Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

"Sie begrüßen den Gast, sie sind der Stolz der Hausfrau und die Wonne der Kinder" lobt Astrid Lindgren die Lieblingsgerichte der Schweden. Auch in der Villa sind Kochen und Essen ganz zentrale Themen. Wie sollte es mit zwei Kindern an Bord auch anders sein! Unter "Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse" wächst unsere kleine Lieblingsrezeptsammlung aus der Villa.

Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: BARF

Fette Beute durch BARF. Der Hund ist übrigens nicht geschrumpft
Fette Beute durch BARF. Der Hund ist übrigens nicht geschrumpft

 

Für unser heutiges kulinarisches Abenteuer brauchst du:

150 g rohes Rindfleisch

20 g rohe Rinderleber

1 gekochte Kartoffel

3 Himbeeren und etwas geriebenen Apfel 

1 Tl natives Rapsöl

Bierhefe und Eierschalenmehl

 

Wenn sich Familienzuwachs einstellt, wird das Essen für die meisten Eltern zur Wissenschaft. So war es bei unserem zauberhaften Fräulein Fahrtenschreiber, so war es beim kleinen Helden und so war es auch bei Frau Hund. 

 

Als wir unser Hundebaby von seiner liebevollen Züchterin abholten, bekamen wir Ernährungstipps, die wir eifrig notierten und während der letzten 18 Monate ausprobierten.

 

Wir barfen, das heißt, unser Hund ernährt sich von rohem Fleisch und Innereien. BARF ist das Kürzel für "Biologisch Artgerechte Roh-Fütterung". Die Mahlzeit, die in der Regel zu 70% aus Muskelfleisch und zu 10-20% aus Innereien besteht, wird mit Getreide gefüttert und mit Gemüse und Obst angereichert. Die Kohlehydrate kommen aus Reis, Reis- oder Haferflocken, Nudeln und Kartoffeln. Unser Hundemädchen schätzt ab und an auch mal eine Scheibe ungesüßten Dinkelzwieback oder etwas Brot. Gern mit dick Leberwurst drauf!

 

Auf den Tisch, oder besser gesagt in den Napf, kommt vor allem Rind. Aber auch Lamm oder Pferd werden von Stella gern angenommen. Auf Schweinefleisch verzichten wir lieber. Der Grund dafür ist das Aujeszky-Virus, ein Herpesvirus, das Schweine oft gut wegstecken, für Hunde und Katzen allerdings lebensbedrohlich werden kann. 

 

Zugegeben, es ist gewöhnungsbedürftig eine noch körperwarme Rinderzunge zu portionieren oder eine zum Matschen und Riechen neigende Leber zu schnippeln. Marshmellows esse ich persönlich übrigens gar nicht mehr, nachdem ich nun regelmäßig fluffige Lunge in Scheiben schneide. Das alles kostet anfangs Überwindung, steigert aber den Respekt vor Lebensmitteln und den Tieren, die dafür ihr Leben ließen.

 

Vitamine liefern fein geraspelten Äpfeln oder Birnen und gedünstete oder geraspelte Karotten. Im Sommer mag das Hundemädchen Him- und andere Beeren, die sie, wenn sie die Gelegenheit bekommt, auch selbst pflückt und verdrückt. Im Herbst wandern gebrühte Hagebutten in den Napf, im Frühjahr frisst sie gern frischen Löwenzahn. Kräuter sind überhaupt immer gut. Meiner Erfahrung nach frisst sie draußen weniger Gras, wenn sie zu den Mahlzeiten Küchenkräuter angeboten bekommt. Eine Schattenseite hat die Sache allerdings: für meine geschätzte Kräuterampel werde ich mir einen anderen Platz suchen müssen. Hundehaare im Essen sind nicht so toll, aber nicht zu vermeiden, wenn Frau Hund die Gelegenheit bekommt, selbst Thymian, Basilikum oder Schnittlauch zu ernten.

 

Zweimal die Woche bereichern wir den Speiseplan mit Eigelb, Trockenfisch und Milchprodukten (keine Milch!), Hartkäse und einem Schuss Obstessig. Ein gutes, fettsäurereiches Öl, wie zum Beispiel Rapsöl,  gehört zu jeder Mahlzeit. Ideale Kalziumlieferanten sind Knochen und Eierschalenmehl. Bierhefe ist reich an B-Vitaminen und stärkt die Darmflora. 

 

In der Anfangszeit konnten wir unseren Welpen noch mit dem Angebot des Bio-Hofladens im Nachbarort versorgen, der selbst schlachtet und aus den Resten "Hundetüten" packt. Bald wurde der Bedarf unseres Collies aber größer und die Nachfrage nach rohem Hundefutter im Laden so groß, dass wir immer öfter mit leeren Händen dastanden.

 

Was tun? Im Internet gibt es inzwischen eine ganze Reihe Versender, die Fleisch aus "renommierten europäischen Schlachthöfen" anbieten. Ein schaler Beigeschmack bleibt, wenn man an die Haltung- und Transportbedingungen denkt. Mein erster Gedanke war tatsächlich, dass es doch kein Problem sein sollte in einer der "Landmetzgereien", die mit "aus eigener Schlachtung" werben, den Bedarf für den Hund zu decken. Weit gefehlt! Nur mehr selten wird tatsächlich vor Ort selbst geschlachtet, das Fleisch stammt überwiegend aus dem Augsburger Schlachthof von dem der Metzger die Stücke abnimmt, die für seine Kundschaft interessant sind. Also nix mit Hundekost!

 

So nahmen mein Herr Fahrtenschreiber und ich die Sache selbst in die Hand und fahren nun in regelmäßigen Abständen zu besagtem Schlachthof, der Vieh aus der Region schlachtet und zerlegt. Kiloweise Fleischabschnitte, Herzen, Leber, Nieren - alles was der Hundemagen begehrt, wandert in den Kofferraum um anschließend zu Hause portioniert und tiefgekühlt zu werden. 

 

Nun wird sich der erfahrene Wohnmobilist fragen, wie man es mit dieser Art der Hundekost im Wohnmobil macht. Die einfachste Lösung: das Tiefkühlfach und den Kühlschrank mit frischem Fleisch für den Hund füllen und selbst auf Konservenbüchsen zurückgreifen. Spaß beiseite, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.

