Auf Jungfernfahrt. Mit der Stuga über den Brenner

Platzregen am Brenner. So ein Zufall - das könnte, ist aber nicht die Rückansicht unseres Knaus Südwind 500 FSK
Platzregen am Brenner. So ein Zufall - das könnte, ist aber nicht die Rückansicht unseres Knaus Südwind 500 FSK

1. Reisetag. Samstag, 14. Mai 2016. Von Neusäß nach Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch 

 

Ich muss gestehen, wir waren mächtig aufgeregt und schon sehr früh wach an diesem Maimorgen. Nach den Übungsrunden durch unsere Kleinstadt und um das Einkaufswagenhäuschen auf dem Aldi-Parkplatz, wurde es nun ernst. Für die Anfahrt nach Südtirol haben wir diesmal nicht die Route über Ettal und den Zillerberg ausgesucht, sondern sind über die A8 mit Kurs auf München gestartet. Das sind unter dem Strich zwar 50 Kilometer mehr, aber hinsichtlich der breiten Stuga am Haken schien uns das auf der ersten Fahrt vernünftiger. 

 

Das Wetter wurde den Erwartungen an eine Jungfernfahrt mehr als gerecht. Es schüttete wie aus Kübeln und die frisch getaufte Stuga lief triefendnass am Haken hinterher. Bis München reihten wir uns rechts hinter vielen Lastern ein. No risk, much fun. Unser Schätzchen liegt mit ihren 250 cm Breite satt auf der Straße. Unebenheiten auf der Straße verarbeitet sie in sanften Wellen. Das fühlt sich im Auto fast ein wenig nach Reiten auf einem Pferd an. Witzig, die Kinder satteln die Pferde auf der Rückbank unseres Autos, das jetzt Zugfahrzeug oder Black Beauty heisst. 

Nach 80 Kilometern fasste sich mein Herr Fahrtenschreiber ein Herz, setzte den Blinker und zog auf die Überholspur. Potzblitz, die Sache läuft wie am Schnürchen. So gut, dass er den Fahrersitz bis zum Ende der Tour in Südtirol nicht mehr räumen mag :-)

 

Ich war zu Anfang dieser Reise ja irre neugierig und schon etwas kritisch, wie sich ein Wohnwagen als Reisefahrzeug macht. Ist die Stuga vielleicht eher Klotz am Bein, der über Autobahnen von Campingplatz zu Campingplatz transportiert werden will? Die Gretchenfrage war am Brenner beantwortet. Die schmalen Zufahrten zu den Bezahlstationen sind, wenn man vorsichtig fährt und sich nicht verleiten lässt zu nah an die Kassenstation ranzufahren, sehr gut machbar. "Weit in den Straßenverlauf einblicken, nicht ruckartig lenken", erörtert mein Herr Fahrtenschreiber die Sache. Selbst kann ich leider kein Urteil abgeben, Wie gesagt, er wollte seinen Platz hinter dem Lenkrand nicht räumen.

 

In Sterzing legen wir die erste größere Pause ein. Eine Tasse Kaffee kochen, Jacken wechseln, aufs Klo gehen, sich kurz mal hinlegen - all das geht in der Stuga auch, wenn man die drei Meter von der Autotür bis zur Ferienhütte am Haken nicht als unüberwindbares Hindernis sieht.

 

Die Kinder haben wir nach ihren ersten Eindrücken natürlich auf gefragt, wohlwissend,dass Autofahrten keine sonderlich exotischen Erfahrungen für die beiden sind. Die Sache läuft eben, wie es im Auto läuft. Mit allen Annehmlichkeiten und Begrenzungen, die ein PKW bietet. Wir vier können uns auch noch bei Tempo 100 zwischen Vorder- und  Rücksitzen unterhalten. Fräulein Hund gibt ab und an ihren Senf aus der Box im Kofferraum dazu. 

