Die ganze Welt ist voll von Sachen ...

16. und letzter Reisetag. Samstag, 9. Juni 2012. Von Graubünden nach Hause.

 

Die letzten Kilometer legen wir ausgeschlafen und ganz flott zurück. Die Rückfahrt gestern und heute war recht entspannt. Am Hinweisschild "Rom" wirft mir Thomas einen kurzen Blick zu und ich stimme still zu: "Wie schön wären jetzt nocht zwei Wochen Zeit, um das Latium zu erkunden oder weiter nach Sizilien zu fahren oder ..." Und bei Genua ist es dann schon wieder so weit: aus dem stillen Wünschen wird rasch ein Plan und die nächste Reise ist skizziert. Wie kommt es nur immer? Ist ein Reisewunsch erfüllt, schieben sich mindestens zwei neue nach. Die gedachte Route: Über das Elsaß in die Provence. Reisezeit: August/September 2012.

Aber erst einmal wird uns die Heimkehr von Oma mit einem Willkommensgruß versüßt. Die Kinder freuen sich über die Naschereien und ich mich über das Rosenstöckchen. Danke!

 

Sardinien war wunderbar! Wunderbare, stille Bergkulissen und Buchten, mit denen man Südsee-Reiseprospekte aufpeppen könnte, haben uns gut gefallen. Die Kinder haben die flachen Strände und die Wärme genossen. Ein Höhepunkt war sicher der Bootsausflug mit der Helios entlang der Ostküste. Einerseits schade, dass wir unsere Rundreise unterbrechen mussten und uns Thomas einige Tage fehlte. Andererseits fanden die Kinder die Tage auf Capo Ferrato so gut, dass sie auf Wiederholung drängen. Wir haben nichts dagegen und würden in die nächste Tour dann den Nord-Westen und das Landesinnere mit einbeziehen. 

Die Preise in der Vorsaison waren okay. Für vier Übernachtungen haben wir nichts bezahlt. Zugegeben, das waren jetzt nicht gerade die Top-Stellplätze, aber für eine Übernachtung in Ordnung und manchmal entstand gerade an diesen Abenden eine nette Atmosphäre. Die Camping-Plätze haben in der Vorsaison pro Nacht incl. Strom und Warmwasser 31,00 bis 32,50 Euro gekostet. Der schöne Stellplatz in den Bergen 16 Euro. An Maut- und Straßengebühren berappten wir für die Hinfahrt knapp 66 Euro. Der Rückweg war günstiger, da die 33 Euro für die schweizer Vignette nicht mehr anfielen. Unter "Schwund" buchen wir im Logbuch der Villa ein Paar Sandalen, die David am letzten Campingplatz ausgesetzt hat. Leider haben wir den Verlust in der Aufbruchstimmung erst einige Fahrstunden später bemerkt. Ein wenig Hoffnung bleibt noch ... vielleicht sind sie ja doch bei seinem Spielkameraden zurückgeblieben und haben die Reise nach Deutschland angetreten?!

Die hohen Dieselpreise waren deutlich zu spüren. Sollte der Trend anhalten, müssten wir uns mal Entlastungsmöglichkeiten für die Urlaubskasse überlegen. Markise raus, Stehtisch aufgestellt und vielleicht verkaufen wir aus dem Küchenfenster der Villa heraus Bratwurst, Pommes und Zuckerwatte. 

Am Ende noch ein Fazit zu unseren Reiseführern. Das Reisebuch aus dem Michael Müller Verlag war -wieder mal!- klasse. Gut recherchiert, gut geschrieben, gern gelesen, Bravo! Mit dem (für Mitglieder kostenlosen) Touren-Paket des ADAC waren wir mit Kartenmaterial der einzelnen Regionen bestens versorgt und haben den Überblick nicht verloren. Unter den WoMo-Führern an Bord konkurrierten "Mit dem Wohnmobil durch Sardinien" aus dem Wohnmobil-Verlag und "Die schönsten Routen durch Sardinien" aus dem Verlag Reise Know-How. Eindeutiger Sieger: Der Reise Know-How Wohnmobil-Tourguide. Die gute Streckenplanung und fundierte WoMo- und Reisetipps speziell auf Sardinien abgestimmt, haben uns besonders gefallen. Die "WoMo-Bibel" aus dem WoMo-Verlag war enttäuschend. Waren wir in Schweden über die teils schon ignoranten Tips verwundert, hat Herr Schulz in Sardinien den Vogel abgeschossen. Rote Schilder mit weißem Balken werden schlicht ignoriert, um die Blechnase am Traumstrand ganz vorne zu haben. Und reicht das immer noch nicht aus, wird auch mal beherzt die Säge ausgepackt, um mit dem WoMo ohne Kratzer durchzukommen. Muss man sich über die zunehmende Zahl von Zufahrtsbeschränkungen für WoMos eigentlich wundern? Auch hinsichtlich Struktur und Übersichtlichkeit blieb das Büchlein weit zurück. Oft hätten wir uns statt der absatzfüllenden Plaudereien Infos und Fakten gewünscht. In die Provence werden uns Schulz & Co nicht mehr begleiten. Wir freuen uns, wenn der bestellte Reise-Know-How Führer ankommt und wir mit der Planung beginnen dürfen. Wie war das? Nach der Reise ist immer vor der Reise!

 

 

 

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