Unterwegs 2012 - Unser Blog


Grandiose Kulisse, viele Zuschauer. Von Glencoe nach Fort William

7. Reisetag. Freitag, 7. August 2015. Vom Loch Lomond über Glencoe Village nach Fort William

110 Tageskilometer

Sonnig, wechselnd bewölkt. Bis 19 Grad

Übernachtung: Glen Nevis Caravan & Camping Park, Fort Williams

 

Während meine zauberhafte Reisegesellschaft morgens noch tief und fest schläft, mache ich mich für ein Stündchen auf zum "West Highland Way". Das Hundemädchen und ich genießen die märchenhafte Ruhe auf dem schmalen Pfad zwischen Bäumen und Farnen, abseits der Straße. Noch ist auf dem Wanderweg außer aus niemand unterwegs.

West Highland Way, Loch Lomond
West Highland Way, Loch Lomond
Morgens auf dem West Highland Way, Loch Lomond
Morgens auf dem West Highland Way, Loch Lomond
Eng geht es zu. Um den Loch Lomond nordwärts.
Eng geht es zu. Um den Loch Lomond nordwärts.

Wir bedauern, dass wir den Stellplatz schon am Vormittag verlassen müssen. Ohne vorzubuchen ist an einem Wochenende im August am Loch Lomond nichts zu machen.

Wir fahren durch grandiose Landschaft bis Glencoe. Die schmale Straße  steigt bergan, eindrucksvolle Berge säumen links und rechts unseren Weg. Fast schon skurril wirkt der Verkehr, der sich durch diese Idylle plagt. Wir fahren kurz vor Glencoe einen "Wander"Parkplatz an, der von schätzungsweise 5 Prozent der Besucher auch als solcher genutzt wird. Ein Auto, ein Wohnmobil, ein Reisebus am anderen landen hier an, öffnen ihre Mäuler und spucken ihre Ladung an Land. Schnell ein Selfie, schnell ein Foto vom Original im Schottenrock und Dudelsack, der weithin durch die Kulisse schallt, bevor es weiter zur nächsten Attraktion geht. Die Sache mit den Selfies beherrschen die japanischen Touris übrigens perfekt. Das Handy an einem langen Stecken montiert -mein Herr Fahrtenschreiber klärt mich auf, dass das Teil "Selfie stick" heißt, und schräg nach oben in die Linse gegrinst. Hier war ich mal, drei Minuten lang.

Backstage. Traumhafte Kulisse, ein Schotte mit Dudelsack (von hinten zu sehen), zwei Reisebusse im Hintergrund (nicht zu sehen) und jede Menge Selfies. Die Klänge des Dudelsacks können wir leider nicht liefern.
Backstage. Traumhafte Kulisse, ein Schotte mit Dudelsack (von hinten zu sehen), zwei Reisebusse im Hintergrund (nicht zu sehen) und jede Menge Selfies. Die Klänge des Dudelsacks können wir leider nicht liefern.

Etwas enttäuscht sind wir schon, als wir nach wenigen hundert Metern auf dem Wanderweg vor einer sehr steilen Treppe stehen. Das Metallgitter ist so grob, dass schmale Hundepfoten darauf nicht gehen können. An sich hat unser Hundemädchen nichts dagegen, auch mal getragen zu werden, aber auf der Treppe zappelt sie so heftig, dass wir den gut gemeinten Versuch abbrechen. Schade, der Wanderweg schien uns perfekt für eine zwei- bis dreistündige Tour mit den Kindern durch die südlichen Highlands. Wir versuchen aus der Not eine Tugend zu machen und gehen ein Stück jenseits der geplanten Tour. Trotzdem schade!

Wanderweg bei Glencoe
Wanderweg bei Glencoe
Unterhalb des Wanderparkplatzes bei Glencoe
Unterhalb des Wanderparkplatzes bei Glencoe
Bei Glencoe
Bei Glencoe
Wanderweg bei Glencoe
Wanderweg bei Glencoe

Der kleine Campingplatz Red Squirrel, den wir uns etwas außerhalb des Ortes Glencoe ausgeguckt haben, hält leider nicht, was der Reiseführer verspricht. Mit einem Zelt gäbe es viele Möglichkeiten zu stehen, Wohnmobile sind außer unserem keine hier. Wir schauen uns eine Weile nach einem Platz um und fragen bei einem Mitarbeiter nach, der die einzige Möglichkeit auf einem Parkplatz auf dem Gelände neben einigen Autos sieht. Nö, dann lasst mal gut sein. 

Bei Inchree starten wir einen neuen Versuch in Sachen Campingplatz - "Corral Caravans", der im Müller-Reiseführer beschrieben ist, finden wir nicht, obwohl das -sollte es ihn noch geben- nicht schwer sein dürfte. Er liegt nur 300 Meter vom  Fähranleger entfernt. Wer meint, inzwischen ein wenig Frust in unseren Zeilen zu lesen, liegt richtig. 

Unser Tag endet in Fort William. Das klingt malerisch, besteht jedoch im Wesentlichen aus Bed&Breakfasts, Campingplätzen, Hotels und vielen Geschäften, die sich perfekt auf Touristen eingestellt haben. Stilecht gönnen wir uns ein McDonald`s Menü, bevor wir auf dem Campingplatz einchecken. Morgen werden wir bleiben und uns erstmal sortieren. Ein oder zwei Maschinen Wäsche stehen an, die Villa verträgt einen Putztag und nicht zuletzt wünschen sich die Kinder einen Tag ohne zu fahren. So soll es sein!

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Nikolausi meets Osterhasi

Schnee, Schnee, Schnee Anfang Dezember, frühlingshaftes Osterwetter an Heilig Abend und heute katapultiert uns das Wetter in den November. Grau, regnerisch, kalt. Bäh! 

Den Fuß vor die Tür zu setzen kostet uns trotzdem überhaupt keine Überwindung. Wir packen!

Alles, was bei den eisigen Temperaturen aus der Villa geschafft wurde, zieht wieder ein. Und noch mehr als das. Jacken, Schneehosen, die gute Thermoskanne, das Raclette, Bücher, Spielzeug und last but not least ein Christbaum. Weil man bei dem Wetter -abgesehen von Opas Besuch morgen- zu Hause eh nix versäumt, laufen wir morgen Abend aus. Yeah!

 

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Eine klasse Zeit in der Event-Bude

Satt, rund und zufrieden starten wir in den 2. Weihnachtsfeiertag. Die kribbelnde Aufregung und die zauberhafte Spannung, die immer auch zum Weihnachsfest gehört, hat sich gelegt. Die Geschenke sind ausgepackt und bespielt. Für die Kinder beginnt der 25.12. im Schlafanzug unter dem Christbaum und die Freude ist fast wieder genauso groß wie am Vorabend. 

Heute morgen am Frühstückstisch schlug ich die Zeitung auf und stolperte über einen Artikel, der mit "Eine Frage der Weihnachtsmoral" überschrieben war. An Weihnachten, las ich, kann man ganz viel richtig machen, aber auch alles falsch. "Missbraucht man die Kirche als Eventbude, wenn man nur zu Weihnachten hingeht?". Eine interessante Frage auf deren Antwort ich gespannt war. Die Gottesdienste am 24. sind -wie überall im Land- auch bei uns gut besucht. Okay, das ist stark untertrieben. Das Gedrängel beginnt an der Kirchentür, wir sitzen dicht an dicht wie die Hühner auf der Stange und wer sich nicht mit einem Platz mit stark eingeschränkter Sicht zufrieden geben will, kommt eine Stunde früher. Alle also. 

Die Frage nach der Eventbude beantwortet der Weihbischof des Erzbistums Hamburg sehr freundlich. Er freue sich über jeden Einzelnen, der zu Weihnachten in die Kirche kommt. Denn wenn Gott für alle da sei, dann müsse es demütig und bescheiden erst recht die Kirche sein. Gute Antwort für alle, die für einen kurzen Moment vielleicht doch ein etwas seltsames Gefühl beschleicht, die Kirchensteuer einzusparen und sich in die Pool-Position der vorderen Bänken zu schieben. 

Wenn mich jemand fragen sollte: Ich fand´s klasse. Ganz großes Kino vor vollem Haus. Beeindruckend, wie viele zum Kern von Weihnachten wollen, beeindruckend die vielen neuen Gesichter neben uns, beeindruckend die dichte, friedvolle und feierliche Atmosphäre.

Klasse war´s in unserer Eventbude. Könnte man sich nicht an die vielen Besucher gewöhnen? Ich freu mich jedenfalls jetzt schon auf ein Wiedersehen. Ein Wiedersehen am 24.12.2013!

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Das 24. Türchen

Paul Klee: Engel, noch tastend
Paul Klee: Engel, noch tastend

Und sie gebar ihren ersten Sohn 

und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe;

denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

(Lukas 2,7)

 

 

Es ist soweit. 24 Türchen sind geöffnet, jedes war mit Spannung und Vorfreude erwartet, die geheimnisvolle Adventsgeschichte "Hinter verzauberten Fenstern" ist fertig gelesen und der Adventskalender für die Ohren wird uns ab morgen am Frühstückstisch sicher fehlen. Ja, jetzt ist es also so weit, Weihnachten ist da!

Die Kinder sind gespannt und erwarten ungeduldig die Familien-Christvesper in unserer Gemeinde. Aus der Räubertochter wird in einigen Stunden Maria und der kleine Ritter schlüpft ins Hirtenkostüm. 

 

Wir wünschen euch gesegnete Weihnachten und frohe, glückliche Stunden mit euren Lieben. Möge das kommende Jahr Glück, Zufriedenheit und Gesundheit bringen und sich der ein oder andere Wunsch erfüllen!

 

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Das 23. Türchen

Stockholm 2010. Prinzessin Victoria beim Probelauf für die Hochzeit
Stockholm 2010. Prinzessin Victoria beim Probelauf für die Hochzeit

Weihnachten und Essen sind untrennbar miteinander verbunden. Ich habe mir für morgen ein schwedisches Lieblingsgericht gewählt von dem behauptet wird, es sei der Stolz der Hausfrau und die Wonne der Kinder. Es soll Heringssalat geben! 

 

 

 

 

 

Wenn ihr es auch probieren wollt, braucht ihr dazu:

 

2 bis 3 Matjesfilets

1 Gewürzgurke

1 große Rote-Bete

2 bis 3 kalte Pellkartoffeln

1 mürber süßer Apfel

2 Zwiebeln, Salz und Pfeffer

etwas vom Rote-Bete-Saft

saure Sahne

 

Die Rote-Bete kochen, schälen und in Essig-Öl-Marinade einlegen. Will man den Heiligen Abend nicht mit roten Fingern verbringen, Handschuhe anziehen! 

Die Kartoffeln auch gar kochen und abkühlen lassen.

Die Matjesfilets, die Gurken und auch die Rote-Bete würfeln und in eine Schüssel geben. Die Kartoffeln, den Apfel und die beiden Zwiebeln (ich nehme gern rote Zwiebeln und nein, zwei sind für den Salat nicht zuviel. Den Kuss unter dem Mistelzweig mit dem Liebsten plant ihr besser vor dem Essen ein) ebenfalls schälen, würfeln und dazugeben. 

Alles gut vermischen, würzen und mit etwas Rote-Bete-Saft befeuchten.

Zugedeckt im Kühlschrank mindestens über Nacht durchziehen lassen. Den Heringssalat mit sauer Sahne servieren, die man sich unter den Salat mischen kann.

 

Lust auf mehr Essen aus dem Land von Pippi, Michel, Madita und den Kindern aus Bullerbü? Sybil Gräfin von Schönfeldt hat ein Kochbuch herausgegeben für alle, die Astrid Lindgren und ihre Bücher lieben. War ja klar, das musste ich einfach haben!

"Bei Astrid Lindgren zu Tisch" findet man das Käsekuchen Rezept vom Katthult-Hof, Fleischklößchen und -pastete, natürlich Zimtschnecken und viele andere Rezepte aus Astrid Lindgrens Welt.

 

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Das 22. Türchen

Wir sind immer noch da. Die Nachbarn auch. Und heute hatten wir schon Verwandtschaft aus Stuttgart am Telefon. Die Welt scheint auch über die bayrische Landesgrenze hinaus vom Untergang verschont geblieben zu sein. 

Den ersten Tag nach der Untergangszeitrechnung hab ich bei meiner Friseurin verbracht. Eine klasse Entscheidung!  Keiner braucht was, keiner will was von mir. Das warme Wasser und die Kopfmassage befördern mich mental in einen Grad der Tiefenenstpannung, der anderen vermutlich erst nach einem mehrjährigen Aufenthalt in einem buddhischen Kloster in Tibet gegönnt ist. Mann und Kinder sind auf dem Markt und besorgen die letzten Einkäufe fürs Fest. Fisch, frische Fassbutter, etwas Käse und einen Strauß mit weihnachtsroten Amaryllis tragen sie nach Hause. 

 Draußen vor den großen Fenstern hasten die Leute vorbei. Ich sitze. Und schaue. Und freue mich des Lebens. Einfach mal so. 

 

 

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Das 20. Türchen

Noch 4 Türchen an unserem Adventskalender öffnen, und das Chistkind kommt. Habt ihr´s gehört? Der Maya-Kalender endet morgen schon. Und dann kommt gar nix mehr. Ende Gelände. Am 21. Dezember geht, glaubt man dem Kalender, die Welt unter.

Ausgerechnet! Mit der Welt stürzen unser Christbaum, die vierte Kerze am Adventskranz, die Weihnachtspäckchen und viel Vorfreude ins Nichts. In weiser Voraussicht hat der kleine Held seinen Schoko-Kalender vor dem apokalyptischen Niedergang bewahrt. Wie ritterlich!

Nur mal angenommen, man könnte sich für diese Weltuntergangsphantasien begeistern, was würdet ihr anfangen mit der verbleibenden Zeit? Dinge sagen und klären, die unausgesprochen sind? Bilanz ziehen? Nochmal so richtig auf die Pauke hauen? 

Ich vermute, wir würden uns in unser rollendes Heim setzen und starten. Meist sind wir vom Leben in der Villa dann eh so schnell begeistert, dass wir die Welt um uns rum komplett vergessen und dem Alltag entschweben. Ich wette, der Untergang findet uns gar nicht mehr! 

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Das 18. Türchen

Omas Schoko-Adventskalender hat einen gravierenden Produktionsfehler. Der kleine Held hat 14 Türchen geöffnet. Jeden Morgen das kleine, süße Ritual. Augen auf, nach der Schwester gerufen und im Schlafanzug mit nackten Füßen nach unten getappst, um das nächste Fensterchen zu öffnen. Täglich die gleiche -übrigens zu seinen Gunsten ausgehende- halsstarrige Diskussion, ob das Schoko-Täfelchen zum Frühstück oder abends gefuttert wird. 14 verlorene (Schoko-) Schlachten sind hoffentlich noch kein verlorener Krieg in meiner mütterlichen MIssion der gesunden Ernährung.

So ging das bis zum Morgen des 15. Tages. Dann kam die Sache mit dem Produktionsfehler ins Spiel. Die Tür mit der verschnörkelten 15 aufgemacht und, Donnerwetter!, nix mehr drin! Nach genauerer Untersuchung -der Sohn sitzt mit treuem Dackelblick daneben- müssen wir feststellen, dass der Kalender bis zum 24. außer Luft nichts mehr verbirgt. Die Türchen 15 bis 24 sind leer. Und seiner felsenfest vorgetragenen Überzeugung nach, waren sie das immer schon. Da war niiiiieeee, gargarniiiiieeee was drin! Aha.

Letztes Jahr traf ausgerechnet ihn ein ähnlicher Schicksalsschlag. Sein Oma-Schoko-Kalender hatte einen unglaublichen Mangel. Vom 9. Dezember an fand sich keine süße Füllung mehr hinter den sorgfältig verschlossenen Fenstern. Komisch!

Der kleine Räuber genießt nun seit einigen Tagen gezwungenermaßen die Vorzüge seines Bilderkalenders. Der ist übrigens absolut mängelfrei!

 

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Das 15. Türchen

Aus der Zauber! Über Nacht setzte Tauwetter ein und verwandelte die weiße Winterpracht in graue, schmuddelige Matsche. Weg wie Zuckerwatte im Aprilregen.

Gut, dass wir vergangene Woche zweimal am Schlittenberg waren. Wer weiß, wann es Frau Holle mit den Kindern wieder gut meint. "Schnee" steht seit heute auf der Weihnachtswunschliste wieder ganz oben.

Unsere Kinder schicken ihren Schneewunsch an Niklas Julebukk, dem letzten echten Weihnachtsmann, der so gar nicht ins Santa-Claus-Klischee passen mag. Jung, Strubbelkopf und mit einem Wohnwagen -wie passend für Fahrtenschreiberkinder!- unterwegs, der von einem Rentier gezogen wird. Julebukk erfüllt Wünsche, die mit Geld eben nicht zu erfüllen sind.

Cornelia Funke hat uns bereits letztes Jahr mit diesem liebevollen Buch, voll (ganz und gar unkitischiger) Weihnachtsatmosphäre gefesselt. Für Spannung sorgt Waldemar Wichteltod ... oh, ich will nicht zu viel verraten!

Dem Buch und dem Kinofilm folgte in diesem Jahr die DVD. Ein Jahr hat unsere Tochter (jaaa, ich schon auch!) gespannt darauf gewartet. "Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel" begeistert jetzt unsere beiden Kinder. Ein sehenswerter Film für graue Wintertage. Richtig perfekt, wenn man Lust und Zeit hat, erst zu Lesen und dann zu Gucken! Ich bin zwar bekennende Christkind-Anhängerin, aber der Funke zum Weihnachstsmann sprang in dem Fall sogar bei mir über. Und vielleicht kriegt Julebukk die Sache mit den weißen Weihnachten ja noch hin?!

 

 

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Das 14. Türchen

Nein, ich will niemanden jammern hören. Man hätte, so wie ich, die Weihnachtsgeschenke bereits im Januar besorgen könnnen. Dann ist eh alles um 25 Prozent billiger. Und die Läden sind leer!

Für alle mit weihnachtlicher Schnappatmung und Horror vor der Shopping-(Tor)Tour morgen hier ein paar kleine Tipps für entspanntes Schenken. Die Anregungen für entstresste Weihnachten bekam ich gestern bei meinem Lieblings-Mittags-Koch-Radiosender. Über die im letzten Jahr von der Großtante geschenkte Eier-Kurzzeituhr braucht man sich nich länger zu ärgern. Auch nicht, wenn man hartgekochte Eier nicht ausstehen kann. Das Teil im Keller aufspüren und wieder einpacken. Glücklich jene, die auf eine große Famiie zurückgreifen können. Das ganze nennt man dann Wirtschaftskreislauf. Bei dieser Methode des Schenkens ist Buchführung alles. Peinlich, wenn die Eieruhr wieder bei der Großtante landen würde.

Habt ihr noch Reste der wurmstichigen Zwetschgen-Marmerlade in den Kellerregalen? Ihr Tag ist gekommen! Die Gläser lassen sich fix umetikettieren und aus Juli 2011 wird August 2012. Ja meint ihr, die Industrie macht das anders?

Begehrt im Weihnachtsgeschäft sind auch Gutscheine. Warum nicht einfach mal einen selber schreiben? Einen Gutschein mit der Einladung zum Essen zu mir nach Hause. Unwahrscheinlich, dass der Gutschein je eingelöst wird. Bis nach den Feiertagen sollte sich rumgesprochen haben, dass man eh nicht kochen kann.

Die Sache mit dem Schenken könnte also ganz easy sein. Gar nicht teuer, gar nicht zeitaufwändig. Ach ja, und sollte noch jemand aus der geneigten Leserschaft ein Freund der B2-Kolumnen sein und auf der Suche nach einem Geschenk für die Familie Fahrtenschreiber, wir haben jede Menge Marmelade im Keller und gehen auch nicht so furchtbar gern außer Haus essen.

Zehn Türchen Zeit bleiben uns noch für die Vorbereitungen zum Fest der Liebe. Auf geht´s!

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Das 13. Türchen

Wann tritt eigentlich ein Sättigungseffekt ein? Die Kinder haben sich in den vergangenen Tagen über unseren Plätzchen-Vorrat hergemacht. Dieses Laster -ich muss es leider zugeben- haben sie nicht gestohlen. Die Waage steht übrigens nicht mehr im Bad. Ich habe im Keller ein hübsches Plätzchen gefunden, wo sie überwintern wird. Und der Rock mit Gummibund stand mir doch auch ganz gut?! Den werde ich zur Christmette tragen. 

Mit großen Schritten geht es auf Weihnachten zu und sicher hätte niemand etwas dagegen, -Postboten, Zeitungsausträger und Pflegedienste nehme ich mal aus- wenn sich die herrliche, weiße Kulisse über die Feiertage halten würde. Die Kinder genießen es und zählen mit Spannung die Tage bis zum 24. Nur noch 11 Türchen öffnen und das Christkind kommt! In der Wahrnehmung unserer Familie scheinen wir nun endgültig als womobegeistert bis womoverrückt angekommen zu sein. Ein Engelchen hat uns zugeflüstert, dass Oma ein paar Schneeketten bei der Himmelspost geordert hat und die Tante einen Womo-Christbaum zaubert. Welch Freude - und garantiert kalorienfrei!

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Das 10. Türchen

Es schneit was das Zeug hält. Kein Ende in Sicht! Über mangelndes Advents-Feeling vor der Haustür kann man dieses Jahr sicher nicht klagen. Drinnen sorgt die Räubertochter für Stimmung. Jeden Morgen am Frühstückstisch bekommen wir großen Fahrtenschreiber ein kleines, handgeschriebenes Zettelchen. Ein selbstgedachter, selbstgemachter Adventskalender. Einen für Papa. Einen für Mama. Kostprobe gefällig?

"Mit Rosenbalsam einschmieren", "Ich helfe dir beim Einkaufen", "Mal den ganzen Tisch aufdecken und abdecken", "Mit Quittenbalsam einschmieren", "Dich nicht Stören beim Telefonieren", "Ein schönes Vorspiel auf der Querflöte", "Das Vorlesen übernehmen", "Dir ganz viel helfen z.B. Teller in die Spülmaschine, "Du kannst mal liegen bleiben und dich auf dem Sofa ausruhen", "Ich und David streiten nicht". 

Donnerwetter! Da soll noch einer sagen, die elterlichen Ansprachen gehen beim einen Ohr rein und zum anderen wieder raus. Alles Tarnung! Die Räubertochter kennt ihre Mutter. In- und auswendig. 

Und nun gönne ich mir eine Tasse Tee aus meinem (selbstgekaufen) Tee-Advents-Kalender und überlege, welches Zettelchen ich aus dem (geschenkten) Kalender einlöse. Den mit der Quitten-Massage? Oder doch besser das Rosenbalsam? Ich Glückspilz!

