Au revoir!

Und wieder Regen in Bern
Und wieder Regen in Bern

28. und letzter Reisetag. Freitag, 31. August 2012. Von Bern nach Hause

 

Wir brauchen keinen Wecker. Um halb sechs ist es mit dem Schlaf vorbei, was neben den ersten aufbrechenden Lastwagenfahrern vor allem am Regen liegt. Es schüttet wie aus Kübeln! 

Auch wir wollen rasch weiter, heute Nachmittag sind wir zu Hause zur Geburtstagsfeier meines Neffen eingeladen. 

 

Wie war unsere Reise? Die erste, die wir als Familie nach Frankreich gemacht haben?

 

Legt man mal die mir seit meiner Kindheit bekannten deutschen Bewertungskriterien

1. Seid ihr braun geworden?

2. Hat´s dann auch geschmeckt? und

3. War´s sauber?

an, so kann ich 1. schon mal bejahen. So braun war ich sicher seit 10 Jahren nicht mehr. Die skandinavische Sonne ist entschieden zurückhaltender. 

Von der französischen Küche haben wir genug geschwärmt. Selten, dass wir das Essen zu Hause überhaupt nicht vermisst haben. Sogar die ersten Semmeln und Brezen von unserem Lieblingsbäcker Daheim scheinen uns nicht mehr so toll, wie wir sie in Erinnerung hatten. Wie kriegen die Franzosen ihre Baguettes nur so herrlich knusprig?

Der dritte Punkt ist nicht so eindeutig zu beantworten. Der letzte Platz an der Ardèche auf dem wir vier schöne und ruhige Tage verbracht haben, war ungeschlagen super. Mit 255.- Euro (4 Nächte, Nachsaison) führt er preislich aber auch die Spitze an. Die übrigen Pätze lagen jeweils zwischen 30,- und 35 Euro (inkl. Strom), (oft schöne!) Stellplätze sind auch gratis zu haben. Die Stadtcampingplätze in Avignon und Aix-en-Provence waren weniger sauber. An den Ocker-Brüchen auf dem Camping Colorado war es ähnlich. In Avignon waren wir richtig froh, das eigene Bad an Bord zu haben. Mit Kindern hätten ich das Waschhaus nie betreten! Die Plätze sind aber dennoch gut besucht - der Standort allein reicht schon aus, um Besucher anzuziehen. Mehr Mühe ist wohl nicht notwendig. Schade! Die anderen Plätze waren alle mehr als in Ordnung. Der kleine Platz in Banon hat uns ganz besonders gefallen. Gerne wieder! 

Für die Heimfahrt bezahlen wir 64,- Euro für die französischen Autobahnen. Die schweizer Vignette hatten wir schon Pfingsten für die Fahrt nach Sardinien besorgt. Die Korridorvignette in Österreich kostet 2 Euro.

Etliche Dinge sind in Frankreich teurer als zu Hause, Süßgikeiten, Schokolade und Eis zählen sicher dazu. Regionale Produkte wie Obst und Gemüse, Brot oder Fleisch waren preislich absolut okay. Mit Aldi & Co. können sie preislich nicht konkurrieren. Müssen sie aber auch gar nicht! Die Qualität war überragend! 

 

Eigentlich sind 1., 2., und 3. nicht die Hauptkriterien, nach denen wir unsere Ziele aussuchen. Die Hoch-Provence war landschaftlich neben der Gegend um Aix-en-Provence ein Höhepunkt unserer Reise. Man kann Stunden mit Schauen verbringen. Die Landschaft ist wunderschön! Die Menschen denen wir begegnet sind, waren sehr freundlich. Oft hätten wir gerne zumindest ein paar Brocken französisch gesprochen. Ich hätte den Metzger in der Charcuterie zu gern verstanden, als er mir mit Engelsgeduld die Vielzahl der Kräuter und Zutaten in seinen Salamis versuchte zu erklären. Vielleicht beim nächsten Besuch?!