 

Das Tiefkühlfach ist in der Tat für den Hund reserviert. Die "unangenehmen" Innereien wie Leber nehmen wir allerdings nicht mit auf Reisen. Bei einem Futterbedarf von etwa 500 Gramm für einen mittelschweren Hund mit 20 Kilogramm (2 bis 3% des Körpergewichts als Richtlinie) kommt man damit schon ein Stück weit. Wir ersetzen das frische Futter unterwegs auch mal durch ein hochwertiges, fleischreiches Trockenfutter. Das funktioniert gut, weil wir das Trockenfutter zu Hause auch zur Belohnung beim Training einsetzen. Und letztendlich ist der nächste Metzger meist nicht weit!

 

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Heute: Risotto mit Bergamotte und Ziegenfrischkäse

Dieses Abenteuer aus der Kombüse begann mit einer Bergamotte, die mir letzte Woche im Bio-Supermarkt zwischen die Finger kam. Die gelbe, orangengroße Zitrusfrucht verströmt einen herrlichen Duft. Wunderbar, diesen aromatischen Gruß von der Stiefelspitze Italiens nehme ich im Schneetreiben gern mit nach Hause!

 

Aber was fängt man -außer daran zu riechen und sich ins milde Kalabrien zu träumen- mit einer Bergamotte an?

Meistens kennt man Bergamotte als Aromageber im Earl Grey. Das Aroma schwingt irgendwo zwischen Mottenkugel und omischem Parfümflakon.

 

Ich hab ein wenig gestöbert und bin auch ein Risotto gestoßen, in dem die Bergamotte zusammen mit Ziegenfrischkäse eine ideale Verbindung eingeht. Nein, diesmal ist es kein kindertaugliches Rezept aus der Kombüse. Für den Nachwuchs besorgt ihr besser zwei Paar Wiener und gebt zur Feier des Tages eine ordentliche Portion Pommes und eine Schwung Ketchup aus.

 

Dieses Abenteuer ist für Eltern gedacht! Wir haben es an einem Freitag Abend probiert und für den Einstieg ins Wochenende für perfekt befunden. Risottorühren fesselt an den Herd, ohne dass dabei auch nur die geringste Kopfarbeit nötig wäre. Sehr entspannend sage ich euch, irre kontemplativ - mit jeder Umdrehung des Rührlöffels fällt ein klein wenig Alltag ab und man taucht in ein herrlich entspanntes Wochenendfeeling ein.

 

Das mag auch am Prosecco liegen, ohne den das Risotto nicht auskommt. Es lohnt auf jeden Fall ein gutes Fläschchen zu besorgen. Neben dem Rühren bleibt genug Zeit für einen Aperitif vor dem Herd.

 

Ich spanne euch nicht länger auf die Folter. Hier kommt unser Wochenendstarter aus der Kombüse. Nur für Erwachsene!

 

Du brauchst für zwei Esser:

180 g Risotto-Reis (Carnaroli, Arborio)

2 Schalotten

1-2 Bergamotten

100 g Ziegenfrischkäse

100 ml Prosecco

900 ml Gemüsebrühe

Olivenöl, Salz

 

Das Olivenöl in einer Pfanne oder einem breiten Topf erhitzen. Die fein gewürfelten Schalotten anschwitzen, den Reis unter Rühren dazugeben und mit anschwitzen.

Mit dem Prosecco ablöschen. Rühren, rühren, rühren!

Nach und nach die warme Gemüsebrühe dazugeben. Rühren, rühren, rühren!

Bei milder Temperatur immer nur soviel Brühe angießen, dass der Reis nicht am Boden anliegt. Und wieder: rühren, rühren, rühren!

Wenn der Reis alle Flüssigkeit aufgesogen hat, den Topf vom Feuer nehmen und zugedeckt einige Minuten ruhen lassen.

Die Bergamotte heiß waschen, die Schale mit der Reibe oder dem Zestenreißer fein abschälen. Den Saft der Bergamotte auspressen und zusammen mit den Zesten unter den Reis geben. Den Ziegenfrischkäse unterrühren und nach Geschmack etwas salzen. 

 

Fertig ist das Wochenendgericht für zwei Erwachsene. Macht´s euch schön!

 

 

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Heute: Winterliche Süßkartoffelsuppe

Der süßliche Geschmack der Süßkartoffeln oder Bataten kommt vom hohen Zuckergehalt und macht die Suppe auch bei Kindern beliebt. Mit der Kartoffel ist die Batate nur entfernt verwandt und erinnert geschmacklich etwas an Kürbis. Ein schnell gemachtes, herrliches Wintersuppengericht, ideal für die Kombüse!


Für die wärmende Wintersuppe brauchst du:


2 Süßkartoffeln

1 Karotte

ein kleines Stück frischen Ingwer

etwas frisch geriebenen Kurkuma

ein Stückchen Butter

Gemüsebrühe


Die Süßkartoffeln und die Karotte waschen, schälen und in kleine Stücke schneiden. Das Gemüse schwitzt du in etwas Butter an und gibst den geschälten, fein gewürfelten Ingwer dazu.

Die Suppe nach und nach mit heißer Gemüsebrühe aufgießen, bis die Süßkartoffeln gar sind. Die Wintersuppe anschließend pürieren und mit  frisch geriebenem Kurkuma abschmecken. Guten Appetit!


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Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: Das Schnittlauchbrot

25. Reisetag. Sonntag, 24. August 2014. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Die besten Dinge sind manchmal die einfachsten. Eins meiner kulinarischen Sommerlieblingsabenteuer aus der Kombüse besteht aus drei Zutaten:

 

       Vier Scheiben Bauernbrot

Frische Butter 

Schnittlauch

 

Das Bauernbrot aus Roggenmehl und Nüssen stammt vom Bauernmarkt. Der Schnittlauch wurde vom Fräulein Fahrtenschreiber eigenhändig und mit Liebe geschnitten. Der Rest erledigt sich genauso einfach. Butter auf´s Brot streichen, frische Schnittlauchröllchen drüberstreuen. Reinbeißen! 

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Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: Schinkennudeln

Vergangenen Sonntag haben wir die Villa aus ihrem Winterschlaf geweckt und sie ist aus ihrem Winterquartier wieder vor unsere Haustür gezogen. 