 

Bei strömendem Regen erreichen wir das Ortsschild von Breitbach. Nur noch wenige Meter bis zum Campingplatz liegen vor uns. Nochmal ist Konzentration gefragt, um die Einfahrt mit Schranke zu passieren und die 90 Grad Kurve bis zu unserem Stellplatz Nummer 22 zu nehmen. Die Übungsrunden auf dem Aldi-Parkplatz zahlen sich aus. Wir kuppeln am Stellplatz ab, mit dem Mover sind wir ganz fix in der Lücke und verbringen den restlichen Samstagnachmittag in unserem Wohnwagen. Dicke Regentropfen trommeln unaufhörlich auf das Dach - drinnen ist es einfach nur gemütlich. Wir sind angekommen. Mit und in unserer Stuga

 

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Mit dem Wohnwagen auf dem Campingplatz. Es lebt sich fabelhaft in der Stuga

2. Reisetag. Pfingstsonntag, 15. Mai 2016. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Vieles liegt im Auge des Betrachters. "Schlecht" bedeutet eben nicht an allen Orten dieser schönen Erde gleich schlecht. Schlechtes Wetter beispielsweise heisst für uns Menschen nördlich des Brenners -wie in diesen Tagen- 6 Grad Celsius und Dauerregen im Mai. Auch die Südtiroler klagen über schlechtes Wetter. Wie gesagt, manche Begriffe liegen im Auge des Betrachters, und das "schlechte" südtiroler Wetter nehmen wir gern an. Dazu gehört an diesem zweiten Reisetag für die Kinder ein kurzer Sprung in den Teich und ein großes Eis aus dem Eissalon Arlecchino in Neumarkt. 

 

Die Wolken, die sich immer mal wieder vor die Sonne schieben, sind uns gar nicht so unrecht. Wir richten es uns in unserer Stuga gemütlich ein und sind überzeugt, dass lange Regentage auch für vier Menschen in der Hütte nicht zur nervlichen Bewährungsprobe werden. Und wenn doch, ist es easy peasy. Unser "Zugfahrzeug" Black Beauty darf einfach wieder Auto sein und bringt uns vier plus Fräulein Hund  (oder nur einen Teil der Besatzung) ins Café, ins Museum oder sonstwohin. 

 

Aber so richtig weg wollen wir an unserem ersten Tag in Kurtatsch gar nicht. Viel zu spannend, viel zu neu ist es mit unserem Wohnwagen. Der Name ist Programm: es lässt sich fabelhaft wohnen in der Stuga. Mir scheint, sie wird ein heimeliges Basislager für Ausflüge in die Umgebung, die hier landestypisch oft über enge und kurvige Straßen zu erreichen sind.

Fragt mich jemand nach meinem Lieblingsding in der Stuga, nenne ich eindeutig die Küche. Neben dem supertiefen Spülbecken gibt es einen dreiflammigen Herd mit gusseisernen Gitter und daneben ein superschickes Küchenregal. Ein wenig Chichi darf es gern auch für die Hausfrau in der Küchenschürze sein. In den letzten Jahren hat sich im Innenausbau der Wohnmobile und Wohnwagen doch einiges getan. Knaus hat schon in der Villa durch die Arbeitsfläche in der Küche gepunktet, im Wohnwagen setzen sie noch eins drauf. Man kann durchaus den Campingklassiker Ravioli auftischen, muss es aber nicht. Auch anspruchsvollere Gerichte, bei denen die Kinder vor dem zurückgesetzten Herd mitschnippeln und -rühren dürfen, sind machbar und machen jede Menge Spaß.

 

Fragt man meine zauberhafte Reisebegleitung nach ihren Lieblingsteilen in der Stuga, ergibt sich folgendes Ranking: Unser Fräulein Fahrtenschreiber liebt den Platz am Tisch. Essen, spielen oder malen? Ganz egal, kein Ellbogen stört. Unser Sohn schätzt das breite Elternbett im Bug. Zwei große Fenster sorgen für Helligkeit, die Matratzen sind superbequem für einen langen Leseabend mit der ganzen Familie. Das Lieblingsding meines Herr Fahrtenschreibers ist 15 cm lang und steuert auf Knopfdruck 1,7 Tonnen. Gut, ich gebe zu, der Mover steht auch für mich ganz weit oben auf der Lieblingsteilchenliste. Spätestens seit gestern, als wir im Platzregen auf dem Campingplatz ankamen und unsere Ferienhütte halbwegs trocken betreten konnten. Und weil man Frau Hund grundsätzlich auch nach ihrem Befinden fragt: Unter dem Tisch ist ausreichend Platz für ein Colliemädchen, hier döst es sich so richtig gut. 

 

Eigentlich ist es doch fast ein wenig schade, dass der Regen aufgehört hat. In der Stuga lebt es sich wirklich fabelhaft!