 

Könnte ich mir die Reisezeit noch frei wählen, würde ich sicher die Monate Juni und Anfang Juli oder später den September bevorzugen. Die Frage stellt sich mit einem bayerischen Schulkind an Bord aber nicht!

Im Juli steht der Lavendel noch in voller Blüte, was neben dem gigantischen Dufterlebnis, das wir haben durften ein tolles Farberlebnis sein muss. Von der Hoch-Provence einmal abgesehen ist die übrige Provence in den Ferienwochen schon recht voll. Für unseren Geschmack zu voll! 

 

Noch ein letzter Satz zu den verwendeten Reiseführern. Wir haben die ADAC-Karten benutzt und kamen (neben dem Navi) damit auch wieder gut zurecht. Kartenfalten gehört nicht zu meinen Stärken und mir sparen die übersichtlichen Regional-Karten viele Nerven. Und damit auch dem Fahrer. 

Die Reiseführer "Haute Provence" aus dem Michael Müller Verlag und der Wohnmobil-Tourguide (Reise Know How) "Provence" haben sich gut ergänzt. 

 

Die Infrastruktur für WoMo-Reisende in Frankreich ist perfekt. Ein dichtes Netz von Ver- und Entsorgungsstellen, Stell- und Campingplätzen sorgen für entspanntes Reisen. Vorbildlich! 

 

Au revoir, wir kommen sicher wieder!

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Kommentare: 4
  • #1

    Tiger (Montag, 05 Mai 2014 16:14)

    Könnte ich mir die Reisezeit noch frei wählen, würde ich sicher die Monate Juni und Anfang Juli oder später den September bevorzugen. Die Frage stellt sich mit einem bayerischen Schulkind an Bord aber nicht!

    Wieso??????????
    gibt es hier ein Reiseverbot - also ich fahre mit meinem bayerischen Schulkind in den Pfingstferien...

  • #2

    Martina und Thomas (Montag, 05 Mai 2014 17:58)

    Liebe(r?) Tiger,
    die zwei Wochen Pfingstferien sind eine tolle Zeit um zu verreisen. Wir machen das auch gerne!
    In diesem Jahr fallen die Pfingstferien superspät und reichen weit in den Juni hinein, im vergangenen Jahr war der 31. Mai der letzte Ferientag.
    Die 28 Reisetage, die wir in Frankreich verbracht haben, hätten den Rahmen der Pfingstferien gesprengt. Für längere Touren bleibt der August.
    Wir wünschen euch schöne Pfingstferien und eine gute Reise!
    Martina und Thomas

  • #3

    Hans-Jürgen Pfaff (Mittwoch, 30 November 2016 21:35)

    Hallo liebe Camper,
    ich habe Ihren tollen Reisebericht gelesen und finde in toll.
    Wir wollen ende Mai für 4 Wochen ebenfalls eine Reise durch die Provence machen.
    Meine Frage ist, kann man diese Strecke auch mit einem Wohnwagengespann machen.
    Über eine Nachricht würde ich mich sehr freuen.

    Mit besten Grüßen
    Hans-Jürgen Pfaff

  • #4

    Martina & Thomas (Freitag, 02 Dezember 2016 13:06)

    Lieber Hans-Jürgen,
    ich sehe kein Hindernis, mit dem Wohnwagen durch die Provence zu ziehen. Ganz im Gegenteil! Mit dem Wohnmobil waren wir etwas unflexibel, denn die Stellplätze waren oft recht eng und so überlegt man es sich doppelt und dreifach, ob man sich für einen kleinen Ausflug mit Sack und Pack durch die engen Reihen quetscht. Zudem war es im August so heiß, dass wir es dann lieber in Kauf genommen haben, das WoMo stehen zu lassen und zu Fuß in die Ortschaften zu laufen und einzukaufen. Die Kinder waren bei 42 Grad dafür wirklich nicht mehr zu begeistern. Die Reisezeit Ende Mai habt ihr optimal gewählt!
    Wir wünschen euch wunderbare Wochen in der schönen Provence und grüßen herzlich
    Martina und Thomas mit Anna & David ... und Stella