14. Reisetag. Samstag, 21. Juli 2007. Von Kalmar an den Asnen-See

Übernachtung: Camping Gard Getnö, Asnen

 

Nach einer halbstündigen Suche finden wir in Emmaboda endlich einen Bäcker. Es ist nicht so, dass gar kein Geschäft auf unserem Weg lag, aber tatsächlich hat kein Bäcker morgens um neun (!) geöffnet. Wann stehen die Schweden samstags bitte auf? Mit Blick auf unsere zwei niedlichen Frühausteher könnte man fast ein wenig neidisch sein!

Während ich mich auf den Weg zum Bäcker mache, besucht Thomas den System-Bolaget und kauft Wein. Wir nehmen in unser Logbuch, Kapitel Schweden auf: Wein besser aus der Heimat mitbringen. Schmeckt deutlich besser und ist deutlich günstiger.

Der Naturcampingplatz Getnö hat richtig schöne Plätze am Wasser. Wir erreichen ihn nach 20 Minuten Fahrt durch dichten Wald, vorbei an Wasser und auf holprigen Wegen.

Auf dem Platz sind überwiegend deutsche Gäste. Anna freut sich über unseren Spaziergang, den sie mit dem Laufrad begleitet. Keine Straße weit und breit, ein See und tiefe Wälder. Schön! Geduscht und abgespült wird mit teils trübem Seewasser, was ziemlich ungewöhnlich riecht. Die wenigen und in die Jahre gekommenen Duschen reichen vermutlich nicht aus, wenn der Platz gut gefüllt ist. Unser WoMo-Bad ist ein Segen!

Jeder Platz hat seine eigene Feuerstelle und abends wird zur Freude unserer Tochter kräftig gezündelt. Auch wenn es nicht so richtig dunkel wird, macht das Lagerfeuer Spaß!

 

Blick auf den See bei Nacht
Blick auf den See bei Nacht
Das Paddeln auf dem Asnensee macht Spass
Das Paddeln auf dem Asnensee macht Spass
Jeder Platz hat eine eigene Feuerstelle
Jeder Platz hat eine eigene Feuerstelle

15. Reisetag. Sonntag, 22. Juli 2007. Von Getnö nach Ahus

Übernachtung: Yachthafen Ahus

 

Wir sitzen gemütlich bei einer Tasse Kaffee im WoMo und schrecken hoch, als wir in dem kleinen gelben Fleck am Fels gegenüber unsere Tochter erkennen. In ihren gelben Gummistiefeln ist sie drei Meter den schroffen Fels hochgeklettert und sitzt nun fest. Himmel! 

Als ob der Vormittag nach der Kraxelei der Tochter noch nicht aufregend genug gewesen wäre, wird am 22. Juli 2007 ein geflügeltes Wort geboren, das wir noch heute, im Jahr 2013, oft gebrauchen. Die Steilvorlage dafür lieferte der Nachbar auf dem Campingplatz, der meinte "Der tut nix" und just schnappt das kleine, freche Hundevieh nach Annas Bauch. Zum Glück passiert nichts, unser Kind erschrickt nur. Und irgendwann habe ich dann auch aufgehört, in meiner Karriere als Mutter die Zahl der "Der tut nix"-Sätze zu zählen.

Auf dem Wasser gibts keine Felsen und keine Hunde und so machen sich Vater und Tochter mit dem Boot über den Asnen auf. Der Zwerg rebelliert in letzter Minute und mit schon angelegter Schwimmweste beschließt er, dass er nun dringend seine Milch braucht. Er beherrscht eine Tonlage, die jede Hoffnung auf Aufschub der Mahlzeit lautstark erstickt. So bleibe ich mit ihm im Womo und winke seiner großen Schwester nach. 

Am frühen Nachmittag entscheiden wir uns, die deutsche Enklave am schönen Asnen zu verlassen. So ein WohnMOBIL wird seinem Namen wirklich gerecht! 

Bereits auf dem Weg beginnt es in Strömen zu regnen. An Wasser von oben und von unten mangelt es im schönen Schweden nicht. Und sollte ich mal wieder hierher kommen, habe ich sicher noch ein zweiters Paar Gummistiefel im Gepäck. Die Schwedinnen zeigen, dass die nicht nur praktisch, sondern auch stadttauglich sind.

Der Yachthafen in Ahus füllt sich nach unserer Ankunft total schnell und bald wohnen wir in einer Kolonie mit zehn weiteren WoMos. Wir fühlen uns in der Gemeinde schon richtig wohl. Der Regen prasselt auf das Dach und das hört sich richtig gemütlich an. Für unseren kleinen Sohn das perfekte Geräusch zum Einschlummern. Wir verbringen einen gemütlichen Nachmittag drinnen. Der Platzwart kündigt sich mit heftigem Klopfen an und kassiert die Standgebühr von 100 Kronen. Als Gegenwert bekommen wir einen tollen Nachtplatz mit Blick über das Meer bei den Fischerbooten, saubere Duschen und frisches Wasser. Was will man mehr?!