Das ein oder andere ist schon in unser mobiles Schneckenhäuschen gewandert und wir zählen die Tage bis zum Beginn der Faschingsferien. Auf die kleine Auszeit freuen wir uns schon mächtig! 

 

Dass ich immer auf der Suche nach Futter für die kleinen Leseratten an Bord bin, wisst ihr schon. Genauso sieht´s auch in der Kombüse aus. Schnell gekocht soll es sein, supertoll, wenn´s ohne Fertigtütendingsundzeugs geht und last but not least: auch dem Fahrtenschreibernachwuchs muss es schmecken.

 

Nudeln gehen immer. Wirklich immer! Und manchmal soll es nicht die von den Kindern mit gezückten Gabeln eingeforderte Version mit Tomatenpampe sein, manchmal gibt es Schinkennudeln. Die passen prima in die kalte Jahreszeit, sind superduperschnell gemacht und schmecken lecker.

Für den kleinen Helden spare ich mit den Schnittlauchröllchen. Grün ist seine Lieblingsfarbe, aber auf keinen Fall auf dem Teller. Für das zauberhafte Fräulein Fahrtenschreiber darf es gern etwas mehr davon sein.

 

Das solltest du im Schrank oder im Einkaufskorb haben:

 

300 Gramm Bandnudeln

einen satten Klacks Butter

200 Gramm guten, gekochten Schinken. Sparen lohnt nicht immer!

3 Bio-Eier

4 Esslöffel saure Sahne

Salz und Pfeffer, Schnittlauch

 

Die Nudeln in Salzwasser kochen. Den Schinken kurz mit der Butter in einer Pfanne anbraten und dann die abgetropften Nudeln darunter geben.

Die Eier hast du inzwischen mit dem Sauerrahm vermischt und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Gieße die Masse über die Nudeln und lasse das Ganze bei geringer Hitze zugedeckt stocken.

Mit Schnittlauch bestreuen und -ging das nicht wirklich ratzfatz?!- schon sind die Schinkennudlen fertig. Guten Appetit!

 

 

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Kinder, kommt und ratet, was im Ofen bratet

Ein weihnachtliches Abenteuer aus der Kombüse

Wir brauchen nicht mehr zu raten, der Duft, der durch das ganze Haus zieht hat es längst verraten: es gibt Bratäpfel. Eine tolle, fruchtige Alternative zu Plätzchen und Stollen!

 

Für Bratäpfel eignen sich saure Apfelsorten am besten. Wir nehmen am liebsten Boskoop-Äpfel, die richtig schön groß sind.

Nach dem Waschen schneidest du von den Äpfeln den oberen Teil, den "Deckel" ab. Jetzt muss das Kernhaus entfernt werden, das geht am leichtesten mit einem Apfelausstecher.

 

Für die Füllung brauchst du Honig, Rosinen und Mandelblättchen. Damit füllst du  die Äpfel und setzt den Deckel wieder auf.

 

Die gefüllten Äpfel in eine gebutterte Auflaufform setzen. Bei 180 Grad sind sie in etwa 45 Minuten fertig.

 

Zu den Bratäpfeln schmeckt Vanillesoße göttlich! 

Dafür brauchst du:

375 Millliliter Milch

1 Prise Salz

1 aufgeschlitzte und ausgekratzte Vanilleschote

3 Eigelb

50 Gramm Zucker

 

Während die Äpfelchen im Ofen schmoren kochst du die Milch mit dem Salz und dem Vanillemark auf. Die Vanilleschote kannst du mit in den Topf geben.

 

Eigelbe und Zucker in der Kasserolle schaumig rühren. Unter Rühren mit dem Schneebesen nach und nach die Vanillemilch einrühren. Die Soße auf dem Herd bei mittlerer Hitze cremig abschlagen, aber auf keinen Fall zum Kochen bringen!

 

Die Vanileschote entfernen und im Eisbad unter Rühren rasch abkühlen.

 

Kinder kommt und ratet,

was im Ofen bratet!

Hört, wie´s knallt und zischt.

Bald wird aufgetischt,

der Zipfel, der Zapfel, der Kipfel,

der Kapfel, der gelbrote Apfel.

 

Kinder, lauft schneller,

holt einen Teller,

holt eine Gabel!

Sperrt auf den Schnabel

für den Zipfel, den Zapfel,

den Kipfel, den Kapfel,

den goldbraunen Apfel.

 

Sie pusten und prusten,

die gucken und schlucken,

sie schnalzen und schmecken,

sie lecken und schlecken,

den Zipfel, den Zapfel,

den Kipfel, den Kapfel,

den knusprigen Apfel.

 

 

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Heute: Der Rest vom Fest. Es gibt Scheiterhaufen

Was blieb uns vom letzten Wochenende? Der Kopf voll schöner Erinnerungen  und jede Menge altbackene Semmeln. Wie man die los wird -nicht die Erinnerungen!- zeige ich euch nachher gleich. 

 

Die netten Tage gehen übrigens auf das Konto von einem Miet-Vorgänger der guten alten Villa. Es ist schon ein paar Jährchen her, dass auf einem  schwedischen Campingplatz am Bolmensee im schönen Smaland eine vierköpfige Familie unsere Wege kreuzte. Zwischen den beiden großen Kindern, die 2009 noch gar nicht so groß waren, hat es auf Anhieb gepasst. Die beiden spielten, spielten und spielten und am Ende wurden natürlich Adressen getauscht. 

An diesem Adventswochenende war es nun endlich wieder Zeit für einen Besuch. Wir waren im Puppenkistenmuseum, sind über den eher noch stillen Adventsmarkt bei Margaret gebummelt und haben -wie es sich gehört- mitienander gegessen. Viel und gut gegessen!

Die Reste sind viel zu schade, um einfach in die Tonne zu wandern. Meine Lieblingsresteverwertung heißt Scheiterhaufen und wird im Backofen oder in der Vila im Omnia Backofen zubereitet.

 

Für die Süßspeise brauchst du im Schrank oder im Einkaufskorb:

 

8 altbackene Semmeln

1/2 l Milch

3 Bio-Eier und 30 Gramm Zucker

abgeriebene Zitrone

500 bis 700 g Äpfel geschält, geviertelt und in feinen Scheibchen 

Korinthen und 1 Esslöffel Zimtzucker

 

Die Semmeln feinblättrig  aufschneiden, mit der lauwarmen Milch übergießen und 20 Minuten ziehen lassen.

