Routenplanung. Mit dem Stift unterwegs auf der schottischen Landkarte

 

Ohne Zweifel, wir befinden uns auf der Zielgeraden. Streckt man die Fingerspitzen aus, kann man die Sommerferien fast schon fühlen. Der letzte Schulgong vor den langen Ferien verspricht eine Prise Abenteuer und Freiheit und führt die Kinder in eine wunderbar leichte Zwischenwelt. Man gehört nicht mehr in die alte, und noch nicht in die neue Klasse. Ein Schwebezustand, der sich herrlich anfühlt und frei für Unbeschwertes macht. Die perfekte Zeit für eine Entdeckungstour!


Sechs Wochen trennen uns vom letzten Schulgong des Schuljahres 2014/15. Wir kramen die Schottland Karte und den Reiseführer raus und lassen die vielen bunten Post-Its, die seit Monaten auf der Karte kleben, zu einer Reiseroute wachsen.

 

Die Eckdaten sind umrissen. Am Freitag, 31. Juli starten wir von Südbayern aus nach Calais. Von dort werden wir am Samstag den Eurotunnel nach Folkestone nehmen.

Das Ende der Reise ist im Kalender für Samstag, 25. August markiert.

 

Die Route skizzieren wir so:

 

Neusäß (Südbayern) - Calais (F) - Folkestone (GB) -

Dumfries - Stirling - Glen Coe - Isle of Skye -

Isle of Lewis and Harris - Durness - Edinburgh -

Folkestone (GB) - Calais (F) - Neusäß (Südbayern)

 

Den ersten Anker auf schottischem Boden werden wir in Dumfries auswerfen. Der beschauliche Ort mit seinen 40.000 Einwohnern liegt in den westlichen Lowlands

 

Will man weiter in den Norden kommt man an Stirling, dem "Key of Highlands" nicht vorbei. Das Städtchen gilt als gelungene Kopie von Edinburgh und bietet neben dem Stirling Castle zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten. 

 

Die südlichen Highlands sind eine Region voller Kontraste. Durch das Tal Glen Coe führen Verbindungsstraßen zu den Inneren Hebriden. Besuchermagnet sind sicher Loch Ness und das Urquhart Castle. Zur Region gehören aber auch Gebirgsketten und Halbinseln mit wildromantischem Bewuchs und atemberaubenden Küstenlandschaften.

 

Die Hebrideninsel Skye ist über eine Brücke (seit 2004 mautfrei) oder in wenigen Minuten per Autofähre zu erreichen. Auf Skye freuen wir uns besonders. Die Insel wird als romantischste und zugleich wildeste der Hebrideninseln beschrieben. Die ganze Insel besteht aus Vulkangestein und immer wieder ragen an den Küsten steil abfallende Felsen aus dem Meer. 

 

Die Doppelinsel Lewis and Harris ist Teil der Äußeren Hebriden. Wie ein Gürtel ziehen sie sich über 200 Kilometer entlang der schottischen Nord-Westküste. Lewis und Harris versprechen Landschaft pur. Weiße Sandstrände, zerklüftete Felsen, Bergketten und Moorlandschaften schaffen ein vielfältiges Landschaftsbild.

 

Mit einem kleinen Fragezeichen steht die äußerste Spitze Schottlands auf dem Tourplan. Ob wir das windumtoste Land´s End, die Nordküste mit dem Ort Durness erreichen liegt am Wetter und vor allem an der Zeit. So anziehend die Westküste ist, so abenteuerlich gestaltet sich die Fahrt durch die Nördlichen Highlands. Dramatische Felslandschaften gehören ebenso ins Landschaftsbild wie kilometerlange Traumstrände, die man über schmale "Single road tracks" erreicht.

 

Edinburgh gehört unbedingt zu den Haltepunkten unserer Schottland Tour. Die Hauptstadt Schottlands ist eine Schönheit zwischen grünen Parkanlagen, Hügeln mit georgianischen Prachthäusern und mittelalterlichen Gassen. Das Stadtbild prägt das düstere Edinburgh Castle mit seinen Zinnen und ausgewaschenen Mauern.

 

Etwas unterhalb von Edinburgh liegen die Borders, die südöstlichen Lowlands. Die Region bezeichnet sich selbst als "vergessenes Land" und bietet dennoch eine Menge. Der Wechsel zwischen üppigen Feldern, sanften Hügeln und karstigen Küsten ist augenfälliger als weiter nördlich. Einen spannenden Gegensatz bildet das Nebeneinander von Prunk und Ruinen. 

 

Für vier Wochen Reisezeit haben wir uns viel vorgenommen. Wir wissen. Die Fähnchen, die wir uns auf die Schottlandkarte gepinnt haben, sehen wir als Orientierung.

Wir schätzen den Luxus der Villa, die uns die Möglichkeit gibt, an einem schönen Ort ein paar Tage dranzuhängen und an Regentagen eben etwas mehr zu fahren. Wir schätzen den Luxus, spontan zu entscheiden, ob wir heute rechts- oder linksrum fahren. Wir schätzen den Luxus, genau dann weiterzuziehen, wenn zwei kleinen und zwei großen Menschen der Sinn danach steht.

Es ist eine schöne Sache mit Kind und Kegel (die Redewendung trifft tatsächlich ins Schwarze und bedeutet mit Kind, Haustier und Gepäck) auf Tour zu gehen. Unser Hausstand, die Kinderzimmer und alles, was wir gern um uns haben, gehen mit auf große Fahrt. Schottland, wir freuen uns!



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