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Das 9. Türchen

Von drauß im Walde kommt er her
Von drauß im Walde kommt er her

Jetzt brennt sie also, die zweite Kerze. Das neunte Türchen des Kalenders ist offen. Vor unserem Fenster legen die Schneeflocken vom Wind getrieben ein wildes Tänzchen hin. Zeit, um einen Weihnachtsbaum zu besorgen! Also los, die Kinder ins Auto gepackt und zu Oma und Opa  aufs Land zum Zingaschuster gefahren.

Vier Leute, zwölf Meinungen, was DER Baum für uns wäre. Der eine zu groß, der andere zu klein, der dritte zu ausladend, der nächste mickrig, jener ist schief gewachsen, selbiger hat eine kahle Stelle. Uff. Das Leben ist suboptimal. Die Bäume auch. Und wenn man sich mal mit dem zweitschönsten Baum der ganzen Welt anfreunden kann, fällt die Wahl leichter. Muss ja nicht immer die Superlative sein. Man könnte aus lauter Mitleid auch diesen krummen, zur Hälfte kahlen Baum -oder soll ich besser Besen sagen?- mit nach Hause nehmen. Der kleine Held hat ein großes Herz. Auch nicht schön, wenn der Besenbaum kein Zuhause findet. Und ich stelle mir die Augen unserer Gäste vor, wenn sie unser Christbaumskelett sehen. Wäre sicher mal richtig lustig!

Wer sucht, der findet und am Ende steht dann doch das Bäumchen vor uns, das der ganzen Familie gefällt. Fast zwei Meter hoch, fast gleichmäßige Äste, fast dicht, fast gerade gewachsen. Unser Herr Fahrtenschreiber setzt die Säge an und ritscheratsche ist die Blaufichte geschlagen. 

Man kann es nun wirklich nicht mehr leugnen, noch 15 Türchen öffnen und das Christkind ist da. Unseren Adventskalender würde ich am liebsten um einige Säckchen bis zum 29. Dezember verlängern. Dann geht´s los! Auf zum ersten Wintercamping. Und ein Christbäumchen kommt ganz sicher auch mit!

Auf der Baumjagd
Auf der Baumjagd
Erlegt!
Erlegt!
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6. Dezember

Der Advent ist eine zauberhafte Zeit mit Kindern. In großen, glänzenden Augen spiegelt sich der Lichterglanz. Die "Stille Zeit", Zeit zum Lesen, Vorlesen und Backen. Ein herrlicher Duft weht durch das ganze Haus. 

 

Kleine Fingerspuren ziehen sich durch die Küche, entlang der Wand und der Schränke. Butterdapper überall. Mein Sohn pudert die Küche mit Mehl. Kann ja mal passieren, dass einem die Tüte auskommt. Ich putze, mein Kleinvolk streitet sich wie die Kesselflicker, ob jetzt Elche oder Sterne ausgestochen werden. Stille Zeit.

Unsere Tochter hatte heute eine Einladung zum Weihnachts-Elterntreffen im Schulranzen. Im Kindergarten gibt es auch eine Weihnachtsfeier. Und im Sportverein. Und mit der Turngruppe. Und in der Musikschule. Und die Proben für´s Krippenspiel. Hab ich ein Event vergessen? Jaja, die stille Zeit eben.

Die rechte Hand des Christkinds bin ich sowieso und auch die vom Nikolaus. Außerdem Adventskalender-Säckchen-Packerin. 48 kleine Aufmerksamkeiten für den adventsverliebten Nachwuchs wollen ausgedacht und besorgt sein.

Wenn Schokolade wirklich glücklich macht, grinst mein Sohn noch bis Ostern über beide Backen bis zu den Ohren. Hinter jeder Ecke lauert ein Nikolaus und steckt meinen Lieben Süßes zu. Auf dem Christkindelsmarkt haben wir sogar zwei entdeckt. Ein Klon etwa? Mit unseren Schoko-Nikoläusen kann man beinahe eine Fußballmannschaft aufstellen. Der Nikolaustag ist noch nicht vorbei, vielleicht besetzen wir bis zum Schlafengehen auch noch die Ersatzbank.

 

Nehme ich mir die Zeit -die Küche ist ja nun geputzt, der Adventskalender geöffnet und Weihnachtsfeier steht heute auch keine mehr an- und guck den beiden tief in die Augen, glänzt und funkelt es tatsächlich. Welch zauberhafte Zeit! 

Euch allen einen wunderschönen Nikolausabend!

Eure Familie Fahrtenschreiber

 

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O Tannenbaum

Der kleine Räuber singt im Kindergarten mit Begeisterung Weihnachtslieder und es ist toll, sie nachmittags auch zu Hause zu singen. Einige kann die Räubertochter schon mit der Querflöte begleiten, was für klasse Adventsstimmung sorgt. Eltern -besonders Mütter- sind ja von kaum etwas so zu begeistern wie von ihren Kindern.

Vorgestern hat der Räuber nun sein Repertoire erweitert und ein neues Stück mit Heim gebracht "O Tannenbaum, O Tannenbaum ..." höre ich ihn lauthals singen  "... die Oma liegt im Kofferraum, der Opa haut den Deckel zu, die Oma schreit du blöde Kuh". Den Text habe ich anders in Erinnerung. Und schon ist er bei Strophe zwei. "O Tannenbaum, O Tannenbaum, die Oma hängt am Gartenzaun. Der Rest des Liedes geht in Gegacker und Gekicher unter, das sich bis Strophe drei noch weiter steigern wird. Er liegt vor Vergnügen fast unter dem Tisch und grölt "... der Opa ruft die Feuerwehr" und die kommt dann auch noch "nackt daher ...". Ob ich die Kindergartengebühr für den Monat Dezember kürzen soll? Vielleicht melde ich ihn auch ganz ab. Das ist doch kein Umgang für meinen Sohn. Schon gar nicht vor Weihnachten.

 

Sehnt man sich nicht speziell im Dezember nach diesem Friede-Freude-Eierkuchen-Gefühl, wattegebauscht und mit Puderzuckerglasur? Nach Zeit und Ruhe an diesen Tagen, wenn´s draußen so lange dunkel und ungemütlich kalt ist? Mir geht es jedenfalls so!

Die letzte Woche war randvoll. Zu dem ganz normalen Familien-Termin-Wahnsinn springt mich im Kalender ein magisches Datum an: der 1. Dezember. Das magische Tor in die Weihnachtswelt. Vorher sind teils zeit- und kräfteraubende Kämpfe mit verschollenen Lichterketten, dem perfekten Adventskranz und der Füllung des Advenstkalenders für die weihnachtsbegeisterten Kinder zu führen. Kaum ein anderes Datum löst so viel Aktionismus aus, erzeugt Schweißausbrüche und nervöses Zucken. Die ersten Plätzchen sind mit den Kindern gebacken. Hinter das Thema ist nun leider kein Haken zu machen. Alle aufgegessen!

 

Und es hat -wie jedes Jahr- geklappt. Cool down. Die ersten beiden Türchen sind geöffnet, die Kinder haben dem Christkind ihre Wunschzettel in den Briefkasten gelegt, wir haben es auch heuer hingekriegt einen schönen Adventskranz auf dem Frühstückstisch zu haben und sind schon nach dem zweiten Kapitel verliebt in unser Adventsbuch 2012. Yeah, cool down!

Was jetzt kommt, ist Pillepalle. Ein Christbaum für zu Hause. Und einer für die Villa. Mit schlaglochresistenten Christbaumkugeln. "O Tannenbaum ..." ich freu mich schon auf meinen Knabenchor!

 

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Krakelspaß für kritzelwütige Freunde und schreibfreudige Mütter

Labor Ateliergemeinschaft: Mein Kinder Künstler Freundebuch. Beltz und Gelberg 2012
Labor Ateliergemeinschaft: Mein Kinder Künstler Freundebuch. Beltz und Gelberg 2012

Kennt ihr sie? Die Freundebücher machen in Kindergarten und Schule die Runde. Finde ich wieder mal eins in der Kindergartentasche meines Sohnes, ist der Nachmittag beschlossene Sache.

Man -respektive Mutter, da der kleine Held ja (noch) nicht schreiben kann- beantwortet Fragen zu Größe, Gewicht, Augen- und Haarfarbe, listet die Namen der Eltern und die Anzahl der Geschwister, verrät Telefonnummer und Adresse und gibt Auskunft über das Lieblingsessen, die Lieblingsfarbe, das Lieblingsspiel, das Lieblingsbuch, den Lieblingsfreund, das Lieblingslied, den Lieblingsfilm, das Lieblingstier. "Mein schönster Urlaub" ist leicht zu beantworten. "Im Wohnmobil" soll ich schreiben, meint der Sohn. Gern doch!

Wer denkt oder gar hofft, dass er damit schon aus der Pflicht entlassen wäre, wird enttäuscht. Über "Das schönste Erlebnis" im kleinen, fünfjährigen Leben unseres Helden sollen wir noch nachdenken und was er mal werden will. "Fußballer, ein ganz berühmter" bekomme ich diktiert. Wird die Räuber-Ritter-Piraten-Phase etwa abgelöst? Dann suchen wir nach einem geeigneten Foto, das man einklebt und gestaltet schließlich das Feld "Das hab ich für dich gemacht". Na ja, offen gestanden handelt es sich dabei meist nicht um ein mit Hingabe gestaltetes Kunstwerk des kleinen Raubritters. Schon eher um eine schnelle Kritzelei aus Massenproduktion. Inzwischen mag er nämlich lieber Bolzen gehen als malen, kleben oder basteln. Es kam auch schon vor, dass er seiner Schwester gegen Schoko-Währung den Auftrag übertrug. Freundebücher bergen Sprengstoff. Und schließlich soll bitte auch niemand den Eindruck bekommen, unser Kind leide an einer graphomotorische Störung, hätte kein Durchhaltevermögen oder sei schlicht ein fauler Strick. Nicht auszudenken! Beim Projekt "Freundebuch" geht es schließlich auch um den Ruf der Mutter!

Die Zeile unter "Das wünsche ich dir" will auch noch gefüllt werden. Die Vorschläge meines Sohnes sind "Nix, nix wünsch ich ihm - ich will raus", "Weiss ich doch nicht, was der noch braucht" und "Wünschen tut man zu Weihnachten vom Christkind". Oh je! Ich fülle die leere Zeile mit einer Nettigkeit aus meiner Feder. Zum Schluss noch ein klitzekleiner Fingerabdruck ins Album und schon ist man fertig. Fertig mit einem Freundebuch. In den Kindergarten meines Sohnes gehen 50 Kinder und er ist kontaktfreudig. Tja, kein Licht ohne Schatten!

Unser kleiner Raubritter wünscht sich seit einiger Zeit nun auch ein Freundebuch. Der Boomerang kommt zurück und so legen wir seit dieser Woche unser Freundebuch in andere Kindergartentaschen. Höhö.

Ich hab ja eine ganze Weile mit dem Kauf gezögert, keins der Bücher wollte uns so richtig gefallen. Ihr wisst schon, die Fragen ... Wie erklärt man einem fünfjährigen, was ein "Song" ist und tröstet ihn, dass es durchaus noch andere kleine Menschen gibt, die nichts ins Feld "Meine E-mail-Adresse" schreiben können?  

Und dann waren wir im Buchladen und was fiel uns in die Hände? Das KinderKünstler Freundebuch. Für Fans der KinderKünstler-Bücher genau das richtige! Witzig und frech geht es über die gewohnten Fragen der Bücher raus. Der kleine Räuber interessiert sich brennend dafür, was sein Freund gerne macht, welches Tier oder welche Zahl er gerne wäre und ob er schon mal Popel gegessen hat. Was schmeckt lecker, was ist cool und was hast du noch nie probiert ist auch ganz fix beantwortet. 1. Nudeln, 2. Mein Schwimmkurs und 3. Bohnen. Bei der Frage "Wovon hast du schon gekotzt?" liegt der kleine Ritter vor Vergnügen fast unter dem Tisch. Sein Freund Max den Hackbraten a la Mama und er selbst das Schoko-Eis im WoMo auf der Bergstrecke auf Sardinien ... der aufmerksame Leser wird sich an die besondere Geburtstagsüberraschung für Frau Fahrtenschreiber erinnern!

Und was total schön ist, sind die Mitmach- und Nixmachseiten, die durch das Buch führen. Eine kleine Zeichnung auf der Seite "Unsere Freunde-Wohngemeinschaft", eine Freundschaftssuppe, die Freundestatistik-Seite oder die Schimpfwörtersammlung sind erfrischend anders. Kreativ und witzig kommt das ganze Buch daher. Spaßgarantie für kritzelwütige Kinder ... und schreibfreudige Mütter!

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Und dann war da noch die Sache mit Schweden

Stellplatz Tjörn-See, Vissefjärda
Stellplatz Tjörn-See, Vissefjärda

Unser Sohn, der kleine Raubritter, hat an diesen trüben, nebligen und feuchtkalten Nachmittagen eine Lieblingsverabredung. Er trifft Blutsvente und Messerjocke. Könnte eine DVD durch obsessiven Gebrauch fadenscheinig werden, diese wäre ein alter, zerschossener Lumpen. Pippi Langstrumpf ist seit Jahren im Dauereinsatz!

Der Sohn guckt und genießt und ich widme mich meinen leider nie enden wollenden Bergen Bügelwäsche. Die Dialoge könnte ich fast schon mitsprechen und die Handlung überrascht nicht mehr die Bohne, aber die Kulisse, wow!!!, die ist nach gefühlten 1000mal sehen immer noch hinreißend! Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Wir Kinder aus Bullerbü und viele andere Lindgren-Bücher wurden in Schweden verfilmt. Nicht im Studio oder in der Papp-Kulisse, sondern in bewohnten Häusern, belebten Straßen und in Schwedens unglaublich schöner Natur. Wir waren vor zwei Jahren zum letzten Mal dort und ich gestehe, ich habe Entzugserscheinungen!

2007 haben wir unsere erste Reise nach Schweden gemacht und im gleichen Jahr erschien in der "Zeit Online" ein dreiteiliger Bericht, der sich Dänemark, Finnland und Schweden zum Thema gemacht hat. "Angstlust im Sehnsuchtsland" überschrieb der Autor seinen Beitrag zu Schweden. Sehnsuchstland - ja, das kann ich bestätigen. Wahr gesprochen!

Die Halunken Blutsvente und Messerjocke kennt fast jedes Kind. Mankell, Sjöwall-Wahlöö,Theorin, Larsson viele große Leser. Die Kriminalitätsrate im echten Schweden ist jedoch niedrig und die ohnehin schon niedrige Rate sinkt weiter. Bis zum Mord an Olof Palme konnte sich wohl kaum einer vorstellen, dass etwas derartiges auf schwedischem Boden möglich wäre. Ein Schock! Politiker hatten in aller Regel keine Personenschützer. Reelle und gefühlte Bedrohung scheinen heute auseinanderzuklaffen.

Irgendwie haben es die Schweden sogar hinbekommen, das Mega-Hochzeits-Event "Love Stockholm 2010" relativ gelassen über die Bühne zu kriegen. Richtiger über die Bühnen. Die ganze Innenstadt war am Spektakel beteiligt, dazwischen sah man ab und an royale Gäste an- oder abfahren. Im Sandkasten vor der Traukirche Storkyrkan saßen am Tag vor dem Fest noch spielende Kinder. Alles ziemlich entspannt.

Sehnsuchtsland Schweden. Was weckt die Sehnsucht? Warum zieht es uns immer wieder hin? Ruhe, Weite. Entschleunigung und ja, Freiheit. Ein ruhiges, tiefes, festes Gefühl der Freiheit. Und viel Natur. Wald und viel Wasser sollte man schon mögen, wenn es einen nach Schweden zieht.

Was man braucht für eine Reise durch Schweden? Zeit. Und dann noch: Zeit und nicht verkehrt wäre auch: Zeit.

Schweden ist kein Land, um einen Tour-Plan und eine Liste mit Sehenswürdigkeiten abzuarbeiten. Zu viel würde man versäumen! Das Land präsentiert sich weit weniger spektakulär als sein Nachbar Norwegen mit seinen Fjorden, Wasserfällen und Bergen. Schweden tickt zurückhaltender. Kinder gehören ins Stadtbild und sogar die Metropole Stockholm lässt sich mit Kindern gut besuchen. Die Angebote der Museen an die Kleinen sind einfach toll. Das Mutter- und Pädagogenherz schlägt höher!

Ach, wie schön wäre ein Sommer in Schweden. Wasser, Wald und Ruhe. Ein Traum!

"... und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen." Recht hat sie, die Astrid Lindgren!

 

 

"... und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen"
"... und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen"
Räubertochter mit Spezial-Paddel
Räubertochter mit Spezial-Paddel
Der kleine Raubritter 2007 in Schweden. Sein Versprechen hat er gehalten!
Der kleine Raubritter 2007 in Schweden. Sein Versprechen hat er gehalten!
Falunrote Häuser in Eksjö, der Partnerstadt von Neusäß
Falunrote Häuser in Eksjö, der Partnerstadt von Neusäß
Stellplatz Kalmar
Stellplatz Kalmar
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Lach- und Sachgeschichten aus der Villa

Heute: Stiefelchen für die Villa

Auf dem Bild seht ihr die Villa. Sie steht in einer großen Halle, in der sich Reifen türmen und allerlei Gerät rumsteht. Wir sind in der Werkstatt!

Unter dem Hallenboden gibt es sogar eine Grube. Steigt man da rein, kann man sein rollendes Häuschen von untern sehen. Auch spannend!

Zum ganz verliebt Villa-von-unten-gucken ist der Herr Fahrtenschreiber aber eigentlich nicht gekommen.

In der Villa stapeln sich vier Reifen. Die Sommerreifen werden von Herrn Sandner -so heißt der nette Mann in der Werkstatt- ganz fix runtergemacht und gegen die Winterreifen getauscht. 

Wie das geht? Auf eine Rampe passt der dicke Knaus nicht. So hat Herr Sandner zwei Wagenheber im Einsatz und hebt den Dicken hoch. Schrauben auf, Rad abgezogen und neues Rad dran, Schrauben wieder feste zu. Vier mal das ganze Spiel und schon hat die Villa Winterstiefelchen an. 

 

Gut gemacht, Herr Sandner ... und Thomas natürlich auch!

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Post von Turisarda

So, die Streptokokken haben von uns abgelassen und unser Herr Fahrtenschreiber samt Söhnchen sind gesund geblieben. Der Alltag nimmt wieder seinen Lauf. Auch schön! 

Im Briefkasten lag ein Umschlag mit dem vielversprechenden Absender Turisarda. Das Reisebüro in Ratingen hat für uns wie schon im letzten Jahr die Buchung der Fährtickets ohne Aufpreis übernommen. So mussten wir uns nicht durch den Tarif-Dschungel der Reedereien suchen und mit qualmendem Kopf Frühbucher-, Jack-Pot oder andere WoMo-Angebote vergleichen. Und das war dieses Jahr nicht nur bequem, sondern auch günstig.

Für 300 Euro (Hin- und Rückfahrt) setzt die Villa in den Pfingstferien samt vierköpfiger Besatzung nach Sardinien über. Da gibt´s nix zu meckern, oder?!

Auf Sardinien werden wir dieses Mal entlang der Westküste reisen. Immer der Blechnase lang, Kurs Süd. Für die zweite Reisewoche haben die Kinder ihr ganzes Gewicht in die Familienrats-Waagschale geworfen und auf den Platz Capo Ferrato bestanden. Und weil geteilte Freude doppelte Freude ist, haben wir einen ganz besonderen Plan: Wir treffen wir uns dort mit der Familie meiner Schwester. Acht große Daumen und acht Däumchen sind gedrückt, dass das klappt. Wir freuen uns!

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Lord Scharlach

Die Zufahrt zu unsererem Reihenhaus-Sträßchen könnte eine Hinweistafel gebrauchen: "Hier regiert Lord Scharlach. Betreten auf eigene Gefahr". Die gierigen Streptokoken haben sich über die Nachbarsfamilie hergemacht und auch unserer Tochter nicht verschont. Samstag früh um 5:00 Uhr fließen die Tränen, das Köpfchen heiß, Hals- Kopf-, und Gliederschmerzen. Arme Maus! Wir hoffen, dass der kleine Räuber und sein Papa gesund bleiben und Lord Scharlach die Stirn bieten. Zwei kranke Männer im Haus wären meine besondere Herausforderung für KW 45. Nicht auszudenken ... !

Was könnte man für schöne Sachen machen, wenn man nicht ans Haus gekettet wäre ...? Wir liegen auf der Couch rum, versorgen uns mit Penicillin und wenn der Schmerz nachlässt, wird´s dann auch bald etwas fad in der kleinen Couch-und-Bett-Welt. Irving nimmt mich mit "Letzte Nacht in Twisted River" in ein Holzfällercamp in die Wälder von New Hampshire mit. Die Kinder blättern gern Reiseführer und gucken Bilder. Sardinien, das war schön! Schön blau, schön warm, Berg und Meer, wunderbar! Und am Ende des Tages ist es beschlossen und die Fähre gebucht. Dick und rot lacht es aus unserem Familien-Planer: 18. Mai 2013. 15:30 Livorno-Olbia. Ätsch, Lord Scharlach, du bleibst daheim!

 

 

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Lahmgelegt

Viel lieber hätte ich den Tagebucheintrag für heute so oder so ähnlich begonnen:

"2. Reisetag. Donnerstag, 01. November 2012. In Scheidegg".

Was uns gehindert hat? Streptokokken! Ich hab seit Montag Scharlach. Die Kinderkrankheit hat auch vor großen Menschen keinen Respekt. Kleine Bakterien, fiese Wirkung. Richtig fies!

So bleibt die Villa im heimischen Hafen. Schnief!

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Wer hat an der Uhr gedreht,

ist es wirklich schon so spät ...?

Alle Jahre wieder. Wir sitzen seit Jahren an jedem ersten Herbstferien-Samstag am Abendessens-Tisch und sprechen über die Zeitumstellung. Wird es nun früher hell oder bleibt es länger dunkel, essen wir morgen im Dunkeln zu Abend und wird die Uhr jetzt vor- oder doch zurückgestellt? Kann man Zeit eigentlich geschenkt bekommen und wenn ja, was fängt man mit der zusätzlichen Stunde an? Bevor unsere reizenden Kinder aus einem Paar eine Familie gamacht haben, war die Frage -und einige andere auch!- leicht zu beantworten. Die geschenkte Stunde wird verschlafen. Decke über den Kopf gezogen und genüsslich noch einmal umgedreht. Nun wohnt seit etlichen Jahren der kleine Raubritter bei uns, der sich von der Uhr absolut nicht beeindrucken lässt. Vor- oder zurückgestellt ist ihm wurscht! Er steht auf, wenn er wach ist. Augen aufgeschlagen, Decke zur Seite gestrampelt und 2,8 Sekunden später sitzt er mit bombiger Laune im Bett der Eltern. "Schaut mal, ruft er aufgeregt, "auf dem Klaus (Anm. der Redaktion: so nennt er unseren Knaus) liegt Schnee". "Die haben die Uhr auf Weihnachten gedreht."