 

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Wiedersehen macht Freude. Ein Ausflug nach Lana bei Meran

Copyright "www.lana.info"
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3. Reisetag. Pfingstmontag, 16. Mai 2016. Nach Lana bei Meran

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Unser Fahrtenschreiber ist Fotoalbum, Reisetagebuch, virtuelles Wohnzimmer und manchmal auch Kontaktbörse. Mit Alexandra verbindet mich eine Brieffreundschaft, die über den Fahrtenschreiber begann und inzwischen zwei Jahre währt. Wir tauschen Reiseerfahrungen mit unseren Familien aus, schwärmen für Schweden, bestaunen zu Weihnachten Fotos unserer Christbäume und erwarten im Sommer die großen Ferien, nachdem sich die Kinder in der Schule redlich gemüht haben. Die Themen gehen uns nicht aus!

 

Umso schöner, wenn wir uns dann wieder sehen. Heute war es so weit, wir fuhren zu Besuch nach Lana und verbrachten mit unseren Männern und Kindern einen schönen Tag zusammen. Das Wetter war perfekt zum Grillen und vor dem Nachmittagskaffee spazierten wir Großen -die vier Kinder sind von Spaziergängen dieser Art nicht so furchtbar begeistert- auf einem Waalweg. Die "Waale" dienten schon im 12. Jahrhundert zur Bewässerung der Obstplantagen und die kleinen Waalwege daneben wurden für Reparatur- und Wartungsarbeiten an den Rohren und Kanälen angelegt. Heute sind die Waalwege beliebte Wander- und Spazierwege.

Der Waalweg bei Lana führt zwar nicht an einem offenen Wasserkanal entlang, endet aber an einem hübschen Wasserfall, der sich aus dem Fels tosend nach unten ergiesst. 

 

Wir hatten einen wunderbaren Nachmittag zusammen und ich finde es genauso angenehm, wie staunenswert, dass wir uns auch "im richtigen Leben" soviel zu erzählen haben und uns gut verstehen. Ist das nicht schön?

 

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Bauernmarkt in Kaltern. Kleine Schätze für das Einkaufskörbchen

4. Reisetag. Dienstag, 17. Mai 2016. Von Kurtatsch nach Kaltern

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Es ist schwer, unsere Kinder loszueisen. In unserer Campingoase locken der Schwimmteich und noch viel mehr die anderen Kinder. Manche kennen wir seit einigen Jahren, weil ihre Eltern -so wie wir- ihre Stugas hier abstellen und die Pfingstferien verbringen. 

 

Am späten Vormittag schaffen wir es dann doch noch loszukommen und Richtung Kaltern zu fahren. Im Ort findet dienstags der Bauernmarkt statt und ich habe noch die klitzekleine Hoffnung auf einen besonderen Leckerbissen zum Abendessen. Schade, für die handgedrehten südtiroler Knödel mit Käse, Speck oder manchmal sogar mit Rote Bete oder Brennnessel und Spinat sind wir natürlich viel zu spät dran. Aber ich bekomme noch von feinen Käse vom Brunnerhof in Neumarkt und gern probieren wir die Kaminwurzen mit Rucola und eine Salami ohne Haut, die im Handteller laibartig geformt wurde. Könnte ich mich noch an den Namen erinnern, ich würde ihn gern verraten. 

 

Für die Kinder ist das Ausflugsprogramm für diesen Tag erledigt. Sie wollen heim zu ihrer Stuga! Stundenlang spielen sie am Teich, schwimmen, graben Löcher im Sandkasten und spielen Verstecken. Eigentlich braucht es gar nicht so viel, damit sie zufrieden sind. Ich glaube, wir Eltern können uns davon etwas abgucken!

 

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Jungfernfahrt auf dem Fennsee über Kurtatsch

5. Reisetag. Mittwoch, 18. Mai 2016. Nach Fennberg

Übernachtung. Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Zu Hause haben wir es uns in den letzten Wochen immer wieder mal vorgenommen, aber wie es in einer Familie halt so zugeht, drängeln sich oft andere Dinge in den Vordergrund und behaupten beharrlich ihren Platz. Die Kinder werden älter, der Familienplaner voller und Familienzeit will gut geplant sein und manchmal auch verteidigt werden.

 

Heute ist es aber nun endlich soweit, wir starten auf den Fennberg. Hier oben, in 1000 Metern Höhe bin ich ausgesprochen gern. Früher lag der Weiler sicher sehr einsam über Kurtatsch. Heute erreicht man Fennberg über eine schmale Straße durch zauberhafte Märchenwälder. In Fennberg liegt übrigens auch der höchste Weingarten in Europa. Beim Gasthaus "Zur Kirche" gibt es einige Parkplätze, von dort gehen wir auf das kleine Leonhardskirchlein zu und halten uns rechts. Schon bald kommt man zum Biotop Fennsee. Im Sommer lässt es sich hier prima baden. aber heute ist es auf dieser Höhe deutlich zu kühl dafür.  

