Pause. Die Villa legt einen Stopp in Fort William ein

8. Reisetag. Samstag, 8. August 2015. In Fort William.

0 Tageskilometer. Yeah!

Wechselnd bewölkt, 17 Grad

 

Übernachtung: Glen Nevis Caravan & Camping Park, Fort William (westliche Highlands)

 

Von unserem Platz aus haben wir einen guten Blick auf den "Ben Nevis". Das ist nicht selbstverständlich, glaubt man der Statistik, ist er nur an 10 Tagen im Jahr wolkenlos. Mit seinen 1344 Metern und der abgeflachten Kuppe, die ein wenig an einen Vulkan erinnert,  ist er ein Paradies für Bergsteiger. Fast wie auf einer Ameisenstraße sieht es aus, als wir schon früh morgens die ersten Wanderer auf dem Weg zum Gipfel sehen.

 

Wir machen erst mal gemütlich Frühstück. Nein, kein typisch schottisches. Habe ich euch eigentlich vom typisch schottischen Frühstück erzählt, das auf der letzten Farm, auf der wir übernachteten  im Tea Room angeboten wurde? Damit wir nicht zu mäkelig erscheinen, das hausgemachte Hühnchen-Curry, das man im Hofladen kaufen konnte, war sehr gut. Auf das Frühstück haben wir dann trotzdem gern verzichtet. Black Pudding (gebackenes Schweineblut), eine Wurst und Haggis, ein Schafsmagen, der mit Lunge, Leber, Herz und Hafermehl gefüllt ist und Rührei, Tomaten und Champignons, gehören schon morgens auf den Teller. Das Weissbrot, das dazu gereicht wird, ist gewöhnungsbedürftig. Ach, wenn ich an den Bäcker und die Brezen zu Hause denke ...

 

 

Nachdem unsere Villa geputzt ist und die Wäsche im Wind flattert, machen wir uns gegen Mittag zu einer Erkundungstour auf. Vom Platz aus erreicht man nicht nur den Einstieg zu Ben Nevis, hier endet auch der West Highland Way, den wir ein Stück gehen.

 

Nach dem Frühstück ging es vom Campingplatz Glen Nevis auf zum Wandern. Meine feinen Eltern Fahrtenschreiber wollten eigentlich einen sehr steil aussehenden Berg in Vulkanform erklimmen, doch wir wanderten schon mal in die falsche Richtung. Wir kamen nach einigen Metern an ein Schild. Es zeigte in Richtung Wald und darauf stand: „West Highland Way“.


Wir beschlossen diesen Weg zu gehen, weil er perfekt für eine Wanderung mit Hund und Kindern aussah. Zur Begrüßung muhten uns eine Handvoll Kühe entgegen und ein Pferd schaute uns an und trabte ans Gatter. Nach ein paar Schritten begann schon der Wald in dem sich ein schmaler Pfad entlang schlängelte. Die Familie Fahrtenschreiber erreichte einen Wegweiser. Dort mussten wir uns entscheiden, ob wir den schmalen Pfad nach oben nehmen sollten, oder ob wir dem West Highland Way weiter folgen sollten. Wir entschieden uns den WHW. Statt einem Pfad bewegten wir uns auf einem breiten geschotterten Weg weiter. Das machte natürlich nicht halb so viel Spaß, wie auf einem engen Pfad. 


Nach einer guten halben Stunde bekamen mein Bruderherz und ich Hunger und Durst und quengelten so lange herum, bis wir unser Gewünschtes bekamen.

 Hundemädchen Stella galoppierte  immer weiter und wenn wir mal stehen blieben oder zu langsam für sie waren bellte sie uns an und forderte uns auf mal unseren Hintern zu bewegen. Wir gingen noch eine ganze Weile und dabei knipste Mama Fahrtenschreiber was das Zeug hielt. Papa, mein Bruderherz und ich dagegen mustern mit argwöhnischen Blicken den Vulkanberg. Der Weg ist richtig steil denkt jeder von uns. Zum Glück laufen wir hier entlang. Das reicht uns. 


Dann bekamen wir einen fürchterlichen Schreck weil unser Hundemädchen Stella plötzlich davon trabte. Wir schrien und pfiffen das wir ganz außer Atem waren aber Stella lief immer weiter und weiter. Als Papa es endlich schaffte dass sich Frau Hund umdrehte und zu uns lief atmeten wir alle erleichtert auf. Aber nicht lange. Das Hundemädchen lief nur so weit, dass sie uns sehen konnte, aber nicht weiter. Es schien, als ob um uns eine unsichtbare Wand wäre. Als wir dann auf die Idee  kamen, dass wir einfach zurück laufen könnten verging wertvolle Zeit. Als wir uns umdrehten kam sie auch gleich angerannt. Wir leinten sie schnell wieder an und es konnte weiter gehen. 