Die Eier mit dem Zucker verrühren, abgeriebene Zitronenschale dazugeben und alles gut mit der Semmelmasse vermischen.

 

Die Form mit Butter aussreichen und den Backofen auf 200 Grad vorheizen.

 

Jetzt gibst du die Hälfte der Semmelmasse in die Form oder den Omnia. Die fein geschnittenen Äpfel und die Korinthen auf die Masse geben und mit Zimtzucker bestreuen. Die restliche Semmeln darauf verteilen und den süßen Auflauf mit Butterflöckchen belegen. Nach 40 Minuten Backzeit ist der Scheiterhaufen fertig. Das Rezept schmeckt übrigens auch mit Zwetschgen oder Kirschen ganz wunderbar!

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Leckerschmeckerhosenbäcker

Noch vier Tage und aus dem grauen November wird in unserem Kalender ein rot-grün-goldener Dezember. Gestern Abend fielen unter stehenden Ovationen der beiden Fahrtenschreiberkinder die ersten Schneeflocken und heute früh hatte die Welt eine zarte weiße Haube auf.

 

Für meine beiden hinreißenden Quälgeister stand gestern schon fest: heute wird gebacken. Ich gestehe, die romantische Vorstellung der Kinderweihnachtsbackstube ist für mich über die Jahre zu einem mittelgradigen Horrorszenario geraten. Wir haben eiverschmierte Böden, schokogesprenkelte Wände und mehlbestaubte Kinderschöpfe miteinander durchlebt. Oder durchlitten. 

 

Und heute? Am 26. November 2013? Irgendwann in den letzen zwölf Monaten muss sich die Wende unbemerkt vollzogen haben. Die Zimt-Butterplätzchen waren flottimotti gebacken, kinderpunschrosig glasiert und sie schmecken richtig gut - so richtig "Leckerschmeckerhosenbäcker" meint der Fahrtenschreibernachwuchs. Die zwei chaotisch wütenden Zwerge in ihren rotkarierten Schürzen wurden in diesem Jahr in der Küche nicht mehr gesehen. Eigentlich fast schon bedauerlich!

Für die Zimtbutterplätzchen brauchst du:

 

250 Gramm Mehl

125 Gramm Zucker

150 Gramm kalte Butter in Scheiben

2 Eigelb

1 Teelöffel Zimt

 

Und für die Glasur:

200 Gramm gesiebten Puderzucker

und nach Farb- und Geschmackswunsch: 

drei Esslöffel frisch gepressten, gesiebten Zitronensaft, Orangensaft oder wie wir: roten Kinderpunsch 

 

Du siebst das Mehl auf die Arbeitsfläche und gibtst alle weiteren Zutaten dazu. Die Butter mit dem Messer erst einhacken, dann alles zu einem Teig kneten. Jetzt lässt du den Teig in Folie gepackt im Kühlschrank ruhen.

 

Den Ofen auf 180 Grad vorheizen und das Backblech mit Backpapier auslegen.

Den Teig portionsweise etwa drei Zentimenter dick ausrollen und Herzen, Engel, Sterne, Bäume und sonstnochwas ausstechen.

Nach acht bis zehn Minuten Backzeit sind die Zimtbutterplätzchen fertig.

 

Die Plätzchen abkühlen lassen. Den Saft oder Punsch etwas erwärmen, mit dem Puderzucker glatt rühren und mit dem Pinsel auf die Plätzchen streichen.

 

Gutes Gelingen!

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Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: Quitten-Kompott gegen Novembergrau

Draußen geht es ziemlich unbunt zu. Die Tage ziehen sich fahl zwischen asch- und nebelgrau dahin und ehe man sich umschaut wird, hopplahopp, aus dem diesigen Grau schon wieder tiefes nachtblau.

Die Kinder haben am Montag mit viel Rabimmelrabammelrabumm und leuchtenden Laternen etwas Licht und Wärme ins Dunkel getragen.

Das Leben spielt sich wieder überwiegend drinnen ab. Es ist Zeit für Bücher und Hörspiele, für dicke Socken, für warme Decken und nachmittagsfüllende Familientreffen auf dem Sofa. Mit den sinkenden Termperaturen nimmt der Hunger zu. Also meiner jedenfalls. Dem grauen November versuche ich heute mal in der Küche etwas entgegenzusetzen. Es gibt Quitten-Kompott!

 

Der Spass mit den Qitten begann schon vor einigen Tagen. Sie strahlen einen nicht nur wunderbar sonnengelb an, sie verströmen auch einen ganz herrllichen Duft. An Quitten komme ich nie vorbei, ohne eine Nase voll mitzunehmen.

Aus den gelbfleischigen Quitten lässt sich leckerers Gelee, Quittenbrot oder Saft machen. Ich entscheide mich heute für Kompott, denn neben dem herrlichen Duft besticht es durch wenige Zutaten und ganz wenig Zeitaufwand. Auf der Couch warten schließlich zwei Kinder in Schlabberhosen und dicken Socken und ein Buch auf mich!

 

Das solltest du für das Kompott im Schrank oder im Einkaufskorb haben:

 

zwei Quitten

eine Grapefruit

eine Vanilleschote

40 Gramm Vollrohrzucker

etwas Speisestärke

 

Die Grapefruit auspressen, den Saft mit Wasser auf etwa einen viertel Liter ergänzen und den Zucker und das Mark der Vanilleschote dazugeben.

Die Quitte jetzt vierteln, schälen und entkernen. Das in schmale Streifen geschnittene Quittenfleisch rasch zum Saft geben, damit die Quitten nicht zu schnell braun werden.

Bei mittlerer Hitze kochst du das Obst mit dem Saft in etwa zehn Minuten gar. Dann einen knappen Teelöffel Stärke mit etwas Wasser glattrühren, die Quitten von der Flamme nehmen und die Stärke einrühren. Nocheinmal kurz aufkochen lassen, fertig!

 

Wir haben das Kompott zu Pfannkuchen gegessen. Bestimmt schmeckt es mindestens so gut zu Griessbrei, Quarkauflauf und Scheiterhaufen. Oder zu Dampfnudeln. Und zu Waffeln. Oder einfach nur so. Ähm, sagte ich es schon? MIt den sinkenden Temperaturen nimmt der Hunger wohl zu ...