 

Am kleinen See setzen wir das aufblasbare Kajak der Kinder ins Wasser. Südtirol 2016 steht ganz unter der Überschrift "Jungfernfahrt". Nicht nur die Stuga lief zur ersten Reise aus, auch das Boot der Kinder kommt zum ersten Mal zum Einsatz. Die beiden haben es zu ihren Geburtstagen gemeinsam bekommen und wir freuen uns heute schon auf Schweden mit seinen vielen Seen! Aber bis Schweden sind es noch ein paar Wochen und wir wollten es auf jeden Fall vorher schon mal ausprobiert haben. Die Kinder drehen etliche Runden auf dem Fennsee und haben auch auf dieser Jungfernfahrt jede Menge Spaß!

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13 Grad, Dauerregen. Ein Selbstversuch in der Stuga

6. Reisetag. Donnerstag, 19. Mai 2016. In Kurtatsch

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

In den frühen Morgenstunden beginnt es zu regnen. Das sanfte Trommeln auf der Stuga hört sich herrlich vertraut und unter der warmen Bettdecke behaglich an. Am Wetter wird sich diesen Tag nichts bahnbrechendes ändern. Bei kühlen 13 Grad regnet es sich ein.

 

Was anfangen mit einem Vormittag, an dem draußen dicke Tropfen vom Himmel fallen? Ich nehme es vorweg, die Stuga hat einen Haken, einen gravierenden Nachteil: Sie ist viel zu gemütlich, als dass zwei große und zwei nicht mehr ganz kleine Kinder plus Fräulein Hund der Stubenkoller befallen würde. Platz gibt es reichlich und die Stunden vergehen wie im Flug.

 

Kleine Gernzeitverbringer sorgen für Abwechslung. Seit vielen Jahren sind wir den Kinder-Künstler-Kitzelbüchern treu. Die Idee vom Anmalen, Weitermalen, Selbermalen beflügelt die Phantasie der Kinder. Das Monsterquartett mit fiesstinkigen Popelmonstern, giftgrünen Feuerdrachen und haarigen Biestern hat die Kinder den verregneten Vormittag hinweg an Buntstift und Schere gefesselt. Die Kitzelbücher bekommen unsere uneingeschränkte Familienempfehlung für nasse Campingtage.

 

Bücher und Hörbücher sind eh ungeheuer beliebt in der Stuga und ich halte jeden Tag hoch, an dem es gelingt, ein spannendes Gegengewicht zu Spielekonsole, IPad und Co zu setzen. Mein ausdrücklicher und herzlichster Elterndank geht in diesem Frühjahr an Lisa-Marie Dickreiter und Winfried Oelsner, die es mit einer Punktlandung noch vor den Pfingstferien geschafft haben, den dritten Band von "Max und die wilde 7" in den Bücherregalen der Händler zu präsentieren. Wir haben brennend darauf gewartet! Mit Max und der schrumpeligen Altersheimbande verbindet unseren kleinen Helden eine zweibändewährende, dicke Lesefreundschaft. Auf die neue Story sind wir mehr als gespannt! 

 

Der Tag in der Stuga endet, wie er begann. Sanftes Tröpfeln über unseren Köpfen, dicke Regentropfen, die auf dem Fenster landen und sich in Rinnsalen verbünden. Ein leiser Tag zu Hause in unserer Stuga ist fast vorbei. Kinder, wir haben es gut. Richtig gut!

 

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Im Naturpark Trudner Horn. Von Gfrill zur Horn Alm

7. Reisetag. Freitag, 20. Mai 2016. Von Kurtatsch über Salurn nach Gfrill

Übernachtung Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Von Salurn aus erreicht man das Bergdorf Gfrill über eine schmale Bergstrasse, die sich in Serpentinen auf 1330 Meter windet. Der Ort Gfrill liegt inmitten blühender Wiesen im Naturpark Trudner Horn und hat nur etwa 50 Einwohner. Der Dorfkern besteht aus dem gotischen Kirchlein St. Margareth mit seinem angrenzenden Friedhof und dem Gasthof "Fichtenhof", in dem man beste bodenständige südtiroler Küche genießen kann.