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Schneeflöckchen, Weißröckchen

Manchmal fallen die schönen Dinge einfach vom Himmel. Es schneit!

Unsere Räubertochter und der kleine Raubritter sind aus der Hütte, jagen den zarten Flöckchen nach und versuchen mit rausgestreckter Zunge und zusammengezwickten Augen was vom Himmels-Eis abzukriegen. 

Die Kinder haben ihren Spaß draußen und mein Herr Fahrtenschreiber verfällt drinnen in Aktionismus. Eine Werkstatt zu finden, die uns einen Last-Minute-Termin zum Reifenwechseln macht, ist ebenso wahrscheinlich wie im August einen einsamen Stellplatz am Canyon du Verdon zu finden. Kann mir mal jemand erklären, warum Weihnachten, der Abgabetermin für die Steuer oder der erste Schnee jedes Jahr immer wieder ganz überraschend kommen?! Seit Wochen ist auf dem Familien-Terminkalender "Mittwoch, 31. Oktober 2012" rot umrandet. Drunter steht "Scheidegg". Ob die Vila bis dahin Winterstiefel bekommt? Ob die Temperaturen aus dem Minusbereich kommen und wir -wie im letzten Jahr in den Herbstferien- in T-Shirt`s durchs Allgäu spazieren? In vier Tagen wissen wir mehr!

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Nebel sehen und drei Kobolde hören

Die Räubertochter in Mison Village
Die Räubertochter in Mison Village

Es sind Nachmittage wie dieser, die die Gedanken fast magnetisch in die Ferne ziehen. Draußen ist es feucht, kalt und der graue Nebel will sich so gar nicht verziehen. Vielleicht Lust, mit uns in die Ferne zu schweifen und Fotos zu gucken?!

Das Kleid auf dem Foto ist längst getauscht gegen Cord-Hosen, die Stumpfhosen warten im Schrank auf ihren Einsatz und heute Morgen zog unsere Räubertochter zum ersten Mal mit Fleece-Handschuhen los. 

Lavendelfeld nach der Ernte
Lavendelfeld nach der Ernte

Erinnert ihr euch noch, dass wir auf Verstärkung für das kleine Wölkchen am Himmel gehofft haben und ein abkühlendes Gewitter? Ocker und Blau, die typischen Farben der Provence und am Lavendelduft entlang der Felder konnte man sich fast berauschen. Ein ganz neuer, unbekannter Geschmack war das hausgemachte Lavendel-Eis aus der kleinen Patisserie in Sisteron.

Wenn die Regenwolken nicht zu uns kommen wollen, sorgen wir eben selber für Abkühlung. Unsere Räubertochter hatte ihren Lieblingsplatz gefunden!

Es war einfach heiß! Den Hund in einem Brunnen in Aix-en-Provence haben wir richtig beneidet und die Kinder wären zu gern auch mit reingestiegen. Und heute? Der Himmel grau in grau und zu unseren Lieblings-Nachmittags-Beschäftigungen zählt -außer Fotos schauen natürlich- Lesen. Heute war´s ein Hörbuch, das ich in unsere Herbst-Besten-Liste aufnehme. Vorweg der kleine Wermutstropfen: die Geschichte ist in der CD-Fassung (leider!!!) gekürzt, was mir und den Kindern -die das Buch kennen und lieben- schnell auffiel. "Kein Keks für Kobolde" von Cornelia Funke ist eine wunderbarwitzige und leicht geschriebene Geschichte um die Kobolde Neunauge, Feuerkopf und Siebenpunkt, die nach einem furchtbar verregneten Sommer keine Wintervorräte anlegen konnten. Und der steht nun besonders früh vor der Tür! Die drei Kobolde versuchen ihr Glück auf einem Campingplatz nahe am Wald. Ob in den verlassenen Wohnwägen im Herbstnebel fette Beute zu machen ist? Die Kobolde brauchen jede Menge Mut, um sich auf der Jagd nach Schokolade, Gummibären und Keksen am mürrischen Platzaufseher und seinem Wachhund vorbeizuschmuggeln. Ein schönes (Hör)Buch für den Herbst und Winter. Mut, Freundschaft, Abenteuer und dann auch noch ein Campingplatz. Wie für die Familie Fahrtenschreiber gemacht, oder?!

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Herzlichen Glückwunsch, ihr Sieger!

Freitag, später Vormittag. Ich rühre in einem großen Topf Kartoffelsuppe und versuche eine Grundsatzentscheidung zu treffen, die den weiteren Verlauf des Tages maßgeblich beeinflussen wird. Kann ich dem kleinen Raubritter die geballte Ladung Gemüse schmackhaft machen, indem ich ihm ein Wienerle in die Suppe schneide? Ich denke und rühre und denke und fälle die Entscheidung zu Gunsten der Wurst, als mich Bayern 2 über eine weitere Entscheidung von erheblicher Tragweite informiert, die eben 1500 Kilometer entfernt von meinem Suppentopf in Oslo gefällt wurde: der Friedensnobelpreis geht an die Europäische Union! Sind das nicht schöne Nachrichten aus Skandinavien? Eine Auszeichnung für mich. Für dich. Für uns alle. Herzlichen Glückwunsch rufe ich euch zu! Spätestens mit diesem Tag sind wir alle Sieger. In den Hintergrund rücken Pleitegeier und Rettungsschirme, die über einigen Regionen unseres Siegerkontinents beharrlich schweben. 

Für einen Besuch in der europäischen Nachbarschaft sind wir bekanntlich immer zu haben. Frankreich, Italien, Österreich, die Schweiz und unser heißgeliebtes Skandinavien standen auf dem Tour-Plan der letzten Jahre. Ach, du gute Villa, gebührt nicht dir ein Preis? Unser Familien-Nobelpreis geht an dich, liebe Villa Knaus. Du bist nicht nur Liebling der Kinder, sowieso "much more than just a hotel room", du bist unser Vehikel zur Völkerverständigung, unser Tor zur Welt! Stets zuverlässig, reise-, entdeckungs- und abenteuerlustig und unser Familien-Zuhause. Wir geben gern ein Stückchen der Auszeichnung ab, wenngleich der uns zustehende Anteil das Preisgeldes vermutlich nicht mal für die Wurst in der Suppe unsereres Sohnes reicht. Peace!

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Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: Pizza Casa Knaus

Wenn man dem Herbst mit seinen kürzer werdenden Tagen, dem nassen Schmuddelwetter und den triefenden Näschen der Kinder vielleicht nicht viel abgewinnen mag, eins ist phantastisch: wir haben wieder mehr Zeit und Lust für alles, was drinnen Spaß macht. Bücher lesen und vorlesen, malen, spielen, basteln und kochen.

Überhaupt ist der Wechsel vom Sommer zum Herbst eine wunderbare Zeit und ich freue mich über die farbenfrohe Ernte. Grüne Bohnen, Rote Beete, Maronen und Zwetschgen laden zum Kochen ein. Das erste Glas Pfälzer Federweißer wurde eingeschenkt, dazu ein pikanter Spinat-Zwiebel-Kuchen. In unserer Herbstküche dürfen Kartoffel- und auch Kürbissuppe nicht fehlen, orange-leuchtend und gern mit einem Hauch Ingwer. Nur der kleine Held schiebt den Teller kopfschüttelnd beiseite - zu viel Vitamin, zu gesund, nix für Ritter! 

Sein Gegenvorschlag: Pizza! Okay, Pizza aus der heimischen Küche gab es schon oft. Aber wie wäre es mit Pizza vor landestypischer Kulisse? Haus- oder besser gesagt villagemachte Pizza mit Blick auf´s Mittelmeer? Wir wollen es mal probieren! In die Kombüse, fertig, los!

Unsere Küchen-Hardware: ein dreiflammiger Gasherd -fast fühle ich mich wie Sarah Wiener-, ein Kühlschrank mit Gefrierteil, eine Spüle und satte 80x30cm Arbeitsfläche. Das sollte für unsere Pizza Casa Knaus reichen!

Man nehme:

200 g Mehl u. Mehl zum Ausrollen

1/8 l Wasser

10 g Hefe

1/4 TL Salz

Die Zutaten sollen Zimmertemperatur haben. Das Mehl wird kegelförmig aufgehäuft und in die Mitte eine Mulde gedrückt. In diese Mulde kommt die in etwas Wasser aufgelöste Hefe. So weit, so gut ... Stift gezückt, Zettel aus dem Block gefatzt und auf dem Einkaufszettel notiert: 1 Messbecher mit Gramm-Skalierung. Eine Waage haben wir in der Villa natürlich nicht und für dieses Mal muss unser Augenmaß reichen. 

Wenn der Vorteig gegangen ist, das Salz und das restliche Wasser dazugeben und den Teig kräftig kneten und auf die Arbeitsplatte "schlagen". Eine klasse Möglichkeit für den Einsatz von Man-Power!

 

Den Teigballen kreuzförmig einschneiden. Mit einem Tuch bedeckt darf er jetzt bei Zimmertemperatur gehen. Das Teigvolumen sollte sich etwa verdoppeln. 

Den Teig noch einmal kurz kneten und ausrollen. Nö, nach einem Nudelholz sucht man in der Villa auch vergebens. Unser Herr Fahrtenschreiber behilft sich beherzt mit einer Flasche Rotwein. Funktioniert prima! Ein Grund mehr, die Weinvorräte in der Villa nicht zur Neige gehen zu lassen.

Der Omina-Backofen. Made in Sweden.
Der Omina-Backofen. Made in Sweden.

Den Teig jetzt in den leicht mit Olivenöl bepinselten "Omnia Backofen" legen. Welch geniale schwedische Erfindung! Sieht aus wie eine Gugelhupf-Form mit Deckel und lässt sich auf den Gasherd auflegen. Das Teil hätte man in Skandinavien mal mithaben müssen, um Brot zu backen!

Etwas gewöhnungsbedürftig ist sie schon, die Optik. Erinnert doch sehr an Frankfurter Kranz mit Oliven?!

Deckel drauf auf den Omnia-Backofen, Gas auf kleinste Flamme, 20 Minuten gewartet, Tusch-und-Trara, das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen! Die Teigmenge haben wir nach dem ersten Versuch reduziert auf die nun oben angegebene Menge. 200 Gramm Mehl sind für den Omnia genug, er fasst deutlich weniger als ein Backblech. Mit dem Omnia werde ich sicher noch mehr ausprobieren. Die Pizza Casa Knaus schmeckt uns allen und die Kinder hatten ihre Freude am Kneten, Ausrollen, Belegen und Backen.

Buon Appetito!

 


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Die Villa wird gewaschen und der Wahlkampf läuft an

Gibt es typische Beschäftigungen für einen sonnigen Herbst-Samstag? Wenn Auto waschen, Bundesliga schauen und Rasen mähen dazugehören, dann hat unser Herr Fahrtenschreiber sein Tagesziel erreicht.

Obgleich die Sache mit der Bundesliga nur bedingt stimmt. Genau genommen ist unser kleiner Held neben dem Ritter- und dem Seefahrer-Virus nun mit einem dritten angesteckt: das Fußball-Virus hat ihn fest im Griff, und so sortiert und ordnet der Vater mit dem Sohn jene kleinen Kärtchen mit Fußball-Helden drauf brav nach Verein und Auftrag in der Truppe und steckt sie in ein Album. Wozu das gut sein soll, versteht man vermutlich nur als kleiner (oder großer) Bub. Vom Heidengeld mal abgesehen, das die eingetüteten Fußball-Götter kosten.

Unser "Auto" ist ja bekanntlich etwas größer und so hat es mit der Wäsche auch etwas länger gedauert. Die Villa wurde in Omas Hof (der taugt schon aufgrund der Größe für solche Aktionen) liebevoll shampooniert, gebürstet und geduscht und glänzt nun fast wie neu. So schön! So träumt es sich gleich noch schöner vom Reisejahr 2013!

Im alten Jahr hat unsere Tochter noch eine Woche Herbstferien, und wir hoffen auf so tolles Wetter wie heute. Ein langes Wochenende im Allgäu, wenn der Oktober in den November übergeht, wäre wunderbar.

Und -ich hatte es bereits angedeutet- es gibt auch noch die Idee des Wintercampings. Nein, der Begriff "Idee" passt nicht mehr wirklich. Über die Planungsphase sind wir hinweg und ich kann schon so viel verraten: wir werden das neue Jahr mit der Villa in Nenzing, Vorarlberg begrüßen. Frau Fahrtenschreiber macht sich heute schon Gedanken über das Silvestermenü. Fondue im Wohnmoggel scheint mir weniger geeignet - Vorschläge sind HERZLICH WILLKOMMEN!

Der Sommer des kommenden Jahres wird in der Fahrtenschreiber-Familie noch kontrovers diskutiert. Skandinavien? Sardinien? Die länger werdenden Herbstabende werden sicherlich für ausgiebige Besprechungen genutzt. Leider muss ich sagen, dass unser Herr Fahrtenschreiber auch unlautere Mittel einsetzt und unsere beiden Leichtmatrosen mit Eis besticht, um sie auf die Sardinien-Seite zu ziehen. So ist das im Wahlkampf! Barack Obama punktet mit niedrigen Arbeitslosenzahlen, Peer Steinbrück verspricht die Offenlegung seiner Honorare und unser Herr Fahrtenschreiber zieht mit Langnese ins Rennen. 2013 wird spannend. Schaun mer mal, dann sehn mer scho!

 

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Nach der Reise ...

... ist bekanntlich vor der Reise!

Wir sind unserem Motto auch zwei Tage nach Ende der bayerischen Schulferien treu geblieben und haben eine Auszeit genommen. Ein Wochenende im Allgäu!

Unsere Reise führte uns nach Wiederhofen bei Missen. Der Sportverein unserer Tochter hat dort ein Berghaus, das mehr als genug Platz für eine Großfamilie bietet. So reisten wir mit zwei Tanten, einem Onkel, einer Cousine und drei Cousins an, die Quartier im Haus bezogen, während wir vier uns in der Villa häuslich einrichteten. 

Was fällt einem zum Stichwort Allgäu ein? Sonne, Viehscheid, Kässpatzen, Wandern und Brotzeit sind meine ersten Gedanken. Und nichts davon hat an dem schönen, entspannten Wochenende gefehlt!

Logenplatz zur Viehscheid. Die Kühe -und zwei Esel und einige Ziegen auch- wurden direkt an unserem Haus vorbei mit lautem Glockengebimmel runter in den Ort getrieben. 

Unser Kuhflüsterer. Schnurrt sie schon?

 

Die kurze Anreise ... wenn man nicht gerade wie unsere zwei Tanten über Ulm anrollt ... ist der Hit und der "Stellplatz" vor dem Berghaus war toll. Wiederholung garantiert!

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Nachlese

Welchen Job hat man am ersten Tag zu Hause? Welches Haushaltsgerät ist am meisten strapaziert? 

Klar, die Waschmaschine.

Die hat uns heute eine Überraschung bereitet und viel Zeit, Nerven und etliche in Frankreich angefutterte Kalorien gekostet. Nicht die Waschmaschine direkt -die gute, treue Miele schnurrt und dreht tadellos- sondern die kleine Hebeanlage, die unser Abwasser aus dem Keller mittels einer Pumpe hinauf in den Kanal befördert. Die Pumpe hat die Grätsche gemacht und den Keller unter Wasser gesetzt. Im Keller lagen die Schlafsäcke und sonstige Wäsche aus dem WoMo, die die Pfütze aufsaugten und pitschnass zurück blieben. Zwei Stunden haben wir mit dem Versuch verbracht, den Motor des Hebers wieder flott zu machen. Es blieb beim Versuch. Hin ist hin!

Für den Rest des Tages fühlten wir uns wie Teilnehmer der alten Fernseh-Show "Spiel ohne Grenzen". Schaffen wir es, das Wasser aus der WaMa rechtzeitig mit dem grauen Eimer aus der Auffangwanne in den gelben Eimer zu füllen, damit die Kellertreppe zum Waschbecken hochzusprinten, auszuleeren und wieder zurück in den Keller, wo der Partner schon mit gefülltem grauen Eimer wartet? Das Duell "Baumwoll-Programm vs. Frau und Herr Fahrtenschreiber" ging ganz klar an uns. Im Zweikampf "Pflegeleicht vs. Frau und Herr Fahrtenschreiber" lagen wir zunächst leicht im Rückstand (abgepumpte Wassermenge und -druck stellten uns vor neue Herausforderungen), konnten dann aber zum Unentschieden aufholen. Das Rückspiel findet morgen statt!

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Au revoir!

Und wieder Regen in Bern
Und wieder Regen in Bern

28. und letzter Reisetag. Freitag, 31. August 2012. Von Bern nach Hause

 

Wir brauchen keinen Wecker. Um halb sechs ist es mit dem Schlaf vorbei, was neben den ersten aufbrechenden Lastwagenfahrern vor allem am Regen liegt. Es schüttet wie aus Kübeln! 

Auch wir wollen rasch weiter, heute Nachmittag sind wir zu Hause zur Geburtstagsfeier meines Neffen eingeladen. 

 

Wie war unsere Reise? Die erste, die wir als Familie nach Frankreich gemacht haben?

 

Legt man mal die mir seit meiner Kindheit bekannten deutschen Bewertungskriterien

1. Seid ihr braun geworden?

2. Hat´s dann auch geschmeckt? und

3. War´s sauber?

an, so kann ich 1. schon mal bejahen. So braun war ich sicher seit 10 Jahren nicht mehr. Die skandinavische Sonne ist entschieden zurückhaltender. 

Von der französischen Küche haben wir genug geschwärmt. Selten, dass wir das Essen zu Hause überhaupt nicht vermisst haben. Sogar die ersten Semmeln und Brezen von unserem Lieblingsbäcker Daheim scheinen uns nicht mehr so toll, wie wir sie in Erinnerung hatten. Wie kriegen die Franzosen ihre Baguettes nur so herrlich knusprig?

Der dritte Punkt ist nicht so eindeutig zu beantworten. Der letzte Platz an der Ardèche auf dem wir vier schöne und ruhige Tage verbracht haben, war ungeschlagen super. Mit 255.- Euro (4 Nächte, Nachsaison) führt er preislich aber auch die Spitze an. Die übrigen Pätze lagen jeweils zwischen 30,- und 35 Euro (inkl. Strom), (oft schöne!) Stellplätze sind auch gratis zu haben. Die Stadtcampingplätze in Avignon und Aix-en-Provence waren weniger sauber. An den Ocker-Brüchen auf dem Camping Colorado war es ähnlich. In Avignon waren wir richtig froh, das eigene Bad an Bord zu haben. Mit Kindern hätten ich das Waschhaus nie betreten! Die Plätze sind aber dennoch gut besucht - der Standort allein reicht schon aus, um Besucher anzuziehen. Mehr Mühe ist wohl nicht notwendig. Schade! Die anderen Plätze waren alle mehr als in Ordnung. Der kleine Platz in Banon hat uns ganz besonders gefallen. Gerne wieder! 

Für die Heimfahrt bezahlen wir 64,- Euro für die französischen Autobahnen. Die schweizer Vignette hatten wir schon Pfingsten für die Fahrt nach Sardinien besorgt. Die Korridorvignette in Österreich kostet 2 Euro.

Etliche Dinge sind in Frankreich teurer als zu Hause, Süßgikeiten, Schokolade und Eis zählen sicher dazu. Regionale Produkte wie Obst und Gemüse, Brot oder Fleisch waren preislich absolut okay. Mit Aldi & Co. können sie preislich nicht konkurrieren. Müssen sie aber auch gar nicht! Die Qualität war überragend! 

 

Eigentlich sind 1., 2., und 3. nicht die Hauptkriterien, nach denen wir unsere Ziele aussuchen. Die Hoch-Provence war landschaftlich neben der Gegend um Aix-en-Provence ein Höhepunkt unserer Reise. Man kann Stunden mit Schauen verbringen. Die Landschaft ist wunderschön! Die Menschen denen wir begegnet sind, waren sehr freundlich. Oft hätten wir gerne zumindest ein paar Brocken französisch gesprochen. Ich hätte den Metzger in der Charcuterie zu gern verstanden, als er mir mit Engelsgeduld die Vielzahl der Kräuter und Zutaten in seinen Salamis versuchte zu erklären. Vielleicht beim nächsten Besuch?!

 

Könnte ich mir die Reisezeit noch frei wählen, würde ich sicher die Monate Juni und Anfang Juli oder später den September bevorzugen. Die Frage stellt sich mit einem bayerischen Schulkind an Bord aber nicht!

Im Juli steht der Lavendel noch in voller Blüte, was neben dem gigantischen Dufterlebnis, das wir haben durften ein tolles Farberlebnis sein muss. Von der Hoch-Provence einmal abgesehen ist die übrige Provence in den Ferienwochen schon recht voll. Für unseren Geschmack zu voll! 

 

Noch ein letzter Satz zu den verwendeten Reiseführern. Wir haben die ADAC-Karten benutzt und kamen (neben dem Navi) damit auch wieder gut zurecht. Kartenfalten gehört nicht zu meinen Stärken und mir sparen die übersichtlichen Regional-Karten viele Nerven. Und damit auch dem Fahrer. 

Die Reiseführer "Haute Provence" aus dem Michael Müller Verlag und der Wohnmobil-Tourguide (Reise Know How) "Provence" haben sich gut ergänzt. 

 

Die Infrastruktur für WoMo-Reisende in Frankreich ist perfekt. Ein dichtes Netz von Ver- und Entsorgungsstellen, Stell- und Campingplätzen sorgen für entspanntes Reisen. Vorbildlich! 

 

Au revoir, wir kommen sicher wieder!

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Very British

27. Reisetag. Donnerstag, 30. August 2012. Von Vallon Pont d'Arc nach Bern, Schweiz

Übernachtung: Rastplatz Grauholz, Bern (CH)

 

Auf der Heimfahrt gehen uns manche Dinge durch den Kopf. So viele schöne Erlebnisse hatten wir auf unserer fast vierwöchigen Reise! Am Ende war auch ein witziges dabei.

Vorgestern reiste ein WoWa-Gespann aus Great Britain ab, gestern bezog ein französisches Mietmobil mit vierköpfiger Besatzung den Platz. Die Besatzung kommt auch aus Großbritannien: Ein Papa mit seinen drei Jungs, ich denke mal zwischen sieben und zehn Jahren alt, wohnen nun neben uns. Was für eine coole Familie denke ich mir. Mit drei Kindern mit dem Flieger bis Frankreich, dann weiter mit dem Wohnmobil. Der Mann muss Nerven haben!

