Die Vogelfluglinie. Auf dem Weg der Kraniche nach Schweden

Quelle: Wikipedia
Quelle: Wikipedia

Das Schuljahr geht auch hier in Bayern zu Ende. Die Kinder hangeln sich von Schulausflug zu Sommerfest, schwitzen bei den Bundesjugendspielen und hoffen auf hausaufgabenfreie Nachmittage, die man nach Belieben vertrödeln darf. Die Sommerferien sind zum Greifen nah. Eine gute Prise Freiheit liegt in der Luft. 

 

Viele Wege führen nach Schweden und ich glaube, wir haben sie inzwischen alle ausprobiert. Alle, bis auf einen: Die Vogelfluglinie. Schon der Name klingt fantastisch, wir nehmen den Weg, den die Zugvögel auf ihrer Reise in den warmen Süden und zurück wählen.

 

Von Puttgarden aus verkehren Fähren der dänisch-deutschen Reederei Scandlines ins dänische Rödby. Die Fähren laufen halbstündlich aus und die Fährzeit beträgt nur 45 Minuten.

Die kurze, hundefreundliche Fährzeit war einer der Gründe, die für die Vogelfluglinie sprachen. Hunde dürfen mit an Deck, ihre Besitzer müssen allerdings einen Maulkorb mitführen, der im Bedarfsfall angelegt wird. Die Fähre spart zweihundertfünfzig kaugummizähe Kilometer auf der Autobahn bis Kopenhagen. Für unsere Kinder ist die Zeit auf der Fähre eine willkommene Abwechslung. Sich etwas Seeluft um die Nase wehen lassen ist in jedem Fall angenehmer, als im Kindersitz zu sitzen.

 

Von Rödby erreicht man in etwa zwei Fahrstunden Kopenhagen. Die Öresundbrücke, die seit 2000 für den Verkehr freigegeben ist, verbindet Kopenhagen mit Malmö in Schweden. Die Gesamtlänge des Brückenzuges beträgt fast 8 Kilometer, die beeindruckende Schrägseilbrücke ist die längste der Welt. Das Ticket für Fähre und Öresundbrücke wird von Scandlines als Kombi angeboten und ist online buchbar. 

Quelle: Danish Tourist Board
Quelle: Danish Tourist Board
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Camping Key Europe. Die aktuelle Campingkarte mit europäischer Gültigkeit

Diesen letzten Sonntag vor den Sommerferien haben wir mit Packen verbracht. Es ist für uns immer entspannter, wenn wir schon Tage vor der Abreise damit beginnen und Stück für Stück in die Stuga wandert. Badehosen, Spülmittel, Bücher - all das hat heute Nachmittag sein festes Plätzchen in unserem Schätzchen am Haken gefunden.

 

Organisatorisch ist auch das ein oder andere schon erledigt. Allzu aufwendig ist die Sache in der Hinsicht nicht, verglichen mit der Schottlandreise im vergangenen Jahr ist Schweden ein Klacks. Wie schön!

Am Freitag lag die vorläufige "Camping Card Europe" im Briefkasten, die wir beim ADAC beantragt haben. Die endgültige Karte soll in den nächsten Tagen bei uns ankommen. 

 

Die Camping Key Europe ist ein Identitätsnachweis für Camping-Touristen und ersetzt auf vielen Campingplätzen den Reisepass oder Personalausweis. Mit dem Kauf der Karte kommt man in den Genuss von Versicherungen, wie Unfall- und Haftpflichtversicherung. Sie ersetzt die alte Camping Card Scandinavia, die wir viele Jahre genutzt haben. Auf Campingplätzen, aber auch auf Fähren und anderen touristischen Einrichtungen werden wie in der Vergangenheit gewohnt, Rabatte und Vergünstigungen für Karteninhaber gewährt. 

 

Die Camping Key Europe kostet 12 Euro und ist erhältlich in ADAC Geschäftsstellen oder online im ADAC Shop. Die Karte kann man auch auf angeschlossenen Campingplätzen in Schweden für umgerechnet 15 Euro bekommen. Vom Ausstellungsmonat an hat sie eine Gültigkeit von 12 Monaten und wird nicht automatisch verlängert. Entwickelt wurde die Campingkarte von Campingplatzbetreibern und Verbraucherschutzorganisationen: vom ADAC, dem niederländischen Automobilclub und den vier Verbänden des Nordic Camping Council aus Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland. 

 

Weitere Infos zur Karte gibt es unter: http://www.campingkeyeurope.com/de

 

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Jahresende. Ein kurzer Blick zurück und große Vorfreude auf die nächsten Wochen: Die Sommerferien sind da!

1. Reisetag. Freitag 29. Juli 2016. Von Neusäß nach Würzburg

 Übernachtung: Die Stuga wird zum Gästezimmer in der Zufahrt bei Freunden

Tageskilometer: 220

 

Ein Jahr geht zu Ende. An der Schule unserer Tochter gibt es eine schöne Tradition, der Vorabend des letzten Schultages wird ganz besonders gefeiert. Das Schulfest endet bei Anbruch der Dunkelheit mit einem Feuerwerk. Ein schöner Anlass zurückzuschauen auf das vergangene Jahr. Die Kinder sind auch an Herz und Seele wieder ein paar Zentimeter gewachsen, Freundschaften sind gewachsen, es gab viel Grund zum Lachen und manchmal auch zum Weinen. Das vergangenen Schuljahr hatte für die beiden überwiegend gute Augenblicke zu bieten. Wir dürfen zufrieden sein.

Der letzte Schultag ist dann eh eine leichte Übung: Kurz in der Schule aufschlagen, das Zeugnis einpacken, die beste Freundin nochmal herzlich drücken und in die langen Ferien starten. Das alte Schuljahr ist definitiv vorbei, das neue ist gefühlt Lichtjahre entfernt. Welch herrlich leichte Zwischenwelt für Kinder, die mit Sonne, Abenteuer und Erdbeereis gefüllt werden will. 

 

Am Nachmittag ist die Stuga (endlich!) fertig gepackt und wir starten nach Würzburg. Die größten Miesepeter unter den Staupropheten sollten recht behalten. An diesem Wochenende ist es voll auf Deutschlands Straßen. Zähfließender Verkehr, Stau und unzählig viele Baustellen ziehen sich vom Süden in den Norden. 

 

Für die 220 Kilometer bis Würzburg brauchen wir dreieinhalb Stunden. Den lauen Sommerabend verbringen wir bei Freunden im Garten. Wir grillen, stoßen mit einem Glas Wein auf die Sommerferien an und die vier Kinder spielen bis Mitternacht. Was für ein schöner Auftakt für unsere Schwedenreise!

 

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Von Würzburg nach Hildesheim. Dauernd Stau, gefräßige Schafe und eine erholsame Nacht in der Leinemarsch

2. Reisetag. Samstag, 29. Juli 2016. Von Würzburg nach Betheln, Landkreis Hildesheim

Übernachtung: Milchschaf- und Ziegenbetrieb "Echt Schaf", Betheln (aus: Stellplatzführer Landvergnügen 2016)

Tageskilometer: 330

 

Der zweite Reisetag wäre schnell erzählt, würde er nicht nach stundenlangem Stop and Go auf tristgrauer Asphaltpiste ein gutes Ende finden: Wir landen nervlich etwas strapaziert auf dem Schaf- und Ziegenhof in Betheln und werden freundlich von Herrn Bergmann empfangen und zu unserem Nachtquartier gelotst. Der Stellplatz am Ortsrand auf der Wiese ist eine Wohltat. Endlich grün statt grau, Gras unter den nackten Füßen fühlt sich deutlich besser an, als Asphalt. Die Ruhe ist wunderbar, der Ausblick eine Wohltat für das Auge.

 

Wir spazieren zur Schafweide und treffen die beiden Bäuerinnen und den jüngsten Spross des Familienbetriebes an, der in Gummistiefeln steckt und uns mit Schnuller ein verschmitztes Lächeln schenkt. Die Frauen sind gerade mit dem Melken fertig und ich bin überrascht, dass die Tiere stracks zum mobilen Melkstand marschieren. Von Frau Bergmann werde ich lachend aufgeklärt, dass Schafe ziemlich verfressen sind und wissen, dass sie nach dem Melken ihr Futter am Stand bekommen. Tatsächlich, kaum sind die Schafe gemolken, trottet die Herde zielstrebig den grünsten und saftigsten Stängeln auf der Weide entgegen. Ist abgegrast, bekommen die Tiere eine andere Weide und der mobile Melkstand kommt einfach mit. 

 

Wir verbringen eine herrlich erholsame Nacht auf der Wiese an der Leinemarsch und sind anderntags eingeladen, die Ziegen auf dem Hof zu besuchen und beim Schweinefüttern dabei zu sein. Der Bio-Betrieb hat sich vor kurzem den Nutztier-Archehöfen angeschlossen und versorgt vom Aussterben bedrohte alte Rassen wie Vorwerk Hühner, Husumer Sattelscheine, schwarze Ostfriesische Milchschafe und weiße deutsche Edelziegen. 

 

Im Hofladen kaufen wir leckeren Käse und auch das Fleisch vom Schwein und Lamm ist unglaublich gut! Zum Abschied packt Frau Bergmann den Kindern ein Päckchen mit Sonntagskuchen. Wir werden noch länger an die schönen Stunden auf dem Hof in Betheln denken. Danke Familie Bergmann!