 

Oberhalb des Gasthofs befindet sich ein öffentlicher Parkplatz. Von dort schwenken wir in den Europäischen Fernwanderweg E5 ein. Bald gelangt man in eine steinige Schlucht. Die Kinder mögen diese schmalen, unebenen Trampelpfade! 

 

Bis zum Weissensee, einem ausgedehnten Moor, steigt der Weg weiter durch Wälder an. Bis hierher brauchen wir gut 1,5 Stunden. Von jetzt an geht es fast eben durch Bergwiesen und Wald.

Nach insgesamt zwei Stunden Gehzeit erreichen wir die Horn Alm auf 1730 Metern Höhe. Die Wandermühe wird mit grandiosen Ausblick, Hollunder-Schorle und Kaiserschmarren belohnt. Für die Rückkehr zum Parkplatz in Gfrill nehmen wir den gleichen Weg wie für den Hinweg.

Wer noch mehr Wanderlust verspürt, ist auf dem Fernwanderweg E5 genau richtig. Er führt vom Bodensee bis zur Adria!

 

Nach dem Abstieg zieht der Fichtenhof unsere müden Wanderbeine an. Wir sehen einen großen Korb frische Kräuter in der Küchentür verschwinden, aber leider ist es noch zu früh am diesem Nachmittag, um die weltbesten Knödel probieren zu können. Käse, Speck, Kräuter und Rote Bete stecken im Tris, dem südtiroler Knödel-Trio. Aber aufgeschoben muss ja nicht aufgehoben sein. Die herzhafte Merende mit Speck, Wurst und Käse ist übrigens auch auch nicht zu verachten. Wir haben es für euch ausprobiert!

 

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Auf Schatzsuche über den Dächern von Tramin

8. Reisetag. Samstag, 21. Mai 2016. Von Kurtatsch nach Tramin

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Wir waren an diesem Nachmittag schon kurz davor das Handtuch zu werfen, wäre nicht der Geocacher-Ehrgeiz in den Kindern erwacht. Bei knapp 30 Grad machen wir uns auf Schatzsuche und haben irgendwie verdrängt, dass es bis zum Aussichtspunkt über den Dächern von Tramin steil bergan geht. Der Weg ist nicht sonderlich weit, in etwa einer halben Stunde erreicht man das Versteck des Schatzes, aber die Steigung ist schweisstreibend. Was für eine Kombi mit den sommerlichen Temperaturen!

 

Zunächst geht es durch das Heimatdorf des Gewürztraminers, bald weiter an Weinbergen entlang und schließlich auf einem steinigen Waldpfad -endlich Schatten!- zum Aussichtspunkt hoch über Tramin. Gern machen wir auf dem Weg Rast am Trinkbrunnen und erfrischen uns und Fräulein Hund, der es in ihrem schottischen Zauselpelz sicher am wärmsten ist.

Wie es auf Schatzsuche halt so ist, befallen uns unterwegs Zweifel, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind und das Ziel jemals erreichen werden. Das letzte Stück geht nochmal in die Beine, über eine Holztreppe sind die letzten Meter aufwärts zu machen. Dann sieht es aber doch recht gut aus, das Panorama, das wir vor Augen haben, ähnelt dem aus dem Cache doch ganz gewaltig. Hier sind wir wohl richtig!

 

Als fortgeschrittene und mit allen Wassern gewaschene Cacher würde ich uns jetzt wirklich nicht bezeichnen, aber ein gewisses Auge haben wir beim Heben des Schatzes nun doch entwickelt. Die Kinder machen schnell zwei, drei Plätze ausfindig, die ideal für ein Versteck wären und sind recht schnell fündig. Cache gefunden, Schatz gehoben, schlag ein! 

Gefunden! Der Cache auf dem Aussichtspunkt über Tramin
Gefunden! Der Cache auf dem Aussichtspunkt über Tramin
Das hat nicht lange gedauert, der Schatz ist gehoben!
Das hat nicht lange gedauert, der Schatz ist gehoben!
Tramin
Tramin
Belohnung für Schatzsucher. Die Eisdiele Arlecchino in Neumarkt
Belohnung für Schatzsucher. Die Eisdiele Arlecchino in Neumarkt
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Ein Sonntag zum Glücklichsein

9. Reisetag. Sonntag, 22. Mai 2016. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Schon am Vormittag klettern die Temperaturen rasch auf fast 30 Grad. Auftakt für diesen sonnigen Sonntag ist ein ausgiebiges Frühstück vor der Stuga. 