Die wuselnden Jungs werden auf die -britischen- Campingstühle vor dem WoMo gesetzt, damit Daddy in Ruhe Strom an das WoMo anschließen kann. Das Kabel steckt, der Mann setzt sich hinters Steuer und mit einem Ruck -wir gehen vorsichtshalber in Deckung- hüpft das Mobil nach hinten. Samt Stecker, der auch mit Thomas nachbarschaftlicher Hilfe nicht mehr reingeht. "Das kann so teuer nicht sein", meint unser Nachbar absolut gelassen. So viel Coolness entwickelt man vielleicht nur, wenn man jahrelang in strömendem Regen vor Linienbussen Schlange steht. Very British!

Kürzlich stand ein Baum im Weg, der ein männerfaustgroßes Loch in der Blende hinterließ. Und auf Schatten durch die WoMo-Markise müssten sie auch verzichten (das gute Stück hängt gut 10 Zentimeter über dem Kasten), weil die Stützfüße nicht automatisch einfahren, sondern den Kasten ramponieren. Man kann ja nicht alles wissen! Den Kindern macht das nicht viel aus, sie bevorzugen sowieso Sonne. Während sich der Papa auf den Weg zur Rezeption macht, um ein neues Stromkabel zu organisieren, öffnen sich die Dachfenster. Heraus klettern drei gut gelaunte Jungs, die das Dach des Sunlight zur Sonnenterrasse machen. Der Blick auf die Ardèche muss von dort oben gigantisch sein. Der Anblick der hüpfenden Jungs spricht für sich! Ob das für die Versicherung noch als Hagelschaden durchgeht? 

Wir nehmen ins Bordbuch, Kapitel Camper-Regeln auf: Kaufe niemals ein gebrauchtes Mietmobil. Never ever!

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Das Haar in der Suppe

26. Reisetag. Mittwoch, 29.8.2012 In Villon Pont d'Arc, Ardèche.

Übernachtung: Camping Nature Parc L'Ardechois

 

0:20 Uhr. Seit vier Stunden ringt mein Magen mit dem Abendessen. Sollte der Koch den Beweis führen wollen, dass nichts, aber auch gar nichts an die französische Küche rankommt, ist ihm das gelungen. Gehörig gelungen. Gefühlt kann der Fettgehalt meiner Pizza "Vier Käse" mit einem Riegel Palmin mithalten und hindert mich am Schlafen. Das Haar in der Suppe kommt in Form einer französischen Pizza daher. Da haben wir es!

Weil ich eh nicht schlafen kann, nehme ich mir die Zeitung. "CSU macht Merkel lächerlich" titelt die Süddeutsche vom Montag und ich erfahre, dass unsere Kanzlerin erklärt, dass alle Regierungsparteien den Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone wollen. Dobrindt fordert öffentlich einen Austritt der Griechen. (Würde mir Bifteki, zubereitet von einem französischen Koch, vielleicht weniger im Magen liegen?) Auf Seite 8 nimmt Rupert Murdoch, 81, Medienunternehmer, Prinz Harry in Schutz. "Lasst ihn ein bisschen in Ruhe" twittert er, nachdem er als Eigner der Sun Bilder des nackenden Feier-Prinzen mit ebenso unbekleideten Damen veröffentlicht. Zweimal lese ich drüber. Nein, auf Seite 8 steht das Wort "lächerlich" nicht ein Mal. Auch komisch! Wie ich noch so überlege, ob es sein kann, dass sich ein nackter britischer Prinz vor der Presse und der ganzen Welt weniger lächerlich macht als Frau Merkel, lässt die Pizza allmählich von mir ab und ich schlafe ein. Im Vergleich zum Weltgeschehen ist das aber ein wirklich lächerlich kleines Thema.

Französische Leibspeise
Französische Leibspeise

Unser Tagesprogramm ist überschaubar. Den Vormittag verbringen wir im kleinen Ort in dem es alles gibt, was das Touristenherz begehrt. Vieleicht sogar mehr als das. Nachmittags sind wir am Pool, bis uns die Regenwolken vertreiben und die Kinder Appetit auf eine Portion Pommes Frites haben. Echt französische! Soweit zu unserem Kulturprogramm dieses Tages.

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Paddeln

Pont d'Arc, Ardèche
Pont d'Arc, Ardèche

25. Reisetag. Dienstag, 28. August 2012. In Vallon Pont d'Arc, Ardèche

Übernachtung: Camping Nature Parc L'Ardechois

 

Es regnet. Nicht gerade die besten Vorzeichen für eine Kanufahrt auf der Ardèche. Einerseits! Andererseits ist die Schlucht auch nicht ganz so voll. Wie es hier in der Hauptsaison wohl aussieht? Wir sind schwer an die Massen in der Verdon-Schlucht erinnert!

Am späten Vormittag reißt die Wolkendecke auf und Anna und Thomas machen sich mit dem Kanu auf den Weg zur Pont d' Arc.

Zwei Stunden sind die beiden mit dem Boot unterwegs, ehe sie vom Bus zurück zum Campingplatz gebracht werden. Anna ist begeistert von der Tour, besonders die Stromschnellen haben ihr gefallen. "Für David wäre es noch nichts gewesen. Viel zu steil!" meint sie nach der Rückkehr. Wir zwei haben die Zeit auf dem Campingplatz auch gut verbracht. Uns war nicht langweilig!

Pause
Pause
Unter dem Pont d'Arc
Unter dem Pont d'Arc
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Die Ardèche hautnah erleben

Sein Spielplatz an und später in der Ardèche
Sein Spielplatz an und später in der Ardèche

24. Reisetag. Montag, 27. August 2012. In Vallon Pont d’Arc, Ardèche

Übernachtung: Camping Nature Parc L’Ardèchois

 

Annas Wunsch ist auf dem schönen Platz leicht zu erfüllen: zwei schön angelegte Pools sorgen den ganzen Nachmittag für reichlich Spaß im Wasser. Sie hat im Urlaub richtig gut Schwimmen und Tauchen gelernt!

Der einzige Wermutstropfen an diesem sonnigen, entspannten Tag: David braucht Trost. Wir haben uns heute nach einem Kanu erkundigt und erfahren, dass die Ardèche für Kinder unter 7 Jahren und Nichtschwimmer nur in Begleitung eines ausgebildeten Kanuführers erlaubt ist. Das gilt nicht nur für Verleih-, sondern auch für eigene Boote. Der Charme des Leihboots: ein Kleinbus bringt Boot und Besatzung am Ende der Tour zurück zum Campingplatz. Anna und Thomas freuen sich auf den Ausflug und dem kleinen Helden und mir fällt für diesen Tag sicher auch etwas Schönes ein. Als Erste-Hilfe-Maßnahme hat das Cola-Eis gewirkt! Apropos Erste-Hilfe. Unser Herr Fahrtenschreiber war heute in Vallon beim Arzt. Ein kleiner, gemeiner Virus sorgt für (nicht behandlungsbedürftige) Halsschmerzen.

Abends sitzen wir unten an der Ardèche und genießen die schöne Stimmung. David lässt es sich zum Abschluss des Tages nicht nehmen, doch noch nähere Bekanntschaft mit dem Gewässer zu machen. Erst bis zum Knöchel, dann bis zum Knie und schließlich sitzt der ganze Kerl im Wasser.

Abends an der Ardeche
Abends an der Ardeche
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Letzter Halt: Ardèche

Nachsaison an der Ardèche
Nachsaison an der Ardèche

23. Reisetag. Sonntag, 26. August 2012. Von Avignon nach Vallon Pont d‘Arc, Ardèche.

Übernachtung: Camping Nature Parc L’Ardèchois

 

Die letzten Urlaubstage sind Verhandlungssache. Anna will 1. Keinen Stadtbesuch mehr, 2. Keinen Ausflug machen und 3. Schwimmen. Für David steht Paddeln ganz oben auf der Liste. Und Thomas schwärmt immer noch von der Ardèche. Fast wie in der Ü-Ei-Werbung. Das sind ja drei Wünsche auf einmal. Unsere letzten Reisetage werden wir an der Ardèche verbringen. Spiel, Spaß und Spannung stehen auf dem Programm. Und für die Kinder vielleicht auch ein Überraschungs-Ei.

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AVIGNON

Pont St. Bènèzet, die Brücke von Avignon
Pont St. Bènèzet, die Brücke von Avignon

22. Reisetag, Samstag, 25. August 2012. Von Aix-en-Provence nach Avignon.

Übernachtung: Camping Bagatelle, Avignon

 

Die Fahrt nach Avignon zieht sich etwas dahin, es ist Rückreiseverkehr! Wir umgehen die Autobahn, um von der Landschaft mehr zu sehen. Was sich, wie bisher immer, auch lohnt. Die Autobahngebühren in Frankreich sind außerdem recht hoch.

 In Avignon angekommen werden wir nicht gerade gastfreundlich begrüßt. Vor einer Ampel hat sich ein Trupp Fensterputzer postiert. Einer erklimmt unsere Stoßstange und hängt wie eine Gallionsfigur auf unserer Windschutzscheibe. Unsere lauten Non-Rufe beeindrucken ihn überhaupt nicht. Erst als Thomas aussteigt, steigt er von der Stoßstange. Als wir immer noch nicht bezahlen wollen, blockiert er die Straße mit ausgestreckten Armen. Endlich schaltet die Ampel auf grün und der Trupp wendet sich den nächsten Fahrzeugen zu, nachdem wir noch einen Faustschlag auf die WoMo-Seite mitbekommen. Moderne Wegelagerei!

In Avignon stellen wir uns auf den Campingplatz Bagatelle, der wirklich nur einen (dafür aber dicken) Pluspunkt hat. Zu Fuß erreicht man die Brücke von Avignon und den Papstpalast. Vor dem Platz kann man am Wasser entlang spazieren und hat einen wunderschönen Blick auf die Pont St. Bènèzet, das ist der eigentliche Name der berühmten Brücke, auf die Ringmauer um die schöne Altstadt und dem imposanten Palast. Das Wetter spielt mit. Es ist warm, ohne heiß zu sein und ab und an fallen ein paar erfrischende Tropfen Regen. Im Palast gefallen David die eingelassenen geheimen Keller, die die angehäuften Schätze vor Angreifern schützen sollten. Das Bauwerk wirkt insgesamt wie eine Trutzburg und beeindruckt uns. Zu einem Besuch in Avignon gehört selbstredend die Brücke, die wir auf unserem ausgedehnten Spaziergang durch die Stadt erreichen. Abends werfen wir noch einen Blick auf die wunderschöne Kulisse von Avignon, bevor wir mit müden Füßen in unsere Kojen klettern und uns schon auf morgen freuen.

 

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Route Paul Cèzanne

Mont Sainte-Victoire (Herr Fahrtenschreiber)
Mont Sainte-Victoire (Herr Fahrtenschreiber)

21. Reisetag. Freitag, 24. August 2012. Von Aix-en-Provence durch die Montagne Sainte Victoire.

Übernachtung: Camping Chantecler, Aix-en-Provence

 

Überragend. Wunderschön. Die halbtägige Rundreise durch die Montagne Sainte Victoire war ein Höhepunkt unserer Reise! Paul Cèzanne durchstreifte das Massiv und die Wäder wegen der wechselnden Lichtstimmungen, der Farben und Formen oft. Die Kalkberge sind auf vielen seiner Bilder zu sehen. 

Mont Sainte-Victoire (Paul Cèzanne)
Mont Sainte-Victoire (Paul Cèzanne)

Die Straße windet sich durch Wälder, passiert Bergwiesen, die sich für ein schönes -und einsames- Picknick eignen und führt durch eine handvoll kleiner Orte mit schönen Fassaden. Die Blicke auf das Massiv sind überragend schön! An den östlichen Ausläufern des Kalkriesen liegen märchenhafte Wälder, bevor es in engen Serpentinen und mit einem Gefälle von teils 15% wieder bergab geht. Noch ein kurzer Blick auf das Renaissance-Schloss, das Pablo Picasso gehörte und in dessen Park er begraben liegt, bevor wir Aix-en-Provence wieder erreichen.

Anwesen und Grabstätte von Picasso
Anwesen und Grabstätte von Picasso
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Aix-en-Provence

Auf den Spuren von Cezanne
Auf den Spuren von Cezanne

20. Reisetag. Donnerstag, 23. August 2012. Von Banon nach Aix-en-Provence.

Übernachtung: Camping Chantecler, Aix-en-Provence

 

In gut 90 Minuten erreichen wir Aix-en-Provence. Der Himmel ist bedeckt, die Temperatur bleibt unter 30 Grad - beste Voraussetzungen für einen Stadtbesuch. Vom Campingplatz aus sind es drei Minuten zu Bushaltestelle. Unsere zwei kleinen Landeier lieben Busfahrten! Ein sehr, sehr freundlicher und zuvorkommender Fahrer hilft uns mit den richtigen Tickets und der besten Haltestelle in der Altstadt. Die Freundlichkeit der Franzosen fiel uns schon öfter auf! Aix-en-Provence ist eine wunderbare, lebendige Stadt. Mediterranes Flair, eine intakte Altstadt, schöne Häuser, Cafes und viel Atmosphäre lassen uns verstehen, warum sie die Lieblingsstadt vieler Franzosen ist! Wir machen einen Spaziergang auf den Spuren Cezannes, der zu Stationen seines Lebens und Schaffens führt. Der Weg ist elternfreundlich markiert. Plättchen im Abstand von ein bis zwei Metern zeigen die Richtung an. Die lästige Suche mit dem Stadtplan entfällt, ein Auge ist frei für die schöne Stadt und mit dem anderen kann man den Sohn beäugen, der im Gewirr der schmalen Gassen gerne mal andere Wege einschlägt. 

Kirschlorbeer XXL
Kirschlorbeer XXL
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POOLSIDE II

19. Reisetag. Mittwoch, 22. August 2012. In Banon.

Übernachtung: Camping L`Epi Bleu, Banon

 

Was kann man von einem Tag berichten, von dem es eigentlich nichts zu berichten gibt? Wir sind immer noch hier. Es ist immer noch heiß. Der Tag verging am kühlenden Pool.

Wir lesen viel. Zwei kurzweilige Romane von Daniel Glattauer habe ich schon durch. "Bretonische Verhältnisse" von Jean-Luc Bannalec macht Lust auf die Bretagne. Wechselhaftes Wetter, Regen, Wind und der rauhe Atlantik hätten doch auch ihren Reiz?! Thomas blieb mit "Die Wasser der Hügel" in der Provence. Es fällt wirklich nicht schwer, sich das sonnendurchglühte Bergdorf bei Marseille vorzustellen. Und schon sind wir wieder beim Thema Hitze! 

Mit unserem kleinen Helden lesen wir "Seeräuber-Moses" von Kirsten Boie (Oetinger 2009). Das Findelkind Moses an Bord der "Wüsten Walli" trifft sein Lieblingsthema: Piraten, richtig-echt-gefährliche auf hoher See. Sieht man ein Kind mit Augenklappe und Moosgummisäbel zwischen den Büschen oder hinter der Waschküche auftauchen, ist es mit Sicherheit unser Sohn. Schön, noch ein Vorlesekind zu haben!

Anna hat diese Zeit wohl endgültig hinter sich gelassen. Bis zum zweiten Kapitel komme ich manchmal noch mit Vorlesen, bevor sie anderntags schon "fertig" ruft und nach einem neuen Buch greift. Hoffentlich geht ihr Vorrat nicht zu Ende! Für diesen Fall haben die Franzosen vorgesorgt. Mit Klopapier! Sollte der Lesestoff einmal ausgehen hat man immer noch die Möglichkeit, sich eine Rolle Lutin Malin zu schnappen und sich Blatt für Blatt der Lektüre hinzugeben. Nicht zum ersten Mal bedauern wir, nicht französisch zu sprechen!

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POOLSIDE I

18. Reisetag. Dienstag, 21. August 2012. In Banon.

Übernachtung: Camping  L`Epi Bleu, Banon

 

Wir freuen uns über sinkende Temperaturen. Um 19:00 Uhr haben wir "nur" noch 34 Grad. Seit heute dürfen Autos nicht mehr gewaschen werden und wir werden über Flugblätter gebeten, mit dem Trinkwasser sparsam umzugehen. Wenn wir dem Wetterbericht vertrauen dürfen, ist morgen der Höhepunkt der Hitze erreicht und für Donnerstag werden abkühlende Gewitter erwartet. Hoffentlich!

Den Tag haben wir auf dem Campingplatz verbracht und die Kinder genießen die Abkühlung im Pool. Thomas hat den Fußweg nach Banon noch einmal auf sich genommen und uns mit frischen Sachen vom Markt versorgt. Den Kindern wollten wir den Spaziergang bei der Hitze nicht mehr zumuten! Die beiden Schätze waren lesend in der Villa (sie steht schattig unter Bäumen) und später planschend im Pool viel besser aufgehoben. Die beiden sind richtige Wasserratten geworden!

Für den Tag morgen haben wir den Familienrat einberufen und kamen mit 4:0 Stimmen zum Entschluss, unseren Aufenthalt um einen weiteren Tag zu verlängern. Außer Baden kommt nichts in Frage!

Der zweite Torwart
Der zweite Torwart
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Noch einmal. Versprochen.

Fette Beute
Fette Beute

 17. Reisetag. Montag, 20. August 2012. Von Banon nach Ongles, Ladiers und Saumane.

Übernachtung: Camping L`Epi Bleu, Banon

 

Ich wollte es nicht mehr machen. Ich wollte das Thema Essen in diesem Rahmen nicht weiter überstrapazieren. Der Vorsatz hielt eine ganze Stunde nach dem Frühstück, zu dem natürlich frisches, natürlich fast übernatürlich gutes Baguette gehörte. Ich brauche nicht mal einen Aufstrich drauf. Bis dahin lief alles nach Plan. Heute kein Nahrungsmittel-Report. Bis zur Ausfahrt des Campingplatzes. Dort stand zu unserer Überraschung ein kleiner Marktstand und mir sprangen die bekannten Köstlichkeiten von "Les Davids" sofort ins Auge und hinterließen auf meinem Gaumen den wunderbaren Geschmack des Ratatouilles, das wir vergangene Woche hatten. Schon die Verpackung ist ein Augenschmaus und lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Flash! In Kooperation mit "Les Davids" würde ich mich hervorragend für eine Wiederholung der Pawlowschen Versuchreihe eignen. Mit etlichen Weck-Gläsern verschiedensten Inhalts beschwere ich die Villa, bevor wir unseren Ausflug starten. Der Kommentar des Herrn Fahrtenschreibers tut jetzt mal nichts zur Sache. Einmal noch, dieses eine Mal noch, werde ich von unseren kulinarischen Ausflügen berichten. Ich kann nicht anders!

Unser Weg führte uns über ein kleines, sich schlängelndes Sträßchen nach Ongles, einem kleinen verschlafenen Ort, der mit unserem Besuch auf 304 Seelen anwuchs. Auf dem einsamen Sträßchen bis Ladiers begegnet uns keine Menschenseele und in Saumane hatten wir die schmucke Dorfkirche zum Ziel, die leider verschlossen war. Drei Mitlglieder meiner Reisegesellschaft schienen darüber nicht allzu enttäuscht! Über den Ort Banon (einmal noch!), wo ich noch rasch in die Charcuterie La Brindille Melchio springe, um uns mit zwei der phantastischen Salamis zu versorgen (und wenn ich nun schon mal da bin auch den Nachbarn beehre, der neben dem bereits gelobten Baguette auch überwältigende Himbeer-Torteletts feilhält), geht es mit unseren Schätzen zurück zum Campingplatz. Essen. Lesen. Baden. So schön kann das Leben sein!

Spaziergang in Ongles
Spaziergang in Ongles
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Hitze

16. Reisetag. Sonntag, 19. August 2012. In Banon.

Übernachtung: Camping L`Epi Bleu

 

Die Temperatur klettert heute schnell auf 35 Grad. Wir können uns für keine andere Aktivität als Schwimmen begeistern. Die Prognose für die nächsten Tage: bis Mittwoch werden 37 Grad erwartet, in Avignon sollen es 38 sein. Definitiv zu viel! Die Hälfte der Reise liegt nun hinter uns. In zwei Wochen wollen wir wieder zu Hause sein. Eine gute Gelegenheit also, um über den weiteren Streckenverlauf nachzudenken. Bis MIttwoch werden wir noch hier bleiben, was der Hitze und dem netten Pool geschuldet ist. Die Kinder sind begeisterte Schwimmer geworden und David probiert es seit heute ohne seine Schwimmflügel. Vielleicht machen wir in den nächsten Tagen einen kleinen Ausflug in ein Bergdorf oder zu einem Kloster in der Nähe. Wir werden sehen!

Ab Donnerstag steht Avignon mit dem Papstpalast noch auf unserem Reise-Wunschzettel und wir hoffen bis dahin auf etwas Abkühlung. Die Ardeche ist trotz der bald zu Ende gehenden Ferien in Frankreich immer noch ziemlich übervölkert und wir haben uns von der Idee verabschiedet, dorthin zu fahren. 200 Kilometer in die entgegengesetzte Richtung wollen wir uns außerdem nicht zumuten. Sollten die Temperaturen akzeptabel sein, arbeiten wir uns ab dem  Wochenende  Richtung Meer vor. Für unsere letzte Woche sind einige Tage in der Toskana geplant. Liebe Freunde von uns machen dort Urlaub und wir würden uns freuen, sie zu sehen. Bis dahin werden wir die Nachrichten im Auge behalten. Heute erfuhren wir, dass mehrere Campingplätze in der Toskana aufgrund von Waldbränden evakuiert wurden. Es ist einfach zu heiß. So werden wir unsere weiteren Pläne von der Quecksilbersäule und der Entwicklung in Italien abhängig machen!

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Banon

Charcuterie La Brindille Melchio
Charcuterie La Brindille Melchio

15. Reisetag. Samstag, 18. August 2012. In Banon.

Übernachtung: Camping L`Epi Bleu, Banon

 

Die Kinder haben die Wahl: ein Familienausflug nach Banon oder am Campingplatz bleiben. Die Entscheidung ist schnell getroffen, gestern haben sie (endlich!) drei nette Geschwister im passenden Alter aus Isny kennengelernt und sind zufrieden. Spielkameraden und die Aussicht auf einen ganzen Tag im Schwimmbad sind nicht zu überbieten! Thomas nutzt die Zeit, um Banon alleine zu erkunden. Der Wochenmarkt, die Bücherei und eine Metzgerei, die meterlange, fingerdicke Salamis verkauft, werden beehrt. Die Kinder entdecken in der Zwischenzeit eine neue Lieblingsseite im "Kinder Künstler Abenteuer Buch": Meine Fleckensammlung! Tomatensosse, Grasfleck, Matschfleck, Fettfleck, Druckerfarbe, Eigelb und andere tolle Flecken werden in Kästchen mit Fleckdatum und -ort geschmiert. Mit welchem Ehrgeiz die Sammlung ergänzt wird. Ich wette, sie ist vor unserer Heimkehr komplett!