 

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Neusäß-Würzburg-Hildesheim-Fehmarn. In drei Zügen durch Deutschland. Oder: Stau, Baustellen und kein Himbeerkuchen

Auf Fehmarn. Im Hintergrund die Brücke über den Fehmarnsund
Auf Fehmarn. Im Hintergrund die Brücke über den Fehmarnsund

3. Reisetag. Sonntag, 31. Juli 2016. Von Betheln, Landkreis Hildesheim nach Fehmarn

Übernachtung: Minicamping Kleingarn, Sulsdorf Fehmarn

Tageskilometer: 320

 

Die Stuga ist schnell am Haken, wir haben inzwischen Übung und auch das Weiterziehen nach nur einer Übernachtung klappt wunderbar. Was uns auf der Straße erwartet, ist allerdings weniger angenehm. Stau, Baustelle, Baustelle, Stau könnte man die letzte Etappe auf unserer Tour durch Deutschland beschreiben. Wir freuen uns schon auf das Ende der Fahrt am späten Nachmittag. Wir wollen einen weiteren Landvergnügen-Hof in der Holsteinischen Schweiz ansteuern, auf dem Erd- und Himbeeren angebaut werden und der den nördlichsten Weinberg Deutschlands pflegt. Ein Hofcafe macht die Sache für uns perfekt. Himbeerkuchen, heiße Schokolade und ein Cappuccino sind eine herrliche Aussicht und nach einem staureichen Reisetag. Wir rufen beim Weingut Ingenhof an und hören, dass für heute leider kein Platz mehr frei ist. Ebenso erfolglos sind zwei weitere Anrufe bei anderen Landvergnügen Gastgebern. Schade! 

 

So fahren wir bis Fehmarn und quartieren uns für die Nacht auf einem Minicampingplatz ein. Bis zur Fähre sind es morgen nur noch 15 Minuten Fahrzeit. Schweden, wir kommen!

 

 

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Auf der Vogelfluglinie. Von Dänemark über den Öresund nach Schweden

4. Reisetag. Montag, 1. August 2016. Von Puttgarden mit Scandlines ins dänische Rödby, weiter über die Öresundbrücke von Kopenhagen nach Schweden bis Vissefjärda, Smaland

Übernachtung: Törestorp Camping in Visseffärda am Törnsee, Smaland

Tageskilometer: 440 

 

Von der Anzahl der Kilometer her gesehen, erwartet uns heute die größte Etappe auf dem Weg nach Schweden und wir nehmen uns vor, die letzten Kilometer tapfer mit einem Hörbuch im CD-Spieler zu bestreiten. Die Sache mit dem Hörbuch hat prima geklappt, sollte noch jemand einen guten Tipp für lange Autobahnkilometer mit Kindern an Bord brauchen, uns vier gefiel "Der Tag an dem ich cool wurde" ausgesprochen gut.

 

Bereits neunzig Minuten vor Abfahrt der Fähre, für die wir uns vorgemerkt hatten, kommen wir am Anleger von Scandlines an und können mit dem Flex-Ticket, das nur geringfügig höhere Kosten verursacht (online buchen ist günstiger, als telefonisch zu reservieren), gleich einchecken. Zwanzig Minuten nach unserer Ankunft im Hafen legen wir auch schon ab. Nach 45 Minuten Fährzeit rollen wir auf dänischen Boden und starten zum Endspurt unserer Reise nach Schweden. 

 

Die Fahrt verging aber nicht nur wegen dem superfamiliengeeigneten Hörbuch fast wie im Flug. Woran liegt es, dass es auf Schwedens Straßen viel entspannter zugeht? Das Tempolimit, das für Entschleunigung sorgt? Der umsichtige Fahrstil der Schweden? Die grünen Wälder, die Auge und Gemüt beruhigen? Wir sind uns auf jeden Fall sicher, dass es nicht nur an unserer Einstellung und dem Gefühl liegt, bald am Ziel zu sein.

 

In Vissefjärda sind wir mehr als neugierig, was uns erwartet. An den Platz haben wir nur die besten Erinnerungen. Wie wird es nach fünf Jahren hier sein? Die Zahl der Stellplätze auf der Wiese am See ist von vier auf 15 gewachsen. Die kleine Zeltwiese gab es damals noch nicht. An Charme hat der Platz keineswegs verloren. Immer noch kommt abends aus dem Dorf jemand vorbei, um die Campinggebühr einzusammeln und nach dem Rechten zu sehen. Der Platzwart ist wie gewohnt überaus freundlich und stundet uns die Gebühr (150 SEK inkl Strom) bis morgen - wir haben noch keine schwedischen Kronen an Bord und unser Angebot, eine Kaution in Euro zu hinterlegen, winkt er lachend ab. "Ich vertraue euch", meint er mit einem Augenzwinkern, "Morgen gegen fünf komme ich wieder". 

 

Die Stuga ist rasch an ihrem Platz mit Seeblick und wir richten uns häuslich ein.

Es dauert nur wenige Minuten, bis wir das Gefühl von Angekommensein in uns spüren. Der Blick schweift weit über den tiefblauen See bis zum Horizont, das Licht ist schwedischeinzigartig. Noch abends bringt die tiefstehende Sonne die Blätter lindgrün zum Leuchten. Schwedische Kinder plantschen, spritzen und lachen im See. Wir sind angekommen. 

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Lördagsgodis am Dienstag. Ein sonnigsüßer Ferientag in Schweden

5. Reisetag. Dienstag, 2. August 2016. In Vissefjärda, Smaland

Übernachtung: Camping Törestorp, Vissefjärda

Tageskilometer: 0

 

Es ist herrlich angekommen zu sein. Wir verspüren (noch) überhaupt keine Lust auf einen Ausflug und sind mit unserer Stuga am See restlos zufrieden. Am blauen schwedischen Himmel strahlt die gelbe schwedische Sonne. Die Landesfarben sind bestens getroffen.

 

Die Kinder baden im warmen Wasser und drehen schon mal die ein oder andere Runde mit ihrem Geburtstags-Paddelboot in Ufernähe. Endlich kommt es so richtig zum Einsatz! Der Tag ist perfekt, wir sitzen in der warmen Sonne, schauen über den See und lassen es uns gut gehen. Ein kleiner Einkauf im kleinen ICA-Supermarkt im Ort ist für die Kinder eine gern angenommenen Abwechslung. Kennt ihr die schwedische Tradition der "Lördagsgodis"? Schwedische Kinder legen ihr Taschengeld in "Samstagssüßigkeiten" an. Kein Problem, meinen das zauberhafte Fräulein Fahrtenschreiber und der kleine Held, was am Samstag geht, kann an einem Dienstag nicht ganz verkehrt sein und füllen sich ihre Tüten mit Süßigkeiten. Auch kleinerer Supermärkte haben offenen Schütten in denen offenes Naschwerk in allen Farben und Formen angeboten wird. Rot, grün, gelb, gestreift oder geringelt, schokoladig, mit Pfefferminz oder Gummisüßigkeiten. Da bleibt garantiert kein klebrigsüßer Wunsch offen. 

 

Unterwegs ist es gar nicht so übel auf die ganz schnelle Campingküche zurückzugreifen. Unser Ratzfatzsupergericht geht so: Dose auf, Ravioli in den Topf und fünf Minuten später löffeln zwei kleine und zwei große Menschen direkt aus dem Topf. Kaum Geschirr, kaum Abwasch und halbwegs glücklich ist die Besatzung auch. Satt fallen wir dann an solch öden, kilometerlangen Fahrtagen in unsere Kojen.

 

Heute ist es allerdings anders. Kochen mit Seeblick ist etwas Besonderes. Kartoffeln schälen, Gemüse schneiden, Rinderhack anbraten, in aller Ruhe rühren. Herrlich entspannend, sage ich euch und an der frischen Luft schmeckt jeder Eintopf gleich doppelt gut. Vor allem wenn der Nachtisch passt. Lördagsgodis schmecken auch dienstags, habe ich mir sagen lassen!

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Kanelbullar und Prinsesstarta auf dem Törnsee

6. Reisetag. Mittwoch, 3. August 2016. In Vissefjärda, Smaland

Übernachtung: Camping Törestorp, Vissefjärda, Smaland

Tageskilometer: 0

 

Wir hatten es vergessen! Schwedische Uhren ticken anders und so stellen wir heute fest, dass schwedische Bäckereien für unsere Gewohnheiten spät öffnen. Frisches Brot und die heißbeliebten Zimtwecken gibt es in Vissefjärdas Konditori und Bageri erst morgens um neun. Kein Bäcker quält sich zu nachtschlafender Zeit aus den Federn.

Mit dem schwedischen Brot ist es manchmal etwas speziell, gern wird es mit Sirup gesüßt und ist für unseren Geschmack deutlich zu süß. In Vissefjärda gibt es einen hervorragenden Bäcker, der leckere Semmeln und gutes, ungesüßtes Brot im Angebot hat. An den süßen Sachen in der Vitrine sollte man dennoch nicht vorbei gehen. Kanelbullar, die schwedischen Zimtwecken, gehören in vielen schwedischen Familien auf den Kaffeetisch und auch unser kleiner Held schätzt das süße Naschwerk, das sehr intensiv nach Zimt schmeckt. "Wie bei Kalle Blomquist", meint er, "Bäckermeister Lisander könnte es nicht besser machen". Man kann wirklich nur schwer widerstehen, hausgemachte Schokolade und Pralinen, die beliebte sahnige Prinzessinnentorte mit grüner Marzipandecke oder doch ein Stück Erdbeerkuchen? Die Wahl fällt schwer!

Für ein Picknick haben wir jedenfalls genug in unserem Einkaufskorb. Wir packen unsere Rucksäcke, paddeln über den Törnsee und halten die Augen nach einer Anlegestelle offen. 

