbirgt. 16 Monate war er damals alt und nichts im Wohnmobil, das wir damals noch gemietet hatten, war vor seinem Tatendrang sicher. Unser zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber war im Jahr 2008 gerade 4 geworden und der weltweit größte Fan von Pippi, Madita und Michel. Die Reise nach Schweden war ein Volltreffer. Der Katthult-Hof ist ein schönes Ausflugsziel für Familien mit kleinen Kindern, in Bullerbü kann man im Schuppen ins Heu springen und das Geburtshaus von Astrid Lindgren mit dem Kulturzentrum begeisterte mich sehr. Wir hatten eine wunderbare Familienzeit dort!

 

Wie gesagt, ich habe zusammen mit meinem Herrn Fahrtenschreiber mehrfach begonnen, die Reise 2008 neu aufleben zu lassen und zu konservieren. Aber irgendwie hat es nicht funktioniert, das Projekt blieb in seinen Kinderschuhen stecken. Es scheint mir auch wenig aussichtsreich,  das Reisetagebuchprojekt wieder auf unsere „Ich nehme mir vor“-Liste für das kommende Jahr zu setzen. Ich ahne schon heute, wie die Sache endet. 

 

Beim Lesen des alten Reiseberichts und dem unbeholfenen Versuch, ihn in unser Fahrenschreiber-Bücherregal zu packen, passierte vor allem eins: unsere Sehnsucht nach Skandinavien wurde geweckt! Lange Sommerabende, das unvergleichliche Licht, die entspannte Kultur der Schweden und die Freiheit, die wir auf unserer zweiten Wohnmobilreise verspürten, sind Grund genug für eine Wiederholung. Wie schön wäre es, den Kindern die Orte zu zeigen, die sie aus dem Fotoalbum kennen?! Ob es den Stellplatz in Ahus wohl noch gibt? Wie gern erinnern wir uns an die Räucherei in Kivik mit dem leckeren Fisch. Zum Nachtisch freuen sich die Kinder gewiss über eine schwedische Zimtschnecke. Und ich wette, dass der Brauch der „Samstagstüte“ ihre Herzen höher schlagen lässt. Meterweise füllen offene Süßigkeitenregale die schwedischen Supermärkte. Samstags packen schwedische Kinder ihre süßen Schätze in Zellophantüten und tragen sie nach Hause.

 

So soll es also sein. Was für eine wunderbare Idee! Wir werden die Reise 2008 noch einmal angehen. Acht Jahre später, im August 2016, wollen wir uns wieder auf den Weg nach Südschweden machen, dort Bekanntes aufleben lassen und sicher auch Neues entdecken. Im Bücherregal des Fahrtenschreibers wird es endlich einen „Reisebericht Südschweden“ geben. Keinen aufgewärmten aus dem Jahr 2008, sondern einen taufrischen mit dem Datum 2016 drauf. 

 

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