Auf dem Weg nach Banon
Auf dem Weg nach Banon
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Feenkamine und die Sahara

Feenkamin im Ockerbruch
Feenkamin im Ockerbruch

14. Reisetag. Freitag, 17. August 2012. Zu den Ockerbrüchen bei Rustrel und weiter nach Banon.

Übernachtung: L'Epi Bleu, Banon

 

In rekordverdächtigem Tempo packen wir unseren Hausrat zusammen, der vor einigen Tagen um ein kleines Kräutergärtlein gewachsen ist. Frische Minze, kleinblättriges, provenzalisches Basilikum und Koriander reisen nun im mobilen Beet mit. Der Staub-Platz kostete uns knapp 33 Euro für eine Nacht. Bisher unsere teuerste Übernachtung. Am frühen Vormittag sind die nahegelegenen Ockerbrüche noch wenig besucht und die Farben sind durch die Sonneneinstrahlung unglaublich. Die ganze Palette der Ockertöne bis ins tiefe Rot und Violett sind zu bestaunen. Der Weg führt über schmale, von Strauchwerk und Büschen dicht gesäumte Pfade, über Wurzeln und Steine, vorbei an felsigen "Feenkaminen" und der ockerfarbenen "Sahara". Die zwei Stunden vergehen für die Kinder wie im Flug. Schade nur, dass unser Fotoapparat das Farbspektakel nicht wirklichkeitsgetreu einfängt. Unsere Kamera ist inzwischen in die Jahre gekommen und vielleicht legt das Christkind eine neue unter den Baum?!

Nachmittags erreichen wir Banon. Im Gepäck hausgemachtes Ratatouille und andere verlockende Leckereien in hübschen Weck-Gläsern eines kleinen Bio-Hofladens. Am Schriftzug "Les Petits Davids" kamen wir selbstredend nicht vorbei. Verzeiht, wenn ich mich wiederhole: Die Lebensmittel  sind die reinste Freude!

Die KInder bestehen am Nachmittag auf Wasser. Die Temperaturen lassen ab Mittag auch kaum eine andere Beschäftigung als Schwimmen zu. Am Pool auf dem Campingplatz in Banon lässt es sich aushalten!

Les Davids
Les Davids
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Hasen, Bücher und jede Menge Dreck

Buchhandlung Le Bleuet in Banon
Buchhandlung Le Bleuet in Banon

 13. Reisetag. Donnerstag, 16. August 2012. Von Sisteron nach Banon und durch den Parc Naturel Regional du Luberon.

Übernachtung: Camping Le Colorado, Rustrel

 

Abfahrt! Vormittags verlassen wir Sisteron. Unsere Lager müssen noch gefüllt werden und wir steuern einen kleinen Direktvermarkter-Laden an, der Produkte aus der Region verkauft. Später im großen, gut sortierten Supermarkt werden wir uns freuen, denn für die gleichen Waren hätten wir dort mehr bezahlt. Brot, Käse, Olivenöl und ein Ring Salami-Wurst, den die Kinder lieben, wandern in unseren Korb. Anna hat ihre Leidenschaft für Rene Clauden und französische Pfirsiche entdeckt und wir erstehen ein Kilo der köstlichen Früchte. Auch am Weinregal gehen wir nicht tatenlos vorbei. David packt Frischmilch und Jogurt in unseren Korb, bevor er sich einer etwa 50 Zentimeter langen Verpackung im Nachbarregal zuwendet. Oben ein Kopf, unten Beine dran. Frische Hasen gehören ebenso ins Sortiment wie Tauben und eingeweckter Lamm-Pansen oder Kutteln. Sieht nicht schlecht aus. Geschmacklich werden wir es nie beurteilen können.

Durch herrlich bewaldete Hügellandschaft mit phantastischen Fernblicken geht es nach Banon. Nicht einmal der Traktor im Schneckentempo vor uns stört. Fenster auf und tief einatmen. Die Lavendelballen auf dem Anhänger füllen die ganze Umgebung mit ihrem unglaublichen Duft. Die Kinder und der Mann halten in Banon Siesta. Ich mache mich auf zu einem Spaziergang durch den kleinen, belebten Ort. Die Buchhandlung „Librairie de Bleuet“ gefällt mir besonders. Sicher eine der schönsten, die ich jemals betreten habe. Ein großes Angebot an Büchern in den Holz-Regalen über drei, mit Wendeltreppchen verbundene Etagen bis unter die massiven Dachbalken. Schade, dass ich die Sprache nicht verstehe. Ein Ort zum Schwelgen!

Der Campingplatz den unser Reiseführer als „schön und ruhig zwischen Ockerfelsen und Pinien gelegen“ beschreibt hat seine besten Tage –und vermutlich auch den letzten Besuch des Autors- schon eine gute Weile hinter sich. Der terrassierte Platz bietet auf den oberen Etagen tatsächlich schöne Ausblicke und gute Zeltstandplätze inmitten schöner Natur. Auch die Ocker-Brüche, die wir morgen besuchen wollen, deuten sich in der Abendsonne strahlend an. Uns Dickschiffen bleibt aber nur der untere Bereich, der in die Jahre gekommen und ziemlich verwildert wirkt. Der Untergrund ist trocken und unglaublich staubig, was unseren Sohn magisch anzieht. Keine 15 Minuten und er ist vom Scheitel bis zur Sohle von einer dicken Schicht in der Farbe Wurst überzogen. „Mit Schwimmbad, Restaurant und Bar“ trumpft der Tour-Guide weiter auf. Nein, nicht im Ernst sind damit die zehn leeren 25-Liter Frittierfett-Eimer gemeint, die sich hinter der fettmüffelnden Imbissbude stapeln. Wer rät, wie lange es bis zu unserem Check-out dauern wird?!

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Jetzt geht´s auch wieder links herum

"Methode Provencial": Stecken fixiert Blinkerhörnchen
"Methode Provencial": Stecken fixiert Blinkerhörnchen

12. Reisetag. Mittwoch, 15. August 2012. In Sisteron.

Übernachtung: Camping Municipal des Pres Hauts, Sisteron

 

Der Stecken, der den Blinker die letzten Tage fixierte, hat uns gute Dienste geleistet. Bisher fiel er nicht wieder ab! Heute hat sich Thomas an eine neue Aufgabe gemacht. Die Lösung soll noch zwei Wochen halten und deswegen wurde der Holzstecken mit tüchtig Silikon bestrichen, in den Blinker gesteckt und am seitlichen Kotflügel befestigt. Bis zum Aushärten hat er eine (eigenwillige) Konstruktion aus zusammengeschusterten Latten dagegen gestellt. Wo er die nun herhatte, vermag ich nicht zu sagen. Manchmal ist es besser, nicht mehr zu fragen. Handwerkliche Themen bergen bei uns zu Hause mitunter ungeahnten Sprengstoff. Jedenfalls sind jetzt wieder beide Blinkerhörnchen dran. Ab morgen geht’s dann auch wieder links herum!

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Schokolade. Zitrone. Lavendel

11. Reisetag. Dienstag, 14. August 2012. Von Sisteron nach Mison Village. Und zurück.

Übernachtung: Camping Municipal des Pres Hauts, Sisteron

 

Hach, ich gebe zu, ich habe mit den Schuhen in der Auslage des kleinen Geschäftes in Sisterons Altstadt geliebäugelt. Wie oft spazierten wir daran vorbei? Bordeaux-Rot, kleiner Keilabsatz, am Riemchen eine große Spange. Eine schöne Andeutung des Herbstes, auch wenn man den Sommer noch gerne festhalten möchte. Aber ein anderes Gewerk soll von unserem Besuch profitieren: Thomas Brille ist fertig. Super! Wenn schon keine Schuhe, dann soll es doch ein Eis aus der feinen, kleinen Patisserie sein. Das Schokoladen-Eis ist dunkel. So dunkel, dass es den Geschmack der Kinder nicht trifft und mich verzückt. Wer hat schon Lavendel-Eis gekostet? Ich bin seit heute um diese Erfahrung reicher!

Das Dorf Mison Village liegt etwas abseits der Route Nationale und wird von unserem Reiseführer als harmonischer Ort beschrieben, als Bilderbuch-Dorf der Provence. Stimmt! Der Spaziergang durch die Gassen war herrlich und der Besuch der Burgruine für unseren kleinen Helden ein Muss!

Mison Village, wir kommen!
Mison Village, wir kommen!
Mison Village
Mison Village
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REISEZEIT.LESEZEIT

10. Reisetag. Montag, 13. August 2012. In Sisteron.

Übernachtung: Camping Municipal des Pres Hauts, Sisteron.

 

Gestern fiel erstmals Regen, seit wir in Frankreich sind. Ein laut grummelndes Gewitter sorgte für etwas Abkühlung. Den Vormittag verbringen wir in Sisteron. Die Kinder genießen hausgemachtes Zitronen-Eis aus einer kleinen Patisserie. Die Preise für Süßigkeiten scheinen uns deutlich höher als zu Hause. Vor allem für Schokolade, aber auch für Eis muss man tiefer in die Tasche greifen. Frisches, regionales Obst ist hingegen günstig im Preis. Die Pfirsiche und Aprikosen sind überragend gut! Auch für die Augen ist die Provence ein Genuss. Beim Spaziergang durch die verwinkelten Gassen ist der Uhrturm nicht zu übersehen, dessen Glocke in einem Käfig hängt. Die Glockenkäfige sehen sehr hübsch aus!

Tja, und dann war da noch die Sache mit der Brille. Der Optiker hat ab Nachmittag geöffnet und wir hoffen auf eine schnelle und einigermaßen preisgünstige Lösung für Thomas Brille. Mit Sprung geht gar nicht! So macht er sich auf Schusters Rappen noch einmal auf den Weg in die Stadt. Und weil Reisezeit auch immer Lesezeit ist, freue ich mich auf den Nachmittag mit den Kindern. Pool. Bücher. Perfekt!

Ein ganz besonderes Buch haben wir mit „Ich, Kasimir – an Bord des Piratenschiffs“ an Bord. Welcher kleine Junge wird in seiner Phantasie nicht irgendwann selbst zum Piraten? Elke Schmitter (arsEdition 2012) erzählt von den Abenteuern des Jungen Kasimir, der von Piraten entführt wird. In die Freiheit, die er erlebt und die Abenteuer auf großer See mischt sich auch Angst, ob er wohl wieder zu seiner Familie zurückkehren wird. Ein in herrlicher Sprache geschriebenes Buch mit schönen Illustrationen von Rotraut Susanne Berner, das unseren Sohn und mich gleichermaßen gefesselt hat. Volle Punktzahl!

Und wenn wir schon über Helden sprechen: Das „Kinder Künstler Abenteuer Buch“ fährt mit unserem kleinen Helden durch die Provence (Verlag Beltz und Gelberg). „Loskritzeln, reinmalen und rumspinnen“ verspricht das Cover und enttäuscht –wie auch der erste Band „Kinder Künstler Kritzelbuch“- nicht. Besonders die Seite mit dem in Umrissen vorgegebenen Wohnmobil und dem Auftrag „Bitte startklar machen für die Weltreise“ gefällt uns. Kaufenswert!

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STERNGUCKER

9. Reisetag. Sonntag, 12. August 2012. In Sisteron.

Übernachtung: Camping Municipal des Pres Hauts, Sisteron

 

Der Logbucheintrag für den 12. August ist schnell gemacht. Abtauchen, auf Abstand gehen und Langsamkeit sind die Vorzeichen für diesen Tag. Lesen, Spielen, Schwimmen, kontemplatives (jaja, schlagt nur nach) Wäschewaschen der Tagesinhalt. Ja, dafür habe ich auch auf Reisen eine Leidenschaft. Und wenn in der Tvätt-Stuga, so wie hier, auch noch eine Miele auf mich wartet, gibt es kein Halten! Kinderhemdchen rein. Tür zu. Temperatur auf 40 Grad, Feinwäsche. Drehzahl geregelt. Jeton eingeworfen und die sanften Umdrehungen der Miele verfolgt. Ich brauche definitiv keinen Yoga-Kurs!

Für den Abend haben wir ein schönes Familien-Programm. Campingstuhl auf Liegeposition, Blick himmelwärts gerichtet und Sternschnuppen zählen. In diesen Tagen fallen besonders viele runter. Und dann: Augen zu und feste wünschen! Welche Wünsche mein Mann und die Kinder wohl in den Himmel schicken? Gestern haben wir beim Sternegucken übrigens die ISS auf ihrem Flug gesichtet!

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COMPLET

8. Reisetag. Samstag, 11. August 2012. Vom Lac de Ste.-Croix nach Valensole und weiter nach Cadenet.

Übernachtung: Überraschung! Camping Municipal des Pres Hauts, Sisteron.

 

Erst die guten oder die doofen Reisenachrichten? Ich fange mal mit den angenehmen Tagesnachrichten aus unserer kleinen Urlauberwelt an. Wir verlassen den Eingang zur Verdon-Schlucht am frühen Vormittag und werden bereits aufmerksam beäugt – eine WoMo-Besatzung aus Ravensburg linst auf unseren Platz und freut sich wie Bolle ihn ergattert zu haben. Es sei ihnen gegönnt! Uns sind das Gedränge, die Aufgeregtheit und die Enge zu viel und wir fahren ab. Die Reise führt uns durch wirklich phantastische, dünn besiedelte Landschaft. Die weitläufigen Lavendelfelder sind, auch wenn bereits geerntet, ei n Genuss. Der Duft ist phänomenal und der Anblick vor der Ernte muss einfach überragend sein! In Valensole besuchen wir den Wochenmarkt und kaufen frisches Obst, Käse, Brot und Wurst ein. Nach einem kleinen Spaziergang durch die schmalen, kühlen Gassen freuen wir uns an den Köstlichkeiten des Marktes.

Weiter ostwärts führt uns die schmale Straße nach Cadenet. Die Lavendelfelder werden abgelöst durch Weinberge und Oliven. Der Reiz der sonnendurchglühten Landschaft büßt jedoch nicht das mindeste ein. So weit, so gut!

Mit den steigenden Temperaturen sinkt die Geduld der Kinder. Thomas auch. Meine auch. Am gewählten Campingplatz lesen wir schon am Eingang „Complet“ und werden abgewiesen. Das Thermometer zeigt inzwischen 36 Grad und ich verbringe die Zeit mit den beiden Kindern am angrenzenden Badesee, während Thomas im WoMo bleibt und weitere Plätze abtelefoniert. Um die Sache abzukürzen: Sieben Anrufe, sechs Mal die Antwort „Complet“. Alles besetzt. Ein Campingplatz hatte ein einziges freies Plätzchen zur Verfügung und wollte nicht reservieren. Für eine einstündige Anfahrt dorthin war uns die Auskunft zu vage.

Für zwei Erwachsene ist es sicher kein großes Thema, auch in der Hochsaison in der Provence einen Platz zu finden. Die Infrastruktur für WoMo-Reisende ist echt toll, das Reisen mach Spaß. Neben Campingplätzen aller Kategorien finden sich oft auch sehr schöne, einfache Stellplätze und die Fahrt durch die Landschaft und der Besuch der kleinen, reizenden Orte ist ein Vergnügen … für Erwachsene! Im August bewegen sich die Massen durch die Provence und wir sollten uns neue Reisegewohnheiten zulegen: erst einen Übernachtungsplatz suchen, dann etwas unternehmen. Bisher sind wir nach dem „Ketten-Prinzip“ gereist, jetzt versuchen wir es vielleicht mal mit dem „Stern-Prinzip“. Die WoMo- und WoWa-Leute unter Euch werden schon verstehen, was ich meine. Hoffentlich.

In die Reise-Schwund-Liste werden aufgenommen: eine Brille, die dem Mann in der Dusche auf die Fliesen fällt. Jetzt hat das Glas einen Sprung. Ein seitlicher Blinker, der der Villa abfällt (hitzebedingt? Lieber Vorbesitzer, da war die Silikon-Lösung nicht die haltbarste!). Jetzt fahren wir halt immer rechts rum.

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Naturwunder wegen Überfüllung geschlossen

7. Reisetag. Freitag, 10. August 2012. Von Villeneuve zum Lac de Ste.-Croix und fast zur Verdon-Schlucht.

Übernachtung: Campingplatz St. Clair, Moustiers-Ste.-Marie

 

Es kostet vormittags einige Überredung, die Kinder von ihren ersten deutschen Freunden, die wir in Frankreich getroffen haben zu trennen und den lauschigen Stellplatz unter Bäumen zu verlassen. Wo sich die vielen deutschen Touristen bis dato vor uns versteckt halten, sollen wir später erfahren.

Die Fahrt geht durch sanft hügelige Landschaft vorbei an goldgelben Stoppelfeldern. Der Lavendelduft begleitet uns entlang der geernteten Felder. Das strahlende Violett der ausgedehnten Felder bekommen wir nicht zu Gesicht.

Für die kommenden Tage planen wir eine Rundfahrt um den Lac de Ste.-Croix, ein Stausee mit super Bademöglichkeiten, bevor wir zur Verdun-Schlucht rauf wollen und eines der großen Naturwunder Europas, den Grand Canyon du Verdon, erleben mögen. Klingt gut, oder?! Eine Stunde später ist die gesamte Besatzung der Villa ziemlich entnervt. Das Naturwunder hat sich offenbar in ganz Europa rumgesprochen und wir sind –mal ganz, ganz vorsichtig gesagt- nicht die ersten, die hier aufschlagen. Autokolonnen und Wohnmobilburgen säumen den Weg und die Campingplätze am See sind vermutlich noch bis Weihnachten komplett ausgebucht. Lust auf diesen geölten Teutonen-Grill hätten wir eh nicht und in die Kolonne der Schlucht-Besucher wollen wir uns bei mittlerweile 34 Grad Außentemperatur auch nicht einreihen. So groß kann das Naturwunder gar nicht sein! Auf einem etwas abseits gelegenen und eigentlich ganz netten Platz bekommen wir Quartier. Die Kinder kühlen die Füße im Bächlein neben dem WoMo, während der Fahrtenschreiber und die Fahrtenschreiberin bei einem großen Glas Eistee die Reiseführer zücken. Adieu, Canyon du Verdon. Fast hätten wir dich bestaunt! Morgen drehen wir ab. Kurs West.

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Das Tor zur Provence

5. Reisetag. Mittwoch, 8. August 2012. In Sisteron.

Übernachtung: Camping Municipal des Pres-Hauts

 

Was macht unseren kleinen Ritter wanderwillig? Der Anblick der Zitadelle hoch am Fels lässt ihn flink nach Sisteron marschieren. Die mittelalterliche Anlage bietet einen beeindruckenden Blick auf schroffe Felswände, den Durance-Durchbruch, auf Dächer und Gassen des schönen Städtchens und bis zu 140 Kilometer weit in die Alpen der Provence.

Die morgige Tour soll uns erst weiter auf der Route Napoleon bringen und dann auf schmalen Bergsträßchen bis 700 Meter Höhe nach St. Etienne-les-Orgues in die Hoch-Provence. Heute Nachmittag verbringen wir die Zeit aber erst mit baden und grillen. In Sisteron haben wir zwei Scheiben Sisteron-Lamm und Entrecote gekauft. Haben wir das Essen schon gelobt?

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Route Napoleon

4. Reisetag. Dienstag, 7. August 2012. Von der Campingwiese über die Route Napoleon zur Pforte der Provence nach Sisteron.

Übernachtung: Camping Municipal des Pres-Hauts

 

12,5 Grad zeigt das Innenthermometer als wir heute früh aufwachen. Die Temperaturen klettern tagsüber auf über 30 Grad und man kann sich nachmittags kaum vorstellen, dass man nachts gern nach dem dicken Schlafsack greift. Wir werden die Temperaturunterschiede noch zu schätzen lernen. Vormittags ist es noch kühl genug, um die nähere Umgebung der Campingwiese zu erkunden. Die vermeintlichen Wanderwege enden erst vor einem Geröllfeld, im zweiten Anlauf vor einer abgezäunten Wiese und im dritten Versuch bei einem Kinderferienlager. Unserem Sohn kommt´s entgegen und er tauscht willig Wanderschuhe gegen Kindersitz. Die Villa folgt der Route Napoleon zur Pforte der Provence ins malerische Städtchen Sisteron. Alte Häuser schmiegen sich an schroffen Stein. Was für eine fotogene Kulisse! Die Besichtigung der Zitadelle und des Ortes verschieben wir aber auf morgen. 32 Grad draußen und zwei meuternde Besatzungsmitglieder drinnen machen die Entscheidung für den Pool auf dem Camping Municipal nicht schwer. Die „Camping Municipal“ sind in Frankreich häufig anzutreffen. Sie werden von der Gemeinde betrieben und sind recht preisgünstig. Unser erster Camping Municipal ist ein echter Volltreffer. Schöner Pool –übrigens immer beaufsichtigt- sehr große Parzellen, nett angelegtes Areal für nur 30 Euro. Könnte uns die Provence schöner empfangen?

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Von der Schweiz nach Frankreich

3. Reisetag. Montag, 6. August 2012. Von Bern nach Vif, Frankreich.

Übernachtung: Camping Champetre La Jarjatte "Le Maujas"

 

Bei Grenoble verlassen wir die Autobahn, was sowohl die Dauer der Anfahrt als auch das Fahrvergnügen ausweiten. Im kleinen, provinziellen Ort Vif kaufen wir das erste Baguette, pardon, ein Baguette ist hier nicht schlicht ein Baguette, sondern nennt sich "Flute" und schmeckt köstlich! 

Unser erster Tag in Frankreich endet auf einer kleinen Campingwiese ohne Strom oder andere zivilisatorische Annehmlichkeiten. Die französische Dame mit den aufwändig rot geschminkten Lippen an der "Rezeption" des Platzes -ein in die Jahre gekommener Wohnwagen- versteht kein Wort Englisch oder Deutsch. Und ich kann keinen Piep französisch. Mit viel gutem Willen auf beiden Seiten bekommen wir das Anmeldeformular ausgefüllt und wir bezahlen 12,50 Euro für unser erstes französisches Quartier. Aus der Bergkulisse um uns wabern abends die Wolken und hüllen uns in weichen Dunst.

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Vom Allgäu durch die Schweiz bis Bern

2. Reisetag. Sonntag, 5. August 2012. Von Dirlewang nach Bern.

Übernachtung: Rastplatz Grauholz, Bern

 

Der Verkehr ist nicht sehr dicht durch die Schweiz uns so kommen wir am frühen Abend in Bern an. Leider lädt das Wetter -das hiesige Preisniveau klammern wir mal aus- nicht zum Erkunden der Stadt ein. Nachts fällt sintflutartig Regen, es blitzt und donnert . Das Fazit der Tochter: "Die Schweiz ist verregnet". Stimmt schon, auf der Rückfahrt von Sardinien hat es in der Schweiz auch schon gegossen wie aus Kübeln. Der Tag endet gänzlich unspektakulär in unseren Kojen.

