Zwölf, elf, zehn

Unser kleiner Held zählt die Tage bis zu seinem Geburtstag. Noch 10 mal Schlafen und es ist soweit. Was für ihn kribbelige Vorfreude, gespanntes Warten und freudige Spannung bedeutet, sorgt bei seinen Eltern für -ja, es ist halt nun mal so- für Arbeit.

Die Gästeliste für den Kindergeburtstag ist geschrieben, und nach einigem Rumtelefonieren haben wir auch einen passenden Termin bei der Freiwilligen Feuerwehr bekommen. Der Feuerwehr-Geburtstag kann steigen! Ob ich den vom Jubelkind gewünschten Kuchen in Form eines Feuerwehrhauses und dazu das Kuchen-Feuerwehrauto hinkriege ist fraglich bis unwahrscheinlich. Das Leben ist auch für kleine Helden manchmal suboptimal.

 

Heute haben wir uns aber erst mal einer anderen Herausforderung gestellt. Wer keine Kinder hat oder der Zeit entwachsen ist, wird meine Sorgen nicht verstehen. Alle anderen wissen, wovon ich rede: Ein Samstagnachmittag im Spielwarenmarkt kurz vor Ostern. Die Fahrtenschreiber-Eltern sind neben unzähligen anderen Eltern, quengelnden Kindern, schreienden Babys und ausgelasteten Verkäuferinnen und Verkäufern zwischen meterhohen und kilomterlangen Spielwarenregalen unterwegs. Unsere Mission: Wir packen eine Kiste für den Geburstag unseres Sohnes aus der sich die geladenen kleinen Gäste dann etwas aussuchen und dem Geburtstagskind schenken. Ich gebe zu, es klingt einfach, bringt uns aber dennoch an unsere Grenzen. Was die Menschenhorden vielleicht nicht ganz schaffen, kriegt spätestens die Second-Hand-Luft aus der Klimaanlage und das Kunstlicht hin: Wir ermatten!

Zwei Stunden dauert das Geburtstagskistenpacken. Ein Buch, noch eins, eine CD, noch eine dazu, ein Fernrohr, Tipp-Kick-Spieler, Urzeit-Krebse zum Selberzüchten, ein neues Uno-Spiel, Stifte, ein Malblock und noch dies&das wandert in den Wagen und dann in die Kiste. Nicht zu teuer soll es sein, für einen fast 6-jährigen soll es passen, gefallen soll es auch noch und -last but not least- es sollte nicht schon im Kinderzimmer rumliegen.

 

Bitteschön, wer immer noch denkt, das wäre leicht zu schaffen, startet am besten einen Selbstversuch. Wir haben für heute genug und sind froh, den Spielwaren-Tempel von außen zu sehen. Manno, so viel Zeug, das die (Kinder)Welt nicht braucht.

Und ab morgen widme ich mich dann den schönen Kindergeburtstagsthemen. Kriegt man ein Feuerwehrhaus eigentlich besser mit Biskuit- oder Rührteig hin?

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