 

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Ein Abstecher nach Kalmar. Ein Schloss am Meer und ein märchenhafter Garten mitten in der Stadt

7. Reisetag. Donnerstag, 4. August 2016. Von Vissefjärda nach Kalmar

Übernachtung: Camping Törestorp, Vissefjärda, Smaland

Tageskilometer: 110

 

Etwa fünfzig Kilometer von Vissefjärda entfernt liegt Kalmar. Der Ort, der heute 36.500 Einwohner zählt, war in der Vergangenheit schwer umkämpft. Die mächtigen Wehrtürme und Grundmauern des Kalmar Slott, dem Wahrzeichen der Stadt, gehen auf das 12. Jahrhundert zurück. Der mittelalterliche Stadtkern wurde im Krieg von 1611 bis 1613 zwar weitgehend zerstört, dennoch lohnt ein Abstecher nach Kalmar. Das Schloss beeindruckt durch seine Lage am Meer. Die alte Trutzburg vor wasserblauem Hintergrund wurde im 16. Jahrhundert zum Renaissanceschoss umgebaut. Heute umgibt das Schloss eine englisch anmutende Parkanlage, die zum Spazieren einlädt. In unmittelbarer Nähe liegt die kleine Gamla Stan, die Altstadt mit den wenigen Häusern, die erhalten blieben. Passiert man den Friedhof, kommt man am Schild "Krusenstiernska Garden" vorbei, das auf einen völlig unscheinbaren roten Bretterzaun weist. Dahinter verbirgt sich ein wahres Kleinod mitten in der Stadt: Ein märchenhafter Garten mit Sommerblumen, Obstbäumen und Kaffeehaustischen. Die alten Gebäude können besichtigt werden. Aus dem Obst aus dem Garten werden leckere Säfte gemacht, die im Café verkauft werden. Unser zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber hat mit Vergnügen den Erdbeersaft gekostet! 

 

In Kalmars Innenstadt. Blaubeer-Käsekuchen-Eis und jede Menge netter Läden zum Bummeln
In Kalmars Innenstadt. Blaubeer-Käsekuchen-Eis und jede Menge netter Läden zum Bummeln
In Kalkars Innenstadt. Dank Optiker Totti sitzt die Brille des kleinen Helden wieder
In Kalkars Innenstadt. Dank Optiker Totti sitzt die Brille des kleinen Helden wieder
Ein märchenhafter Garten mitten in der Stadt. Kaffeepause im Krusenstiernska Garden
Ein märchenhafter Garten mitten in der Stadt. Kaffeepause im Krusenstiernska Garden
Krusenstiernska Garden, Kalmar
Krusenstiernska Garden, Kalmar
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Ein kleiner Ausflug ins Glasreich nach getaner Hausarbeit

8. Reisetag. Freitag, 5. August 2016. Von Vissefjärda nach Bergdala und Korrö 

Übernachtung: Camping Törestorp, Vissefjärda, Smaland 

Tageskilometer: 80

 

In der Stuga gibt es immer etwas zu tun. Heute ist Wäsche waschen angesagt. Auf dem kleinen Platz hier gibt es nur die nötigste Ausstattung, dazu gehört keine Waschmaschine. Aber wer kann schon von sich behaupten, neben einer neugierigen Herde Schafe Kinderhemden gewaschen zu haben? Es gibt schlechtere Orte für Hausarbeit, eindeutig!

 

Die Tage beginnen für uns inzwischen recht spät. Die Kinder schlafen bis halb neun. Noch vor zwei, drei  Jahren hätte ich das für absolut unmöglich gehalten. Familienfrühstück im Morgengrauen, die Betonung liegt auf Grauen, gehört der Vergangenheit an. Kinder, wie die Zeit vergeht!

 

Unser Bäcker hier im Ort hatte heute übrigens auch Gurken aus dem eigenen Garten im Angebot. Abseits der größeren Städte ist ein Tante Emma Laden auch nicht einfach nur ein Tante Emma Laden. Im kleinen ICA hier gibt es nicht nur Lebensmittel, sondern auch einen Geldautomaten neben den Lottoscheinen und Fiebersaft an der Kasse. Auskunftsbüro und Kontaktbörse ist der Laden eh, egal ob es um die Öffnungszeiten der Wildräucherei drei Querstraßen weiter geht, oder ob man eine Angelkarte erwerben will. Im Laden ist man nie verkehrt! Nicht ins Sortiment schwedischer Läden gehört allerdings Alkohol. Das Lättöl, ein dünnes Leichtbier, einmal ausgenommen. Alkoholische Getränke kann man nur im staatlich geführten Systembolaget kaufen. 

 

Nachmittags machen wir uns ins Glasreich auf. Smaland hatte in der Vergangenheit für seine Einwohner vor allem eins zu bieten: Ein karges Leben. Der steinige Untergrund machte jede Landwirtschaft schwer, die Seen die es zuhauf gibt, sind nicht gerade fischreich. Smaland war lange Zeit die Armenstube Schwedens, so dass es nicht wundert, dass viele Smaländer ihr Glück im fernen Amerika suchten. Quarzhaltigen Sand und Wälder gibt es allerdings zuhauf in diesem Landstrich und so entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein neuer Industriezweig, der seine Abnehmer im Königshaus, aber auch bald beim einfachen Volk hatte: Die Glasherstellung in Glashütten. 

 

In unserer Nachbarschaft zwischen Nybro und Växjö gibt es etliche Glashütten, in denen man bei der Produktion zusehen und Glaswaren kaufen kann. Wir sind heute einfach mal aufs Blaue losgefahren und in der Strömbergshyttan gelandet, die sich allerdings als reiner Verkaufsbetrieb erwies. Wenige Kilometer weiter in Bergdala konnten wir den Glasbläsern über die Schulter schauen und waren unter der handvoll Gäste, die an diesem Tag neugierig auf die Herstellung von Glas waren. An anderen Tagen hätte das sicher anders ausgesehen, das Schild an der Eingangstür weist darauf hin, dass maximal 150 Personen zugelassen werden. 

 

Und weil wir schon mal um die Ecke sind, geht es weiter durch herrlich grünen schwedischen Mischwald nach Korrö. Der Reiseführer erzählt von einem alten, restaurierten Handwerkerdorf. In den alten falunroten Holzhäusern sind verschiedene Gewerke untergebracht. Textilien, Makramee, Keramik und anderes werden angeboten. Wir schauen einem Fischer zu, der seine Reusen mit Lachs spickt und schlendern an Cafés vorbei, die zu einer Pause einladen. Die Saison neigt sich in Schweden dem Ende zu, nur noch wenige Gäste finden sich ein. Viele Campingplätze schließen wie unserer übrigens Ende August oder Ende September. 

 

 

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Wo in aller Welt liegt Brömsebro?

9. Reisetag. Samstag, 6. August 2016. Von Vissefjärda nach Brömsebro und Kristianopel

Übernachtung: Camping Törrestorp, Vissefjärda, Smaland

Tageskilometer: 90

 

Habt ihr schon mal von Brömsebro gehört, einem kleinen Ort in Blekinge? Sollte sich jemand die Mühe machen im Internet zu suchen, wird er auf den "Frieden von Brömsebro" stoßen. 1645 leitete er das Ende eines Kapitels des 30jährigen Krieges ein, in dem Schweden nicht gerade zimperlich dem damals noch dänischen Brömsebro in Blekinge den Kampf ansagte. Heute liegt Brömsebro zwar immer noch in Blekinge an der Grenze zu Smaland, allerdings ist es längst Teil von Schweden. 

 

Zugegeben, die geschichtlichen Ereignisse um diesen kleinen Ort waren nicht der Grund für unseren Ausflug zur Küste. In  unserer Bäckerei haben wir nach gutem Fisch gefragt und ohne Umschweife eine Antwort bekommen: Blomlöfs Rökeri in Brömsebro.

 

Die Hausarbeit -ihr seht, auch eine Reise ist mit Pflichten verbunden- wird auf den Nachmittag verschoben, denn die Räucherei schließt samstags um 13:00 Uhr. Durch dichten smaländischen Mischwald fahren wir über schmale Straßen ins 45 Kilometer entfernte Brömsebro. Mit dem Ausflug kombinieren wir einen Spaziergang durch Kristianopel. Der Name klingt tatsächlich mondäner, als der Ort ist. Kristianopel besteht aus schmalen Gassen, gepflegten kleinen Schwedenhäuschen mit üppigblühenden Vorgärten und einer weißen Dorfkirche. Um den Ort ziehen sich die alten Mauern der ehemaligen umkämpften Wehrburg, auf denen unsere Kinder gehen und sich die Meeresluft um die Nase wehen lassen. Innerhalb der alten Festungsmauern liegt übrigens ein Campingplatz.

 

In der Räucherei decken wir uns mit frischem Lachs, Makrelen, hausgemachter Senfsoße und Drömsill, den sahnig eingelegten Heringsfilets, ein. Der Andrang wird gegen Mittag groß und auch wir können der Versuchung im Fiskcafe zu Mittag zu essen, nicht widerstehen. Die ersten Krabbenbrote, die Räksmörgasar, auf dieser Reise schmecken wunderbar. Auch das Smörgas mit Lachs und Kartoffeln ist lecker. Unsere Kinder wählen Fish & Chips und wir dürfen kosten. Die schwedische Ausgabe nimmt es mit dem englischen Nationalgericht locker auf. Auch auf Nachtisch muss man im Fiskcafe nicht verzichten. Wer mag, kann zum Kaffee ein Stück Erdbeerkuchen haben. 

 

Satt und zufrieden kommen wir aus Brömsebro und Kristianopel zurück nach Vissefjärda. Jetzt erst mal ein paar Runden Kniffel spielen, mit dem Papa im See angeln, für Frau Hund ein, zwei, zwölf Knoten werfen. Die Hausarbeit verschieben wir wohl auf morgen.  