 

Der Stellplatz am Yachthafen
Der Stellplatz am Yachthafen
Noch einmal die leckeren Smörgas einkaufen
Noch einmal die leckeren Smörgas einkaufen

16. Reisetag. Montag, 23. Juli 2007. Von Ahus nach Kivik

Übernachtung: Am Hafen, Kivik

 

Der Tag beginnt ohne Regen. Ist doch schon mal was! Was wir aus Schweden mitnehmen ist auf jeden Fall die Erkenntnis, dass wir das Wetter überhaupt nicht einschätzen können. Oft fällt Regen, der sich dann aber genauso schnell verabschiedet, wie er über uns hereingebrochen ist. 

Wir machen uns mal ohne Gummistiefel auf den Weg zur Bäckerei und besorgen (ungesüßtes) Brot und natürlich auch etwas von der unwiderstehlichen Räkör Smörgastarta, einer Art Sandwichkuchen mit superleckeren Garnelen und jeder Menge Kalorien. Letzteres kommt sicher nicht zu kurz, einige Zimtschnecken und anderes Hefegebäck wandert auch in die Tüte. Wo wir nun schon mal da sind ... 

Entlang der Küste entdecken wir einen schönen Dünenstrand. Wir rasten, spielen und ziehen schließlich weiter nach Kivik. Das idyllische Küstenörtchen ist einen Spaziergang wert. Wir kaufen am Hafen in einem kleinen Geschäft fangfrischen Fisch, Garnelen und Fischsalat. Thomas brät den Lachs und den Rotbarsch -vermutlich ist es einer, unser Schwedisch ist so miserabel, dass es nicht für Fisch reicht-  und kocht Kartöffelchen dazu. Ein Traum! Wir drei freuen uns und auch unser Sohn hat Grund zum Strahlen. Seine  Antibiotikum-Kur geht heute zu Ende. 

Nach dem Regenabend gestern bekommen wir heute einen wunderbaren Sonnenuntergang im kleinen Fischerhafen zu sehen. Mit uns stehen noch einige andere WoMos an diesem schönen Örtchen. Die Übernachtung ist kostenlos. Ohje, bald geht es Heim. Wir haben uns schon sehr an das rollende Schneckenhaus gewöhnt!

Kurz nach Ahus beginnt ein 30km langer Strandabschnitt
Kurz nach Ahus beginnt ein 30km langer Strandabschnitt
Dünen die zum Spielen einladen
Dünen die zum Spielen einladen
Unser Stellplatz für eine kostenlose Übernachtung in Kivik
Unser Stellplatz für eine kostenlose Übernachtung in Kivik
Kivik von seiner schönsten Seite
Kivik von seiner schönsten Seite
Unser liebster Fischladen- al & lax, reelle Preise für klasse Fisch
Unser liebster Fischladen- al & lax, reelle Preise für klasse Fisch
Der Stellplatz von Ystad
Der Stellplatz von Ystad

17. Reisetag. Dienstag, 24. Juli 2007. Von Kivik nach Ystad

Übernachtung: Yachthafen Ystad

 

Vormittags regnet es mal wieder. Ist halt so und eigentlich stört es uns gar nicht in die Gummistiefel zu schlüpfen und die Regenjacken anzuziehen. Für Anna ist das Klima angenehmer als ständige Hitze und David liegt im Kinderwagen gut und trocken. Passt!

Wir drehen eine kleine Runde durch Ystad und am Nachmittag zeigt sich auch wieder die Sonne. In Ystad steht man am Yachthafen gegen 120 Kronen Gebühr stadtnah, aber nicht besonders schön. Auf dem Platz findet man neben uns ausrangierte Schiffe, olle Boote und allerhand anderes Treibgut unserer Zivilisationsgesellschaft. Die Stadt ist aber hübsch!

Unsere Fahrt durch Schonen.
Unsere Fahrt durch Schonen.

18. Reisetag. Mittwoch, 25. Juli 2007. Von Ystad nach Trelleborg

Übernachtung: Stellplatz am Fährhafen, Trelleborg

 

Okay, wir sind einfach Anfänger! Den Tag hätten wir besser im hübschen Ystad verbracht, als uns schon so früh auf den Weg nach Trelleborg zu machen. Einen Schlafplatz am Fährhafen dort hätten wir später auch auf jeden Fall noch bekommen. Über Trelleborg und den Stellplatz am Fährhafen gibt es nicht so furchtbar viel zu sagen. Man fährt hin, um Wegzukommen. Morgen früh um 10:00 Uhr wird uns die Nils Holgersson aus der TT-Line zurück nach Deutschland bringen. 

 

 

Die letzte Nacht in Schweden teilen wir uns mit 50 anderen Wohnmobilisten auf dem Stellplatz nahe dem Fährhafen
Die letzte Nacht in Schweden teilen wir uns mit 50 anderen Wohnmobilisten auf dem Stellplatz nahe dem Fährhafen
Unsere Fähre Nils Holgerson wartet
Unsere Fähre Nils Holgerson wartet