 

 

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Heute: Bayrische Freitagsküche. Es gibt Dampfnudeln.

Für eins meiner Lieblingsgerichte brauchst du neben den angegebenen Zutaten vor allem eins: Lust den Vormittag in der Kombüse zu verbringen und die liebevolle Absicht, einen dicken, runden Hefeteig zu hegen, zu pflegen und zu wärmen. Zugegeben, das ist keins meiner üblichen Abenteuer aus der Kombüse, die aus wenigen Zutaten bestehen, schnell zu machen sind und leicht gelingen. Aber die Mühe lohnt. Versprochen!

 

Im Schrank oder in deinem Einkaufswagen solltest du für den  Teig haben:

 

250 Gramm helles Mehl

20 Gramm frische Hefe

30 Gramm Zucker

125 Milliliter lauwarme Milch

etwas Salz

1 Esslöffel Vanille-Zucker 

1 Bio-Ei

40 Gramm zerlassenen Butter

 

außerdem:

eine große Pfanne mit gut schließendem Glasdeckel

30 Gramm Butter 

einen halben Esslöffel Zucker

gut 125 Milliliter Milch

 

Startklar? Kann es losgehen? 

Hefeteig mag es warm, alle Zutaten sollen Zimmertemperatur haben. Siebe das Mehl in eine Schüssel, in die Mitte drückst du eine Mulde und bröckelst die Hefe  hinein. Darauf gibst du einen Esslöffel Zucker und gut 2 Esslöffel LAUwarme Milch. Mit ein kleinwenig Mehl vom Rand rührst du vorsichtig einen Vorteig an. Den lässt du mit einem Küchentuch zugedeckt stehen, bis er Risse zeigt. 

 

Dann gibst du den restlichen Zucker, das Salz, den Vanillezucker und das Ei auf den Mehlrand. Die Butter und die LAUwarme restliche Milch werden nach und nach zugegeben und mit den Händen zu einem zarten Teig verarbeitetet. Wieder mit dem Küchentuch abdecken und an einem warmen und unbedingt zugfreien Ort gehen lassen. Wie lange? Bis es das doppelte seines Volumens erreicht hat!

 

Jetzt acht runde Nudeln mit den Löffel abstechen. Arbeitsfläche und Nudeln etwas bemehlen, Nudeln wieder mit einem Küchentuch abdecken und -ja richtig!- noch einmal gehen lassen.

 

In der Pfanne die Butter, den Zucker und die Milch erwärmen. Die Nudeln einsetzen, Deckel drauf. Bei zunehmender Hitze zum Kochen bringen und bei mäßiger Hitze etwa 30 Minuten garen. Die Dampfnudeln sind fertig, wenn keine Flüssigkeit mehr im Topf ist. Den Deckel darfst du während der Garzeit auf keinen Fall abnehmen! Die Pfanne bei ausgeschalteter Flamme noch zwei Minuten stehen lassen, Deckel abnehmen und sofort auf den Tisch bringen.

 

Zu den Dampfnudeln schmeckt Vanillesauce gut. Wir mögen am liebsten aber eingeweckte Kirschen oder Zwetschgen.

Wenn du schon etwas experimtentierfreudiger mit den Dampfnudeln bist, kannst du Dörrobst darunter geben. Meine Oma hat in ein Zentimeter dicke Scheiben geschnittenen Kartoffeln unter die Dampfnudeln gesetzt und mir damit eine unauslöschbare wundervolle Kindheitserinnerung beschert. Klingt ungewöhnlich, schmeckt auch so und ist schlicht unvergleichlich.

Das Rezept mit den Kartoffeln habe ich übrigens noch nie in einem Kochbuch gefunden und bisher ist mir auch niemand -einschließlich meiner Familie Fahrtenschreiber- begegnet, der diese Leidenschaft kennt, geschweige denn mit mir teilt. 

Wie du die Dampfnudeln auch zubereiten magst, gutes Gelingen mit diesem Gericht aus der bayrischen Freitagsküche!

 

 

 

 

 

 

 

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Heute: Muttis Herbstknaller - es gibt Linseneintopf!

Das Hoch vor unserer Haustür legt heute ein Päuschen ein, die fast schon sommerlichen Temperaturen der vergangenen Tage sind über Nacht spurlos verschwunden. Der Herbst hat wohl keine Lust mehr, weiter Verstecken zu spielen. Nebel liegt auf den Wiesen und kriecht kalt und grau unter die dicken Jacken der Fahrtenschreiberkinder. Die Mützen tief in die Stirn gezogen und die Hände in den Taschen vergraben, ziehen sie morgens ins wattegepackte, diesige Halbdunkel. 

 

Heute weiß ich schon morgens, was es unbedingt zu Essen geben muss. Nebel und fallendes Herbstlaub wecken in mir einen wahren Heißhunger auf einen grünen, warmen und bodenständigen Glücklichmacher: es gibt Linseneintopf!

 

Du brauchst:

 

250 g Berglinsen oder Braune Tellerlinsen

festkochende Kartoffeln, je nach Hunger

1 bis 2 Zwiebeln

reichlich Grünzeug: 1 Bund Bohnenkraut, 1 Bund Petersilie, 1 Bund Dill

1 Teelöffel Mehl

1 große Tasse Gemüsebrühe

2 große Esslöffel Schmand

etwas Essig

 

Die Linsen waschen und in etwa 20 Minuten gar kochen. Kartoffeln waschen, schälen, klein schnippeln und in Salzwasser kochen.

Die geschälte und gewürfelte Zwiebel in ordentlich Butter anschwitzen und die kleingehackten Kräuter dazugeben. Mit Mehl bestäuben, verrühren und mit der Gemüsebrühe aufgießen. Jetzt den Schmand dazu. Die Kartoffeln und die Linsen in den Topf und fertig ist der herbstliche Linseneintopf a la Mutti! Nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und für mich gern mit viel Essig abschmecken. Mhmmm, so schmeckt der Herbst!

 

 

 

 

 

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Heute: Kürbissuppe

Schon gemerkt? Abends wird es wieder eher dunkel, das Licht hat seine sommerliche Schärfe und Klarheit verloren und morgens liegt kühler Tau auf dem Gras. Altweibersommer! 