 

Blomlöfs Rökeri in Brömsebro. Unscheinbares Gebäude in unscheinbarer Lage, die Qualität ist super!
Blomlöfs Rökeri in Brömsebro. Unscheinbares Gebäude in unscheinbarer Lage, die Qualität ist super!
Alles was das Herz begehrt. Rökeri in Brömsebro mit Fiskcafe
Alles was das Herz begehrt. Rökeri in Brömsebro mit Fiskcafe
Platz 1 auf ihrer Fish & Chips Hitliste, meint sie. Daumendicke Pommes und frischer, saftiger Fisch - ein Genuss nicht nur für Kinder
Platz 1 auf ihrer Fish & Chips Hitliste, meint sie. Daumendicke Pommes und frischer, saftiger Fisch - ein Genuss nicht nur für Kinder
In Kristianopel
In Kristianopel
Bikini oder Jacke? Alles relativ hier in Schweden!
Bikini oder Jacke? Alles relativ hier in Schweden!
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Ein Fisch im Netz

10. Reisetag. Sonntag, 7. August 2016. In Vissefjärda, Smaland

Übernachtung: Camping Törestorp, Vissefjärda

Tageskilometer: 0

 

Wir sind immer noch in Vissefjärda und verlängern unseren Aufenthalt seit einigen Tagen immer wieder. Die Zeit schleicht hier herrlich ruhig dahin. Wasser, Steine, etwas Wald und eine Wiese reichen, um die Welt zu einem der schönsten Spielplätze zu machen. 

 

Meine charmante Reisegesellschaft hat es sich auch auf dieser Schwedenreise nicht nehmen lassen eine Angelkarte zu kaufen. Auf den großen schwedischen Binnenseen und auch am Meer ist keine Karte notwendig. An kleineren Seen dürfen Erwachsene (Kinder sind frei) die Rute allerdings nur nach dem Kauf der Karte auswerfen.

Wie gewohnt blieb das Projekt im Ergebnis erfolglos, was aber nicht heißt, dass die drei nicht ihren Spaß haben die Rute auszuwerfen und zu warten. Ziemlich lange zu warten. Niemand erwartet wirklich, dass sich Erfolg einstellt. Wer A sagt, muss bekanntlich auch B sagen. A wie Angeln wäre okay, aber B hieße das Tier pfannenfertig zu machen. Kein schöner Gedanke, meinen die Kinder. Ich auch.

 

Nun hat die Sache heute eine Wendung genommen, mit der alle zufrieden sind. Am Ufer des Törnsees hat sich ein Papa mit seinem Sohn dazugesellt und schwuppdiwupp mit einem einfachen Käscher zwei Fische gefangen. Nicht schlecht! Nachdem unsere zwei Fischer auch nach vielen Versuchen mit Angel und Käscher keinen Erfolg hatten, bekamen sie vom syrischen Vater einen der beiden gefangenen Fische geschenkt. Für eine Stunde wanderte der kleine Fisch in unseren Eimer, wurde beobachtet und sanft gestreichelt und anschließend wieder im See ausgesetzt. Nun zieht er hoffentlich glücklich und zufrieden seine Runden im schwedischen See.

 

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Sommer am Törn

11. Reisetag. Montag, 8. August 2016. In Vissefjärda. Schweden

Übernachtung: Camping Törestorp, Vissefjärda, Smaland

Tageskilometer: 0

 

Es gibt einen Gradmesser für Entspannung auf Reisen: Die Anzahl der gelesenen Buchseiten. Auf Rundreisen ist sie eher gering. Viel Zeit fließt in die Planung der Strecke und in die Suche nach einem auch kindergeeigneten Übernachtungsplatz. Am Ende des Tages soll genug Zeit zum Essen, Spielen und für all die Dinge sein, die die Kinder für einen Ferientag brauchen, von dem sie vor dem Einschlafen sagen können, es wäre ein guter Tag gewesen. 

 

Hier an unserem See war mehr als genug Zeit zum Lesen. Die Kinder Künstler Kritzelbücher sind seit Jahren heißgeliebt und in den letzten Tagen sind viele neue bunte Seiten dazugekommen. Zwischen Paddeln, Keschern und Schaukeln stecken die Kinder ihre Nasen ausgiebig in Bücher. Der kleine Held ist in die dreibändewährende Welt von Kalle Blomquist eingetaucht und lebt seit gestern die Geschichten von Michel aus Lönrneberga mit. Das freut mich besonders, denn morgen werden wir uns in Richtung Vimmerby, dem Geburtsort von Astrid Lindgren aufmachen. Sicher steht in den nächsten Tagen auch ein Besuch des Katthult-Hofs und in Bullerbü an. Ich finde es faszinierend, dass Astrid Lindgren auch heute noch die Herzen ihrer jungen Leser erreicht und sie begeistert.

 

Mein Herr Fahrtenschreiber hatte in dieser Woche leider noch nicht so richtig Urlaub. Halbtags wurde die Stuga zum Büro umfunktioniert. Die Internetverbindung ist auch an entlegenen Orten in Schweden meist gut. Wir haben uns eine Prepaid Daten-Simkarte 12 Gb vom Anbieter 3tre gekauft. Das Datenvolumen ist auch über die schwedischen Grenzen hinaus in Dänemark, Österreich, Italien und Großbritannien nutzbar. 

 

Morgen werden wir ein Stück weiterziehen. Der kleine Campingplatz am Törnsee war ein guter Ort für eine erholsame Woche. Er ist nur mit dem Nötigsten ausgestattet, die Sanitäranlagen sind einfach, aber sauber und der Luxus liegt in der Natur. Von Platz weg ins Boot steigen und paddeln, abends ein Feuer machen und einfach Draußensein. Tagsüber wird das Ufer auch von Badegästen aus dem Ort besucht. Bei gutem Wetter öffnet dann ein kleiner Kiosk in dem Eis verkauft wird. Das Wetter hat prima mitgespielt,  wir hatten in der letzten Woche viele Sonnenstunden und angenehme Temperaturen.

 

Während diese Zeilen entstehen, verlege ich unser Fahrtenschreiberbüro in die Stuga weil sich dicke, dunkelblaue Wolken über dem Törnsee sammeln und ein starker Regenguss niedergeht. Der erste, den wir tagsüber in dieser Woche in Schweden erleben. Das heftige Trommeln auf dem Dach der Stuga klingt gemütlich, der Regen bahnt sich in Straßen den Weg über die Scheiben. Kinder, wir haben es gut in Schweden!

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Die Stuga zieht um. Von Vissefjärda nach Mariannelund in Smaland

12. Reisetag. Dienstag, 9. August 2016. Von Vissefjärda nach Mariannelund, Smaland

Übernachtung: Spilhammars Camping, Mariannelund

Tageskilometer: 150

 

Unsere Sachen sind am Vormittag recht schnell gepackt und wir ziehen mit unserer Stuga am Haken ein Stück weiter nordwärts. Die schmalen Straßen verlaufen durch dichten grünen Wald und die Geschwindigkeitsbegrenzungen lassen keine Eile aufkommen. Schöner als in Schweden reist man selten! 

Für die Augen bekommen wir genug geboten und auch für die Ohren haben wir einen guten Vorschlag. Eine Geschichte, bei der Lachen und Weinen ganz nah beieinander liegen. Im CD Spieler liegt "Der Junge, der mit den Piranhas schwamm" von David Almond, gelesen von Jörg Pohl. 

 

Stanley Potts lebt nach dem Tod der Eltern bei Onkel Ernie und Tante Annie. Ernie ist von Dosenfisch besessen und verwandelt das ganze Haus bis unter das Dach in eine fischstinkende Konservenfabrik voller Maschinen. Zu seinem Geburtstag darf Stan auf auf den Jahrmarkt gehen und entdeckt Goldfische in Plastikbeuteln, die ihm sehr leid tun. Stan arbeitet für den Budenbesitzer und befreit die Fische. Doch Onkel Ernies Fischgeschäft läuft schlecht und so stiehlt er Stans Goldfische und hofft auf den großen Durchbruch mit Goldfischkonserven. Stan ist erschüttert, reisst von zu Hause aus und schließt sich dem Jahrmarkt an. Aus dem hageren Waisenjungen Stan wird der Junge, der mit den Piranhas schwamm. 

 

Das Städtchen Maiannelund bietet nicht allzu viel. Der Campingplatz, etwas außerhalb des Ortes, ist trotzdem recht voll, in der nahen Umgebung befinden sich viele Ziele für kleine und große Astrid Lindgren Fans. Der Katthult-Hof, Bullerbü und Vimmerby, der Geburtsort von Astrid Lindgren, sind nur wenige Kilometer entfernt. In der Parkgatan in Mariannelund gibt es die Karamellkokeri, in der die bunten Bonbons hergestellt werden, die schon Michel kaufte.

Bevor wir uns in die Umgebung aufmachen, sind heute erst einmal ganz praktische Dinge dran. Die Waschmaschine auf dem Campingplatz benutzen, kochen, spülen, mit dem Hund gehen. Morgen sehen wir dann weiter! 

 

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Auf den Spuren von Michel, Lisa, Lasse und Bosse zu Astrid Lindgrens Näs

13. Reisetag. Mittwoch, 10. August 2016. Von Mariannelund nach Katthult, Bullerbü und Vimmerby

Übernachtung: Spilhammars Camping, Mariannelund, Smaland

Tageskilometer: 60

 

Einen Steinwurf von Mariannelund entfernt liegt in Gybberyd der Katthult-Hof, der allen Begeisterten von Michel aus Lönneberga ein Begriff ist. Lönneberga liegt ebenfalls in der Region, lieferte aber nur den Namen für Michels Heimatdorf. Auf dem damals und heute noch bewohnten Hof entstanden die Außenaufnahmen für den Film. Im schwedischen Original heißt die Hauptperson übrigens Emil, doch der Name war in Deutschland schon für eine andere, überaus beliebte Kinderromanfigur von Erich Kästner vergeben und so wurde aus Emil eben Michel aus Lönneberga.