Die Pläne für diesen Sonntag sind schnell gemacht: Barfuss gehen, in die Sonne blinzeln, im Teich schwimmen. Manchmal sind es gerade diese kleinen, unspektakulär feinen Tage, die wir sehr mögen. Und wenn sich Glück noch dehnen lässt, dann sicher zwei Kilometer über Kurtatsch im Weiler Hofstatt. Im Buschenschank Santlhof genießen wir Schlutzkrapfen und Käsenocken, die auf der Speisekarte als "Bis" angeboten werden. Die südtiroler Küche besticht durch ihre Einfachheit und Bodenständigkeit und macht -zusammen mit einem guten Glas Wein und den letzten Sonnenstrahlen dieses Tages auf der Haut- einfach nur glücklich!

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Wo Italien beginnt: Ein Ausflug nach Trient

 10. Reisetag. Montag, 23. Mai 2016. Von Kurtatsch nach Trient

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Kurtatsch liegt im Unterland, dem südlichsten Zipfel Südtirols. Wenige Kilometer weiter ändert sich der Charme der Städtchen und auf den ersten Blick erkennt man an den Ortsschildern, dass hier Italien beginnt. Sind sie in Südtirol durchweg zweisprachig gehalten, ist das in der Region Trentino anders. Auf der Straße dringen italienische Sprachfetzen an unser Ohr. Deutsch ist ausschließlich Touristensprache. Ciao Bella Italia!

 Wir schlendern durch die italienischen Gassen, werfen einen Blick in den altehrwürdigen Dom und suchen unter Vordächern Schutz vor dem Nieselregen, der immer wieder einsetzt. 

 

Ich versuche das MUSE an den Mann, oder besser gesagt an das Kind zu bringen. Das 2013 eröffnete naturwissenschaftliche Museum ist schon von außen -so weit kann ich es vom Vorbeifahren her noch beurteilen- ein Hingucker. Was sich hinter den lichten Glasfassaden verbirgt, kann ich leider nicht sagen. Die Kinder hatte schlicht keine Lust auf einen Museumsbesuch. Die Idee der Ausstellung ist aber in jedem Fall sehr spannend und versucht die Wechselwirkung zwischen Mensch und Umwelt für Kinder, Jugendliche und Familien aufzubereiten.

 

Nach einem Tag in der Stadt ist es einfach wunderbar, in die Stuga zurückzukommen. Alles ist noch so, wie wir es verlassen haben. Ein Gewitter braut sich zusammen, lautes Grollen reflektiert von den Bergen. Draußen regnet es inzwischen heftig, Wind tost. Und in unserer Hütte ist es einfach nur gemütlich!

 

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Von Altrei zur Krabes Alm. Eine Familienwanderung durch blühende Natur

11. Reisetag. Dienstag, 24. Mai 2016. Von Kurtatsch nach Altrei. 

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Altrei liegt im südtiroler Naturpark Trudner Horn dicht an der Grenze zum Trentino. Ein Sporn ragt hinein ins Fleimstal, das bereits zum Trentino gehört. 

 

Altei erreichen wir über den San Lugano Sattel. Im Ort mit seinen knapp 400 Einwohnern stellen wir das Auto ab und sind die nächsten Stunden zu Fuß unterwegs.

 

Wir halten uns an die Wegmarkierung 5/6, die zur Krabes Alm führt. Die Alm, die in den Sommermonaten bewirtschaftet ist, hat am Dienstag Ruhetag und so haben wir heute einen großen Rucksack mit unserer Brotzeit dabei.

 

Zunächst geht es an Häusern vorbei, bald verlassen wir das Dorf und gehen entlang von üppig blühenden Wiesen. Im lichten Wald gabelt sich der Weg, wir halten uns links und erreichen nach etwa 1,5 Stunden die Alm. Die Aussicht hier oben ist wunderbar. Neben der herrlichen Bergkulisse entdecken wir zwischen Ziegen und Schafen ein zufrieden schnarchendes Ferkelchen und daneben das vermutlich dickste Schwein Südtirols. Der Zuchterfolg dieser Rasse ist schier unglaublich! 

 

In der Sonne genießen wir unsere Brotzeit und rasten. Hier oben ist es ruhig, nur das Meckern der Ziegen und das blöken der Schafe, unterbrochen vom Schnarchen des Schweinchens, ist zu hören.