 

Mit dem Herbst kommen die ersten Äpfel und Trauben auf den Tisch, die Zwetschgen schmecken nie besser als jetzt und den wunderbaren herbstlichen Farbreigen ergänzt der Kürbis perfekt. Zeit für ein erstes Herbstrezept, Zeit für ein kulinarisches Abenteuer aus der Kombüse!

 

Für die leuchtendorange Kürbissuppe brauchst du:

 

1 Hokkaido-Kürbis

1 - 2 Kartoffeln

etwas Ingwer 

Butter

1 l Gemüsebrühe

etwas Salz und Cayennepfeffer

wenn du magst: Kürbiskernöl zum Beträufeln

 

Besonders gern nehme ich Hokkaido-Kürbisse für die Suppe. Sie lassen die Suppe wunderbar orange leuchten und sind ausgesprochen genügsam: das Schälen entfällt! 

Den Kürbis waschen, die Kerne entfernen und in große Stücke würfeln. Die Kartoffel und das Ingwerstückchen werden ebenfalls geschält und gewürfelt, bevor sie zusammen mit dem Kürbis in den Topf mit heißer Butter wandern. Das Gemüse andünsten, ohne dass es Farbe nimmt und Brühe angießen. Die Gewürze dazugeben und weich kochen.

Die Suppe fein pürieren, fertig! Wer mag, gibt einige Tropfen Kernöl drauf. Nach dem ersten Löffel bin ich zweifelsrei in der neuen Jahreszeit angekommen. Herzlich Willkommen, Herbst!

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Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: Zitronenlimonade

Villagemachte Zitronenlimonade. Ganz ohne künstliche E´s aber mit vielen Aaaahs, Ooooohs und Mhmms
Villagemachte Zitronenlimonade. Ganz ohne künstliche E´s aber mit vielen Aaaahs, Ooooohs und Mhmms

7. Reisetag. Mittwoch, 7. August 2013. Im Breitbach, Kurtatsch

Übernachtung: Camping Obstgarten

 

35 Grad im Schatten. Da kommt den Fahrtenschreiber-Kindern jede Erfrischung gelegen. Von außen im Badeteich, von innen mit Limonade. Heute mal mit selbstgemachter Zitronenlimonade.

 

Du brauchst:

2 Bio-Zitronen

200 ml Wasser

200 g Zucker

Mineralwasser und Minze

 

Die Schalen der Zitronen abreiben oder schälen. Am besten geht´s mit dem Sparschäler, das weiße der Zitronenhaut dabei aber nicht abschälen! Die Schalen mit Zucker und Wasser in einen Topf geben, köcheln lassen und dabei so lange rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Die Zitronenschalen dabei etwas drücken und an den Topfrand quetschen.

Danach abkühlen lassen und durch ein Sieb gießen. Die Zitronenlimonade nach Geschmack mit eisgekühltem Mineralwasser auffüllen und mit frischer Minze servieren. Wow, ein klasse Frischekick für Nase und (Kinder-)Gaumen!

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Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: Frühlingsfrisches Bärlauch-Pesto

Frühlingsfrisch und herrlich grün: Bärlauch
Frühlingsfrisch und herrlich grün: Bärlauch

Holla die Waldfee! Jetzt ist er also da, der Frühling. In diesem Jahr kam der Wechsel so abrupt, dass sich die Winterstiefel mit den Sandalen um den Platz in der Garderobe streiten.

Endlich Sonne, endlich T-Shirt-Wetter, endlich den Roller, das Waveboard und das Fahrrad aus der Garage räumen und viel Zeit draußen verbringen.

Mit dem ersten frischen Grün an den Ästchen kommt auch die Lust auf frisches Grün auf dem Teller.

Eines meiner absoluten Frühlingsrezepte lässt sich ganz leicht und ganz schnell herstellen. Man kann es prima vorbereiten und gut mit Öl bedeckt auch eine Weile im Kühlschrank aufheben. Perfekt also für ein kulinarisches Abenteuer in der Villa. Wovon ich rede? Vom Bärlauch, der wilden Knoblauch-Verwandten aus dem Wald.

 

Für ein Pesto brauchst du:

 

1 Bund Bärlauch

20 Gramm Pinienkerne

100 ml gutes Olivenöl

40 Gramm Pecorino oder Parmesan, fein gerieben

 

 

Die Pinienkerne in der Pfanne ohne Öl leicht rösten. Das Pesto schmeckt aber auch ohne die Kerne prima!

Den Bärlauch mit dem Mörser zerstoßen und das Öl dazugeben oder mit dem Stabmixer fein pürieren.

Jetzt den Käse -Parmesan, Pecorino oder beides gemischt- unterrühren. Schon fertig! 

 

Das Pesto schmeckt lecker zu Nudeln, unserem WoMo-Küchen-Klassiker schlechthin. Nudeln gehen immer!

Unsere kleinen Fahrtenschreiber probieren das kräftige Pesto, das würzig nach Knoblauch schmeckt übrigens ganz gerne, bei der zweiten Portion sollen es dann doch lieber "nackte Nudeln" sein. Macht nichts, mit dem Rest lässt sich alles würzen und  abschmecken, was so herrlich nach Frühling schmecken soll, wie es draußen endlich aussieht.

 

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Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: Gulaschsuppe

Schmeckt. Immer wieder!
Schmeckt. Immer wieder!

Kinder lieben Wiederholungen. Viele Wiederholungen. Tomte Tumetott habe ich tausendfach vorgelesen und immer wenn ich das wirklich dringende Gefühl habe, der Winter müsste doch jetzt endlich ein Ende nehmen, kommt mir der Satz des kleinen schwedischen Wichtels Tomte in den Kopf: "Viele Winter und viele Sommer sah ich kommen und gehn. Geduld nur, Geduld! Der Frühling ist nah". Schon als die Kinder ganz klein waren, haben sie die einfachen, vollkommen unspektakulären Rituale geliebt. Das Lieblings-Hörbuch wird zigfach eingelegt, für den Lieblings-Pullover ist jede Umdrehung in der Waschmaschine zuviel, weil sie ihn vom kleinen Träger trennt und Pfannkuchen hängen meinem Kleinvolk nie zu den Ohren raus. Abwechslung ist nicht nötig. Nein, Abwechslung stört sogar.

Zu unseren Skiausflügen gehört auch ein Ritual: die Gulaschsuppe. Die Kinder bestehen drauf. Immer wieder!