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Von Neusäß nach Dirlewang ins Allgäu

1. Reisetag. Samstag, 4. August 2012. Von Neusäß nach Dirlewang, Allgäu.

Übernachtung: Bei Christiane und Manfred

 

Einsteigen, Schlüssel drehen, Urlaub haben!

In Landsberg legen wir die erste größere Pause ein und schlecken das leckere Eis von Cortina, bevor es am späten Nachmittag weiter ins Allgäu geht. Wir wollen unsere Freunde Christiane und Manfred besuchen, die pünktlich zu unserem Urlaubsbeginn eine Fete geben. Zwei besondere Geburtstage und ein neu gebautes (beeindruckend schönes!) Haus sind Grund für ein tolles Fest.

Liebe Christiane und lieber Manfred, wir wünschen Euch ein gutes Einleben in den neuen (deutlich mehr als vier!) Wänden. Vielen Dank für die Gastfreundschaft und den schönen Stellplatz mit Allgäuer Wiesenblick!

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Ausscheren oder Aussitzen?

Ich habe eine kleine Alltagsfreude, die ich mir zu meiner täglichen Pflicht des Kochens oft gönne: Ich höre das Tagesgespräch auf Bayern 2, während Pfannkuchenteig gerührt wird oder Nudeln in den Topf wandern. 

Heute ging es um das Thema Stau. Ein aktuelles Thema. Schließlich steht uns ein "Super-Stau-Wochenende" bevor. Viele Anrufer und ein Spezialist -ich glaube vom ADAC, die Info ging aber unter, weil sich das Geschnetzelte in der Pfanne lautstark verhielt- tauschten Tipps und Erlebnisse rund um das Thema Verkehrsstau und das richtige Verhalten in eben diesem. Ausscheren oder Aussitzen war eine zentrale Frage und wurde vom Fachmann so beantwortet: "Zeitersparnis darf man sich vom Ausscheren nicht erwarten. Wenn Sie sich aber hilflos fühlen und sich Ihr Unmut über die Situation besser zügeln lässt, weichen Sie auf die Landstraße aus. Aktives Verhalten (also fahren) ist für viele Autolenker stressärmer als die Verdammnis zur Passivität (also im Stau stehen)."

Ausscheren -dachte ich bei mir- soll stressärmer sein? Iwo! 15 Kilometer vor dem Pfändertunnel sind hoffentlich Zeit genug, um zwei Espressi zu kochen und die Kinder mit einer ordentlichen Portion Eis zu versorgen. Und dann schnappe ich mir mein Buch, klettere in die Koje und lege die Beine hoch. So geht Urlaub. Vom ersten Kilometer an!

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Schlüssel zum Glück

Sommer. Wir verbringen die lauen Abende im Garten, freuen uns an den Früchten des Sommers, kochen mit den Kindern Erdbeermarmelade und pflücken die ersten Himbeeren von unseren Ruten. Das Schuljahr geht zu Ende. Nur noch drei mal zur Turnstunde, nur noch drei Mal Musikunterricht. Und dann warten die großen Ferien. Viele Jahre ist es her, aber genau habe ich noch den letzten Schulgong der letzten Schulstunde im Ohr. Fast wie ein Versprechen! Abtauchen, auf Abstand gehen. Viel Abstand. Kleine Fluchten mit unendlich scheinenden Möglichkeiten. Zeit, die man gerne festhalten möchte. Glück!

Und manchmal gibt es mehr davon, als erwartet. Manchmal lässt sich das Glück weiten und schenkt das Kostbarste: Zeit. Neue Parameter in Thomas Job sorgen dafür, dass der August Familienzeit wird. Schade um die viele Zeit, die Energie, den Einsatz für das Projekt und -Medaille umgedreht- wir alle freuen uns auf die bevorstehenden Wochen. Abtauchen. Auf Abstand gehen. Viel Abstand. Die Villa wird Anfang August aus dem heimischen Hafen auslaufen. Ziel: ein glücklicher Familien-Sommer.

 

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Dingdong. Die BR-Sommer-Tour jetzt auch bei mir!

Dingdong. Letzte Woche klingelt es an unserer Tür. Nachmittags um 14:00 Uhr, die Badetasche gepackt, die Kinder eingecremt und wir drei kurz vor dem Abflug ins Freibad.

 

Vor der Tür steht ein "BR-Beauftragter", wedelt professionell lächelnd mit einem Ausweis auf dem in bayrisch-blau "BR" steht. Einen Datenabgleich würde er gerne durchführen. Kein Problem! Kollegen von Carolin Reiber, Christoph Süß, dem Schmidt-Max und Gernstl unterstütze ich doch gern. Wer alles so im Haus wohne, wollte er wissen, während unser Sohn in den Schuhen seines Vaters um ihn kreiselt und unsere Tochter unablässsig wissen möchte, wann wir nun endlich baden gehen. Stift gezückt, notiert und sich bei mir versichert, dass "die da", die noch in unserem Haushalt leben, alle in der Größenordnung sind. Ob ich noch eine selbständige oder freiberufliche Tätigkeit ausübe? Klar, mache ich! An welchen Schulen ich tätig bin? Wie hoch mein Verdienst wäre und ob ich einen Steuerberater hätte? Nun, nachdem ich mich nicht mehr so auskunftsfreudig zeige, wird mein Besucher unleidlich. Gerichtsurteile hätte es schon gegeben und an die GEZ müsse er sich nun wenden. GEZ? Bis vor kurzem wähnte ich mich noch einem Herrn des Bayerischen Rundfunks gegenüber. Ich lasse mich aufklären, dass für mein Autoradio zusätzliche Beiträge anfallen, da ich unsere kleine Familienkutsche offensichtlich nicht ausschließlich für Fahrten in meinem Hauptberuf "Mutter" nutze und damit die üblichen Ziele Schule, Kindergarten, Turnhalle und Musikunterricht ansteuere. Eine Fahrt im Jahr zu einem meiner Auftraggeber -den Daumen dabei anschaulich in die Höh gereckt und die Geste mit erhobenem Zeigefinger unterstützend- reiche schon aus, um unser kindersitzbestücktes Fiatchen zum Firmenwagen zu machen. Ob ich noch mit anderen Autos in meinem Job als Dozentin unterwegs wäre, höre ich ihn noch fragen und ich denke bei mir:

Wo Bayrischer Rundfunk drauf steht, ist also die GEZ drin. Offen gesagt bleibt mir der Mund offen stehen über diese Wandlung, die in mir für 1. Überraschung, 2. Unmut und 3. Zorn sorgt. Um letzterem nicht freien Lauf zu lassen, ist es wohl besser den Herrn zu bitten, seine Anliegen an meinen Briefkasten zu formulieren. 

Dort finde ich kurz darauf auch einen Fragebogen. Meine Kontonummer soll ich nennen. Und eine Einzugsermächtgung erteilen. Und um Nachteile für mich und doppelte Abbuchungen zu vermeiden, soll ich diesen Bogen nicht an die GEZ oder den BR schicken, sondern an die Adresse des Bevollmächtigten in Augsburg. Der BR steckt hinter der Postfachadresse des Beauftragten in Augsburg? 

 

Ich checke diese Vorgehensweise bei der GEZ - Nö, also mit meinem Teilnehmerkonto wäre alles okay und man wissen jetzt auch nicht recht.Und ob Herr XY Bevollmächtigter ihres Hauses sei? Keine Ahnung! Das wüsste nur der BR. Tja, und bei den Kollegen von Carolin Reiber, Christoph Süß. dem Schmitdt-Max und Gernstl erfahre ich, dass die Beauftragten im Auftrag des BR unterwegs sind. Ob Herr XY nun just an diesem Tag an meiner Tür war, wird bezweifelt. Nach einem Beauftagtendatenableich (Größe, Alter, Haarfarbe, Breite des Grinsens) vermutet die Dame des BR, das es sich um einen Unterbeauftragten gehandelt haben müsste. Also quasi ein Beauftragter des Beauftragten. Der Oberbeauftragte hätte ein Händchen für "spezielle Fälle" und würde auch schwierige Kundschaft mühelos auf den Boden zurückholen. Aha, der BR ist auf "Fälle" wie mich offenbar vorbereitet.

 

Meine Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes werde ich nicht los. Wenn nun jemand mit -selbstgebastelten?- Presseausweisen rumrennen darf und andere nach Kontonummern und anderen Daten ausfragt, finde ich das nicht so toll. Also nicht etwa Angehöige einer Behörde oder der Polizei. Nein, jemand der auf dem Dienst-Ausweis einen von einem paar hundert Fernsehsendern aufgedruckt hat. 

 

Interessant wäre es ja, aber ich traue mich nicht mehr zu fragen. Zu engagiert scheint mir der Beauftragte in Sachen Kundenfang. Übrigens: die Höhe meiner GEZ-Gebühren übersteigt jetzt meine steuerlichen Verpflichtungen für den Job, zu dem mich unser Fiat samt Radio manchmal bringt. Echt! Ungelogen!

Also, wie wäre es denn, wenn ich mit der Villa zur Schule fahren würde und -natürlich rein hypothetisch- nach einem Elternabend in die Koje krieche und dort übernachte? Wäre das Radio der Villa dann gebührenpflichtig im Sinne einer Zweitwohnung? Oder müsste ich Gebühren analog denen eines Hotelzimmers abführen? Ein Firmenwagen wäre es in jedem Fall ... der schönste, den man sich denken kann!

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Zum Wohl der Wohnmobilisten

Wir bereiten uns auf die Reise der Villa in die Provence vor und just erreicht uns folgende Meldung:

"Alkoholtester werden Pflicht! Ab Juli 2012 muss man in Frankreich einen Alkomaten mitführen. Die Test-Kits sind relativ billig (ca. 5 Euro) und können an Grenzübergängen und Tankstellen (zusammen mit einer Flasche Beaujolais?! Anm. der Fahrtenschreiber-Redaktion) erworben werden. 

Andere Länder, andere Vorschriften! Italien verlangt den Reisenden spezielle Tafeln zur Kennzeichnung der Fahrradträger ab, in Schweden darf auch tags nicht ohne Abblendlicht gefahren werden und Schilder an manchen Ortseingängen verbieten das Laufenlassen des Motors im Leerlauf - teilweise auch mit einer Zeitangabe, wie lange der Motor laufen darf, Geschwindigkeitsübertretungen in Norwegen müssen in aller Regel an Ort und Stelle bezahlt werden und bei den Finnen haben Straßenbahnen und Stadtbusse immer Vorfahrt. Warum also nicht auch die Alkomaten-Pflicht? Von einer Meldepflicht des abendlichen Pegelstandes an das Auswärtige Amt ist uns nichts bekannt. So werden wir das Test-Kit also anschaffen und darüber nachdenken, ob wir die Kopfzeile unserer Reiseberichte ergänzen.

3. Reisetag. Montag, 20. August 2012. Von Valbelle nach St. Etienne-les-Orgues. Übernachtung: Stellplatz Aire Communale de Dauphin. 0,9 Promille laut Alko-Tester.

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Spiel, Spaß und Spannung im Party-Mobil

Lang erwartet, lang drauf gefreut und dann war es am Samstag endlich so weit:

Die Villa wurde zum Party-Mobil für die Geburstagsgesellschaft unserer Anna! Erst nahmen wir Kurs auf den Pferdehof, auf dem die Mädels striegelten, putzten und liebevoll Zöpfchen in die Mähnen flochten, bevor es bei herrlichem Wetter auf dem Rücken der Pferde durch den Wald ging. Haben wir nicht Glück? Der Wetterumschwung kam gerade zur rechten Zeit!

Später wurde die Villa beim Picknick auf dem Spielplatz in Oberschönenfeld zur rollenden Eisdiele. Neben Muffins, Würstchen, einem Brezenkranz in Form einer 8, Erdbeeren und allerlei weiteren Leckereien hatten wir Eis an Bord, das bei über 30 Grad besonders gut schmeckte. Erdbeer, Schoko, Nuss oder Vanille? Bei Tomaso blieb kein Wunsch unerfüllt und unter großem Hallo wanderten die Kugeln in die Eistüten. Bravissimo!

Für die Füße gab es Abkühlung im Bach, bevor es dann im Party-Mobil nach Hause ging. Viel zu früh, wie wir von den kleinen Gästen hörten!

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Villa ruft Kroatien

Wir schicken heute keine Nachrichten aus der weiten Welt nach Hause. Nein, heute senden wir von zu Hause in die weite Welt!

Die Villa liegt im heimischen Hafen und wir grüßen Opa Josef und Oma Gudrun! Genießt Euren Urlaub, hoffentlich habt ihr besseres Wetter. Na, schlechter als hier geht´s ja kaum mehr. Wir frieren bei 12 Grad und Regen ... der Sommer legt eine Pause ein!

Die Daumen sind gedrückt, dass ihr auch in Kroatien einen Fernseher habt, um Jogi und die Jungs nachher anzufeuern. Auch ich Ausschließlich-WM-und-EM-Fußball-Guckerin versuche meinen Beitrag zu leisten. Ein Bier aus der Flasche und unser kleines Fähnchen (nicht die Bier-Fahne) haben wir schon mal bereitgestellt!

 

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Die ganze Welt ist voll von Sachen ...

16. und letzter Reisetag. Samstag, 9. Juni 2012. Von Graubünden nach Hause.

 

Die letzten Kilometer legen wir ausgeschlafen und ganz flott zurück. Die Rückfahrt gestern und heute war recht entspannt. Am Hinweisschild "Rom" wirft mir Thomas einen kurzen Blick zu und ich stimme still zu: "Wie schön wären jetzt nocht zwei Wochen Zeit, um das Latium zu erkunden oder weiter nach Sizilien zu fahren oder ..." Und bei Genua ist es dann schon wieder so weit: aus dem stillen Wünschen wird rasch ein Plan und die nächste Reise ist skizziert. Wie kommt es nur immer? Ist ein Reisewunsch erfüllt, schieben sich mindestens zwei neue nach. Die gedachte Route: Über das Elsaß in die Provence. Reisezeit: August/September 2012.

Aber erst einmal wird uns die Heimkehr von Oma mit einem Willkommensgruß versüßt. Die Kinder freuen sich über die Naschereien und ich mich über das Rosenstöckchen. Danke!

 

Sardinien war wunderbar! Wunderbare, stille Bergkulissen und Buchten, mit denen man Südsee-Reiseprospekte aufpeppen könnte, haben uns gut gefallen. Die Kinder haben die flachen Strände und die Wärme genossen. Ein Höhepunkt war sicher der Bootsausflug mit der Helios entlang der Ostküste. Einerseits schade, dass wir unsere Rundreise unterbrechen mussten und uns Thomas einige Tage fehlte. Andererseits fanden die Kinder die Tage auf Capo Ferrato so gut, dass sie auf Wiederholung drängen. Wir haben nichts dagegen und würden in die nächste Tour dann den Nord-Westen und das Landesinnere mit einbeziehen. 

Die Preise in der Vorsaison waren okay. Für vier Übernachtungen haben wir nichts bezahlt. Zugegeben, das waren jetzt nicht gerade die Top-Stellplätze, aber für eine Übernachtung in Ordnung und manchmal entstand gerade an diesen Abenden eine nette Atmosphäre. Die Camping-Plätze haben in der Vorsaison pro Nacht incl. Strom und Warmwasser 31,00 bis 32,50 Euro gekostet. Der schöne Stellplatz in den Bergen 16 Euro. An Maut- und Straßengebühren berappten wir für die Hinfahrt knapp 66 Euro. Der Rückweg war günstiger, da die 33 Euro für die schweizer Vignette nicht mehr anfielen. Unter "Schwund" buchen wir im Logbuch der Villa ein Paar Sandalen, die David am letzten Campingplatz ausgesetzt hat. Leider haben wir den Verlust in der Aufbruchstimmung erst einige Fahrstunden später bemerkt. Ein wenig Hoffnung bleibt noch ... vielleicht sind sie ja doch bei seinem Spielkameraden zurückgeblieben und haben die Reise nach Deutschland angetreten?!

Die hohen Dieselpreise waren deutlich zu spüren. Sollte der Trend anhalten, müssten wir uns mal Entlastungsmöglichkeiten für die Urlaubskasse überlegen. Markise raus, Stehtisch aufgestellt und vielleicht verkaufen wir aus dem Küchenfenster der Villa heraus Bratwurst, Pommes und Zuckerwatte. 

Am Ende noch ein Fazit zu unseren Reiseführern. Das Reisebuch aus dem Michael Müller Verlag war -wieder mal!- klasse. Gut recherchiert, gut geschrieben, gern gelesen, Bravo! Mit dem (für Mitglieder kostenlosen) Touren-Paket des ADAC waren wir mit Kartenmaterial der einzelnen Regionen bestens versorgt und haben den Überblick nicht verloren. Unter den WoMo-Führern an Bord konkurrierten "Mit dem Wohnmobil durch Sardinien" aus dem Wohnmobil-Verlag und "Die schönsten Routen durch Sardinien" aus dem Verlag Reise Know-How. Eindeutiger Sieger: Der Reise Know-How Wohnmobil-Tourguide. Die gute Streckenplanung und fundierte WoMo- und Reisetipps speziell auf Sardinien abgestimmt, haben uns besonders gefallen. Die "WoMo-Bibel" aus dem WoMo-Verlag war enttäuschend. Waren wir in Schweden über die teils schon ignoranten Tips verwundert, hat Herr Schulz in Sardinien den Vogel abgeschossen. Rote Schilder mit weißem Balken werden schlicht ignoriert, um die Blechnase am Traumstrand ganz vorne zu haben. Und reicht das immer noch nicht aus, wird auch mal beherzt die Säge ausgepackt, um mit dem WoMo ohne Kratzer durchzukommen. Muss man sich über die zunehmende Zahl von Zufahrtsbeschränkungen für WoMos eigentlich wundern? Auch hinsichtlich Struktur und Übersichtlichkeit blieb das Büchlein weit zurück. Oft hätten wir uns statt der absatzfüllenden Plaudereien Infos und Fakten gewünscht. In die Provence werden uns Schulz & Co nicht mehr begleiten. Wir freuen uns, wenn der bestellte Reise-Know-How Führer ankommt und wir mit der Planung beginnen dürfen. Wie war das? Nach der Reise ist immer vor der Reise!

 

 

 

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Ein schiefer Turm, schwarze Wolken und dichter Nebel

15. Reisetag. Freitag, 8. Juni 2012. Von  Livorno über Pisa nach Graubünden.

Übernachtung: Parkplatz Viamala 

 

Fahrplanmäßg erreicht unsere Fähre morgens um 7:00 Uhr Livorno. Der frühe Vogel fängt den Wurm oder sieht den Turm. Bevor die Menschenmengen anreisen und die Temperaturen unangenehm werden, besuchen wir Pisa und zeigen unseren beeindruckten Kindern den schiefen Turm. Nicht ohne unsere Lager mit Espresso zu füllen, geht es nordwärts. Der Tag ist für´s Fahren reserviert und wir ziehen bis Bellinzona in der Schweiz. Der WoMo-Stellplatz dort sagt uns allerdings gar nicht zu. Er liegt unter einer lauten Brücke und am Rand eines öffentlichen Parkplatzes. Geht es noch liebloser? 16 Euro ist die Sache in keinen Fall wert und wir fahren weiter! Bei strömendem Regen und immer dichter werdendem Nebel überqueren wir den San Bernardino. Unser Nachtquartier schlagen wir in Graubünden, Raststätte Viamala, auf. Die Temperatur fällt auf 15 Grad, der Himmel ist grau-schwarz, die Wolken hängen tief und es schüttet wie aus Kübeln, was in der Villa eigentlich ganz gemütlich klingt. 

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Ciao bella Sardegna!

14. Reisetag. Donnerstag, 7. Juni 2012. Von Su Porteddu nach Golfo Aranci

Übernachtung: Fähre der Sardinia Ferries

 

Schroffer Fels, blühende Büsche und überdimensionale Kakteen, wildes Macchia-Gestrüpp und spektakuläre Meerblicke begleiten uns auf unserem Weg. Erst bewegen wir uns auf belagloser Schotterpiste, dann bewälten wir über 10% Gefälle -ja, wo man sich am Vortag mühsam hinaufarbeitet, geht´s am andern Tag halt auch wieder entsprechend hinunter- und schließlich führt uns eine Bergstraße in wilden Windungen durch die weitgehend unbesiedelte, herbe Landschaft. Am späten Nachmittag erreichen wir den Fährhafen in Golfo Aranci bei Olbia. Schlafend werden wir die Stunden für die Überfahrt nach Livorno auf´s italienische Festland verbringen. Ciao Sardegna!

 

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Bello Impossibile, Wildschweine und Sternenhimmel

13. Reisetag: Mittwoch, 6. Juni 2012. Von der Costa Rei nach Su Porteddu, Baunei.

Übernachtung: Stellplatz Su Porteddu

 

Vom Bergdorf Baunei, weiter über enge Serpentinen, 10%-Steigung und das letzte Stück über Geländepiste kommen wir zum wunderbaren Ort Su Porteddu. Die Villa und der Fahrer stoßen an ihre Grenzen. Ein Ticken mehr wäre nicht mehr fahrbar gewesen, und wir wünschen uns in mancher Biegung einen Jeep mit Allrad-Antrieb ... dieses Projekt ist in unserem Kopf für die Zeit, wenn die Kinder aus dem Haus sind, gespeichert! Der Stellplatz zwischen Fels und Bäumen ist still und auf einem Hochplateau einmalig schön gelegen. David sieht sich am Maschendrahtzaun Auge in Auge mit einer ausgewachsenen Wildsau, die ihn laut grunzend zur Kenntnis nimmt. Allerdings sind wir hier diejenigen hinter dem Zaun und die Tiere –Ziegen, Esel, Pferde, Schafe und Kühe- sind davor. Ein durchaus interessanter Perspektivenwechsel! Während wir uns über den abendlichen Besuch der Schafe bei der Villa freuen, bleibt Respekt vor der Rotte Wildschweine, die deutlich macht, dass sie ihre Ferkel in Schutz nimmt. Offensichtlich hat sich in Wildschweinkreisen die sardische Spezialität „Spanferkel im Erdloch gegart“ herumgesprochen. „Bello Impossibile“ nennen wir den kleinen Hund, der hier zum Platz gehört und mit dem die Kinder spielen und tollen. Die Liebe auf Hundeseite vermochte David zu festigen, der ihm ein gefundenes Knöchelchen reichte und seither einen treuen vierbeinigen Begleiter hat. Und Anna freut sich über die Bekanntschaft mit Johanna aus Freiburg. Wie schön kann reisen sein!