Der Parkplatz war schon recht voll als wir ankamen und auch auf dem Hof, vor dem jetzt ein Kassenhäuschen steht, war einiges los. Aus dem ehemals gewöhnlichen Bauernhof mit Tieren und Äckern wurde 1970 ein ganz besonderer Hof, der seither Smaland weit über die schwedischen Grenzen hinaus repräsentiert: Ein Kamerateam tauchte mit der Frage auf, ob auf dem Bauernhof mit dem falunroten Holzhaus die Filme von Michel gedreht werden dürfen. Normalität kehrte dort auch nach Abschluss der Dreharbeiten nicht mehr ein. Das Interesse der Besucher an der Filmkulisse ist ungebrochen. 

Zwischen Mariannelund und Vimmerby liegt ein weiterer Drehort der bekannten Astrid Lindgren Filme. In Bullerbü bestaunen zahlreiche Besucher den Nord-, Süd- und Mittelhof, auf dem die 7-jährige Erzählfigur Lisa mit ihren Brüdern Lasse und Bosse lebt. Die Höfe in Bullerbü sind auch heute noch bewohnt. Kinder können im gegenüberliegenden Schuppen ganz nach Bullerbümanier ins Heu springen. 

 

Nicht versäumen sollte man die Kirche von Pelarne. Sie ist die älteste noch genutzte Holzkirche Schwedens und lohnt einen Zwischenstopp. Der hölzerne Kirchturm steht für sich selbst und ist beeindruckend. Im Kirchenbau gibt es eine kleine Audio-Führung auch in deutscher Sprache. 

Bullerbü, Mittelhof
Bullerbü, Mittelhof
Bullerbü
Bullerbü
Holzkirche in Pelarne
Holzkirche in Pelarne
Glockenturm in Pelarne
Glockenturm in Pelarne

Auf unserer Astrid-Lindgren-Spurensuche in Smaland fällt immer mal wieder Regen und auch die Temperatur ist nicht gerade so, wie man es für einen Ausflug im August erwartet. Bei 10 Grad kommen wir in Vimmerby, dem Geburtsort von Astrid Lindgren, an und freuen uns über ein wärmendes Mittagessen in Astrid Lindgrens Näs. Im Kulturzentrum wird regionales Essen, sowie Kaffee und Kuchen angeboten.

In der Ausstellung dreht sich alles um Astrid Lindgrens Leben und ihr schriftstellerisches Werk und wenige Meter weiter in den Gärten können Besucher Astrids Geburtshaus besichtigen. Auch junge Besucher sind herzlich Willkommen, es gibt Pippis Limonadenbaum zu entdecken, man kann auf Bäume klettern und nach Herzenslust schaukeln. Wäre es nur ein bisschen wärmer, hätten wir die Einladung gern angenommen und uns eine Picknickdecke aus dem Korb genommen, in die Sonne geblinzelt und die Füße im Bachlauf gekühlt. 

Astrid Lindgrens Näs. Die 200 Jahre alte Ulme war Vorbild für Pippi Langstrumpfs Limonadenbaum
Astrid Lindgrens Näs. Die 200 Jahre alte Ulme war Vorbild für Pippi Langstrumpfs Limonadenbaum
Astrid Lindgrens Elternhaus
Astrid Lindgrens Elternhaus

Zurück in der Stuga freuen wir uns über ein warmes Zuhause. Auto abstellen, Haustürschlüssel drehen und schon haben wir's schön! Obwohl wir tagsüber nicht geheizt haben, ist es drinnen immer noch behaglich. Man merkt schon deutlich, dass die Kältebrücke über das Fahrerhaus beim Wohnwagen wegfällt. Nachts hüllen sich unsere Womo-Nachbarn bei neun Grad in ihre Isoliermatten. Den Campingpreis gewinnen eindeutig die Zeltschläfer. Ein guter Schlafsack ist im Sommer auch in Schweden nötig. Der Platz in Mariannelund ist sehr gut gefüllt, gestern und auch heute stand das Schild "voll ausgebucht" in der Einfahrt. Und auch hier klappt es mit Frau Hund bestens, der Wanderweg Sevedeleden startet vor der Haustür der Stuga.

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Die falunrote Gamla Stan von Eksjö und die steinige Felsenschlucht Skurugata. Ein Ausflug bei hundsgemeinen 7 Grad

14. Reisetag. Donnerstag, 11. August 2016. Von Mariannelund nach Eksjö

Übernachtung: Spilhammars Camping, Mariannelund 

Tageskilometer: 90

 

Der Blick auf das Thermometer bestätigt es. Es ist tatsächlich so (unglaublich) kalt, wie es sich anfühlt. 7 (in Worten: SIEBEN) Grad und Regen sind einfach unterirdisch, da gibt es nichts zu beschönigen, das kann man nicht schönreden. Spätestens beim Verlassen der Stuga holt einen die Wirklichkeit ein. Eiskalt sozusagen.

 

Wir ziehen alle Register und plündern die Schränke der Stuga. Gut, dass sich in der hintersten Schrankecke Unterhemden finden und eine Fleecejacke unter die Regenjacke gezogen ist ein passables Kälteschild. Darüber, dass der Kalender behauptet, wir hätten August -August!!!- denken wir nicht weiter nach und starten in unsere nächste Umgebung. Am Rande des Campingplatzes, am See, soll sich ein Geocache verstecken. Der kleine Held ist von der Schatzsuche bei Nieselregen nicht zu begeistern und er zieht sich in der Stuga lieber nocheinmal die Decke über die Ohren und steckt die Nase in sein Buch. Nach "Michel aus Lönneberga" ist nun "Sommerglück und Idiotenpech" dran. Kein Fernsehen, keine Spielekonsole, nichts was mit Strom & Stecker funktioniert sorgen für zufriedene Entspanntheit. Nicht nur beim Kind.

Auf Schatzsuche. Geocaching am Campingplatz in Mariannelund
Auf Schatzsuche. Geocaching am Campingplatz in Mariannelund
Geocache gefunden, Schatz gehoben. Unser erster Cache in Schweden
Geocache gefunden, Schatz gehoben. Unser erster Cache in Schweden

In Eksjös falunroter Altstadt ist Fest, die Tribünen vor der Kirche am Marktplatz bleiben leer, aber zumindest zieht die Blaskapelle, die tapfer im strömenden Regen spielt, einige Zuschauer an, die sich unter ihre Regenschirme drücken und den Pfützen ausweichen. 

 

Die Gamla Stan in Eksjö ist einzigartig in Südschweden. Die Holzhäuser sind nach einem verheerenden Brand 1568 neu errichtet worden und bilden seither ein wunderbares Ensemble aus roten, weißen und pastellfarbenen Häuschen und schmalen Gassen. Ein Blick in die Hinterhöfe zeigt alte Handwerksbetriebe und zauberhafte Gärten. Das Anwesen Aschanska Garden war Anwesen und  Arbeitsstätte einer reichen Geberfamilie. Die Gebäude sind heute Teil eines Museums. 

 

Am Marktplatz besuchen wir gern die gemütliche Konditorei Lennarts und wärmen uns die Finger an einer heißen Tasse Kaffee. Frau Hund muss leider draußen bleiben und wartet so lange in der Box im Auto. Bei den Temperaturen ist zumindest das kein Problem!

 

Schweden hat eine ausgeprägt angenehme Kaffeehauskultur. Die "Fika", die schwedische Kaffeepause, ist fester Bestandteil des Tages. In der Nation der Kaffeetrinker ist es selbstverständlich, dass es "Nachschlag" gibt. Eine Kanne frisch gebrühter Kaffee auf dem Beistelltisch mit dem Schild "patar" lädt in allen Kaffeehäusern zum (kostenlosen) Nachschenken ein. 

Tracht mit Friesennerz
Tracht mit Friesennerz
Tropfende Sonnenschirme in Eksjö, Smaland
Tropfende Sonnenschirme in Eksjö, Smaland
Innenhof in Eksjö, Smaland
Innenhof in Eksjö, Smaland
Eksjö, Smaland
Eksjö, Smaland
Lennarts Konditori in Eksjö. Heißer Kaffee gegen kalte Hände und Sahnetorte für´s Gemüt
Lennarts Konditori in Eksjö. Heißer Kaffee gegen kalte Hände und Sahnetorte für´s Gemüt
Schnuckeliges Hotel in der Partnerstadt von Neusäß
Schnuckeliges Hotel in der Partnerstadt von Neusäß

Etwas nördlich von Eksjö liegt die Felsenschlucht Skurugata. Inzwischen hat es auch aufgehört zu regnen und wir schwenken auf den einstündigen Rundwanderweg ein. Feste Schuhe sind unbedingt notwendig, es geht über knorrige Wurzeln, Stock und Stein. Die Felswände sind zum Berühren nah und so sehr sich unsere Kinder erst über die bevorstehende Wanderung beschwert haben, so groß ist nun der Spaß.