Wenn die Zeit reicht, koche ich die Suppe manchmal auch zu Hause vor und nehme sie im Kühlschrank der Villa mit. In der Mittagspause ist sie ganz schnell aufgewärmt und ich finde, sie schmeckt dann fast noch besser. Hier ist das Rezept:

 

250 g Bio-Rindfleisch

Öl

3 gewürfelte Zwiebeln

1 bis 2 gehackte Knoblauchzehen

1 EL Tomatenmark

2 TL Paprika edelsüß und 2 TL Rosenpaprika

Salz und Pfeffer

wer es mag nimmt Kümmel 

1 l Brühe 

evtl. 1 EL Mehl

2 bis 3 gewürfelte Kartoffeln

Majoran und Thymian

 

Das Fleisch klein würfeln, in Öl scharf anbraten und herausnehmen. Nochmal etwas Öl in den Topf geben und die Zwiebeln und den Knoblauch anschwitzen.

Das Tomatenmark einrühren und Paprika dazugeben. Aufschäumen lassen und mit 4 EL Rotwein aufgießen. Ich ersetzte den Wein mit Brühe wenn Kinder mitessen. 

Das Fleisch wieder zugeben und würzen. Wer mag, würzt mit Kümmel. Unsere Kinder mögen ihn allenfalls in homöopathischen Dosen.

Dann die Brühe aufgießen, Deckel auf den Topf und etwa eine Stunde bei schwacher Hitze kochen. 

Je nach Konsistenz die Suppe etwa 20 Minuten vor Kochzeitende eventuell mit angerührtem Mehl leicht binden und die Kartoffelwürfelchen dazugeben, fertig kochen und mit den Kräutern abschmecken. Ski Heil!

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Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: Chili con Tofu

Chili con Tofu in der Villa
Chili con Tofu in der Villa

Manchmal erinnere ich mich an die Partys der 80er Jahre. Die hießen damals noch Fete und kamen nicht ohne Supertramp, zu viel pinkfarbenem Lippenstift, blondierter und dauergewellter Mähne und natürlich nicht ohne Chili con Carne aus. Die Sache mit dem Lippenstift und der Frisur vergisst man gerne. Peinlicher Auftritt! Das Chili con Carne geht aber (schon) wieder. Mit diesem Rezept sogar für Vegetarier und Tierliebhaberinnen.

 

Für unser Chili con Tofu braucht man:

 

250 g rote Nierenbohnen

1 große (rote) Zwiebel

250 g (frischer) Tofu

1 rote Paprikaschote

4  festkochende Kartoffeln

3 bis 4 Knoblauchzehen 

500 g geschälte, stückige Tomaten aus der Dose

Lorbeerblatt

Salz, Pfeffer oder Cayennepfeffer und Oregano

für die großen Esser:

ordentlich Tabasco

 

Die Bohnen waschen und zwölf Stunden in kaltem Wasser einweichen. Die Nierenbohnen dann gut eine Stunde in frischem Wasser garen ... nö, Dosenbohnen können ihren trockenen Artgenossen nicht das Wasser reichen. Selber kochen lohnt wirklich! 

Die Kartoffeln schälen, halbieren, vierteln und in Salzwasser garen.

 

Etwas Öl erhitzen und die Zwiebel mit dem miniklein geschnittenen Tofu anbraten.

Die Paprikaschote klein würfeln und mit dem gehackten Knoblauch zugeben. Dann die Tomaten in den Topf, Gewürze und Lorbeerblatt dazu und 20 Minuten köcheln lassen. 

Bohnen und Kartoffeln untermischen, zusammen erhitzen und mit Cayennepfeffer und Tabasco würzen. Wie schon in den 80ern frisches Baguette dazu reichen, fertig! 

 

 

 

 

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Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: Spaghetti mit getrockneten Tomaten

Die Themen Kochen und Essen spielen in der Villa eine wichtige Rolle. Wie in allen Familien mit Kindern! Unsere Wohnmobilkombüse bringt einige Limitationen mit sich. Ein dreiflammiger Gasherd, eine überschaubare Arbeitsfläche und deutlich weniger Küchengerät, als zu Hause greifbar wäre. Außerdem haben sich Gerichte bewährt, die wenig Zeit beanspruchen. Die Spaghetti mit getrockneten Tomaten sind schnell gemacht und schmecken nach Sommer. Und die wenigen Zutaten lassen sich prima in der Villa bevorraten.

 

Ihr braucht:

etwa 400 Gramm Spaghetti

2 Knoblauchzehen

8 bis 12 getrocknete, in Öl eingelete Tomaten

grob geriebener Parmesan oder Pecorino

Basilikum 

 

Die Spaghetti in einem großen Topf Salzwasser bissfest kochen. Die getrockneten und eingelegten Tomaten in Streifen schneiden. Knoblauchzehen schälen, fein hacken und bei kleiner Flamme in Olivenöl andünsten. Der Knoblauch soll keine Farbe nehmen! Die Tomatenstücke zum Knoblauch geben. In der Zwischenzeit den Käse grob reiben. Alle Zutaten in einer Schüssel vermengen und das Basilikum -frisches ist super, tiefegekühltes geht aber auch- untermischen. Alternativ zum Basilikum schmeckt glatte, fein gehackte Petersilie auch wunderbar!

 

Das angebrochenen Glas Tomaten hält sich gut im Kühlschrank, solange die Tomaten mit Öl bedeckt sind. Was lässt sich mit dem Rest anfangen? Die Tomaten wie beschrieben zubereiten und Blattspinat dazugeben. Viel Zeit und Lust zu kochen? Dann nimm frischen (Baby-)Spinat! Auf Reisen tendiere ich aber zum TK-Angebot.

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Das 23. Türchen

Stockholm 2010. Prinzessin Victoria beim Probelauf für die Hochzeit
Stockholm 2010. Prinzessin Victoria beim Probelauf für die Hochzeit

Weihnachten und Essen sind untrennbar miteinander verbunden. Ich habe mir für morgen ein schwedisches Lieblingsgericht gewählt von dem behauptet wird, es sei der Stolz der Hausfrau und die Wonne der Kinder. Es soll Heringssalat geben! 