Der kleine, naturbelassene Stellplatz, der tags auch für (wenige) Autos als Wander-Parkplatz dient und Ausgangspunkt des Pfades zur grandiosen Badebucht Cala Goloritze ist –wir haben sie mit dem Boot von der Seeseite her besucht- hat ein kleines Ristorante in dem wir unser letztes sardisches Abendessen genießen. Wie schade, dass wir nur Worte übermitteln können. Zu gern hätten wir euch das stete Bimmeln der Kuh- und Schafsglocken und die Laute der Tiere geschickt von einem Ort, an dem wohltuende Stille herrscht. Wir werden es nie erfahren - heulen nachts Kojoten, Wölfe oder Schakale? Die Laute sind wild und beeindruckend. Der Sternenhimmel über uns auch! Wann haben wir zuletzt kein Kunstlicht um uns gehabt? Keine Laterne, kein Haus, keine Ortschaft - nichts! Der Sternenhimmel strahlt ungestört abertausendfach. Welch wunderbarer Ort, den wir ganz sicher nicht das letzte Mal besucht haben!

 

Unser Übernachtungsplatz Su Porteddu
Unser Übernachtungsplatz Su Porteddu
Bello Impossibile
Bello Impossibile
Bello Impossibile Auge in Auge mit einer Wildsau
Bello Impossibile Auge in Auge mit einer Wildsau
Wanderweg bei Su Porteddu zur Cala Goloritze
Wanderweg bei Su Porteddu zur Cala Goloritze
Lokal am Stellplatz Su Porteddu
Lokal am Stellplatz Su Porteddu
Slush-Geniiiiiieeeeßer!
Slush-Geniiiiiieeeeßer!
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Mann an Bord!

Ausflug zu Pferd auf Capo Ferrato
Ausflug zu Pferd auf Capo Ferrato

12. Reisetag. Dienstag, 5. Juni 2012. An der Costa Rei.

Übernachtung: Camping Capo Ferrato

 

8:08 Uhr. Ich sitze doch tatsächlich alleine am Frühstückstisch mit meiner Tasse italienischem Kaffee. Ruhe. Fast schon unheimlich! Anna zelebriert das abendliche Lesen bis ihr die Augen zufallen und David versucht es ihr mit seinen Bilderbüchern gleichzutun.

Nachmittags freuen wir uns über die Ankunft von Thomas und überlassen ihm die Entscheidung über den morgigen Tag. Die Kinder würden sicher noch hier auf dem Platz am Meer bleiben. Ich würde gerne auf dem Rückweg zur Fähre Zeit im bergigen Parco Nationale del Golfo verbringen. Wie schön, wieder alle an Bord zu haben und mobil zu sein!

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Noch mehr Meer und ein Räuberbus

11. Reisetag. Montag, 4. Juni 2012. An der Costa Rei.

Übernachtung: Camping Capo Ferrato

 

Die Tage finden ihren eigenen, langsamen Rhythmus und sind angefüllt mit baden im Meer, Eis schlecken und lesen.

Ein Kinder- und Familienbuch, das einem Ford Transit 100 L 2.40 gewidmet ist, können wir wärmstens empfehlen: „Vilja und die Räuber“. Der Finnin Siri Kolu (Heyne 2012)  gelingt mit ihrem ersten Kinderbuch Wunderbares. Vilja kann sich nichts Langweiligeres als die Sommerferien vorstellen. Immer nur öde Besuche bei der Oma doch dann wird die Familie auf der Fahrt in den Urlaub von einem Räuberbus überfallen – und Vilja wird geraubt!

Becherlupe
Becherlupe
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Tausche Villa gegen Punto. Da waren´s nur noch drei

Ciao, Ciao Amore!
Ciao, Ciao Amore!

10. Reisetag: Sonntag, 3. Juni 2012. An der Costa Rei.

Übernachtung: Camping Capo Ferrato

 

Wer unsere bisherigen Reisegewohnheiten kennt, wird vielleicht etwas überrascht abermals „Capo Ferrato“ als Übernachtungsplatz zur Kenntnis nehmen. Woran liegt´s? Am schönen Strand? Am kristallklaren Wasser? Am netten – wenn auch etwas engen- Campingplatz? An den Freundschaften, die unsere Kinder geknüpft haben und ausgiebig pflegen? Nicht wirklich … ! Thomas muss uns leider für drei Tage verlassen. Ein beruflicher Termin war nun leider nicht zu verschieben und so war es gut, auf dem ausgebuchten Platz noch Quartier zu finden. Bevor er in den Punto steigt und Kurs auf den Flughafen Cagliari nimmt, gibt es noch eine Liste der wichtigsten To-do´s und Dont´s rund um die Villa und eine technische Einweisung nebst Prüfung. Nach dem Versprechen alles zu berücksichtigen und uns bestens um die Villa zu kümmern, halten wir am Himmel Ausschau nach dem Flieger … bis bald, Thomas!

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Glück und Unglück

9. Reisetag: Samstag, 2. Juni 2012. An der Costa Rei.

Übernachtung: Camping Capo Ferrato

 

Spektakuläres gibt es von uns nicht zu berichten. Wir lassen die Tage in unserem kleinen Mikro-Kosmos aus Wasser, Wärme und Sand verstreichen. Welcher Luxus.

Und eben haben wir von dem erneuten Beben in der Emilia Romagna gehört, das wieder Opfer gefordert hat und sind erschüttert. Wie gegensätzlich sich die Welt doch darstellen kann.

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Geburtstag in der Villa

8. Reisetag: Freitag, 1. Juni 2012. An der Costa Rei.

Übernachtung: Camping Capo Ferrato

 

„Im Meer baden und lesen“ sind die beiden Wünsche unserer Großen an ihren Geburtstag. Das sollte sich erfüllen lassen. Die mitgebrachten Päckchen müssen nun nicht mehr auf unseren 15 qm Wohnflächen vor allzu neugierigen Blicken versteckt werden und werden freudig empfangen. Alles Gute und viel Freude, Glück und Sonnenschein im neuen Lebensjahr, liebe Anna!

Die Temperaturen steigen heute auf über 30 Grad und die Abkühlung im Meer ist uns allen Willkommen. Muss man es erwähnen? Die Wiederholung sei mir verziehen! Auch an der Costa Rei ist das Wasser glasklar, schimmert von türkis über aquamarin zu ozeanblau. Oma Olgas „Wilde Hühner“ wurde heiß gewünscht und wird in den Badepausen gelesen. Was für ein schöner Tag mit einem glücklichen Kind!

An der Costa Rei scheiden sich die Geister. Was für die einen das Badeparadies mit weißem Traumstrand schlechthin ist für andere ein seelenloser, nur für Touristen entstandener Ort. Damit keine falschen Vorstellungen entstehen - Bettenburgen, mehrstöckige Häuser oder gastronomisch genutzte Strandabschnitte wie man sie aus anderen Teilen Italiens kennt, sind hier nicht entstanden. Abgesehen von Appartmentanlagen und einigen Campingplätzen ist die Costa Rei wenig erschlossen und bietet auch einsame Teile. Im Winter leben hier nur einige wenige Bauern. Wir „durften“ das bei der Anfahrt erleben. Wir folgten den Hinweisen auf den Ort Capo Ferrato und gelangten über eine sich wild schlängelnde, unbefestigte Schlagloch- und Holperpiste bergan ins Land der Schafe und Ziegen. So lernt man dazu. Der Campingplatz „Capo Ferrato“ liegt nicht in Capo Ferrato, sondern am Monte Nai. Wer den Reiseführer genauer liest, ist eindeutig im Vorteil!

Die Kinder genießen den kleinen, familiär geführten Campingplatz und die vielen gleichaltrigen Spielkameraden. Ist überhaupt noch jemand in Bayern? Starnberg, Landsberg, Altötting und München lesen wir auf den Kennzeichen und offen gesagt, erschrecke ich schon ein wenig darüber. So viele Süddeutsche hier … aber gut, wir sind es ja auch!

Campingplatz Capo Ferrato
Campingplatz Capo Ferrato
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Tausche Villa gegen Boot. Sergio übernimmt das Ruder

7. Reisetag: Donnerstag, 31. Mai 2012. Von Lido Orri nach Arbatax.

Übernachtung: Camping Capo Ferrato

 

Ausflugsboote zu den Grotten und Stränden gibt es viele. Gut, dass wir bis Arbatax gewartet haben und auf Rudis Rat hin mit Helios fuhren. Nach einigen Telefonaten freuen wir uns dann für Donnerstag doch noch vier der begehrten Plätze zu der Steilküste am Golf von Orosei zu bekommen.

Kapitän Sergio schippert mit uns morgens aufs kristallklare Meer und im Sonnenschein streifen wir die Küste entlang, ducken uns im mitgeführten Beiboot in einer kleinen Grotte und halten Siesta an schneeweißen Robinson-Stränden zu denen keine Straße führt. Die Kinder beobachten interessiert Salvatore, der vor ihren Augen die frischen Fische für unser Mittagessen ausnimmt und mit den Resten die Möwen anfüttert. Die Vögel so nah zu sehen ist ein schönes Erlebnis für unsere beiden Leichtmatrosen! Die Betreuung für die maximal 25 Gäste auf der Helios ist einfach toll. Das an Bord frisch zubereitete Mittagessen schmeckt köstlich, wir genießen die schöne Stimmung, die lustige Art des Kapitäns, den Kaffee, den Aperitif und all die anderen Aufmerksamkeiten … hier sind zwei Menschen, die Freude, Spaß und Hingabe an ihren Beruf haben und das an ihre Gäste weitergeben. Wir haben den Tag in vollen Zügen genossen und werden die Erinnerung an diese besonderen Stunden noch lange behalten!

 

 

Bunga Bunga auf der Helios
Bunga Bunga auf der Helios
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Ein besonderer Urlaubstag: Visite beim Dottore

6. Reisetag: Mittwoch, 30 Mai 2012. In Lido di Orri.

Übernachtung: Camping Orri

 

Die Handfläche von David macht mir heute früh Sorgen. Auf der Fähre am Samstag habe ich einen Spreißel entdeckt, den er sich während der letzten Tage der Waldwochen im Kindergarten zugezogen hat. Ein winzig kleines Stück Holz, das senkrecht in die Haut eingezogen war und für eine Entzündung sorgte. Der Spreißel ließ sich entfernen, die Entzündung nahm zunächst deutlich ab und nun sehen wir aber Eiter. Wir machen uns auf den Weg zum Touristen-Arzt in Orri und hören dort, dass wir uns besser an einen Kinderchirurgen im Ort wenden. Eine freundliche Mutter bietet sich an, uns den Weg zu weisen und so werden wir erst im Wohnmobil und dann zu Fuß zur Praxis begleitet. Mille Grazie!

Der Warteraum des Kinderarztes ist für uns ungewöhnlich. Anmeldung? Fehlanzeige! Man setzt sich in den Flur und kommt der Reihe nach dran. Spielzeug? Fehlanzeige! Im Warte“zimmer“, es ist nicht mehr als der Flur einer Wohnung, stehen einfach Stühle. Ein englischsprechender Arzt? Fehlanzeige! Wie gut, dass ein Pharma-Vertreter im Warteraum sitzt und übersetzen kann. David ist sehr tapfer und lässt sich gut behandeln und mit einem Rezept für eine Salbe, eine Tinktur und der Empfehlung im sardischen Meer zu baden, verlassen wir die chirurgische Praxis. Der Vergleich drängt sich einfach auf - welch Unterschied zu Kinderambulanzen in Schweden!

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Vorfahrt für Wildschweine, Wildpferde und Ziegen

5. Reisetage: Dienstag, 29. Mai 2012. Von Rio Berchida nach Lido Orri.

Übernachtung: Camping Orri

 

Einer war schneller! Heute weckt uns nicht David, sondern ein Hirte der mit lautem „Hei“ seine Kühe weitertreibt. Dem Fladen nach zu urteilen hatten wir vergangene Nacht Besuch. Böse sein kann man über den frühen Weckruf nicht. Ein glutroter Sonnenball, der über dem Meer auftaucht, entschädigt allemal.

Den frühen Morgen nutzen wir für einen Spaziergang am menschenleeren, schneeweißen Strand, bevor wir nach Annas Mittagsschläfchen das Paradies verlassen. Thomas macht leider nur eingeschränkt Urlaub und so verlassen wir den schönen Ort zugunsten einer Telefonverbindung. Schade! Bis wir die Zivilisation aber wieder erreichen, werden wir auf der Schotterpiste erst noch einmal tüchtig gerüttelt und geschüttelt.

Über Bergkämme mit unsagbar schönen Aussichten aufs Meer, Täler und Schluchten und Wald geht es in wilden Serpentinen durch den Parco Nationale del Golfo. Für die knapp 70 Kilometer Wegstrecke brauchen wir gut drei Stunden. Deutlich mehr als geplant! Die schmale Straße teilen wir uns mit wilden Stuten und ihren Fohlen, Kühen, Wildschweinen und Ziegen. Alle haben Vorfahrt! Aus den unterschiedlichsten Gründen können wir die Fahrt nicht in vollen Zügen genießen: der Fahrer leidet an Höhenangst und die Fahrtenschreiberin wird auf die Rückbank mit stark eingeschränkter Sicht verbannt, weil Annas Magen bei den schnellen Richtungswechseln rebelliert und sie vorne sitzen muss. Unser jüngstes Besatzungsmitglied setzt um, was seine Schwester angedeutet hat – er macht ernst! Wir nehmen in unser Bordbuch, Kapitel Camper-Regeln auf: „Kein Schokoeis an einem Reisetag mit Bergstrecke“. Auch nicht, wenn Papa es versprochen hat.

Und: Danke für die lieben Geburtstagswünsche im Gästebuch, per Mail und Telefon. Ich habe mich sehr gefreut!!!

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Schotterpiste, Kuhfladen und Puderzuckerstrand

Rüttelpiste ins Paradies: Rio Berchida
Rüttelpiste ins Paradies: Rio Berchida

4. Reisetag. Pfingstmontag, 28. Mai 2012. Von San Teodoro nach Berchida Übernachtung: Spiaggia Berchida

 

Unser nächstes Ziel fordert uns vier Kilometer Schotterpiste ab. Bevor wir schneeweißen, feinen Sand und türkisblaues, klares Wasser genießen dürfen, sichern wir unsere Habseligkeiten in der Villa. Im Schritttempo werden wir ordentlich durchgerüttelt und –geschüttelt. Um die tiefen Schlaglöcher zu umgehen, ist der unbefestigte Weg halt nicht breit genug. Am Ende erwartet uns ein hinreißender Blick auf das Meer, die niedrige struppige und noch grüne Macchia, eine Ziegenherde und frei weidende Rinder. Den Weg haben neben uns noch etwa 15 Wohnmobile auf sich genommen und wir gesellen uns dazu. Wer mit uns wohl die Nacht heute hier verbringen wird? Drei der Mobile tragen wie wir ein A- im Nummernschild. Es fällt also nicht schwer, Heimatgefühle zu entwickeln und nach einem sardischen Mittagessen –ein Käsehändler besucht den Ort und wir erstehen ein Kilo sehr guten sardischen Pecorino und einen Ring Salami, der nun über der Türe baumelt und trocknet- und dem Nachmittag am Puderzucker-Strand können wir uns nicht mehr trennen und werden hier unser Nachtquartier aufschlagen. All Inclusive: Meerblick, Kuh-Fladen und Ziegen-Blöken. Was will man mehr? Übernachtungskosten: nix!

Kuhfladen
Kuhfladen
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Angekommen! Unser erster Tag auf Sardinien.

3.Reisetag. Pfingstsonntag, 27. Mai 2012. Von Golfo Aranci nach San Teodoro

Übernachtung: Camping La Cinta

 

Nach zwei freien Übernachtungen zieht es uns auf einen Campingplatz. Grauwasser raus – Frischwasser rein – Klokassette geleert und für den Rest des Tages haben wir frei. Wir verbringen ihn auf dem Platz und die Kinder baden im Meer und buddeln am Strand. Für den Abend sind frischer Fisch, Scampis und eine Flasche Monica di Sardegna besorgt.

Unser erster Eindruck von Sardinien: hügelige Landschaft, Wärme, weidende Schafe in der grünen Macchia und viele Farben blau, die das Meer um die Küste entwickelt.

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Bella Italia. Marmor, Meerblick und Sonne.

Warten auf die Fähre
Warten auf die Fähre

2.Reisetag. Samstag, 26. Mai 2012. Von Bellinzona nach Livorno, Italien.

Übernachtung: Parkplatz in Golfo Aranci, Nähe Fähranleger.

 

Morgens um 7:00 Uhr sind wir wieder auf der –schönen!-Straße und kommen durch das Tessin nach Italien. Wir dürfen einen Blick weit über Genua werfen, Marmorblöcke bei Carrara entdecken und vier Stunden später reihen wir uns in der Schlange vor dem Check-In der Sardinia Ferries ein.

„Hunger!“ rufen unsere kleinen Besatzungsmitglieder und es bleibt genug Zeit, um eine ordentliche Portion Spagetti auf den Tisch zu bringen. Und siehe da: in unserem Tiefkühlfach findet sich auch die passende Bolognese-Soße. Buon Appetito!

Sardischen Boden betreten oder besser befahren wir mit zwei schlafenden Kindern. Die Fähre nimmt sich für die Überfahrt gut eine Stunde länger Zeit als angegeben, und wir sind froh über die Entscheidung, eine Tageskabine genommen zu haben.

Unsere Fahrt endet an diesem Abend nach wenigen hundert Metern auf einem Parkplatz nahe des Fähranlegers. Inmitten einer WoMo-Kolonie verbringen wir die erste Nacht auf Sardinien. Übernachtungskosten: nix!

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Durch die Schweiz

Nachtlager in der Schweiz, bei Bellinzona
Nachtlager in der Schweiz, bei Bellinzona

 

1. Reisetag. Freitag, 25. Mai 2012. Von Neusäß nach Bellinzona, Tessin.

Übernachtung: Parkplatz Campagnola bei Belinzona

 

Um 15:00 Uhr sind die Hühner gesattelt und wir starten nach unserem Wochenendeinkauf Richtung Süden. Die Reise geht los!

Der ADAC sollte mit seiner Stau-Prognose nicht Recht behalten, wir kommen zügig voran. Lediglich am Pfänder verbringen wir 45 Minuten mit Warten vor der Baustelle für die zweite Röhre und den Automaten für die Korridor-Vignette und die Schweizer Vignette. Beides hätte man auch schon zu Hause besorgen können. Hätte man!

Die Wohnmobil –Definition von „zügig“: 100 km/h scheinen eine gute Synthese zwischen entspanntem Fahren und Schauen, Dieselverbrauch und Vorwärtskommen. Zum Schauen gab es auf der ersten Etappe durch Appenzell und Graubünden genug und so erreichen wir um 22:00 Uhr Bellinzona. Die laue Nacht verbringen wir mit vielen, vielen anderen Campern und Lastwagenfahrern auf einem Parkplatz mit Kommunen-Flair. Standgebühr: nix!

Frau Fahrtenschreiber
Frau Fahrtenschreiber
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Urlauben wo Jogis Jungs schwitzen

Jogis Jungs auf Sardinien
Jogis Jungs auf Sardinien

Die deutsche Nationalmannschaft ist diese Woche zum Regenerations-Trainingslager in der Vorbereitung auf die EM 2012 an der Costa Smeralda auf Sardinien.

Was Jogi für gut befindet, kann für uns doch nicht verkehrt sein. Wir zählen die Tage bis zur Abfahrt nach Sardinien und freuen uns auf unsere ganz private Familien-Regenerationszeit auf der Insel.

Unsere Reisepläne sind so weit gediehen, dass wir uns entschieden haben von Olbia an der Costa Smeralda im Norden entlang der Ostküste an die Costa del Sud im Süden zu fahren. Für die 340 Kilometer nehmen wir uns 12 Tage Zeit, bevor es durchs Landesinnere zurück zum Fährhafen Olbia geht. Was uns erwartet? Zunächst Badebuchten und türkisblaues Wasser, später Felsen, tiefe Grotten und Schluchten und im Süden dann Puderzucker-Dünen und Einsamkeit. Die Routenplanung war schnell gemacht. Wir haben uns ein paar Orte, die uns besonders attraktiv erscheinen zum Ziel gesetzt und den Rest lassen wir auf uns zukommen. Die Entfernungen sind recht gering, so dass ein Abstecher ins Landesinnere oder ein längerer Aufenthalt an einem schönen Strand-Plätzchen kein Thema sein sollte. Worauf sich meine zauberhaften Mitreisenden besonders freuen? "Sonne, Sand, Meer" so die einhellige Auskunft. Das sollte sich erfüllen lassen!

Jogi und Jungs, das macht ihr ganz richtig - wir kommen in 12 Tagen nach!

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Heute schon an übermorgen denken

Winterstiefel für die Villa
Winterstiefel für die Villa

Der Wetterbericht meldet für heute 30 Grad Celsius bei ungetrübtem Sonnenschein und einem leichten Lüftchen. Endlich draußen sitzen, Eis essen, kurze Hosen und Röcke anziehen - endlich Sommer!

Wir sitzen auf der Terrasse über unseren Reiseführern aus Sardinien, die wir von den langjährigen WoWa-und-WoMo-Reise-Spezialisten Mary und Rudi geliehen bekamen. Danke! Das Reisehandbuch aus dem Michael Müller Verlag macht richtig Lust, den Zündschlüssel zu drehen und Richtung Süden aufzubrechen. Der Schulz (ja, DER Schulz, der uns schon auf mancher Fahrt durch Südschweden begleitet hat) wird mit "Tipps, Tricks, Touren und Tollen Stränden" mit an Bord sein und neben den "Schönsten Routen durch Sardinien" aus dem Verlag Reise Know How unser Reiseführersortiment komplettieren.

Den langen und wirklich kalten Winter könnte man also fast vergessen. Fast!

Wären da nicht die Winterreifen für die Villa, die vor einigen Tagen in unsere Garage einzogen. Thomas beharrliche Suche nach guten gebrauchten Reifen ist damit zum Ende gekommen. Sag bloss einer, so ein Wohnmobil-Forum wäre zu nix nutze! Die neuen Stiefelchen für das Mobil haben mit ihrem Vorbesitzer nur 150 Kilometer zurückgelegt und passen wir angegossen. Nun beschäftigt sich der frischgebackene Reifenbesitzer vorrangig damit, mich von den Vorzügen des Wintercampings zu überzeugen. Ich bin gespannt!

 

 

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Nach der Reise ist vor der Reise

Abfahrt: 26. Mai 2012-15:30 Uhr
Abfahrt: 26. Mai 2012-15:30 Uhr

7. und letzter Reisetag. Samstag, 14.04.2012. Von Kurtatsch über Altenstadt nach Neusäß.