Wir kamen schnell an einen Wald und wanderten rasch hinein. Als wir eine Weile gelaufen waren, kamen wir an einen Trampelpfad, der nach unten führte. Wir machten uns erst mal Sorgen dass das irgendein Trampelpfad war, der sonst wo hin führte, aber der Weg war Mit Holzgeländer und Balken am Rand gesichert. So konnten wir rasch nach unten laufen. Am Rand des Weges säumten sich Farne und ein paar entwurzelte Bäume. Und am Boden waren vereinzelt Holzbohlen. 


Unten angekommen machten wir erst einmal Rast. Dann ging alles sehr schnell und wir kamen wieder an der Weide mit den Kühen und dem Pferd heraus. Wir waren erleichtert, dass wir den richtigen Weg genommen hatten und gingen wieder zum Campingplatz zurück. Dort angekommen rannten wir auf den Spielplatz, während unsere Eltern zum Wohnmobil gingen und dort für Ordnung sorgten. 


EURE ANNA


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Kommentare: 7
  • #1

    Alexandra (Samstag, 08 August 2015 18:33)

    Mensch, Anna! Wenn Mama mal keine Lust zum Schreiben hat, kann sie ja problemlos auf dich zurückgreifen, sodass der Fahrtenschreiber nicht leer bleibt!
    Das hast du prima gemacht, ganz toll!
    Ich wünsche dir noch ganz viel Spaß in Schottland und grüß auch alle anderen von mir!
    Alexandra

  • #2

    Anna (Samstag, 08 August 2015 19:19)

    Liebe Alexandra
    ich habe sehr große Lust noch weitere Berichte zu verfassen.
    Mit deinem Lob klappt das gleich noch besser.
    Ich hoffe Mama hat oft keine Lust zum Schreiben.
    Deine Anna
    P.s. Grüße bitte Lena,Philipp und Oskar von mir

  • #3

    Opa + Gudrun (Sonntag, 09 August 2015 11:15)

    Hallo Anna,
    super ist er Dein erster Bericht im Blog. Von uns bekommst Du dafür natürlich eine glatte Eins mit Stern! Mach weiter so, wir freuen uns jetzt schon auf mehr!
    Liebe Grüße auch an die restliche Crew von
    Opa + Oma Gudrun

  • #4

    Tantefrieda (Sonntag, 09 August 2015 17:15)

    Super Bericht, die Reise hört sich echt spannend an, wir sind total neugierig, da wir in knapp drei Wochen ebenfalls mit dem Wohnmobil nach Schottland fahren werden.
    Wie ist es denn außer dem Frühstück so mit dem Essen? Kocht ihr viel selbst? Falls ja, habt ihr viel mitgenommen oder kauft ihr in den schottischen Supermärkten ein?
    Gute Weiterreise noch und viel Spass

  • #5

    Tantefrieda (Sonntag, 09 August 2015 17:17)

    Ach ja, gleich noch ne Frage, wie ist es momentan mit den Mitches?

    Viele Grüße
    Frieda

  • #6

    Martina & Thomas (Sonntag, 09 August 2015 20:20)


    Liebe Frieda,

    wir kochen sehr viel selbst in der Villa und haben auch etliche Lebensmittel von zu Hause mitgebracht. Müsli und Schwarzbrot gehören (für uns) unbedingt an Bord. Das englische Weißbrot trifft unseren Geschmack überhaupt nicht, selbst die Kinder freuen sich inzwischen über das "gute" Knäcke von zu Hause.

    In den Supermärkten findet ihr ein sehr ähnliches Sortiment wie zu Hause. Neben Tesco haben wir auch schon Aldi und Lidl gesehen.

    Gute Erfahrungen -klare Empfehlung von uns!- haben wir mit den Farmshops gemacht. Die Produkte kommen vom Hof oder von benachbarten lokalen Produzenten und waren in Geschmack und Qualität sehr gut!

    Mit den Midges haben wir Glück - das liegt am Regen und am steten Wind, den die Tierchen nicht mögen. Am Loch Lomond wurden sie bei der Abreise etwas zudringlich, das war aber gut zu verkraften. Mit "Anti-Brumm-Spray" an Bord seid ihr sicher nicht schlecht beraten. Wer auf Nummer sicher gehen will, packt sich für die Koje ein Moskitonetz und ein Permethrin-Spry (z.B. Nobite) ein, mit dem man die Klamotten imprägnieren kann, ohne Hautkontakt mit dem Mittel zu haben.

    Wir wünschen euch viel Freude bei den letzten Vorbereitungen eurer Schottland-Tour und schicken herzliche Grüße aus Glenuig an der schottischen Westküste

    Martina und Thomas mit Anna & David ... und Stella


  • #7

    Anna (Sonntag, 09 August 2015 20:58)

    Hallo Oma und Opa
    danke für die 1*.
    Ich habe mich sehr gefreut und schreibe hoffentlich bald wieder etwas in unseren Blog.
    Die restliche Crew grüße ich gerne
    !Bis bald!
    Eure Anna