 

 

 

 

 

Wenn ihr es auch probieren wollt, braucht ihr dazu:

 

2 bis 3 Matjesfilets

1 Gewürzgurke

1 große Rote-Bete

2 bis 3 kalte Pellkartoffeln

1 mürber süßer Apfel

2 Zwiebeln, Salz und Pfeffer

etwas vom Rote-Bete-Saft

saure Sahne

 

Die Rote-Bete kochen, schälen und in Essig-Öl-Marinade einlegen. Will man den Heiligen Abend nicht mit roten Fingern verbringen, Handschuhe anziehen! 

Die Kartoffeln auch gar kochen und abkühlen lassen.

Die Matjesfilets, die Gurken und auch die Rote-Bete würfeln und in eine Schüssel geben. Die Kartoffeln, den Apfel und die beiden Zwiebeln (ich nehme gern rote Zwiebeln und nein, zwei sind für den Salat nicht zuviel. Den Kuss unter dem Mistelzweig mit dem Liebsten plant ihr besser vor dem Essen ein) ebenfalls schälen, würfeln und dazugeben. 

Alles gut vermischen, würzen und mit etwas Rote-Bete-Saft befeuchten.

Zugedeckt im Kühlschrank mindestens über Nacht durchziehen lassen. Den Heringssalat mit sauer Sahne servieren, die man sich unter den Salat mischen kann.

 

Lust auf mehr Essen aus dem Land von Pippi, Michel, Madita und den Kindern aus Bullerbü? Sybil Gräfin von Schönfeldt hat ein Kochbuch herausgegeben für alle, die Astrid Lindgren und ihre Bücher lieben. War ja klar, das musste ich einfach haben!

"Bei Astrid Lindgren zu Tisch" findet man das Käsekuchen Rezept vom Katthult-Hof, Fleischklößchen und -pastete, natürlich Zimtschnecken und viele andere Rezepte aus Astrid Lindgrens Welt.

 

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Kulinarische Abenteuer aus der Kombüse

Heute: Pizza Casa Knaus

Wenn man dem Herbst mit seinen kürzer werdenden Tagen, dem nassen Schmuddelwetter und den triefenden Näschen der Kinder vielleicht nicht viel abgewinnen mag, eins ist phantastisch: wir haben wieder mehr Zeit und Lust für alles, was drinnen Spaß macht. Bücher lesen und vorlesen, malen, spielen, basteln und kochen.

Überhaupt ist der Wechsel vom Sommer zum Herbst eine wunderbare Zeit und ich freue mich über die farbenfrohe Ernte. Grüne Bohnen, Rote Beete, Maronen und Zwetschgen laden zum Kochen ein. Das erste Glas Pfälzer Federweißer wurde eingeschenkt, dazu ein pikanter Spinat-Zwiebel-Kuchen. In unserer Herbstküche dürfen Kartoffel- und auch Kürbissuppe nicht fehlen, orange-leuchtend und gern mit einem Hauch Ingwer. Nur der kleine Held schiebt den Teller kopfschüttelnd beiseite - zu viel Vitamin, zu gesund, nix für Ritter! 

Sein Gegenvorschlag: Pizza! Okay, Pizza aus der heimischen Küche gab es schon oft. Aber wie wäre es mit Pizza vor landestypischer Kulisse? Haus- oder besser gesagt villagemachte Pizza mit Blick auf´s Mittelmeer? Wir wollen es mal probieren! In die Kombüse, fertig, los!

Unsere Küchen-Hardware: ein dreiflammiger Gasherd -fast fühle ich mich wie Sarah Wiener-, ein Kühlschrank mit Gefrierteil, eine Spüle und satte 80x30cm Arbeitsfläche. Das sollte für unsere Pizza Casa Knaus reichen!

Man nehme:

200 g Mehl u. Mehl zum Ausrollen

1/8 l Wasser

10 g Hefe

1/4 TL Salz

Die Zutaten sollen Zimmertemperatur haben. Das Mehl wird kegelförmig aufgehäuft und in die Mitte eine Mulde gedrückt. In diese Mulde kommt die in etwas Wasser aufgelöste Hefe. So weit, so gut ... Stift gezückt, Zettel aus dem Block gefatzt und auf dem Einkaufszettel notiert: 1 Messbecher mit Gramm-Skalierung. Eine Waage haben wir in der Villa natürlich nicht und für dieses Mal muss unser Augenmaß reichen. 

Wenn der Vorteig gegangen ist, das Salz und das restliche Wasser dazugeben und den Teig kräftig kneten und auf die Arbeitsplatte "schlagen". Eine klasse Möglichkeit für den Einsatz von Man-Power!

 

Den Teigballen kreuzförmig einschneiden. Mit einem Tuch bedeckt darf er jetzt bei Zimmertemperatur gehen. Das Teigvolumen sollte sich etwa verdoppeln. 

Den Teig noch einmal kurz kneten und ausrollen. Nö, nach einem Nudelholz sucht man in der Villa auch vergebens. Unser Herr Fahrtenschreiber behilft sich beherzt mit einer Flasche Rotwein. Funktioniert prima! Ein Grund mehr, die Weinvorräte in der Villa nicht zur Neige gehen zu lassen.

Der Omina-Backofen. Made in Sweden.
Der Omina-Backofen. Made in Sweden.

Den Teig jetzt in den leicht mit Olivenöl bepinselten "Omnia Backofen" legen. Welch geniale schwedische Erfindung! Sieht aus wie eine Gugelhupf-Form mit Deckel und lässt sich auf den Gasherd auflegen. Das Teil hätte man in Skandinavien mal mithaben müssen, um Brot zu backen!

Etwas gewöhnungsbedürftig ist sie schon, die Optik. Erinnert doch sehr an Frankfurter Kranz mit Oliven?!

Deckel drauf auf den Omnia-Backofen, Gas auf kleinste Flamme, 20 Minuten gewartet, Tusch-und-Trara, das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen! Die Teigmenge haben wir nach dem ersten Versuch reduziert auf die nun oben angegebene Menge. 200 Gramm Mehl sind für den Omnia genug, er fasst deutlich weniger als ein Backblech. Mit dem Omnia werde ich sicher noch mehr ausprobieren. Die Pizza Casa Knaus schmeckt uns allen und die Kinder hatten ihre Freude am Kneten, Ausrollen, Belegen und Backen.

Buon Appetito!

 


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