 

Den Abstieg machen wir über die umbewirtschaftete Pausa Alm. Von der Krabes Alm folgt man der Markierung 9. Ein schmaler Pfad läuft eben durch den Wald und führt zum Ziss-Sattel. Ab dort gehen wir auf einem Forstweg (Markierung 3) mit moderatem Gefälle weiter und kommen zurück nach Altrei. Für den Abstieg von der Krabes Alm hinunter in den Ort brauchen wir gut zwei Stunden.

 

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Geocaching und Kasknödel. Ein feiner Tag in Gfrill

12. Reisetag. Mittwoch, 25. Mai 2016. Von Kurtatsch nach Gfrill

 Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Im Konvoi fahren wir von Salurn. In Serpentinen geht es steil bergan über Buchholz nach Gfrill. Habe ich es schon erwähnt? Oma, Opa und die Familie meiner Schwester sind zu Gast in Kurtatsch und begeiten uns heute auf unserem Weg.

 

An sich würden die legendären Knödel im Fichtenhof in Gfrill schon vollkommen ausreichen, um die Fahrt nach oben anzutreten. Die Kalorienbilanz dieses Tages wollen wir mit einem kleinen Spaziergang zumindest etwas ausgleichen. Die südtiroler Küche hat ihre Wurzeln traditionell in Tirol. Die italienischen Einsprenkelungen machen die Sache spannend. In bestem Miteinander stehen oft hausgemachte Pasta und Polenta neben Knödeln, Schlutzern und Nocken auf der Karte.

An der Kirche vorbei spazieren wir auf dem Fernwanderweg E5 aus dem Örtchen hinaus. Die GPS-Koordinaten verraten uns, dass in fußläufiger Entfernung ein Schatz verborgen ist. Der Rest ist ein Kinderspiel. Für den Geocache brauchen wir nicht lange, fast zu schnell ist die Dose gefunden!

 

Nach dem feinen Mittagessen im Fichtenhof vertreten wir uns gern noch die Beine. In Gfrill muss man nicht lange suchen, um einen passenden Wander- oder Spazierweg zu finden. 30 Minuten entlang blühenden Wiesen, leicht bergan bis zum Gfriller Sattel scheinen uns ideal.  Nach einer guten Stunde sind wir zurück beim Ausgangspunkt am Spielplatz beim Gasthof Fichtenhof wieder, wo Oma mit den Kindern wartet.

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Vom Jochgrimm auf das Weißhorn. Eine Wanderung in der äußersten Bastion der Dolomiten

 

 

 13. Reisetag. Donnerstag, 26. Mai 2016.  Von Kurtatsch nach Cavalese und über den  Passo Lavaze zum Joch Grimm

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

 

Auf knapp 1989 Metern Höhe parken wir beim Gasthof Joch Grimm und beginnen von dort unsere Wanderung, die in gut einer Stunde direkt zum Gipfel des Weißhorn führt. Genaugenommen, so sehen wir später, ist es ein Doppelgipfel mit 2317 und 2313 Metern. 

 

Der gut ausgebaute Wanderweg ist auch für  Kinder machbar. Trotz kühler Bergluft schälen wir uns nach und nach aus unseren Jacken. Sonnencreme im Wanderrucksack ist alles andere als verkehrt, die Sonneneinstrahlung ist ziemlich hoch. Für die Anstrengung werden wir mit beeindruckender Fernsicht belohnt. Das Weltkulturerbe Dolomiten ist schon aus der äußersten Bastion betrachtet beeindruckend.

 

Zurück gehen wir zunächst auf dem Hinweg, schwenken aber bald rechts  ein. Der Pfad ist leicht an der Bodenmarkierung „Gurndinalm“ zu erkennen und führt erst steil bergab, dann über Wiesen zu einem kleinen Sträßchen, das uns zur Alm bringt. Die Rast auf der Alm ist willkommen! Von der Alm bis zum Parkplatz geht man dann recht gemütlich in 20 Minuten – auch mit Polenta und Speckknödelsuppe im Bauch!

 

Ein wenig Wehmut macht sich breit. Heute haben wir wohl unseren letzten Wanderausflug in diesen Ferien in Südtirol unternommen. Für morgen sagt der Wetterbericht viel Sonne und ideale Badetemperaturen voraus und die Kinder wünschen sich einen Tag am Teich, ein Eis, ein wenig die Beine und die Seele baumen lassen. So soll es sein!

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Fast schon am Ende der Jungfernfahrt. Wir haben unsere Stuga ins Herz geschlossen!