Über steiniges Geröll geht es aus der Schlucht nach oben. Gutes Schuhwerk ist unbedingt notwendig
Über steiniges Geröll geht es aus der Schlucht nach oben. Gutes Schuhwerk ist unbedingt notwendig
Noch Lust auf Laufen? Über den 454 Kilometer langen Rundweg Höglandsleden kommt man auch nach Mariannelund zu unserer Stuga
Noch Lust auf Laufen? Über den 454 Kilometer langen Rundweg Höglandsleden kommt man auch nach Mariannelund zu unserer Stuga

In Mariannelund wird vor der Karamellkokeri eine mannshohe Lieferung zementsackgroßer Zuckersäcke abgeladen. Vom kleinen Laden kann man durch ein Fenster in die Produktion schauen und Bonbons kaufen und probieren. Die Kinder sind von Apfel und Blaubeere angetan und ich probiere die Sorte "Hallon Salt". "Himbeer Salz" schmeckt gelinde gesagt noch viel ausgefallener, als es klingt - es ist einfach scheußlich. Zunächst habe ich Himbeeraroma auf der Zunge über das sich allmählich eine ausgeprägte Salznote legt. Die Zunge kribbelt, der Gaumen wird pelzig und nach kurzer Zeit plagt mich nur noch ein Gedanke - wo werde ich das Ding wieder los? Auf die Kombi Lakritze mit Salz verzichte ich dann lieber. Die Kinder entscheiden sich für die grüngestreiften Apfelbonbons und sind zufrieden mit den Lördagsgodis, die es heute mal am Donnerstag gibt. 

Nach unserem Einkauf in der Karamellkokeri ist der Zuckerberg immer noch nicht abgetragen
Nach unserem Einkauf in der Karamellkokeri ist der Zuckerberg immer noch nicht abgetragen

Wohnwagen-Stellplatz Tipp

Wer in der Region einen kürzeren Aufenthalt plant, kann zwischen Eksjö und Hult auf dem Wohnmobil- und Wohnwagenstellplatz stehen. Wir haben ihn vor einigen Jahren genutzt und sind heute auf dem Rückweg kurz vorbeigefahren. Er bietet Toilette, Wasser, V&E und Stromanschlüsse. Die Gebühr von 100 SEK (zzgl 30 SEK Strom) legt man in einen Umschlag in den Briefkasten, der vom Betreiber täglich geleert wird. 

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Rechts oder links lang? Nach Norden oder Süden?

15. Reisetag. Freitag, 12. August 2016. In Mariannelund, Smaland

Übernachtung: Spilhammars Camping, Mariannelund 

Tageskilometer: 0

 

Über dem Tag liegt ein Fragezeichen: Wohin soll es morgen gehen? Unser ursprünglicher Plan war noch ein Stück weiter in den Norden Richtung Schärenküste zu ziehen.

Ein paar Tage zwischen steinigen Schärenbuckelchen am blauen Meer wäre schön. Im Naturreservat Asvikelandets beginnt eine etwa fünfstündige Schärenwanderung auf Torrö, die mich sehr interessieren würde.

 

Der Wetterbericht spricht allerdings so gar nicht für die Fortsetzung der Reise auf dieser Route. Für die nächsten Tage bleibt es an der Ostküste kalt und regnerisch. Zumindest haben wir nun einen Eindruck, wie es mit der Stuga im Winter sein könnte. Nachts haben wir es auch ohne Heizung recht behaglich. Wir waren nicht ganz sicher, ob die Truma S 3400 im Winter ausreicht. Die Villa, unser Wohnmobil, hatte die deutlich leistungsstärkere Truma 6000 verbaut. Bei vier Grad Außentemperatur nachts scheint es aber tatsächlich zu leisten. 

 

Auf einem der Wanderwege, die direkt am Campingplatz Mariannelund vorbeiführen, lassen wir uns die Sache durch den Kopf gehen und entscheiden uns dafür, die Sache mit dem Norden sein zu lassen und morgen etwa 200 Kilometer in den Süden zu fahren. Der Wetterbericht spricht dafür. Wandern im Regen macht nicht so wirklich viel Sinn. 

 

Am Nachmittag packen wir langsam zusammen. Es regnet gerade mal nicht und so bekommen wir Stühle, Tisch und Markise trocken rein. Die Würfel sind gefallen, wir werden südlich Richtung Växjö

 fahren.

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Am Asnen See

16. Reisetag. Samstag, 13. August 2016. Von Mariannelund an den Asnen See bei Ryd, Smaland

Übernachtung: Getnö Gard, Asnen

Tageskilometer: 190 

 

Wir kommen morgens recht schnell los. Tisch und Stühle sind seit gestern schon eingepackt, wir haben die Regenpause genutzt um die Sachen trocken einzupacken. Grauwasser leeren, Mover anlegen, Bremse raus und Stuga an den Haken - schon kann es losgehen. Zweieinhalb Stunden brauchen wir bis Tingsryd und sehen uns dort den Campingplatz an. Er ist recht voll und mir mag er nicht so recht gefallen, obwohl wir vor einigen Jahren schon einmal ein paar Tage hier verbracht haben und alles sehr gepflegt wirkt. Der angrenzende Zirkus, ein kleiner Frisör mit Nagelstudio und penibel abgegrenzte Parzellen fühlen sich nicht so passend für uns an. Grauer Dunst, der sich über den See legt und Nieselregen machen die Sache nicht gerade anziehender. 

 

Dann kaufen wir eben erst mal ein. In einer längeren Parkbucht bekommen wir für das Gespann einen (oder eher drei) Parkplatz und decken uns bei ICA mit Lebensmitteln ein. Für uns ist es immer noch gewöhnungsbedürftig, dass wir Joghurt nur in 1 Kilogramm Tetrapaks bekommen und auch der schwedische Käse wird in Klötzen abgepackt. Neben Joghurt gibt es auch viel Dickmilch, die schwedische Filmjölk, die recht lecker ist. Gern hätte ich mehr Sorten probiert, aber bis ein Liter davon aufgebraucht ist, ist die Reise fast um.

 

In schwedischen Läden läuft das Einkaufen ruhig ab. Kein Gedränge, kein kritisches Beäugen des Nachbarn, ob sich in der Schlange vor der Käsetheke vielleicht jemand nach vorne gedrängelt hat. Bald betritt man auch als Tourist einen Laden und hält Ausschau nach dem kleine Kasten an der Wand, aus dem man seinen "Nummerlapp" zieht. Der Abrisszettel mit Wartenummer wirkten an der Fischtheke und in der Konditorei erst etwas seltsam und erinnerten uns an Arbeitsamt oder Zulassungsbehörde, aber: Die Sache funktioniert! Während man in Ruhe mit seinem Nummerlapp in der Hand wartet, kann man in Gedanken die Einkaufsliste nochmal durchgehe, nach anderen Dingen Ausschau halten oder einen Schwatz halten. 

 

Außerdem hat die Thomas Stuga-Office in der letzten Woche und das Fahrtenschreiberbüro mehr Datenvolumen geschluckt, als üblich. In Tingsryd lassen wir die Karte nochmal aufladen, bevor wir weiter fahren. Wäre doch schade, wenn wir nichts mehr von uns hören oder lesen lassen könnten. Das Ziel ist inzwischen auch klar. Wir fahren an den Asnen See bei Ryd und wollen ein paar Tage auf dem Naturcampingplatz am Wasser verbringen. 7 Kilometer fährt man nach dem Abzweig von der Straße über eine Landzunge nach Getnö. 

 

Vor dem Campingplatz am Asnen haben sich schon einige Leute eingefunden und warten, bis die Rezeption um 14:00 Uhr nach zweistündiger Mittagspause wieder öffnet. Der Platz ist recht voll und so wie wir es in Erinnerung hatten, bei deutschen Campern sehr beliebt. Wir bekommen einen der letzten großen Stellplätze in Wassernähe und steuern mit der Stuga über den weitläufigen, naturbelassenen Platz zu unserem Nachtquartier, auf dem überraschenderweise aber schon ein Zelt steht. Wir warten zwei Stunden, bis sich die Sache aufgeklärt hat. Die niederländischen Zeltcamper hatten ihren Platz gegenüber mit "unserem"  großzügigeren getauscht und sind morgens von ihrem Platz 38 auf unseren mit der Nummer 37 umgezogen. Die Rezeption hat es schlicht und einfach verpennt. Ärgern hilft nichts und so ziehen wir eben auf den Platz 38 gegenüber. 

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Camping in Schweden. Geräuchertes Stockbrot und sonnenhungrige Schlangen am See

18. Reisetag. Montag, 15. August 2016. Getnö Gard, Ryd, Smaland

Übernachtung: Gentö Gard, Ryd

Tageskilometer: 0

 

Das Wetter hat sich erholt. Die Sonne scheint morgens schon warm. Bis zur Rezeption und zum Café, wo es Semmeln gibt, ist es ein kleiner Morgenspaziergang, den auch Frau Hund gerne mitgeht. Üblicherweise geht mein Herr Fahrtenschreiber in der Früh los, heute übernehme ich das mal und habe gleich die erste Begegnung mit einer Schlange. Hinter der Dog-Bar, einem Hundehäuschen mit Futter, und der Hauswand verlässt eine große Ringelnatter ihre Höhle und sonnt sich. Später am Nachmittag wird uns noch eine Schlange über den Weg laufen. Direkt neben der Stuga zwischen Farn und Stein schlängelt sich eine schwarze Schlange. Vermutlich ist es eine Kreuzotter, die schwarzgefärbten Höllenottern sollen im Norden verbreiteter sein und sich gerne nach längeren Regenperioden und in Regionen mit großen tageszeitlichen Temperaturschwankungen zeigen. Wir ermahnen die Kinder wieder, besonders beim Klettern auf Steinen wachsam zu sein und nicht durch den Farn zu rennen. Man weiß ja, dass Schlangen in Schweden nicht gerade selten sind, aber es wird schon nochmal deutlicher, wenn eine plötzlich neben den eigenen Füßen auftaucht. 

 

Die Kinder sehen wir erst zum späten Mittagessen wieder. Am See haben sie zwischen Ufer und Badeinsel eine Shuttleverbindung aufgebaut und schippern mit ihren Freunden hin und her. Schön, dass es mit dem Wetter heute gut klappt und die Kinder ans Wasser können. Unsere Kinder genießen die Zeit auf dem Platz und verhandeln, wie lange wir noch bleiben können. Bis Mittwoch haben wir uns den Platz vormerken lassen. An Zeit fehlt es uns nicht, nachdem wir nicht weiter in den Norden bis Östergötland gefahren sind, muss Eile nicht sein. Wir haben übrigens keinen Campingplatz vorgebucht. Wir sind immer einfach vorbeigefahren und haben einen Platz bekommen. 