 

David freut sich sehr auf die Heimfahrt, steht doch vor dem Einlaufen in den heimatlichen Zielhafen noch ein Besuch bei seinem Freund Tim in Altenstadt an. Wir genießen den Abschluß unserer Reise bei Kaffee und Kuchen in netter Gesellschaft und freuen uns schon auf ein Wiedersehen in Neusäß mit Tim und seiner Familie. Hoffenltich dauert es nicht allzu lange!

 

Zufrieden erreichen wir Neusäß und freuen uns über unseren ersten schönen Ausflug in den Süden mit dem WoMo.

Gewöhnungsbedürftig war das Fahren in den engen Straßen und die schwierige Parksituation. "Ich drehe schon seit Stunden ..." muss Grönemeyer in einem WoMo in Meran geschrieben haben. Ich wette! Ein deutlicher Kontrast jedenfalls zu Skandinavien, wo sich problemlos selbst in Metropolen wie Stockholm ein guter und günstiger WoMo-Parkplatz finden lässt!

Nachdenklich haben uns auch die Obstbauern mit ihren kleinen Traktoren und den angehängten Tanks gemacht, die die Apfelplantagen reihenweise in feinen Sprühnebel hüllen - es bleibt ein ungutes Gefühl, wenn man mit den Kindern auf einem Spaziergang in die Nähe der Pestizid-Wolke gerät.

 

Psychologen empfehlen nach einer gelungene Reise das Planen der nächsten, um eventuellem Fernweh vorzubeugen ... wir nehmen den Rat ernst. Nach der Reise ist vor der Reise - auf nach Sardinien!

 

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EIS

Gelateria Avalon
Gelateria Avalon

6. Reisetag. Freitag, 13.04.2012. Von Kurtatsch nach Bozen und zurück.

Übernachtung: Camping Obstgarten

 

Vormittags besuchen wir den "Mann aus dem Eis" in Bozen. Im Museum kann man die Mumie von Ötzi anschauen und sich ein Bild von seinen mutmaßlichen Lebensgewohnheiten, seinen Entdeckern, seiner Kleidung und Ausstattung und seinen schließlich zum Tod führenden Verletzungen machen. Die Geschichte um den Mann im Eis heizt vor allem die Phantasie unseres kleinen Sohnes an. Wer den Pfeil auf ihn abgeschossen hat? Ob Ötzi sich gebührend verteidigen konnte und ob ihm seine letzte Mahlzeit, ein Körnerbrei, geschmeckt hat? Wir wissen es nicht!

 

Wir werden Bozen jedoch auf keinen Fall verlassen, ohne einen Fußmarsch aus der Innenstadt heraus zu machen ... der geneigte Leser wird unser Ziel erahnen! Nach einer familieninternen Umfrage ist die Gelateria Avalon in der Freiheitsstraße mit Abstand die beste Eisdiele, die wir kennen. Ehrlich! Mit Superlativen ist das ja immer so eine Sache, aber in diesem Fall ist es nun einfach so. Zutaten überwiegend in Bio-Qualität und mit heimischen Früchten überzeugen uns. Die hauseigene Kreation aus dunkler Schokolade, Gewürzen  und Zimt überzeugt restlos ... und Mandarine ... und Jogurt ... und Zitrone ... und Banane ... und Malaga. Wow! 

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Durch die Obstgärten

Von Breitbach nach Kurtatsch
Von Breitbach nach Kurtatsch

5. Reisetag. Donnerstag, 12.04.2012. In Kurtatsch.

Übernachtung: Camping Obstgarten.

 

Das stete Klopfen auf dem WoMo-Dach hat aufgehört. Der Regen ist vorbei! Die Temperatur steigt auf 15 Grad, was sich in der Sonne deutlich wärmer anfühlt.

Den Vormittag nutzen wir, um von Breitbach aus durch die Obstgärten, an einem Bächlein mit Wasserfall vorbei und über eine verwunschene Stiege hinauf nach Kurtatsch zu wandern. Wir erledigen dort kleinere Einkäufe, decken uns beim hiesigen Metzger mit Grillgut ein und besorgen uns Zutaten für unsere hausgemachte Pizza. Habe ich es erwähnt? Der Osterhase hat mir einen "Omnia Backofen" made in Sweden gebracht. Der "Ofen für den Herd" ähnelt einer Gugelhupf-Form mit Deckel und kann auf den Gasherd im WoMo aufgesteckt werden. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse und werde aus unserem Kombüsen-Kochstudio berichten!

 

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Mille Grazie

Therme Meran
Therme Meran

4. Reisetag. Mittwoch, 11.04.2012. Von Kurtatsch nach Meran.

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch.

 

Regen. Für Sterzing an der Landesgrenze wird Schnee erwartet. Man darf hier im Tal also nicht jammern ... zumindest nicht über das Wetter!

Wir machen uns auf nach Meran, um uns in der Therme zu wärmen und zu planschen. Für die knapp 50 Kilometer Anfahrt brauchen wir weniger Zeit, als für die Parkplatzsuche in Meran. Nach einer Stunde Runden drehen im Städtchen und einem hilfesuchenden Anruf in der Stadtverwaltung mit der Bitte um einen heißen Tipp für einen wohnmobilgeeigneten Parkplatz, stehen wir vor den Toren des Pferderennplatzes, der tatsächlich Bussen und WoMos Parkplätze verspricht.

Nur noch 2 Kilometer durch den kalten Regen trappeln und 45 Minuten in der Schlange vor der Kasse der Therme anstehen und schon dürfen wir unsere Glieder in das warme Thermalwasser tauchen und genießen.

Entspannt und erwärmt machen wir uns auf den Rückweg zu unserem rollenden Heim.

"Nö, oder?!" höre ich die Stimme von Thomas durch den strömenden Regen vor dem Kassenautomat des Parkplatzes. Beim Anblick der abverlangten Summe entkommt mir fast ein "Ja, H..., A... und Wolkenbruch. 25 Euro?"

Selbstredend nimmt der Automat keine Karten an, so dass sich Thomas auf die Suche nach einer Bank macht. 20 Minuten später kehrt er nass und mit bezahltem Park-Ticket zurück.

"Parkplatz am Pferderennbahn" lese ich auf dem Ticket. "Tariffa autobus 30 Euro". "Grazie".

Ja, ihr uns auch Danke!

 

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Vom Kalterer-See nach Kurtatsch

Camping Obstgarten
Camping Obstgarten

3. Reisetag. Dienstag, 10.04.2012. Vom Kalterer-See nach Kurtatsch, Ortsteil Breitbach.

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch Breitbach.

 

In Neumarkt füllen wir unsere Speicher mit Südtiroler Speck, Kaminwurzn, Vinschgerl und einer kleinen Auswahl an Südtiroler Weinen. Auf Diesel hoffen wir auch die nächsten Tage verzichten zu können. Bei einem Preis von 1,78 Euro gibt es für Euch zu Hause an der Tanke nix zu meckern, oder?!

 

Der Campingplatz ist uns sofort sympathisch. Mit 25 Stellplätzen ist er gerade ideal groß und liebevoll gepflegt. Der Naturbadeteich lädt die Kinder zum Kaulquappen-Untersuchen und uns zum Lesen in der Sonne ein. Die Betreiber sind super freundlich und sehr um das Wohl ihrer Gäste bemüht. Semmeln, Frischmilch und eine deutsche Tageszeitung ohne Aufpreis werden gern besorgt. Wir danken es mit dem Kauf eines nicht unbeachtlichen Weinvorrats für unserem WoMo-Garagen-Weinkeller. Zum Wohl!

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Tornante, Gelati und Pyramiden

Erdpyramiden
Erdpyramiden

2. Reisetag. Ostermontag, 09.04.2012. Von Garmisch über Bozen an den Kalterer-See.

Übernachtung: Stellplatz Gretl am See, Kalterer See.

 

Fast schon ein Gefühl der Wehmut befällt mich am Brenner. Sollte hier nicht anstelle der Villa mein Fiat 500 seine Jungerfernfahrt nach Bella Italia antreten?!

Wenn ich die Zahl meiner Mitreisenden und das mitgeführte Gepäck betrachte, bin ich von Sentimentalitäten schnell befreit und die Stimmung steigt mit jedem gefahrenen Kilometer. Die Landschaft wird grün und grüner (gibt es diese Steigerung?) und von unserer Wettermelderin auf der Rückbank wird die Außentermperatur viertelstündlich um 1 Grad nach oben korrigiert.

In Bozen verfehlen wir die Einfahrt zur Kabinenseilbahn, die uns auf den Ritten nach Oberbozen bringen soll. Knapp daneben ist eben auch vorbei und einmal auf die Bergstraße eingefädelt, gibt es kein Zurück. Spitzkehren -es sollen am Ende 14 Tornante sein-  und die Steigung lassen die Villa und seinen Fahrer schnaufen und wir erinnern uns an die qualmenden Bremsen in Dalen, Norwegen. Es bleibt bei der Erinnerung. Es qualmt und stinkt nichts! Tschakka!

Die Villa bringt uns anstatt der Seilbahn nach Oberbozen, von wo wir mit der beschaulichen Bimmelbahn durch blühende Wiesen vor beeindruckendem Bergpanorama bis Klobenstein schaukeln und uns von dort zu Fuß zu den Erdpyramiden, einer Lehmformation im Fels, aufmachen.

Aufnahme in unser kulinarisches Bordbuch findet die Freiheitsstraße 44 in Bozen. Das Eis ist unglaublich gut! Mit wenigen Zutaten und einer überschaubaren Anzahl an Sorten macht uns die unscheinbare Gelateria an diesem sonnigen Ostersonntag rundum zufrieden.

 

 

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Driving in a Winterwonderland

Bei Ettal
Bei Ettal

1. Reisetag. Ostersonntag, 08.04.2012. Von Neusäß über Horgau nach Garmisch Partenkirchen.

Übernachtung: Stellplatz Alpencamp an der Wank-Bahn, Garmisch.

 

Der Wecker klingelt um 4:10 Uhr und ruft uns zum Osterfeuer in die Kirche und später zum feinen Familien-Brunch.

Bepackt mit Osterzopf, -eiern und süßen Beigaben starten wir am frühen Nachmittag und nehmen Kurs auf unser erstes Etappenziel: Garmisch Partenkirchen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zieht es nur David nach draußen mit dem ich die Wankbahn anschaue. Bis zum Schlafengehen -die Kinder sind trotz frühem Aufstehen auf der Fahrt nicht eingeschlafen- genügt uns der Blick auf das verschneite Bergpanorama aus den warmen, weichen Polstern heraus.

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Da steht ein Pferd auf dem Flur oder Max muss mit!

Das Packen unseres WoMo´s unterliegt einem Master-Plan. Jeder Winkel, jedes Schränkchen soll bestmöglich ausgenutzt sein, um die optimale Relation zwischen Nutzen und zulässigem Gesamtgewicht herzustellen. 

Die letzte Woche haben wir also genüsslich eingepackt und nach und nach all die Dinge in den Wohnmoggel gebracht, die den Sommer über dort bleiben dürfen.

Töpfe, Handtücher, Zahnpasta, Kleiderbügel und Kissen - alles fand seinen Weg in die Villa. Auch Max. Unsere Pack-Liste haben wir ohne Anna geschrieben, sie kam im Master-Plan schlicht nicht vor und: sie besteht mit Nachdruck auf die Mitnahme ihres Pferdes Max. 7-jährige Mädchen zeichnen sich nicht wirklich durch Kompromissbereitschaft aus. So fand Max samt Satteltaschen, Zaumzeug und Striegel seinen Weg in die Villa.

Sieben Tage bleiben uns noch, um unser (pferde-)närrisches Kind von dieser Idee abzubringen. Andernfalls steht in der Villa ein Pferd auf dem Flur, scharrt womöglich am Brenner mit den Hufen und wiehert am Ende Südtirol entgegen. 

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Saison-Auftakt

Campingpark Casa Bella Andrea
Campingpark Casa Bella Andrea

Am Samstag war es soweit: die Villa wurde zum Party-Shuttle und wir starteten nach langer Winterpause zum ersten Ausflug.

Kaum aus dem heimischen Hafen ausgelaufen, setzt bei uns ein Gefühl der Tiefenenstpannung ein, das sich -tatsächlich!- herrlich nach Urlaub anfühlt. Hammel, Aystetten und Horgau - klingt das nicht fast wie Costa Smeralda, Como und Neapel?! Die sommerlichen Temperaturen machen die Urlaubsstimmung perfekt.

Der Stellplatz "Casa Bella Andrea" erweist sich als echter Geheimtipp! Familiäre Atmosphäre und Platzbetreuer, die keine Wünsche offen lassen.

Während die Kinder brav in ihre Kojen klettern verbringen wir Eltern einen schönen Abend und feiern Geburtstag. Danke, liebe Andrea und Christian für die nette Einladung und die schönen Stunden!

 

 

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Eine Runde drehen und ein runder Geburtstag

"Gut Genug! Sieben Wochen ohne falschen Ehrgeiz" unter dieser Überschrift steht meine Fastenzeit "7 Wochen ohne" seit Aschermittwoch. 7 Wochen freiwillig verzichten, etwas aushalten, mir etwas zumuten. Eine Herausforderung!

Und: der Mangel tut auch gut. Der (zeitlich begrenzte) Verzicht fällt leichter als gedacht oder gar befürchtet! Außerdem: die Anzeige auf der Waage entlockt mir ein breites-breites Grinsen!

Und mitten in diese Zeit fällt nun ein ganz besonderer Jubeltag: meine jüngste Schwester wird 40!

Also, nur kein falscher Ehrgeiz - wenn das kein Anlass zum Fastenbrechen ist, weiss ich auch nicht was?!

Ich freue mich schon auf das Glas Sekt, um auf das Geburstagskind und das neue Jahrzehnt anzustoßen.

Wir reisen zur Party am Samstag in der Villa Knaus an. Unser mobiles "Fastenbrechen" sozusagen und die Eröffnung der Saison: endlich wieder eine Runde mit dem WoMo drehen!

Und während die Kinder (hoffentlich!) friedlich in den Betten schlummern, werden wir das neue Lebensjahr gebührend begrüßen. Wenn das keine runde Sache ist!  

 

Alles Gute zum Geburtstag, liebe Andrea, und im neuen Lebensjahr viel Freude, Glück und Sonnenschein.

Herzlich Willkommen im Club der 40er und:

"Es gibt kein Verbot für alte Weiber, in Bäume zu klettern." (Astrid Lindgren)

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Im Märzen der Camper

Frühjahrsputz in der Villa
Frühjahrsputz in der Villa

Nicht dass jemand denkt, die Villa Knaus ist rein zu unserer Freude da, ein Auswuchs der puren Genusssucht und des Müßiggangs. Mitnichten! Nein, so ein mobiles Heim macht auch Mühe.

Den sonnigen Spätnachmittag haben wir sogleich an den Hörnern gepackt, um mit Staubtuch und Wischlappen zur Tat zu schreiten. Frühjahrsputz ist angesagt!

Die Betten werden neu bezogen, der Kühlschrank gewischt, unser Garagen-Abstellraum gelüftet. 

Das Statistische Bundesamt vermeldet für das vergangene Jahr sieben Mal mehr Unfälle im Haushalt als auf Deutschlands Straßen. Die Jagd nach der Staubmulle und der engagierte Einsatz für streifenfreie Sauberkeit sind gefährlich. Zu gefährlich. Dann doch lieber fahren statt putzen. Der Risikominimierung wegen. Man ist ja vernünftig. Auch als Camper!

Und hier? Was zeigt dieses Bild?

a) Wir proben für´s Krippenspiel 2012

b) Karneval in der Villa. Am Aschermittwoch ist eben nicht alles vorbei

c) Wir frieren erbärmlich im WoMo, weil uns unsere Kinder aus dem Haus ausgesperrt haben 

Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir eine der schicken Wolldecken wie abgebildet. Sie hat uns heute gute Dienste geleistet. 

Brrrrrr .....

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Alles krank

Zum Februar gehören neben Krapfen und Konfetti überquellende Kinderarztpraxen. Damit findet man sich im Laufe seiner Laufbahn als Eltern ab. Husten, Rotz und Fieber lassen die Nächte unruhig und die Äuglein der Eltern kleiner werden.

Mein Motivationstraining: es gibt immer noch eine Steigerung auf der nach oben hin offenen Skala, es könnte deutlich übler kommen in Form eines Magen-Darm-Virus. Dankbar hantiere ich dann auch früh um vier mit Wadenwickeln und Fieberthermometer. Tschakka!

Die Steigerung zu zwei kranken Kindern? Zwei Kinder auf dem Weg der Besserung!

Kaum, dass die Tochter nicht mehr mit der Abwehr von fieberauslösenden Viren beschäftigt ist, lenkt sie ihre Aufmerksamkeit auf den Bruder.

Kaum, dass nicht mehr alle Energien des Sohnes in Husten, Niesen und Schnupfen aufgehen, wendet er sich seiner Schwester zu. Es scheint ein ungeschriebendes Rekonvaleszenz-Gesetz zu geben: wir hocken auf kleinstem Raum und zoffen uns. Wer zuerst aufgibt, verliert sämtliche Ansprüche auf Süßigkeiten, Fernsehkonsum und muss sein minderjähriges Leben lang Tisch abdecken. "Du doof-alte Schüssel!" höre ich David rufen. Sekundenbruchteile darauf die Replik seiner Gegnerin, die ihn sirenenartig aufheulen lässt. "Mamaaaa, die Ääänna hat ..." und "Mamaaaa der David macht ..." die Enden der Sätze gehen im allgemeinen Tumult unter und scheinen auch nicht wichtig genug zu sein, um wiederholt zu werden. 

Was wäre ein Fight ohne Schiedsrichter? Wir verbringen unsere (All)-Tage überwiegend zu dritt und so bleibt diese Rolle mir. Und bevor ich ziemlich entnervt mein Urteil sprechen kann -geschätzt wäre es an diesem Tag das 324ste-, zieht der Tross weiter. Ein Herz und eine Seele. "Komm, kleiner David." "Ja, Anna. Wir spielen Playmo im Zimmer." "Was hat die Mama nur?!"

Sehnsüchtig blicke ich auf unsere Dependance vor der Haustür. Ich glaub, ich zieh ins WoMo!

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Knäckebrot, Gänsewein und Baby Bernadotte

Schweden schickt uns einen Gruß in Form einer Überschrift in der Süddeutschen: "Es ist eine total süße Prinzessin". Victoria von Schweden und Daniel sind Eltern geworden. Wir kommen Euch im August besuchen. Versprochen! Die Villa Knaus ist auf dem nördlichen Breitengrad bisher nicht über Stuttgart hinaus gekommen und wir freuen uns heute schon auf Schweden - das WoMo-Land schlechthin.

Zugegeben, gern hätte ich die frohe Kunde aus dem Königreich genutzt, um mit einem Gläschen Sekt anzustoßen. Wären da nicht die "7 Wochen ohne". So bleibt es bei einem Happen schwedischem Knäcke und Gänsewein. Zum Wohl auf die kleine Prinzessin, auf Schweden und unsere erste Reise mit der Villa auf den Spuren von Nils Holgersson!

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7 Wochen ohne

... Wohnmobil! Bis Ostern gerechnet. 

 

Und das soll nicht der einzige Verzicht sein.

Von Aschermittwoch bis Ostern will ich es einmal wieder 7 Wochen ohne Zucker und Alkohol probieren. Keine Marmelade. Kein Fruchtjogurt. Keine Süßigkeiten. Chips & Co.bekommen selbstredend auch die rote Karte.

Im letzten Jahr habe ich meinen Fleischverzicht nach zehn Tagen aufgesteckt. Mortadella, Schnitzelchen und Schweinsbraten auf den Tellern von Mann & Kindern haben mich umgarnt, so dass es mit der Beherrschung restlos vorbei war. Eigentlich schade! Gut, so nehme ich es mit dem Fleischteufel in mir noch einmal auf und übe Verzicht. Ist eh gesünder. Und umweltfreundlich. Und sicher auch im Sinne der Tiere, die den Weg nicht mehr auf meinen Teller finden. Zur moralischen Unterstützung werde ich mir "Anständig essen: Ein Selbstversuch" von Karen Duve noch einmal zur Hand nehmen. Dann wird´s hoffentlich gehen ... 

Die weitaus größere Niederlage im Fastenjahr 2011 haben mir die Kaffeeröster beschert. 1:0. Nach vier Stunden habe ich das Projekt "Kaffee-Fasten" an den Nagel gehängt. Ein Wiederholungsspiel wird es nicht geben. Dem Gegner bin ich nicht gewachsen.

Einen Fastentraum hätte ich auch: Taxi Mama streikt! 7 Wochen ohne Kutscherei von A nach B zwischen Turnhallen, Musikschule, Kindergarten und Spielfreunden ... aber das ist ein anderes Thema und ich hoffe auf etwas Entschleunigung in der bevorstehenden Ferienwoche. Träumen ist ja schließlich nicht verboten!

Zurück zum Fasten: gibt es jemanden, der auch Lust auf die Herausforderung verspürt "7 Wochen ohne" zu sein? Ohne Glotze? Ohne Zigaretten? Ohne Auto? Ohne ???

Nur "ohne I-net" wäre etwas schwierig!

Also, wie schaut´s aus?!

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Wohin 2012?

Nachdem die "Villa Knaus" (noch!) keine Winterreifen hat, bleibt uns nur Pläne für die kommenden Ferien zu schmieden. 

 

Wir freuen uns wie Bolle auf die zweite Osterferienwoche. Entgegen unserer Gewohnheiten wollen wir keine Rundreise machen, sondern uns an einen Ort binden. Kurtatsch in Süd-Südtirol!

Vier Nächte sind im lauschigen "Camping Obstgarten" gebucht.

 

"Alle fahren nach Italien!" konstatiert unsere reizende Tochter. Gut, das WoMo, das von ihr liebevoll "Martin" genannt wird, muss vielleicht nicht zwingend auf den Spuren von Nils Holgersson Richtung Schweden ziehen?!

Wir stimmen zu und versprechen zu Pfingsten herrliche Tage in Bella Italia. Ob wir es über die Toskana hinaus ins Latium bis nach Rom schaffen?

 

 

Sommerferien 2012. No discussion! 

Schweden steht auf dem Programm. Weite. Freiheit. Licht. Ruhe. Und vielleicht ein Besuch bei Bekannten am Siljan-See?! 

 

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CMT in Stuttgart

Wir auf der CMT (Caravan Motor Touristik) Messe in Stuttgart

 

David & Anna werden liebevoll von Oma und Opa versorgt, und wir machen uns zu unserem ersten CMT-Besuch auf. 

Wäre das nicht eine schicke Garage für meinen Fiat ... ?!

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