14. Reisetag. Freitag, 27. Mai 2016. In Kurtatsch

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Südtirol verabschiedet uns mit bestem Wetter. Frühstück gibt es in kurzen Hosen vor der Stuga. In Schottland hat sich meine charmante Reisegesellschaft eine besondere Angewohnheit zugelegt, in aller Regelmäßigkeit gibt es seither bei uns Baked Beans, Speck und Eier.  Der Kontrast zum schottischen Wetter könnte größer nicht sein, unter den Vorzeichen kann ich mit den Bohnen im süß-pappigen Tomatenpampf leben.

 

Der Tag verspricht für die Kurzen perfekt zu werden: Heute ist Kinderwunschkonzert, wir bleiben hier am Teich und baden. Unserer Tochter macht mit ihrer Cousine einen Ausflug in die Bletterbachschlucht.

Abends freue ich mich auf den Buschenschank Santlhof gemeinsam mit Alexandra und ihrer Familie.

 

Von der Jungfernahrt der Stuga wird uns sicher eins in Erinnerung bleiben: Es war sehr gemütlich! Die Kinder bemerkten immer wieder, dass der Wohnwagen wie ein kleines Häuschen sei. Zwei kleine und zwei große Menschen hatten gerade Platz genug um sich auszuleben und es war gerade klein genug, um Behaglichkeit aufkommen zu lassen.

 

Schön war es auch, „einfach mal so“ wegzukönnen. Wie angenehm, nicht alles einpacken und reisefest machen zu müssen – für kleinere Ausflüge überlegt man sich diesen Aufwand doppelt und dreifach. Für ein Stündchen Eis essen gehen mit der Tochter, oder in Eppan mit ihr durch die Gassen und Läden schlendern,  war herrlich unkompliziert. Ich glaube, Vater und Sohn haben die Zeit in der Stuga auch prima ohne uns rumgekriegt. Vor der Umkleidekabine machen sie offen gesagt keine sehr gute Figur!

 

Die Mobilität und Flexibilität vor Ort hat uns ausgesprochen gut gefallen, vor allem bei den engen kurvigen Straßen zu den Wandergebieten.  Mit müden Füßen freut man sich sehr auf die Stuga, die sofort nach dem Aufschließen wohnlich ist.

 

Der Stopover an der Tankstelle zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht: mit einem durchschnittlichen Verbrauch von knapp 10l auf Hundert Kilometer kamen wir mit dem Wohnwagen im Schlepptau hin. Ist die Stuga abgekuppelt, fällt die Bilanz noch deutlich besser aus.

 

Wenn die Heimreise morgen genauso unkompliziert klappt wie die Anreise, sind wir restlos zufrieden mit unserem Schätzchen am Haken!

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Mit der Stuga über den Brenner. Das Ende der Jungfernfahrt

15. und letzter Reisetag. Samstag, 28. Mai 2016. Von Kurtatsch nach Neusäß

 

Ich nehme das Ende der Jungfernfahrt vorweg: Es lief wie geschmiert! Nachdem alles in der Stuga verstaut war, kam das Schätzchen dank Mover flott an den Haken. Mein Herr Fahrtenschreiber bewältigt die Haarnadelkurve auf dem Campingplatz bestens und auch die enge, beschrankte Ausfahrt nimmt er mit Bravur. Gut gemacht, Thomas!

 

Bis Sterzing fließt der Verkehr zäh. Aber auch auf der Gegenfahrbahn Richtung Süden ist einiges geboten. Auf dem Rückweg sind wir schon mutiger, als zu Beginn der Reise und tanken mit der Stuga am Haken trotz Andrang an der Zapfsäule. Auch zwei Pausen auf recht vollen Raststätten klappen prima. Der Muttertag auf dem Aldi-Parkplatz zum Üben hat sich rentiert, tatsächlich müssen wir einige Meter zurücksetzen, um die Parklücke verlassen zu können. Die Pausen in der Stuga sind gewohnt angenehm. Kaffee kochen, sich hinlegen, ein wenig spielen - alles wie gewohnt! Die paar Meter von der Autotür bis zur Haustür der Stuga sind wirklich kein Thema. Wir lassen angekuppelt und stabilisieren mit einer Stütze. Fertig!

 

Auf dem Heimweg ist es so, wie es immer auf Heimwegen ist. Wir denken über die nächsten Wochen nach. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel! In neun Wochen beginnen die bayrischen Sommerferien und wir werden die Stuga spätestens dann wieder ankuppeln und in den Norden fahren. Ach, wir sind heute schon gespannt wie die Flitzebögen, wie sich unsere Ferienhütte in Schweden so macht!

 

 

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