Vorfahrt für Wildschweine, Wildpferde und Ziegen

5. Reisetage: Dienstag, 29. Mai 2012. Von Rio Berchida nach Lido Orri.

Übernachtung: Camping Orri

 

Einer war schneller! Heute weckt uns nicht David, sondern ein Hirte der mit lautem „Hei“ seine Kühe weitertreibt. Dem Fladen nach zu urteilen hatten wir vergangene Nacht Besuch. Böse sein kann man über den frühen Weckruf nicht. Ein glutroter Sonnenball, der über dem Meer auftaucht, entschädigt allemal.

Den frühen Morgen nutzen wir für einen Spaziergang am menschenleeren, schneeweißen Strand, bevor wir nach Annas Mittagsschläfchen das Paradies verlassen. Thomas macht leider nur eingeschränkt Urlaub und so verlassen wir den schönen Ort zugunsten einer Telefonverbindung. Schade! Bis wir die Zivilisation aber wieder erreichen, werden wir auf der Schotterpiste erst noch einmal tüchtig gerüttelt und geschüttelt.

Über Bergkämme mit unsagbar schönen Aussichten aufs Meer, Täler und Schluchten und Wald geht es in wilden Serpentinen durch den Parco Nationale del Golfo. Für die knapp 70 Kilometer Wegstrecke brauchen wir gut drei Stunden. Deutlich mehr als geplant! Die schmale Straße teilen wir uns mit wilden Stuten und ihren Fohlen, Kühen, Wildschweinen und Ziegen. Alle haben Vorfahrt! Aus den unterschiedlichsten Gründen können wir die Fahrt nicht in vollen Zügen genießen: der Fahrer leidet an Höhenangst und die Fahrtenschreiberin wird auf die Rückbank mit stark eingeschränkter Sicht verbannt, weil Annas Magen bei den schnellen Richtungswechseln rebelliert und sie vorne sitzen muss. Unser jüngstes Besatzungsmitglied setzt um, was seine Schwester angedeutet hat – er macht ernst! Wir nehmen in unser Bordbuch, Kapitel Camper-Regeln auf: „Kein Schokoeis an einem Reisetag mit Bergstrecke“. Auch nicht, wenn Papa es versprochen hat.

Und: Danke für die lieben Geburtstagswünsche im Gästebuch, per Mail und Telefon. Ich habe mich sehr gefreut!!!

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