 

Abends werfen wir den Grill an - das Wetter muss man nutzen! Um uns herum qualmt es heftigst, so wie jeden Abend. Auf dem Platz wird Feuerholz verkauft, dass nur leider so nass ist, dass es mehr qualmt als brennt. Wir haben gestern auch einen Sack für stolze 60 Kronen gekauft und versucht Stockbrot über dem Feuer zu machen. Naja, den Teig konnte man eher räuchern als rösten. Wir sammeln das Holz im Wald besser wieder selbst. 

 

 

Morgenrunde mit Frau Hund. Auch an Getnö Gard grenzen Wanderwege
Morgenrunde mit Frau Hund. Auch an Getnö Gard grenzen Wanderwege
Unsere Nachbarin wohnt neben der Stuga zwischen Farn und Stein. Anderntags begegnet uns noch eine am Wegrand auf unserer Runde mit dem Hund durch den Wald
Unsere Nachbarin wohnt neben der Stuga zwischen Farn und Stein. Anderntags begegnet uns noch eine am Wegrand auf unserer Runde mit dem Hund durch den Wald
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Ein Tag in der Stuga. Ein Tag Zuhause

19. Reisetag. Dienstag, 16. August 2016. Getnö Gard, Ryd, Smaland

Übernachtung: Getnö Gard, Ryd

Tageskilometer: 0

 

Bei Sonnenschein deckt unser zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber den Frühstückstisch draußen und schwuppdiwupp schlägt das Wetter um. Graue Wolken ziehen auf, ein kühler Wind weht und bevor es zu regnen beginnt, können wir gerade noch unsere Frühstückseier löffeln und die Rosinensemmeln aufessen. 

 

In der Stuga ist es gemütlich und aus unseren 14 Quadratmetern Wohnfläche ist längst ein vollwertiges Zuhause geworden. Unsere Tochter zieht sich in ihr kuscheliges Stockbett zurück und schließt den Raumteiler. Unser Sohn belagert bäuchlings das Elternbett und genießt bei geschlossener Faltjalousie sein kleines Königreich. Die Liste der Bücher, die er auf dieser Reise gelesen hat, ist lang. Richtig lang.

Mein Herr Fahrtenschreiber und ich legen eine ausgiebige Kaffeepause in unserer Wohnstube ein. Am Küchentisch halten wir Redaktionssitzung des Fahrtenschreibers. Auf unser Dach trommelt Regen, Wind braust um die Stuga. Schlechtes Wetter kann unglaublich behaglich sein.  

 

Die Laufwege in unserer Stuga haben sich schnell eingespielt. Es braucht ein, zwei Tage bis jeder wieder weiß, wo man geht und steht, ohne den Ellbogen eines Mitbewohners in den Rippen zu haben oder über fremde Zehen zu latschen. "Geh mal aus dem Weg" hört man nur noch selten. Auch Frau Hund liegt in der Stuga nicht mehr dauernd im Weg rum. Schon eine Weile grätschen wir nicht mehr im halben Spagat über den Hund.

 

Wir sind trotz Regen gut im Fluss. Es geht nicht darum, Dinge möglichst schnell und effizient zu erledigen. Warum soll es nicht etwas länger dauern, bis das Geschirr gespült ist, bis Saftbecher und nutellaverschmierte Teller aus der Spülschüssel aufs Abtropfgitter wandern und langsam drehend von zwei Kinderhänden getrocknet werden. Langsamkeit ist gar nicht verkehrt. 

 

Und dann lässt sich die Sonne doch noch sehen. Schnell wird es warm, die Kinder verschwinden auf den Spielplatz, bevor wir die Boote richten und eine Runde über den See paddeln. Ein letztes Lagerfeuer mit selbstgesammelten Holz aus dem angrenzenden Wald beschließt unsere Zeit in Smaland. Morgen früh werden wir unser Häuschen ins Schlepptau nehmen und es in Skane, dem südlichsten Teil Schwedens, wieder beziehen. 

 

 

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Mit der Stuga im Schlepptau ans Meer. Von Smaland nach Schonen

20. Reisetag. Mittwoch, 17. August 2016. Von Ryd, Smaland nach Borrbystrand, Skane

Übernachtung: Borrbystrands Camping

Tageskilometer: 170

 

Die Kinder sind von der Abreise nicht so begeistert. Man könnte ja noch einen Tag am See in Smaland dranhängen, meinen sie. Der Wetterbericht verspricht für Skane (Schonen), dem südlichsten Zipfel Schwedens, heute viel Sonne und erst am Abend Regenschauer. Die Aussicht auf einen Nachmittag am Meer ist dann doch verlockend. Los geht´s! 

 

Bald zeigt das Thermometer 25 Grad an, die dichten Smalandwälder, die die Straße säumen, weichen einer weiten Landschaft, die durch Landwirtschaft geprägt ist. Wir ziehen an Kuhweiden, Kartoffelfeläckern und goldenen Getreidefeldern vorbei. Die Ernte ist im Gange. Dann erhaschen wir links einen blauen Steifen, der bis zum Horizont reicht: Das Meer.  

 

Schonen hat eine lange dänische Vergangenheit. Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts gehörte der Landstrich zu Dänemark, bevor er endgültig schwedisch wurde. Im übrigen Schweden behauptet man, die Schonen aufgrund ihres dänisch gefärbten Dialekts schwer zu verstehen. Die Landschaft ist eher lieblich als spektakulär. Am Straßenrand fallen Hinweise auf Handwerksbetriebe und Künstlerwerkstätten auf. Kulturinteressierte stoßen auf alte Runenfunde, Hügelgräber, Burgruinen und Kirchen.  

 

Unsere Rechnung geht auf. An der Küste entlang zieht sich ein herrlicher Sandstrand. Die Schule hat in Schweden wieder begonnen, es ist Nachsaison und so hält sich der Andrang in Grenzen. Den Nachmittag verbringen wir vor einer Düne am Meer. Strand und Sonne in Schonen tun zum Abschluss unserer Reise gut.  

 

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Ystad. Ein Städtchen nicht nur für Wallander-Fans. Fachwerk, ein blühender Klostergarten und eine malerische Altstadt

21. Reisetag. Donnerstag, 18. August 2016. Von Borrbystrand nach Ystad, Skane

Übernachtung: Borrbystrand Camping, Skane

Tageskilometer: 

 

Morgens trommelt Regen auf das Dach der Stuga. Für drei, die sich im warmen Bett nochmal umdrehen und dann gemütlich frühstücken, eine feine Sache. Unser Herr Fahrtenschreiber besorgt Semmeln bei prasselndem Regen und geht später bei strömendem Regen mit dem Hund eine erste Runde vor die Tür. Das Colliemädchen macht sich gut als Reisebegleiterin. Gern passt sie sich unserem Tagesrhythmus an. Collietypisch lebt sie nach dem Motto "Dabeisein ist alles". Während wir Einkaufen oder am Strand sind, bleibt sie aber auch problemlos für ein, zwei Stunden in der Stuga und hält ein Schläfchen.

 

Ystad ist das schwedische Mekka der Krimifreunde. Henning Mankell siedelt seine Romanfigur Kurt Wallander in seiner Heimatstadt an. Die Bücher wurden hier auch verfilmt, die Orte kann man bei einem Stadtrundgang besichtigen. Wallanders Lieblingscafe Fridolfs Konditori findet man gegenüber der Tourist Information in der Nähe des Bahnhofs. Nicht weit davon ist das Hotel Continental, in dem Wallander gerne mal einen Absacker zu sich nimmt. In der Tourist Information gibt es ein Faltblatt, das auf Wallanders Spuren durch die Stadt führt. Mit alten Löschfahrzeugen kann man sich auch ohne die Füße zu strapazieren auf Wallander-Tour machen. 

 

Wallander-Tour in Ystad mit historischem Löschfahrzeug
Wallander-Tour in Ystad mit historischem Löschfahrzeug

Am Stortorget befindet sich die St. Maria Kyrka. Seit dem 17. Jahrhundert ertönt abends alle 15 Minuten die Trompete des Turmwächters um die Bewohner vor Feuer zu warnen. Mit seinen vielen Fachwerkhäusern war Ystad besonders gefährdet. Die Kinder fanden in schwedischen Kirchen immer schon die Spielecke interessant. Bilderbücher, Malsachen und ein kleiner Tisch mit Stühlen gehören zur Standardausstattung. In der Maria Kyrka hat man sich besonders viel Mühe gegeben. Zusätzlich steht ein bequemes Sofa für die Eltern neben der Kinderspielecke. Für die Kinder liegen Talare zum Verkleiden und liebevoll gemachte Requisiten bereit, mit denen sie Szenen aus dem kirchlichen Leben wie Hochzeit, Taufe oder Beerdigung spielen können. 

Maria Kyrka, Ystad. Viel Raum für Kinder
Maria Kyrka, Ystad. Viel Raum für Kinder

Mitten in der Stadt liegt das Grabrödraklostret. Das alte Franziskanerkloster hat einen herrlichen Blumen- und Kräutergarten. Nach der Reformation war es Hospiz, verfiel aber mit den Jahren arg. Eine Bürgerinitiative erzwang 1909 die Restaurierung. Heute wird sie als Kirche und auch als Museum genutzt. Ins letztere kam ich eher zufällig, weil der kleine Held dringend mal musste. Beim Warten stöberte ich durch den Museumsladen und habe das beste Souvenir für die Stuga gefunden, das man sich denken kann: Eine Küchenschürze von Gudrun Sjoeden aus Schweden. 

Souvenir aus Ystad. Eine schwedische Küchenschürze für die Stuga
Souvenir aus Ystad. Eine schwedische Küchenschürze für die Stuga

Durch die Stadt schlendern macht hungrig und wir freuen uns auf zwei Adressen, die wir schon kennen und an die wir gute Erinnerungen haben.

In der Bageri Söderberg & Sara gibt es knuspriges (!) Bio-Brot aus Sauerteig. Das ist in Schweden keine Selbstverständlichkeit und wir behaupten, dass es mit Abstand das beste Brot ist, das wir auf dieser Reise bekommen haben und es mit unserem Bäcker zu Hause durchaus konkurrieren kann. Die Sandwiches mit Käse oder Ziegenfrischkäse und geraspeltem Rotkohl waren ein Genuss. Drinnen sitzt man für eine Mittags- oder Kaffeepause am Tresen sehr nett.

Im Innenhof von Hos Morten ruhen wir später bei einem Kaffee und einem Stück hausgemachter Himbeertorte unsere müden Füße aus. Man sitzt lauschig an kleinen Tischen in netter Umgebung. 

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"Du Mama, können wir hier noch länger ...?" Ein Landvergnügen in Schleswig Holstein

22. Reistag. Freitag, 19. August 2016. Von Borrby, Skane (Südschweden) nach Sörup, Schleswig Holstein

Übernachtung: Hofgemeinschaft Löstrup, Sörup, Schleswig Holstein (aus: Stellplatzführer Landvergnügen 2016)

Tageskilometer: 460

 

Nach kaugummizähen Autobahnkilometern erst durch Schweden, dann durch Dänemark -wir meiden auf der Rückreise die Fähre und kommen über die Brücken auf dem Landweg- sind wir für heute am Tagesziel. Die Stuga landet in Sörup in Schleswig Holstein.

 

"Du Mama, können wir hier noch länger ...?" höre ich von unserer Tochter auf dem Rücksitz schon in der Einfahrt zur Hofgemeinschaft Löstrup. Vor uns liegt ein wunderschöner alter Dreiseitenhof mit reetgedecktem Bauernhaus, davor eine große Holzschaukel und ein Holzpferd. Kaninchen schnuppern in ihren Gehegen, der Hahn kräht und im Bauerngarten blühen selten gewordene alte Stauden. "Bullerbü in Schleswig Holstein" ist mein erster Gedanke.

 

Die Hofgemeinschaft Löstrup ist ein kleiner Demeter-Betrieb mit Backstube, gut sortiertem Laden, eigener Imkerei und Sozialarbeit. In der kleinen Gärtnerei kann man selten gewordenen alte Stauden und Pflanzen kaufen. Wir werden sehr aufmerksam empfangen und beziehen unser Nachtquartier auf dem Hof zwischen den Hühnern und einem liebevoll gerichteten, blühenden Garten. Im Hofladen decken wir uns mit Brot, Käse, Obst & Gemüse und hausgemachten Würsten ein und freuen uns auf ein Abendessen am blühenden Staudengarten mit Knackwurst, stugagemachtem Kartoffelsalat und Emmer-Bier in Schleswig Holstein.

 

Der Staudengarten von Irmtraud Cordes ist eine Wohltat für das Auge. In unzähligen Tönen Grün rebelliert er fröhlich gegen den Einheitsbrei, der mit Thuja und Kirschlorbeer in unseren Vorgärten eingezogen ist. Wir kommen ins Gespräch und Frau Cordes erzählt, dass sie alle Pflänzchen ohne chemische Hilfsmittel selbst zieht. Sie gibt ihr Wissen gern weiter, der Hofgarten ist voll mit herrlichen Anregungen für den eigenen Garten. Wir sitzen zwischen duftenden Teekräutern, Phlox, Fetter Henne und dem blühenden lila Sommerflieder. Ja wirklich, man würde gern noch länger ...!

 

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Stau.

... leider über Stunden!
... leider über Stunden!

23. Reisetag. Samstag, 20. August 2016. Von Löstrup, Schleswig Holstein nach Egestorf, Niedersachsen

Übernachtung: Stellplatz am Naturbad Aquadies, Egeltorf. Wohnwagen laut Kassierer geduldet gegen erhöhte Gebühr (11 Euro Wowa, 8 Euro WoMo)

Tageskilometer: 200

 

200 Kilometer in 5 Stunden. Das sagt eigentlich schon alles, die Geschichte um den heutigen Tag ist schnell erzählt.

Wir hatten morgens angenehme Stunden auf dem schönen Landvergnügenstellplatz in Löstrup. So wie es sich auf dem Land gehört, wurden wir vom Hahn geweckt, bevor die Gänse mit ihrem Geschnatter einstimmten. Bei einem gemütlichen  Frühstück mit Semmeln aus dem Hofladen ließen wir uns Zeit, die Kinder besuchten nochmal die Hasen und hüpften auf dem Trampolin. So war es schon fast Mittag, als wir loskamen.

Nach dem Entsorgen auf dem zwei Kilometer entfernten (übrigens netten!) Wohnmobil- und Wohnwagenstellplatz im Ort Löstrup ging es auf die Autobahn. Nach zwei Stunden hatten wir 70 Kilometer geschafft, weitere drei Stunden mühten wir uns noch ab und entschlossen uns um halb fünf die Sache für heute gut sein zu lassen.

Nun stehen wir auf dem vollen Stellplatz (der für 30 Mobile ausgewiesene Stellplatz ist mit 40 Mobilen und 3 Wohnwagen belegt) am Schwimmbad in Egestsorf und nehmen die Sache morgen nochmal in Angriff. Drückt uns die Daumen!

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Lass rauschen. Von Niedersachsen nach Bayern

24. Reisetag. Sonntag, 21. August 2016. Von Egestorf, Niedersachsen nach Hammelburg-Diebach, Bayern

Übernachtung: Wohnmobil- und Wohnwagenstellplatz Am Forellenhof Reuß, Hammelburg-Diebach, Bayern

Tageskilometer: 440 

 

Heute läuft es deutlich besser. Es ist zwar einiges los auf der Straße, aber zum Stillstand kommt es trotz Baustellen nicht. Wir kommen morgens zeitig los und gegen 15:30 erreichen wir Hammelburg  in Bayern. Kurz überlegen wir noch, ob wir die restlichen 260 Kilometer bis zu Hause noch abspulen, entscheiden uns dann aber dagegen. 400 Tageskilometer sind genug und so erreichen wir den Stellplatz im Örtchen Diebach. Vorher haben wir angerufen und angefragt, ob wir mit WoWa kommen können.

 

Gestern war es doch etwas kurios, die drei Wohnwagen auf dem Platz wurden lediglich "geduldet", nachdem der Kassierer "beide Augen zudrückte". Wir kamen ins Gespräch, aber so richtig verstanden haben wir die Begründung nicht. Sachlich, also mit dem Fahrzeug an sich, ist es nicht begründet, die Gemeinde hat Sorge, dass "Zigeuner" und "Zirkusvolk" -schon die Wortwahl ist kurios- den Platz besiedeln und die Wohnmobilsten stören. Und für Wohnwägen sei schließlich der Campingplatz da. Die erhöhte Gebühr (8 Euro Womo und 11 Wowa) nehmen wir für diesen Abend so hin. Hinterfragen darf man es allerdings nicht groß, der Nachbar im WoMo zieht ein Auto auf dem Hänger hintendrein ...

 

Für heute haben wir in jedem Fall einen Platz gefunden, der rundum passt. Er liegt herrlich im Grünen mit einem fantastischen Ausblick ins Saaletal. Auf dem Forellenhof tummeln sich etliche Tiere, es gibt einen Spielplatz und einen Biergarten beim Gasthof. Neben Forellen findet man  Pizzen und Flammkuchen auf der Karte. Der Wirt und Stellplatzbetreiber ist sehr bemüht um seine Gäste. Ein guter Ort für einen schönen letzten Abend auf der Rückreise! 

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Wieder zu Hause. Das Ende einer Familienreise von Bayern nach Südschweden

25. und letzter Reisetag. Von Hammelburg, Franken nach Neusäß

Tageskilometer: 260

 

Wir haben eine ruhige Nacht auf dem Stellplatz in Siebach bei Hammelburg verbracht. Der Stellplatz ist wirklich schön und ich bin sicher, dass wir nicht das letzte Mal da waren. Stellplätze für Wohnwagen gehören nicht unbedingt zu den unkomplizierten Kapiteln. Wir nutzen die App ADAC-Camping- und Sellplatzführer. Dort kann man die Stellplätzen selektieren und sehen, welche auch für Wohnwagen zugelassen sind.

 

Den heißen Tipp haben wir vor einer guten Weile schon von Sascha aus dem Driving Office bekommen. Danke dir!

 

Und es ist, wie es eben nach Reisen immer ist. Die Kinder sind in ihren Zimmern verschwunden, Frau Hund liegt zufrieden im Garten und gleich wird die Waschmaschine ihre ersten Runden drehen. 

Die eigene Dusche ist nach gut drei Wochen Reisen angenehm. Gedanklich haben wir die Fühler wie immer schon etwas in die Zukunft ausgestreckt und die ein oder andere Reiseidee ist auf der Rückfahrt auch schon gewachsen. Zwischen Hamburg und Hannover war ja genug Zeit dafür. Wir freuen uns jetzt schon auf den nächsten Ausflug mit unserer Stuga!

Stellplatz in Siebach Hammelburg. Dank Brötchenservice die erste Breze nach wochenlanger Abstinenz
Stellplatz in Siebach Hammelburg. Dank Brötchenservice die erste Breze nach wochenlanger Abstinenz
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